Gepriesen seid ihr alle, Söhne des Einen und Wahren Gottes! So bat man mich also, wieder einmal einen Beitrag für diese wissensgefällige Postille zu verfassen und nicht lange musste ich überlegen, welches Thema ich denn behandeln sollte. Bereits nach kurzer Zeit des Nachdenkens entschied ich mich, die werten Leser an den Erlebnissen meiner dreiundzwanzigsten Reise (der ja bekanntlich die fünfundzwanzigste
folgte) teilhaben zu lassen. Sie führte mich zurück in meine Heimat und bescherte mir, Sohn des Glücks, einige Zeit mit jenen Kindern der Wüste, weithin als
Hadjinim bekannt, bei denen ich vieles über deren Überzeugungen lernen konnte. Darunter war auch ihr Ehrenkodex, über den mir
bis dahin nur bekannt gewesen war, dass er Gehorsam, Treue, Wahrheitsliebe, Keuschheit, Verzicht auf Gifte aller Art, Härte gegen sich und den Gegner und Milde gegenüber dem Unterlegenen enthielt. Der Ehrenkodex der Hadjinim I. Der Hadjinim verlässt sich nicht nur auf seine eigenen Kräfte. Er nutzt auch die Energie des Gegners. Zu Beginn des Kampfes besitzt er nichts als seine Begeisterung und die Schwertparaden, die er sich durch lange Übung angeeignet hat; bald stellt er jedoch fest, dass Übung und Begeisterung nicht ausreichen; es braucht noch Erfahrung. II. Der Hadjinim ist kein Betrüger: Doch er versteht es, seinen Gegner abzulenken. So begierig er auch ist, wird er immer strategisch vorgehen, um sein Ziel zu erreichen. Fühlt er sich am Ende seiner Kräfte, so wird er sich betont Zeit lassen, damit sein Feind annimmt, er habe es nicht eilig. Wenn dieser erwartet, dass er rechts angreift, weicht er nach links aus. Wenn er sofort kämpfen will, beginnt er zu gähnen und macht sich zum schlafen fertig. (Interruptum: Diese folgenden Worte sagte einer ihrer Ältesten in einer sternenklaren Nacht zu mir und sollte selbst alles andere nur Lüge sein, so verspreche ich, Sohn des Schwurs, diese Worte sind wahr!) III. Lass deine Feinde glauben, dass der Ausgang des Kampfes dir nicht viel bedeutet, und ihre eigene Begeisterung schwindet dahin. Schäme dich nicht, vorübergehend die Schlacht zu verlassen, wenn du spürst, dass dein Feind stärker ist als du. Was zählt, ist nicht die einzelne Schlacht, sondern der Ausgang des Krieges. Bist du stark genug, dann schäme dich nicht, Schwäche vorzutäuschen. Das lockt deinen Gegner aus der Reserve und verführt ihn dazu, zu früh einzugreifen. In einem Krieg ist der Überraschungsangriff der Schlüssel zum Sieg. So weit, ihr Kinder der Neugier und Wissbegierde, in dieser Postille. Ihr solltet euch nicht anmaßen, Lehren und Gebote die über die Jahrhunderte entstanden sind, in der kurzen Zeit zwischen den Ausgaben des OPVS zu lernen, zu leben und zu begreifen! Rastullah mit euch, möget ihr euer Wissen mehren! Magister magnus von: Clemens Schumacher |
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