ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
27. Praios im 32. Götterlauf nach Hal
CXL. Ausgabe


Aus dem Tagebuch des Firolan Brandstetter

2. Teil
(den 1. Teil einsehen)

Wir bitten den geneigten Leser um Entschuldigung für den Ausfall der Fortsetzung in der letzten Ausgabe und hoffen mit diesem Ausdruck ihr Wohlwollen zurück gewonnen zu haben:

21. Rahja 31 Hal
Wir haben die Überquerung der Trollzacken (befinden uns gerade am Fuß) recht glimpflich geschafft und sind ohne größere Vorkommnisse über den Pass – nur die Umkehr des Expeditionsteilnehmers Elwin Treublatt aufgrund eines umgeknickten Knöchels beim Aufstieg schmerzt ein bisschen; habe mich recht gut mit ihm verstanden; ich hoffe er und seine Begleitung sind wieder gut in Rommilys; ich hoffe ich treffe ihn mal wieder; ansonsten ist nur noch der Verlust eines Lastenponys zu beklagen; keine besonderen Vorkommnisse – eigentlich schade: hätte gerne einen dieser Barbaren gesehen; der Zwerg (Thorum, Sohn des Thorim) ist immer noch lästig – ich hoffe er hält sich von mir fern; meine kleinen Übungen haben nicht nur bei mir gefruchtet: jeder von uns hat sich vorbereitet; Marbon wird seit dem Abstieg immer energischer (wer will es ihm verdenken) – ich hoffe ich kann bald mit ihm allein reden!

23. Rahja 31 Hal
Wir haben die Trollzacken hinter uns gelassen und sind bereits ein gutes Stück in den Schwarzen Landen; ein jeder ist vorsichtig, allerdings ist bis jetzt nichts geschehen – praiosseidank; wir sind zuerst in Richtung Beilunk gewandert und dann scharf in Richtung Warunk abgebogen; wir gehen meist vormittags und nachmittags und nur durch Wälder; hier in Ostdarpatien scheint mir das Land längst nicht so verödet wie immer beschrieben; trotzdem bestätigt mir hier jeder, dass wir im Reich des schwarzen Drachen sind; ich hoffe wir finden bald den Beweis unserer Expedition, denn spätestens übermorgen müssen wir wieder umkehren; Brendan lässt sich nicht entlocken, wie er uns seinen Beweis zeigen will.
Nachtrag
Sind heute in einen kleinen Hinterhalt geraten: Während der Nacht haben uns drei Skelette angegriffen – ein schauriger Anblick; dank unserer zahlenmäßigen Überlegenheit gelang es uns schnell diese Kreaturen zu zerschmettern. Ich frage mich allerdings, wie groß der Einfluss dieses Drachens ist: beim Aufheben eines Schädels versuchte dieser nach mir zu greifen! Dengötternseidank zertrat ein Söldling diese untote Kreatur.

24. Rahja 31 Hal
Heute muss der Beweis kommen oder alles war umsonst! Laut Auskunft befindet sich die alte Reichsstraße ein paar Meilen nördlich von uns. Marbon lässt uns seit vormittag lagern und ist mit zwei Spähern aus dem Lager verschwunden. Wir sind alle wachsam und leicht nervös! Er sagte wir sollen uns für heute Nachmittag bereiten halt – ich bin bereits gespannt...
abends
Es ist etwas schief gegangen – Wir sind auf der Flucht! Am Nachmittag geleitete Marbon und die zwei Späher uns zu der Nähe eines Boronangers. Von einem kleinen Wäldchen auf einer Anhöhe konnten wir das kleine Areal überblicken. Zu Beginn der Nacht erschien ein großer hagerer Mann in schwarzer Kleidung und fast weißem Schädel auf dem Boronanger. Er schien etwas Großes vorzubereiten und entzündete Fackeln und Kerzen; plötzlich fing er mit einem seltsamen Singsang an; wir waren alle gespannt und es herrschte ein Totenstille; dann ein Rauschen wie von mächtigen Schwingen – die anderen hörten es ebenfalls! Doch wie waren wir verblendet und wähnten uns am Ziel unserer Expedition, stattdessen waren sie auf einmal unter uns. Mehrere dutzende Skelette und teilweise konnte man noch ihre königlichen Wappen oder ihr zerfaulendes Fleisch sehen; sie waren unerbittlich – wie eine weiße überschwappende Welle!
Ich weiß nicht, ob ich das überlebe und habe deshalb in diesem Foliant mein Testament eingetragen und einem Söldner aufgetragen dies als mein Andenken zu meiner Frau zu bringen.

26. R.
irren durch die Wälder, sind zu zweit: Lena Falkenschlag, die Magierin, ist bei mir, werden noch immer von ihnen gehetzt, habe die Gruppe verloren, hoffe sie finden uns nicht, schlagen uns in Richtung Trollzacken durch; die NL Tage kommen näher

28. Rahja 31 Hal
Sie haben uns. Wir konnten nicht mehr. Heute haben sie Soldaten mit dem Drachenemblem aufgegabelt. Sie haben uns befragt und gequält. Schließlich zwingen sie uns ein Loch im Boden auszuheben. Ich sitze nun am Boden dieses Loches – angebunden – Sie haben mich gezwungen, dass ich alles wie bisher aufschreiben sollte – als Einladung für den Endlosen Heerwurm, falls noch mehr kommen sollten, sagen sie – ihr Götter straft diese Perfiden und geleitet meine arme verblendete Seele ins Reich Borons – Lena beginnt unter Tränen und Aufsicht der Soldaten das Loch wieder zuzuschaufeln – ich werde sterben – wer immer dieses Buch findet, dem soll dies Mahnung sein – ich lie...

An dieser Stelle bricht das Buch ab und es ist vermehrt Erde auf diesen Seiten zu finden. Der Söldneranführer konnte uns die letzten Details aufklären: Magistra Falkenschlag blieb in Gefangenschaft. Drei Nächte später erhob sich Firolan Brandstetter als Untoter – mit seinem Buch unter dem Arm. Die Soldaten wollten ihn die Magierin töten lassen, da gelang es den verbliebenen Expeditionsteilnehmer mit einem letzten beherzten Zuschlagen die Magierin zu befreien. Ihnen gelang wie bereits berichtet die Flucht!
Das Schicksal von Marbon Brendan ist ungewiss, somit sehe ich auch seine Expertise als gescheitert an, möge seine Seele und die aller anderen in einem Paradiese ruhen.

Argelia von Kuslik
Geweihte der Göttin

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Wenn Zaubern nicht mehr hilft...

Eine Abhandlung über das Gebet und seine Wirkung als Einführung der Wochengebete

27. Teil

PRAios und HESinde zum Gruße!
Auf Abenteuer-Reise soll es öfter wohl der Fall sein, dass auch ein Magi oder eine Magae angezweifelt wird oder sogar des Lügens beschuldigt. Ebenfalls kann es im Gegenteil vorkommen, dass man als Zeuge oder Sachverständiger eine wichtige Aussage zu tätigen hat, wo kein Zweifel entstehen darf. Ebenso gibt es im Leben immer wieder Situationen, in denen man nicht nur verspricht, sondern gelobt eine Aufgabe, Queste oder Buße zu bestehen. Zu allen diesen Fällen gibt es eine Liturgie, die von allen Kirchen anerkannt und gelehrt wird: Der Eidsegen. Die Worte dieses Eides kann aber auch ein Laie selbstverständlich verwenden, um vor den Göttern und den Menschen seine Aufrichtigkeit und rechte Absicht zu bekunden, und wenn auch nicht von einer Kirche abgesegnet, also erst zu einer Liturgie gemacht, sollte solch ein Eid vieles gelten und ein Eidbruch wird trotzdem vor den Göttern kein Wohlgefallen finden, namentlich vor PRAios, den man ja als Zeugen und Richter anruft!

Heilige Herrin HESinde* und heiliger Herre PRAios!

Segnet diesen Schwur mit Eurem Geiste!

Die Worte, die nun gesprochen werden,
sollen heilig sein, wie auch ihr Sinn und ihre Bedeutung!
Sie werden aus freien Stücken geschworen,
ohne Dunkelsinn oder Tücke im Geist,
und Euch als Hütern anempfohlen!

Wer jedoch diesen Schwur tut,
um seine Bedeutung zu verzerren,
wer den anderen gegen seinen Willen zwingt
oder wer den heiligen Eid schließlich bricht,
der sei Eurem strengen Gericht und Eurer Strafe anempfohlen!

Gebentsanleitung:
Nach diesem Gebet folgt der eigentliche Schwur-Inhalt der ebenso in klaren und unmissverständlichen Worten gesprochen werden soll. Wenn diesen Eid ein Geweihter spricht oder abnimmt, wird normalerweise einen Tropfen Blut in eine Schale gegeben, dies ist aber bei einem Eid ohne Geweihten nicht nötig. Die erste Göttliche Anrede (*) kann natürlich von Mensch zu Mensch verschieden sein, wird aber bei einer Magierin wohl diese Form haben! Ebenso ist es üblich die „ich-Form“ zu verwenden, wenn man den Eid selbst leistet.
Trotzdem sollte man diesem Eid seine wichtige Bedeutung zumessen und ihn nur in wirklich notwendigen Situationen schwören, um nicht durch banales und lästerliches Schwören an sich die Götter zu verärgern!

Argelia von Kuslik, Geweihte der Göttin

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Reaktionen auf vorangegangene Artikel


Reaktionen zum Artikel „Verschwörung gegen die Limbo- und Sphärologie aufgedeckt?“
Reaktionen zu Opus no. 139 - den Artikel einsehen...

Werter adeptus maior Zachariad!

So sehr ich eurem Artikel auch glauben schenken mag, ebenso sehr verwundern mich dennoch eure Anschuldigungen. Ich hoffe euch nicht falsch verstanden zu haben, doch wie ich glaube beschuldigt ihr unter anderem das Institut der Arkanen Analysen zu Kuslik diesen Verschwörern Beistand zu gewährleisten, wenn nicht gar zu helfen!
Trotz aller meiner guten Sinne und meinem offenen Ohr für eure Sache kann und will ich diesem Aspekt nicht glauben schenken. Die Academia ist schon seit langem dafür berühmt, alte Formeln wieder zu entdecken und gänzlich neue Formeln zu konstruieren. Würde das Institut durch das Löschen der Fomula aus dem Gedächtnis und das Streichen aus dem Lehrplan nicht viel zu sehr an Ansehen, Ruhm und Respekt verlieren?
Nun, der Academia in Punin will ich nicht feindlich gegenüber treten, dennoch traue ich ihnen zu, diesen Schritt gegen HESindes lehren ducrhaus zu wagen, doch niemals das Institut in Kuslik, Kuslik, der hesindegefälligsten Stadt selbst!
Zugegeben, meine Kenntnisse in der Sphärologie sind eher begrenzt und ich weiß nur sehr obligatorisch und von früheren Studien von der Gefährlichkeit dieses Gebiets, dennoch glaube ich, dass wenn überhaupt diese Gruppierung oder diese Person mittels Zauberei oder ähnlichem Werkzeug dem Institut eine falsche Realität vorgegaukelt oder jenes erpresst hat, ihr selbst wisst bestimmt, was HESindes Werk alles bewerkstelligen mag!

Abgesehen von diesem Aspekt hoffe ich, dass euer Bestreben dieses magotheoretische Gebiet aufrecht zu erhalten gelingen möge und bei HESinde, wenn ihr Hilfe braucht, solange es um unrechtes Schaffen und der Zerstörung HESindes Wissen geht, will ich euch helfen! Zu gerne würde ich euch auf eurer Academia besuchen, kann euch aber höchstens Gegenteiliges anbieten, da mich meine Studien zumindest contra längerer Reisen hier festhalten. Wenn ihr aber eure Mauern für ein gutes Gespräch verlassen wollt, so kommt doch nach Kuslik und fragt an der Academia Contra Magica nach mir, falls nötig leiste ich euch Wegschutz gegen aufdringliche Magii, die euch in die Finger bekommen wollen.

Auf eure Antwort und euren eventuellen Besuch freut sich

Thalian Xandros Merion, Adeptus Magica ad Academia Contra Magica in Cusliciensis

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Werter Adeptus maior Zachariad,

die von Euch angesprochene Problematik ist auch mir bekannt, die geschilderten Hintergründe sind, falls sie denn der Wahrheit entsprechen, wirklich schier unglaublich. Auch unsere Akademie, die Magiergilde auf Garania, und dort vor allem meine Fakultät, beschäftigt sich ebenfalls schwerpunktartig mit der Sphärologie. Seit den Puniner Verordnungen sind gewaltige Lücken im Lehrplan entstanden. Für die Unterrichtung des „Auge des Limbus“ im Rahmen eines theoretischen Exorcismen-Seminars hat unsere Spektabiltät, Garan Domatil, mir eine Ausnahmegenehmigung erteilt, welche aber selbstverständlich nicht von den Puninern abgesegnet wurde. Unsere Spektabilität argumentiert gegen die Puniner mit der Feststellung, dass die Verordnungen auf Garania keine Gültigkeit haben, da wir nicht Mitglied einer der drei Gilden sind. Weitere Reibereien mit Punin sind bei dieser Sachlage abzusehen. Schon in der Vergangenheit hat es eine deutliche Abkühlung des Verhältnisses zwischen uns und Punin gegeben. Werter Adeptus, im Namen des gesamten Collegiums der Akademia Garania spreche ich hiermit unsere Unterstützung beim weiteren Wiederstand gegen Punin aus. Es ist unser aller Pflicht, dieses wichtige und auch hesindegefällige Wissen über die Sphärologica nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ich stimme zu, dass Sphärenreisen nicht mehr so gefahrlos abzuwickeln sind wie noch vor einigen Jahren, wenn es auch damals schon ein gewagtes Unterfangen war. Die stark erhöhte dämonische Präsenz im nahen Limbus ist doch aber vor allem auf die Umtriebe der Heptarchen zurückzuführen! Ein „unkalkulierbares Risiko“ im Cantion „Planastrale“ ist völliger Humbug. Die Beweggründe der Puniner sind mir schleierhaft, warum setzt man sich nicht lieber vehementer für einen verantwortungsbewußteren Umgang mit der Invocatio ein? Im Kampf gegen die Heptarchen ist jedenfalls die Restriktionierung der Sphärologica ein deutlicher Rückschritt. Ich mag gar nicht daran denken, vielleicht ziehen auch hier wieder Borbaradianer die Strippen, welche die früher sonst so geschätzte Puniner Akademie inzwischen unterwandert haben.

Hochachtungsvoll,

E´Quadar
Vizekanzler für Angelegenheiten der Akademieverwaltung, Akademia Garania
Magister magnus Dekan Faculitas Dämonologica, Akademia Garania
Magister extraordinarius antiqua lingua, Halle des Quecksilbers zu Festum
Träger des silbernen Gildenpentagrammes

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Reaktion zum Artikel „Der wahre Göttervater“
Reaktion zu Opus no. 138 - den Artikel einsehen...

An den so genannten Miguel de Visar.
Ich habe von meinem Orden den Auftrag bekommen, Euren Ausscheifungen zu antworten, damit BORon, geheiligt sein Name, nicht länger beschmutzt wird von solchen Auswürfen.
Dabei ist die Kirche des BORon verantwortlich für dieses Gebrabbel: Versuchten wir doch die ketzerischen Ausschweifungen des Verräters Nemekath zu unterbinden und ihn und seinen Pfuhl zu vernichten. Doch hatte sich die Fäulnis zu tief in die Köpfe des leichtsinnigen Volkes eingebrannt. Die Folge: Ein verpesteter Sumpf, regiert von dekadenten „Priestern“, die in ihrer Verblendung und in ihrer eigentlichen Gottheit, der Gier nach Gold, sogar BORons Antlitz selbst schändeten und dem göttlichen Raben eine goldene Krone aufsetzten. Sind doch das Leid und die Verbrechen, die die Pestbeule des Südens über Aventurien gebracht hat, nicht schon längst mehr als genug, so haben diese Verblendeten den Herrn BORon gar zum Götterfürsten gemacht, wo doch BORon als der Große Beender, der Herr der Seelen, außerhalb all der weltlichen Klüngeleien um Macht und Fürsten steht: Vor ihm sind alle gleich: Magus und Kaufmann, Bettler und Fürst.
Ich warne also Euch, de Visar, und alle, die BORon verhöhnen in ihrem Wahn: Der Dunkle Herr ist in Grimm über euch und Uthar hat schon den Pfeil auf der Sehne, der euch ins Verderben jagt.

Erênduin Corvudan, Diener des Raben, Bruder des boronheiligen Ordens von der Lehre zu Punin

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Impressum

Publiziert von der Academia Limbologica
Der Opus im Schwarzen Limbus
* Markus Penz
27.1.2002

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