Die 99
Gesetze
offenbart im Jahre 233 v.H. in Keft
67 - 99
Mit den letzten 33 Gesetzen wird das
Werk um den Glauben der Novadis vervollständigt. Doch kann niemand das Wüstenvolk
verstehen, der nur Kenntnis über deren Gesetze hat. Unabdingbar sind dazu auch das Wissen
um ihre Lebensweise und ihrer Überzeugungen, wie auch ihrer Sprache. Der Interessierte
findet am Ende dieses Artikels einen entsprechenden Hinweis.
- Der Gottgefällige bekämpft das Echsengezücht, das der Gottechse dient, stets
mit aller Kraft und ohne jede Gnade.
- Der Gottgefällige sieht mit Abscheu auf die Götzen der Echsen herab und trachtet stets
danach ihren schändlichen Einfluss zu mindern.
- Der Gottgefällige meidet alle Geister, die dem Bösen dienen und er bekämpft sie mit
schierem Glauben.
- Der Gottgefällige meidet ebenso alles Dämonische und hört nicht auf dessen
Einflüsterungen, die nur Lästerliches verkünden.
- Der Gottgefällige weiß, dass er in höherer Achtung bei Ihm steht als die
Ungläubigen.
- Der Gottgefällige weiß, dass er sich trotzdem im Kampf gegen die Ungläubigen
bewähren und beweisen muss.
- Der Gottgefällige dankt Ihm für jede Möglichkeit seinen Mut und seinen Glauben zu
beweisen.
- Der Gottgefällige schreckt nie davor zurück, seinen Mut und seinen Glauben vor Ihm zu
beweisen.
- Der Gottgefällige prüft seinen eigenen Glauben, um ihn nie schwach werden zu lassen.
- Der Gottgefällige läßt seinen Glauben von seiner Sippe und seinen Kampfgefährten
überprüfen, aus dass sie ihn stets zu Gottgefälligkeit ermahnen.
- Der Gottgefällige stärkt Geist und Körper durch Gebet und Kampf.
- Der Gottgefällige macht seinen Geist stark im Glauben.
- Der Gottgefällige macht seinen Körper stark im Kampf für den Glauben.
- Der Gottgefällige übt auch den Kampf ohne Waffen.
- Der Gottgefällige läßt seinen Körper im Kampf ohne Waffen zur Waffe werden.
- Der Gottgefällige mißt sich mit seinen Kampfgefährten, versucht aber nie, diese zu
töten.
- Der Gottgefällige schreckt nicht davor zurück gegen jeden Gegner auch ohne Waffen zu
bestehen.
- Der Gottgefällige wendet im Kampf ohne Waffen nur die drei mal neun Ihm
gefälligen Griffe an und versucht nicht mit unlauteren Mitteln, den Sieg an sich zu
reißen.
- Der Gottgefällige sucht auch beim Kampf im Gebet Seine Nähe.
- Der Gottgefällige läßt gläubigen Gefallenen die nötige Ehre zuteil
werden.
- Der Gottgefällige sieht zu, dass Gefallene in Seiner Schöpfung aufgehen können.
- Der Gottgefällige pflegt auch das Gebet unter Anleitung eines Älteren oder eines
Seiner innigsten Diener.
- Der Gottgefällige pflegt das Gebet wenn sich die Sonnenscheibe erhebt und wenn sie sich
unter die Welt senkt.
- Der Gottgefällige pflegt das Gebet beim höchsten Stand der Sonne und wenn die halbe
Zeit zwischen Untergang und Dämmerung verstrichen ist.
- Der Gottgefällige sieht Ihm beim Gebet direkt ins Angesicht und offenbart Ihm dabei
stets seinen ganzen Geist.
- Der Gottgefällige weiß, dass er Ihn nie in Seiner Gesamtheit erfassen geschweige denn
begreifen kann.
- Der Gottgefällige bittet Ihn um Vergebung, wenn er gesündigt haben sollte und versucht
Ihm bei seiner Buße nahe zu sein.
- Der Gottgefällige ist nicht würdig, auch nur ein Haar von Rastullahs Leib anzubeten.
- Der Gottgefällige meidet jede Zauberei und Magie, denn sie ist Ihm zuwider.
- Der Gottgefällige meidet jeden Vertreter der Zunft der Magier, denn sie handeln Seinen
Gesetzen zuwider.
- Der Gottgefällige nimmt sich in besondere Acht vor den Hexenweibern, denn sie verderben
seinen Geist.
- Der Gottgefällige widmet sich keinen dunklen Ritualen oder Opferungen, denn sie dienen
Seinen Feinden.
- Der Gottgefällige bemüht sich stets ein jedes der 99 Gesetze ständig im Geiste zu
haben.
Ein Skriptum mit weiteren Informationen zu den
Novadis, ihrer Lebensweise und ihrem Glauben liegt seit Kurzem im Schwarzen Limbus zur freien Entnahme
auf. von: Markus Penz Erschienen in Opus no. 9 am 14.3.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu Die 99 Gesetze (2).
Oppajeh
die Heilameise
Das aventurische Bestiarium erweiternd wollen wir
einen Buchauszug, welcher ein bis dato fast unbekanntes Getier beschreibt, präsentieren: »Man
berichtet allüberall von allerlei seltsamem Gewürm und Gezücht, das da kreucht in den
undurchdringlichen Dschungeln des Südens. So sei beispielsweise die Treiber-, geheissen
auch Räuberameise, genannt, welche von den Einheimischen Oppajeh genannt wird, was soviel
heißt wie Heilameise. Dieses Insekt ist nur höchst selten zu finden und nur
im Dschungel beheimatet. Auf den ersten Blick mag der Unwissende die Treiberameise mit der
gewöhnlichen Waldameise verwechseln, da sie circa von gleicher Größe ist und die selbe
hellrote Farbe hat. Sie weist jedoch als einziges Erkennungsmerkmal eine schwarze
Zeichnung auf dem Kopf auf. Diese Zeichnung hat die Form eines U mit langen Serifen und
einem Punkt darunter (manche paranoide Zeitgenossen behaupten schlichtweg dies sei ein
Zhayad-R). Seinen Namen hat dieses Insekt von der Angewohnheit, große Wanderungen zu
unternehmen, wobei sie eine Spur der Verwüstung hinterlassen, da sie zu Tausenden
jegliches Getier anfallen und in transportable Stücke zerlegen. Hier mag der Unwissende
schmunzeln und fragen, was Ameisen denn einem erwachsenem Menschen antun können.
Bedenket, dass jedoch ein Schwarm dieser Insekten nach Tausenden zählt und die Säure,
die sie verspritzen, ist äußerst aggressiv! So man es aber schafft, ein paar dieser
Insekten gefangen zu setzen, was sich ob ihrer Eigenschaften als recht schwierig gestalten
kann, so kann man sie wie uns der Waldmensch lehrt dazu verwenden,
Schnittwunden gewissermaßen zu nähen.
Die fast schmerzlose Prozedur ist die folgende: Man nehme
ein solches Getier, setzte es ohne Scheu auf die Wunde, und seinem Instinkt folgend beißt
es den Geruch des Blutes witternd sofort mit seinen mächtigen
Beißwerkzeugen zu und lässt auch nicht mehr los, auch wenn man sein Hinterteil
abschneidet. In dieser Weise ist es dem Wissenden mit einigen Tieren möglich, eine Wunde
wieder zusammenzufügen und sie in nur wenigen Tagen ausheilen zu lassen, denn wie es
scheint, ist das üble Sekret der Ameisen, entgegen aller Vernunft, heilkräftig, und es
wurde noch nie von einem Fall berichtet, bei dem ein solcherart Behandelter Wundfieber
bekommen hätte.
Ist die Wunde vollkommen verheilt, so fallen die restlichen Teile der Ameisen einfach ab.
Die als so dämonisch erscheinende Kreatur ist also wohl doch ein Wesen der PERaine.« ---
Magus Regolan Schwarzfelden, Eine Reise durch den Süden; Festum, 3 Hal
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Verbreitung: Südaventurien (Regenwälder)
Körperlänge: bis zu 1 Finger
Gewicht: unbedeutend |
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Grossmeister Erilarion Androstaal und Meisterin Sheddja
von: Markus Penz & Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 9 am 14.3.1999.
Übersiedlung
der Bibliothek wirft neue Fragen auf
Mit Hilfe der Magier aus Olport, die
letzte Woche in der Akademie eintrafen, konnte nach Invokation mehrer Luftdschinne die
Übersiedlung der Bibliothek in Angriff genommen werden. Doch anstatt bestehende Probleme
zu beseitigen wurden dadurch nur neue Fragen aufgeworfen...
Ich will das bisher Geschehene noch einmal kurz zusammenfassen: Als Ende PRAios
dieses Götterlaufes Teile der Thesis des bisher als verloren geglaubten Cantus MATERIALIA
REVERSUM in der Bibliothek gefunden, beinahe aber durch ein Missgeschick
auch wieder vernichtet worden wären, wurde der Ruf nach einem Beenden des in der
Bibliothek anscheinend seit jeher wirkenden SILENTIUM immer lauter.
Unerlaubte Investigationen zweier Adepten erbrachten dann den Abraxas für ein zweites
Artefakt, ein Siegel aus Drakned-Glyphen, und neben dem SILENTIUM nahm uns
nun eine wirkende DUNKELHEIT einen weiteren Sinn.
Der nun völlig unzumutbare Zustand liess uns zu nur einem Entschluss kommen, da ein DESTRUCTIBO
ob der hohen Impensation nicht anzuraten ist: die gesamte Übersiedlung des
Bibliotheksbestandes per Luftdschinne. Als neuer Aufbewahrungsort der Folianten und
Pergamente wurde der grosse Lehrsaal im PRAios des Akademiekomplexes
vorbereitet, der niemals mehr zur Gänze genutzt wurde, ja werden konnte.
Die Invokation sechser Luftdschinne ergab
eine für uns sehr zufriedenstellende Geschwindigkeit beim Umzug, und als sich die
Elementarwesen mit einer Verneigung nach getaner Arbeit wieder verflüchtigten, glaubten
wir schon, alle Probleme wären zumindest für absehbare Zeit gelöst. Dann machte uns
Magister Uralf aus Olport allerdings auf den Umstand aufmerksam, dass von den sechs
Dschinnen nur vier wieder aus dem Portal der Bibliothek gekommen waren. Auch war der
Bibliotheksbestand bei einer eilig durchgeführten Überprüfung keineswegs als
vollständig zu bezeichnen. Einige wenige, aber umso wichtigere Werke der Dämonologie und
Elementarbeschwörung fehlten.
Was mit den Dschinnen geschehen war, von denen durchaus erwartet werden
konnte, dass sie der ihnen aufgetragenen Aufgabe gewissenhaft nachgehen, liegt im wahrsten
Sinne des Wortes im Dunkeln. Und ob ihr Verschwinden und das der Bücher mit den einstigen
Geschehnissen in Bezug mit der Drachenstatuette oder mit dem Drakned-Siegel
zusammenhängen, kann nur vermutet werden. Auffällig ist allerdings, dass alle
verschwundenen Bücher in der Nähe eben jenes Siegels zu finden gewesen waren...
Meisterin Sheddja von: Markus Penz Erschienen in Opus no. 9 am 14.3.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu SILENTIUM.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Stille Halle, Dunkle Pforte. |