De Metalogiae Elementi
Werte Collegae,
Ich, Severus Wassiljowitsch, Magus extraordinarius der Arcanologischen Halle zu Ehren
HESinde und FIRuns zu Ifirngrad,
bitte meine geneigte Leserschaft mir zu gestatten aufzuwerfen folgende These: Der Stand der gelehrten Magi et Theoretici meint alle Dinge immer auf eine Vor-Stufe, eine Metalogie, zurückführen zu können. Beispiele seien hier gegeben: Die Elfen verfolgen ihre Herkunft zurück in eine mythische Lichtwelt, zu den Lichtelfen, die selbst heute noch bisweilen ad stabilitatem sphaerae in das Weltengeschick eingreifen. Jene sind machtvolle Wesen, die von sich selbst sagen, sie würden ihre sich und ihre
Realität träumen.
Unsere überderischen Herren und Beschützer selbst, die Götter Alverans, sind zurückzuführen als Blutstropfen oder Titanensöhne von
LOS und SUMU, den Grundprinzipien des Weltengefüges.
Auf dieser Basis aufbauend behaupte ich nun, wenn Götter, Elfen, Drachen eine Metalogie inne haben, behaupte ich dies auch von den sechs Pfeilern der 3.
Sphäre: den Elementen. Jene verkörpern zwar grundlegend verschiedene Weltengesetze und Eigenschaften, doch glauben die Puniner an Meisterformeln für alle Hexalogiae
Elementi. So müssen sie doch von der Constructio her metalogische Eigenschaften inne haben und damit ein Metacorpus, eine höhere Stufe, besitzen, aus dem man alle Eigenschaften der Elemente destillieren könnte.
Damit wäre es möglich, aus Dreck Endurium und aus Apfelmost Tharf zu gewinnen. Dies nur als Beispiele.
Außerdem sind wir noch weit entfernt, überhaupt eine Annäherung eines Metacorpus zu schaffen. Ich werde in den folgenden Madaläufen weitere Studien in
Ifirngrad, Kuslik und Punin durchführen. Wer aus der geneigten Leserschaft Anmerkungen, Wissen oder anderes anbringen will, erreicht mich mit dem
Limbus-Raben. Ich verbleibe rätselnd mit hesindianischem Gruß,
Severus Wasiljowitsch Erschienen in Opus no. 78 am 14.10.2000.
Reaktion auf den Artikel
Lingualdiskrepanzen
Verehrter Großmeister Androstaal,
Ich selber, der ich nun auch sieben Sprachen beherrsche und einige zur Zeit studiere,
muss ihnen in der These, die geistige Fähigkeit eines Menschen sei an seiner Sprache
auszumachen widersprechen. In meinen Studienreisen habe ich viel mit dem einfachem Landvolk zu tun gehabt und seine
restringtive Sprache kennen lernen und mit der elaborierten der Gelehrten vergleichen können. Bei diesem Vergleich stellte ich fest,
dass sich die Dimensionen des Sprechens und der Kommunikation nur in dem gebrauchten Wortschatz, nicht aber in der Komplexität, also in dem wesentlichem, in der Möglichkeit Strukturen wiederzugeben und darzustellen unterscheidet. So benutzen die Bauern z.B. Füllwörter, wie
"weil" und "da" um emotionale oder kausale Zusammenhänge darzustellen. Um diese Erkenntnis zu erlangen, bedarf es natürlich einer gewissen Studienzeit, die sich primär durch Gespräche mit den zu untersuchenden Volksgruppen vollführen lässt.
Zweitens kann man vom Wortschatz zwar auf den momentanen Entwicklungsstand schließen, wie sie es bei den Mohas taten, jedoch ist dieser nicht mit den geistigen Kapazitäten gleichzusetzen. Man betrachtet die menschliche Entwicklung.
Bevor der Mensch durch das Geschenk HESindes, den Verstand diverse Erfindungen zur Weiterentwicklung unserer Zivilisation
hervorbrachte, gab es nur einfachen Ackerbau. Dementsprechend sah dann natürlich auch der Wortschatz aus. Jedoch bin ich der
Meinung, dass trotzdem die selben geistigen Fähigkeiten vorhanden gewesen sein müssen, da es sonst niemals zu den Errungenschaften gekommen sein kann, die unsere heutige Zivilisation möglich gemacht haben.
Sie sehen also, dass ihre Thesen noch einige Lücken aufweisen.
Magister Talian al Gulach Erschienen in Opus no. 78 am 14.10.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu Lingualdiskrepanzen.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Antwort auf die Reaktion zum Artikel: Lingualdiskrepanzen.
Werter Magister Talian al Gulach!
Wie ihr sogleich zu Beginn eures Artikels bemerkt, müsst ihr mir im
Bezug auf meine These der Lingualdiskrepanzen widersprechen. Ihr praediciert
weiter, dass es ergo nicht stimme, dass die geistige Fähigkeit eines
Menschen an seiner Sprache auszumachen sei. Hierzu möchte ich euch
freundlich aber dennoch bestimmt darauf hinweisen, dass dies nicht ad solum
der Inhalt meiner These der Lingualdiskrepanzen gewesen ist, welche ich im
vergangenen Artikel zu postulieren versuchte. Ich stellte nämlich einen
komplexen Zusammenhang zwischen dem Denken (den Fähigkeiten des Denkens,
Verstehens etc.) auf der einen und der Sprache (den Fähigkeiten des
Spracherwerbs, der Benutzung von Sprache etc.) auf der anderen Seite her.
Dass dieser Zusammenhang besteht, werdet ihr ja wohl nicht bezweifeln wollen
- schon aus euren eigenen Erfahrungen heraus werdet ihr dies wissen. Und wo
ein Konnex zwischen zwei Subjekten besteht, da beeinflussen sich diese
beiden auch. Soweit also dazu.
Natürlich gibt es genügend Beispiele aus der Praxis, in denen sich meine
Behauptung (die geistige Fähigkeit eines Menschen sei an seiner Sprache
auszumachen) widerlegen ließe. Als ein exemplum diene hier die List
der Täuschung, mit deren Hilfe sich schon manch Gelehrter im wahrsten Sinne
des Wortes für dumm verkauft hat. Doch sprach bzw. schrieb ich diese Worte
als Mann der Wissenschaften, was includieret, dass ich jeweils von konkreten
Fällen der Beobachtung sine fluctuationibus realitatis sprach, also von Fällen
ohne Verzerrung der gegebenen Realität. Und in der für jeden unmittelbar
beobachtbaren Realität zeigt sich auch die Richtigkeit meiner postulierten
These. Denkt ihr denn ernsthaft, dass sich die Schulung des Denkens, wie sie
z.B. in den Praiosschulen vorangetrieben wird oder auch in den Tempeln und
Horten der Weisheit unserer Göttin, nicht auf die sprachliche Kompetenz des
Geschulten auswirkt? Habt ihr denn noch niemals den Werdegang einer jungen
adepta der Magie selbst miterfolgt, dass ihr diese alltägliche Erfahrung
nicht bestätigen könnt? Und habt ihr auf euren langen Reisen nicht auch
schon Barone, Gräfinnen, ja sogar Herzoge und höhere Würdenträger in PRAios
Namen erlebt, welche trotz ihrer Stellung die Fertigkeit des gepflegten
Ausdrucks und des Parlierens nicht beherrschten? (Zur Correctio anbei: Ich
wollte auch nie behaupten, dass sprachliche Kompetenz mit Wissenserwerb
einhergeht! Nein, das Denken, meine ich, ist der ausschlaggebende Faktor!)
Wie wohl ihr im weiteren Verlaufe eures Artikels bemerkt, dass sich die
Dimensionen des Sprechens und der Kommunikation im Wortschatz voneinander
unterscheiden, so verwehrt ihr euch doch der Erkenntnis, dass auch die
Komplexität unterschiedlich ist. Der Wortschatz ist nämlich schnell einmal
erlernt (und nebenbei auch eines der ersten Dinge, die an unserer Akademie
gelehrt werden), mit diesem Wörtern dann jedoch richtig umzugehen, das
bedarf doch einer gewissen Leistung im gedanklichen Bereich. Ihr schreibt die Komplexität sei im Wesentlichen die Möglichkeit
Strukturen widerzugeben und darzustellen. Wenn wir es einstweilen bei dieser
Definition belassen, so würde ich euch doch gerne einmal einladen mir in
eine beliebige Bauernkate zu folgen um dort nach der Komplexität in der
Sprache dieser einfachen Leute zu suchen. Ihr würdet sehen, dass man sich
dort beispielsweise die Wirkung eines Cantus der Magica Controllaria, nehmen
wir den BANNBALADIN, entweder mittels des Ansatzes einer Struktur ohne
Gedanken (Kausalstruktur: "Die ist aber sehr verliebt!" oder
jedwede andere Begründung) oder ohne Struktur und ohne Gedanken ("Das
versteh ich jetzt nicht!") oder aber beinahe ohne Struktur, dafür mit
richtigem Gedankengang ("Die ist sicher irgendwie komisch bezaubert
worden!") erklärt.
Die letzten Zeilen aus eurer Feder haben mich nun vollkommen verwirrt, denn
sie beherbergen einige Widersprüche:
Ihr beginnt mit einem vielsagendem Satz: "Bevor der Mensch durch das
Geschenk HESindes, den Verstand, diverse Erfindungen zur
Weiterentwicklung unserer Zivilisation hervorbrachte, gab es nur einfachen
Ackerbau." Wie ein gelehrter Mann wie ihr nur auf diese Idee kommen
kann, ist mir bei all der Weisheit HESindes ein großes Rätsel!
Die Göttin schenkte den Menschen Weisheit, einen Verstand, und mit ihm
Gedanken. Vorher gab es nichts, worüber es sich lohnen würde zu schreiben
- so ihr euch nicht in Belange der Geweihtenschaft der allweisen Herrin
einmischen mögt!
Und im nächsten Satz schreibt ihr dann: "Jedoch bin ich der Meinung,
dass trotzdem die selben geistigen Fähigkeiten vorhanden gewesen sein müssen,
da es sonst niemals zu den Errungenschaften gekommen sein kann, die unsere
heutige Zivilisation möglich gemacht haben." Natürlich ist dies so
und ich widerspreche dem auch in keinster Weise. Ich darf euch kurz aus
einem Buch der Geweihten Argelia von Kuslik zitieren, welche den Schrein an
unserer Akademie betreut: "Wie alle Dinge in der Welt kann auch der
Geist nicht vernichtet, sondern nur verwandelt werden. HESinde
ist eine große Künstlerin, und ihr Tun ist der Wandel..." Wie wir
daraus klar und deutlich erkennen, hat jeder Mensch die prinzipielle
Veranlagung zum Denken, da jeder Mensch mit HESindes Gabe
gesegnet ist. Doch wie uns die Kirche der Herrin schon lehrt, kommt es auf
den Wandel, den kunstvollen Wandel des Geistes an! Und genau darin liegt der
in der Sprache und vice versa bemerkbare Konnex zum Geist, zum Denken.
Ich hoffe euch noch einmal klar gemacht zu haben, in welcher Absicht ich
diesen meinen Artikel geschrieben habe. Möge HESinde euren
Geist erleuchten!
Großmeister Erilarion Androstaal
von: Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 78 am 14.10.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu Reaktion auf den Artikel: Lingualdiskrepanzen.
Reaktionen auf den Artikel
De Daimonibus
Zuerst einmal finde ich beeidruckend welches Wissen mein Kollege über die
Wesen der siebten Sphäre zu haben scheint. Dies alleine ist schon sehr bemerkenswert. Doch seien hier einige Anmerkungen von einem gemacht, der sich
nicht dem verbotenen Wissen des Borbarad, sondern der Göttin HESinde
verschrieben hat. In der Beschreibung des Wesens der Götter, die der Autor unter ad primum trifft, stimme ich vollkommen überein. Die Zwölfe sind
durchaus Wesen von höchster magischer Macht. Die Aussagen, die der Autor unter ad tertium trifft, kann ich jedoch nicht unterstützen, da es sich dabei
wohl um gotteslästerliche und auch nachweisbar falsche Thesen handelt.
Ad primum: Wenn man davon ausgeht, das sich die Dämonen der siebenten Sphäre
auch paralleler Welten zu bemächtigen versuchen, so sollte man auch bedenken,
dass in diesen so genannten Globulen auch andere Götter existieren können.
Und deswegen auch andere Dämonen...
Ad secundum: Die Annahme, dass die Dämonen ihre Macht also aufteilen, ist als falsch zu bezeichnen. Vielmehr ist es so,
das eine direkte Konfrontation zwischen dämonischer und göttlicher Macht immer zu Gunsten der göttlichen Macht entschieden wurde. So kann man es zum
Beispiel in der aventurischen Historie mehr mals Erkennen. Zum Beispiel in der zweiten Dämonenschlacht, als 4 Götter vom Himmel stiegen und 4 derer, die
wir als Erzdämonen kennen ohne größere Anstrengungen vom Angesicht Deres tilgten. So sei also gesagt, dass die Götter mächtiger sind als die, die sich
als Dämonen bezeichnen und nicht umgekehrt. Zu den unter "ad primum" getroffenen Schlussfolgerungen sei angemerkt, dass die Macht eines Gottes,
nicht nur auf die Zahl seiner Anhänger zurückzuführen ist, sondern auch auf
die Intensität, mit der diese den Kult ihres Gottes pflegen. Wie sonst sollte
man es sich erklären, dass der Gott den man als den Namenlosen kennt, eine Bedrohung für die Zwölf zu sein scheint, obwohl er doch nur ein 10 000stel der
Anhänger hat. Außerdem sei hiermit bekannt, dass auch der ohne Namen Wunder
aus Dere wirken kann, wie es zum Beispiel in den jungen Jahren im Leben des Raidri Conchobair bei der Ermordung von dessen Bruder der Fall war.
Zu der "Conclusio" sei gesagt, dass die "Götter" die sich beschwören lassen,
keineswegs mächtiger sind als die Zwölf. Denn diese "Götter" können es nicht
verhindern, beschworen zu werden. Die Zwölf haben es auch nicht nötig, sich beschwören zu lassen, da sie jederzeit ein Wunder auf Dere wirken können und
dazu nicht die Hilfe eines Paktierers oder Beschwörers brauchen, wie die, die man als Dämonen bezeichnet. Auch das die "vergangenen Götter" versuchen
sollen, einen derer, die wir Erzdämonen heißen, zu verdrängen, um dessen Platz einzunehmen ist für mich eine lächerliche Thesis. Die Erzdämon werden
so etwas nicht zulassen und schon gar nicht der, den man als Dämonensultan bezeichnet, da damit ein Teil seiner Macht schwinden würde.
Auch ein Zitat des Autors aus dem "Acta" muss ich kommentieren, nämlich dass
nicht einer der Götter mehr Macht erreichen darf, als einer der anderen. Dies wiederspricht nämlich seiner eigenen These aus "ad
quintum", dass mehr Anhänger für einen Gott auch mehr Macht bedeuten müsse. Außerdem stellt diese
Aufforderung einen direkten Angriff auf die Kirche des Götterfürsten PRAios
dar. Denn dieser wird ja allgemein als mächtigster aller Götter betrachtet. Auch seine Aufforderung,
dass wir, die Sterblichen, uns aus dem Kampf zwischen Göttern und Dämonen heraushalten sollten, ist schlichtweg von
geistiger Umnachtung bestimmt. Wir müssen auf Seite der Götter gegen die Dämonen kämpfen. Alles andere wäre ein Angriff auf alle großen Helden, die
jemals gegen einen Dämonen angetreten sind. Ein Handeln auf Seiten der Götter, kann einfach nicht falsch sein und alles andere gereicht den Dämonen
zur Hilfe. Selbst der Große Rohal focht wieder die Dämonen, und er darf wohl als der Sohn des
NAndus auf der richtige Seite gestanden haben.
Möge HESinde euch Erleuchtung schenken und euch von der Verblendung erlösen,
der ihr anheim gefallen seid.
Großmeister Pyriander Di Ariarchos, Spektabilität des Feuers am Konzil der
Elementaren Gewalten in der Feste Drakonia im Rashtullswall von: Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 78 am 14.10.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu De Daimonibus.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Reactio ad "De Daimonibus".
Reaktionen auf den Artikel
De Daimonibus
Seid gegrüßt!
Was für ein wundervoller und herzerfrischendes Tractat. Ein Scherz doch sicher, oder gar eine Satire?
Ich habe herzhaft gelacht und hoffe bald wieder so gut unterhalten zu werden.
Mögen die Zwölfe Euch Euren Humor erhalten.
Canyzeth di Goya
(Tsa-Geweihte zu Prinzenfurt)
von: Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 78 am 14.10.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu De Daimonibus. |