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Ad Responsum atque
De Mysteriis Filiarum et Filiorum Satuariae I - Partum 3
Werter Collegus Ambrosius,
Mit Freude habe ich den dritten Teil Eurer Publikation gelesen, der im
XIII. Opus erschienen ist. Ich will dies - zumindest teilweise - auch meiner Kritik zugute
schreiben. Eure beiden Artikel zuvor hatten ja wirklich der "Erbauung" von
Scolaren und Adepten gedient - haben sich diese doch mit Sicherheit über den Magus, der
sich bei seinen Studien vom Volke leiten läßt, herzlich lachen können. Daß Ihr auch
anders könnt, habt Ihr nun aber unzweifelhaft bewiesen. Nachdem Ihr also nun ein Niveau
erreicht habt, daß der Sache angemessen erscheint, will auch ich mir mehr Mühe geben.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß Ihr in Eurem Responsum über meinen Vorschlag,
sich doch auch einmal mit den Töchtern Satuarias selbst zu unterhalten, schreibt:
"...eure Aufforderung, mit einem Menschen, der noch niemals eine Bibliothek von innen
gesehen haben mag, ja vielleicht nicht einmal die Fähigkeit des Lesens sich anzueignen
vermochte, über so komplexe, magietheorethische Themen wie die satuarische Fluchmagie zu
diskutieren, kann ich unmöglich ernst nehmen." Von Euren Lesern hingegen habt Ihr
erwartet, daß sie Euren Ausführungen geduldig folgen, die offensichtlich stark mit
Volksglauben durchsetzt waren. Hätte Euch denn eine Tochter Satuarias nicht mindestens
genauso präzise Auskunft geben können wie der Bauer den Ihr gefragt haben mögt?
Zugegebenermaßen ist es keineswegs einfach, mit einer Hexe über Magietheorie
zu sprechen, aber wenn man geduldig ist, zuhören kann und - vor allem auch - bereit ist
zu verstehen, so ist dies kein Ding der Unmöglichkeit. Mir scheint, daß ihr da wieder
einmal Eure Überheblichkeit ausgepackt und Euch damit wohl selbst ein Ei gelegt habt!
Ebenfalls interessant ist auch, daß Ihr sogar zugebt in Eurem Artikeln nicht Eure
"explizite, persönliche Meinung" zu bekunden, sondern Euch vielmehr "an
den Vorgaben namhafter Streiter zum Wohle des Reiches" zu orientieren. Meint Ihr
nicht, daß der derzeitige Reichsgroßgeheimrat seine eigenen Wege und Mittel hat, seine
Meinung zu präsentieren, und dabei nicht Eurer Hilfe bedarf? Wohin seid Ihr denn da
gekrochen? Und was, so frage ich Euch, auch im Namen Eurer restlichen Leser, die das
unzweifelhaft auch interessiert, was ist den dann EURE Meinung? Schreibt Ihr in Euren
Artikeln denn jemals etwas anderes als die Zusammenfassung verschiedener, altbekannter
Meinungen, Artikel und Bücher?
Und dann Eure Hypothese! Warum schreibt denn dann dieser "von Hesinde durchaus von
Weisheit gesegnete Collegus" nicht zum Beispiel einen "Kommentar über die
Fluchmagie der Töchter Satuarias - der Versuch einer sachlichen Annäherung an dieses ob
seiner unerklärbaren Komplexität durchaus als interessant zu bewertende Thema"? Da
hätte sicherlich auch der Reichsgroßgeheimrat keinerlei Einwände erhoben. Ja, wenn man
Eurer Argumentation zu folgen bereit ist: Warum habt Ihr dann nicht genauso gehandelt, wo
Ihr die Fluchmagie doch so verabscheut? Warum habt Ihr nicht einen vermeintlich sachlichen
Artikel geschrieben, in dem Ihr dann ganz nüchtern zu dem Schluß kommt, den Ihr
erreichen wollt? Wäre das denn nicht weiser gewesen?
Sehr erfreut war ich zu lesen, daß Ihr Euch der
Aufklärung von Halb- und Unwahrheiten verschrieben habt. Es ist richtig, daß Ihr mir bei
meiner "voreiligen" Aufzählung vorwerfen könnt, die Seelenheilkunde
unterschlagen zu haben.
Allerdings - wie Ihr ja
auch selbst zugebt - ist diese Möglichkeit das Mittel der letzten Wahl und sogar das
"Aussitzen" des Fluches erscheint bei zweifelhafter Befähigung des
Seelenheilkundigen sinnvoller. Ich selbst würde zu dieser Möglichkeit niemandem raten,
es sei denn es ginge um Tod oder Leben!
Sicherlich werdet auch Ihr sehr erfreut darüber sein, zu erfahren,
daß auch ich mich der Bekämpfung von Halb- und Unwahrheiten verschrieben habe. Mir
scheint nämlich, daß Ihr in Eurem letztem Teil doch die Tatsachen ein wenig verwechselt
und verdreht habt.
Ihr irrt gewaltig - wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung berichten kann. Einige meiner
damaligen Freunde und ich litten einst unter dem von Euch als vergleichsweise einfach zu
brechend bezeichneten Zauber. Nicht einmal die damals höchste Geweihte der weisen Göttin
zu Gareth vermochte den Zauber, den übrigens (wenn man den Hinweisen glauben darf) ein
Gildenmagier auf uns gelegt hatte, zu brechen. Eure Aussagen hierzu sind eindeutig falsch.
Ich habe - aus begreiflichem Interesse - sehr lange Zeit darauf verwendet Erkenntnisse zu
diesem Zauber zu sammeln. Beim brechen dieses Zaubers spielt die Erfahrung des oder der
Wirkenden und (falls mit Hilfe dessen gewirkt) auch die Größe des Zirkels eine
entscheidende Rolle (ähnlich übrigens wie wir das vom U NITATIO her kennen). Daneben natürlich - wie beim brechen jedes Beherrschungsspruches -
auch die innere Willenskraft des Verzauberten, wie Ihr ja richtig anführt. Bei den
Flüchen hingegen ist dem nicht so! Hier ist allein entscheidend ob es sich um einen
permanent wirkenden Spruch handelt und wiederum wie stark der Willen des Verzauberten ist.
Daraus ergibt sich ohne Zweifel, daß es nur auf die Erfahrung der den Zauber Wirkenden
ankommt, ob der BEHERRSCHUNGEN BRECHEN leichter oder schwerer fällt. Völlig recht habt
Ihr hingegen mit Euren Aussagen zum Kraftaufwand. Zu untersuchen wäre hier noch, ob es
bei permanenten Flüchen, die erfolgreich gebrochen werden, auch zu einem dauerhaften
Verlust eines (geringen?) Teiles der Kraft des Fluchbrechers kommt, wie wir das ja bei
permanenten Verwandlungen kennen, die aufgehoben werden.
Zum Schutz vor Flüchen gebt Ihr die richtigen Hinweise - zu bedenken
bleibt aber für den der Magie Kundigen, daß ein Amulett aus Bernstein bei der Ausübung
der eigenen Magie hinderlich sein kann. Der Topas ist sehr wirksam, auch ein Achat und
unter Umständen ein Türkis mögen hilfreich sein. Wenn wir in diesem Zusammenhang schon
auf die Petromantie eingehen, sei es mir gestattet, auch noch kurz auf die beim Brechen
von Magie hilfreiche Kraft des Diamanten hinzuweisen. Nur der Vollständigkeit halber -
damit hier niemand von Halbwahrheiten reden kann.
Wirklich - und aufrichtig - erfreut und angenehm überrascht war ich,
daß Ihr als sicherste und - so meine ich - meist auch einfachste Methode, das Erbitten
der Verzeihung genannt habt. So verabscheuungswürdig wie Ihr sie sonst darstellt scheinen
die Töchter Satuarias dann doch nicht zu sein.
Mit kollegialen Grüßen,
Thundar Hurlemanoff
Absolvent der Academia Arcomagica
Scholaque Arcania Puniensis
- zur Zeit auf Reisen -
Post bitte an: elementarist@geocities.com von: Florian Kreuzinger Erschienen in Opus no. 14 am 18.4.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu De Mysteriis Filiarum et Filiorum Satuariae I - 3.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: De Mysteriis Filiarum et Filiorum Satuariae I - Mein lieber Thundar Hurlemanoff....
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