Chimäre! Bei diesem Wort denken die meisten wohl an die Schwarzen Horden des Borbarad. Bösartige Mantikore oder irrsinnige Harpyien mögen dem Leser in den Sinn kommen. Die magietheoretischen Aspekte dieses Themas wurden an dieser Stelle schon behandelt. Ich hatte jedoch die Möglichkeit in meinem Haus über längere Zeit mit einem Bären-Mensch-Mischwesen zusammenzuleben. Meine Erfahrungen will ich euch, werte Kollegen, hier zur Verfügung stellen. Zuerst möchte ich euch, werte Leser, die Hintergründe
meiner aufschlussreichen Studie schildern. I. Die Leibesuntersuchung Nachdem ich das Wesen in dafür geeigneten Kellerräumen untergebracht hatte, begann ich damit seinen Leib zu untersuchen. Die Untersuchung zog sich über 3 Tage hin und ergab folgende, für die spätere psychologische Abhandlung wichtige Ergebnisse. Gesundheitszustand: Das Wesen befindet sich in einem Zustand der Bewusstlosigkeit, welcher untypischerweise schon eine Woche anhält. Atmung und Pulsschlag sind, nach Schätzungen anhand der Körpergröße, verlangsamt. Der Schlag, welcher zur Bewusstlosigkeit führte, wurde mit der stumpfen Seite einer Axt geführt, nach meiner Einschätzung wohl eine zweihändig geführte. Der Schädelknochen scheint nicht gebrochen, es ist jedoch eine deutliche Quetschung einhergehend mit einer Unterhautblutung zu erkennen. Körperliche Merkmale: Das Wesen ist 1,80 Schritt groß. Es hat, im Verhältnis zum mittelländischen Mensch, eine sehr breite, stämmige Schulterpartie. Auch Bauch und Gesäßbereich ist stärker ausgeprägt als bei Menschen. Auch Arme und Beine sind dicker als bei Menschen, jedoch ohne dabei herausgewölbte Muskelgruppen erkennen zu lassen. Die Behaarung ist am ganzen Körper regelmäßig, spart auch das Gesicht kaum aus, ist jedoch auch auf dem Kopf nicht dichter als am Bauch oder anderswo. Sie ist jedoch eher dünn und ohne echten Kälteschutz. Die Zahnreihen sind kräftig und scharfkantig, jedoch in Richtung und Größe unregelmäßig. Fuß und Zehennägeln erscheinen mir menschlich, sie sind allenfalls etwas dicker und fester. Die Haut unter dem Pelz ist dicker, ledriger und von unregelmäßig brauner Färbung. Die Gesichtszüge erscheinen recht menschlich, jedoch kann man an der Form der Wangenknochen und an den Ohren die Nähe zum Bären erkennen Alle hier nicht explizit erwähnten Köpermerkmale entsprechen denen eines männlichen Menschen von etwa 30 Jahren.. Schlußfolgerungen: Die Verschmelzung der beiden
Lebewesen kann nur als stümperhaft bezeichnet werden. Die menschlichen
Merkmale überwiegen, jedoch ist durch die Veränderung eine gewisse
Unförmigkeit eingetreten. Die Körperform ist nicht ganz zusammenpassend,
das Wesen macht einen plumpen ungeschickten Eindruck. Die Zahnreihe ist
unfunktional. Die Einbußen an Aussehen und Geschicklichkeit, welches das
Wesen mutmaßlich hat, werden meiner Einschätzung nach nicht durch besondere
Stärken in anderen Bereichen wettgemacht. Die Ausführungen über Erwachen und Verhalten des Wesens will ich euch in ein paar Tagen nachreichen, da ich meine Arbeiten hier noch abschließend ordnen will. (leider fehlte der Name des Autors) Erschienen in Opus no. 159 am 24.6.2002. |
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