ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
9. Ingerimm im 32. Götterlauf nach Hal
CLXXIV. Ausgabe
Hochgeschätzte Leserschaft des Opus, mit einigem
Stolz darf ich Euch für diese Ausgabe eine Besonderheit ankündigen: Es ist mir gelungen den Waldelfen Rallion Regenflieder, den Bewahrer der Freundschaft, dafür zu gewinnen die Ergebnisse seiner jahrelangen Erfahrungen im Umgang mit den Menschen hier in unserer Postille zu veröffentlichen. Er liefert uns mit dieser elfischen Sichtweise auf die Menschheit eine ernstzunehmende Kritik, welche nicht ungehört verhallen darf! Nun aber will ich nicht mehr länger sprechen, sondern den Bewahrer der Freundschaft selbst zu Wort kommen lassen. Für die Redaktion des Opus
Von der Trennung der Welten - Erkennt euer Problem, Menschen! Einleitung Bei euch Menschen ist es schon seit jeher so, dass ihr euch eure Welt
aufteilt. Ihr macht dies aus den vielfältigsten Gründen: die einen
behaupten es zu tun um sie übersichtlicher darstellen zu können, die
anderen um Streit und Krieg zu vermeiden, wieder andere um der Ordnung
willen, und zahlreiche um ihre Macht zu behaupten und Besitz über einen
Teil der Welt (sie nennen diesen dann eine Kolonie) zu erhaschen. Man
könnte noch mannigfache Gründe dafür finden - doch sie alle spielen keine
besonders große Rolle. Faktum bleibt, dass ihr damit aus einer
Welt, wie sie uns, den Elfen, aber auch euch, den Menschen, sowie allen
anderen Völkern, geschenkt und anvertraut wurde, mehrere macht. Viele Welten ineinander Ihr Menschen meint nur, dass ihr in eurer Welt lebt, und dass neben ihr
noch andere existieren. Doch der Begriff der anderen Welt, wie sie nun
auch immer heißen mag, ist kein derographischer. Die andere Welt, die ihr
erfindet, ist die der Abhängigkeit, des Schweigens, der Armut, des Fremden
und des Bösen. Fragt euch doch selbst, was ihr exemplarisch über die
anderen Welten wisst: Über die Heptarchien wisst ihr, dass in ihnen die
Götter missachtet werden, über die Novadis wisst ihr, dass sie die Frauen
missachten, über Al'Anfa wisst ihr, dass es dort Sklaverei gibt, über Drol
wisst ihr, dass dort Unrat auf den Straßen liegt... Und auch eure Magier sind nicht gescheiter: Sie trennen diese Welt von
einer anderen, indem sie sie Globule oder Sphäre benennen. Dabei finden
sich die "Übergänge" zu den Globulen doch mitten in eurer Welt, und dies
stets an verschiedenen Orten. Und die wenigen von euch, die in diesen
Globulen gewesen sind, können doch kaum sagen, wann und wie sie
"hinübergewechselt" sind. Ihr teilt euch selbst Nun würde mich interessieren: Was hieltet ihr davon, wenn ich (wie
manche gelehrten Leute bei euch es ja sogar schon machen) eure ureigenste
Welt, euer Leben nämlich, in Teile trennte? Eine Welt: in und aus euch Und habt ihr dies bis hierhin nicht verstanden, so werdet ihr nun
vollends verwirrt werden: Hättet ihr euch im übrigen das Vorwort der Elfen zum Tralloper Vertrag
("Über die Unantastbarkeit des Elfenreiches mit Kaiser Murak-Horas", 31
v.BF.) nur einmal durchgelesen, so wüsstet ihr dies alles, was ich euch
hier dargelegt habe, bereits: "Das Wesen des Menschen ist das Streben,
das Wesen des Elfen ist das Sein." Wo liegt Al'Anfa? Al'Anfa (ich hätte stattdessen auch andere Orte heranziehen können)
weckt Gedanken über Fremdes, Exotisches, Fernes in euch... Doch wo
liegt dieses Al'Anfa? Nicht etwa doch in euch selbst, ganz tief in euch
drin? In euren Gedanken, Vorstellungen, Träumen...? Was ihr tun könnt Euch fehlt ein Verhältnis zur (einzigen) Welt, die euch zugänglich ist
und die ihr Umwelt nennt - wir nennen sie Natur. Kaum fällt bei euch
Menschen das Wort "Natur", schon kommt euch der Gedanke an Gold, Silber,
Eisen... oder aber ihr hegt idealistische Gedanken. Die Natur wird nicht
als Bestandteil der Welt gesehen. Dabei vergesst ihr, dass auch ihr Natur
seid! Und unsere bei euch entweder so belächelte oder bestaunte
Naturverbundenheit ist für uns bloß Welt - Natur ist Welt. Ihr mögt dies nicht als schlimm ansehen, doch ich warne euch: Durch die Eitelkeiten des Menschen, der sich als die Krönung und keinesfalls als ein Teil der Schöpfung empfindet, schwinden seine Überlebenschancen dahin - und mit ihnen die der anderen Völker. Ich sehe nur einen Ausweg aus dieser Krise: Der Mensch muss zu einer neuen Auffassung seiner selbst, seiner Grenzen und seiner Stellung in der Welt gelangen. Er muss seine Verantwortung in neuer Weise wahrnehmen und seine Beziehung zu dem, was ihn ausmacht, neu definieren. Der einzelne Mensch, das einzelne Lebewesen, muss rehabilitiert und aus seinen Einzelteilen wieder zusammengesetzt werden. Mittels dieser Ganzheit des Einzelnen müsst ihr dann eine neue Beziehung zu euren Nächsten und zur Welt ausfindig machen. Rallion Regenflieder, Reactio auf die Reactio zu meinem Artikel über die Greifen und eine Informatio zur Wahren Natur der Praioskirche Reaktion auf die Artikel im 173. Opus. Werte Collegae! Es scheint mir, als seien zunächst einmal einige grundsätzliche Dinge zu klären: 1) Ich bin zwar ein gelehrter Okkultist und seit Jahren
auf dem Feld der brabakisch-borianischen Historie, Lingua und Mythologie
tätig, doch niemals habe ich verlautbaren lassen, dass ich ein Magus sei. Da eine Verquickung zwischen den Themenkomplexen Greifensichtung und dem Ehrwürdigen Geist Praios immer wieder zum Zentrum dieser Diskussion wurde, seien hier einige Worte zur Praioskirche erlaubt, die den Greifen als so genannten "göttlichen Sendboten" in einen korrekten Zusammenhang zu setzen vermögen. Eine wichtige Irrlehre vieler Praioten und Ucuriaten sei
hier ad primo festgestellt, nämlich die Vorstellung, wonach Praios als
"König oder Fürst der Götter" anzusprechen sei, wo er doch nur ein
Ehrwürdiger Geist ist, der den Menschen die jeweils gerechte Macht zur
Herrschaft zuwies. Heute ist es jedoch gang und gäbe unter Praionis'
Dienern, zu versäumen, den Wahren Dienern der Hohen Herrin das rechte Maß
an Entscheidungsgewalt in religiösen Dingen zuzugestehen. Dies aber ist
Sünde und verlangt nach Sühne. Fakt ist, dass der Ehrwürdige Praios ein
Geist und Helfer der Ehrwürdigen Baltésa ist und ihm die Sonne zur Obhut
gegeben wurde. Es ist der Gnade der Hohen Herrin Tríatha und Ihrem Diener,
dem Avatar Alkèra, zu verdanken, dass der Ehrwürdige Geist heute wieder
als Mittler zur Hohen Herrin willkommen ist. Dem Rechtschaffenen eine
Greuel ist das Verbot der Praiosdiener, einem Unwahrhaftigen Befehl zu
wider- sprechen oder ihn zu hinterfragen. Ihr Gebot der Offensichtlichkeit
ist dem Geist genehm, aber in diesen schweren Zeiten von Verfolgung und
Verketzerung kaum möglich. Lästerlich ist aber die Bannung der Magie durch
die Diener des Sonnendieners, ist doch die Magie eine Gabe der Hohen
Herrin und als solche heilig vor Ihrem Angesicht. Euer voreiliger Ruf nach
der Inquisition lässt bei mir die Frage aufkommen, ob ihr denn von der
Wahren oder von der Falschen Inquisition sprecht, denn wahrlich, viele
Diener Praionis und Ucuris versuchen sich in geradezu ketzerischer Weise
über die Lehren der Hohen Herrin zu erheben und ihre derische Inquisition
über die von der Hohen Herrin Tríatha gewollte ailinistische Inquisition
zu stellen. Dies kann und darf nicht sein! as zentrale Anliegen jeder
gerechten Inquisition kann nur im Aufspüren und Richten von Verrätern im
Sinne der ailinistischen Lehre sein. Eine grundlose Ermordung von
Andersdenkenden ist als Sünde zu bezeichnen und verlangt Sühne nach dem
Weltgesetz. Daher ist jedem wahrhaftigen Inquisitor eine solche
Handlungsweise strengstens verboten. Zu den wahren Aufgaben der richtigen
Inquisition gehört die Verfolgung von Mordbuben aus der Gefolgschaft des
Bethaniers wie auch des Rattenkindes, welches auch Großer Schatten genannt
wird. Alberto Fredarcarno, Vorsitzender Minister des Ministeriums gegen reichsgefährdende Kulte im Königreich Brabak, Herzogtum Borian Anmerkung: |
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