|
Menü anzeigen
Über Ehre und Leid...
Vierter Teil der Reihe von Auszügen aus dem Tagebuch des Kriegers Reochaid Ynlais.
Kurz vor dem Ende meiner Ausbildung fragte ich unseren Schwertmeister:
"Ich habe so viel gelernt von euch über das richtige Verhalten in vielen Situationen, und doch bin ich schon im Laufe meiner Ausbildung hier vor etlichen Problemen gestanden, von denen ich nicht wusste, wie ich sie lösen sollte."
"Lerne von den großen Kriegern der Vergangenheit", mischte sich da Stipen, der junge Adelige ein.
"Ja, die Geschichte scheint immer von rechten Männern und Frauen zu wimmeln, die zur rechten Zeit am rechten Ort waren und wussten, was zu tun war", erwiderte der Schwertmeister.
"Ich will so werden wie diese großen Krieger; sie sammelten Ruhm und Ehre", meinte der junge Adelige.
"Aber sei dir bewusst", gab der Schwertmeister zu bedenken, "dass du mit deinen Taten und Entscheidungen auch Leid verbreiten kannst."
Der junge Adelige überlegte kurz und dann fiel ihm ein: "Doch habt ihr nicht selbst einmal gesagt, dass alles Leid, das kommt, auch wieder vergeht?"
"Ja, so ist es", bestätigte der Schwertmeister, "und so verhält es sich auch mit dem Ruhm. Doch Leid hinterlässt sichtbare Spuren in dieser Welt; Ruhm und Ehre nur belanglose Erinnerungen..."
aus dem Tagebuch von Reochaid Ynlais
von: Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 145 am 10.3.2002 als Reaktion oder Fortsetzung zu Über die Angst und die Liebe zum Leben....
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Über die Verantwortung....
|
|