Wenn Zaubern nicht mehr
hilft...
Eine Abhandlung über das Gebet und seine
Wirkung als Einführung der Wochengebete
Liebe Leser! Wie es wohl nur Studierenden ergehen kann, ist es mir ergangen: Vertieft in alte Schriften hab ich das letzte Mal den Redaktionsschluss leider zeitlich übersehen. So folgen jetzt insgesamt 3 neue
Gebete. Da der Opus aus sehr weltlichen Gründen auch noch für einige
Zeit ausfiel, beziehen sich zwei der Gebete auf den nun schon vergangenen
Monat des gestrengen Herren Firun und sollen nun im Monat der jungen Tsa
einen Platz in dieser Postille finden.
6. Teil
HESinde und FIRun zum Gruße!
Auch wenige Heilige gibt es im Firunglauben und einen davon wollen wir im heutigen Gebet besonders berücksichtigen: nämlich den hl. Mikail von Bjaldorn.
Ihm zu Ehren feiert die Firunkirche den "Tag des Hirschen", an dem 76 Pfeile gen Norden geschossen werden, wenn mir der Sinn dieses
"Opfers" auch nicht ganz klar ist.
Hl. Mikail, du hochgerühmter Jäger!
Hilf uns Beute zu erlegen,
damit wir unser Leben hegen,
und unsere Tage hier auf Deren,
noch viele Monde währen.
Leite meinen Bogen gut,
damit wir treffen mit Kraft und Mut.
Die Beute möge nicht leiden in Schmerz,
der Pfeil mög' sie Treffen mitten ins Herz.
Gebetsanleitung: Dieses Gebet kann gesprochen werden, um in der Wildnis unter großem Jagdpech und in großem
Hunger doch noch etwas zu erlegen. Man legt Pfeil und Bogen auf den Boden, kniet davor nieder und rezitiert das Gespräch.
7. Teil
HESinde und IFirn zum Gruße!
Die milde Tochter des gestrengen Firun ist die wohl leichter zugängliche der beiden Gottheiten. Zu ihr kann man mit vielen Bitten kommen und auch auf Gehör hoffen.
Sie ist es auch, die den Winter abschwächt und hilft, wenn Firuns Kraft zu stark für einen Mensch ist:
Du Milde IFirn
Erbarme Dich meiner und lass mich leben!
Bewahre mich vor dem Atem Deines Vaters!
Höre mein Flehen und schenk deine Milde!
Hilf mir in dieser Todesgefahr!
Gebetsanleitung: Dieses Gebet ist wahrlich ein NOTGEBET und wird wiederholend laut (oder wie es der körperliche Zustand halt zulässt) gesprochen. Es hilft bei Gefahr durch Wetter-, Klima- und allgemein Naturerscheinungen.
8. Teil
HESinde und TSA zum Gruße!
Eine neue Göttin betritt den Götterlauf: TSA die ewig Junge, die Wiedergebärende. Wohl eine der Göttinnen, die am meisten Hoffnung und Freude den Menschen gibt. Zu Ihr kann sich wohl fast jeder Wenden in fast jeder Situation.
Als eine Art Gebet würde ich folgende Gebetsübung vorschlagen:
A) Eine Frucht nach Wahl essen und einen Kern aufbewahren.
B) Diesen Kern lege man in eine Schale gute Erde und gieße ihn.
C) Man spreche folgendes Gebet und konzentriere sich auf die Wiedergeburt des Kern zur Pflanze.
Göttin des Lebens,
Aus totem Kern, kannst Du Leben erschaffen!
Lass diesen toten Stoff keimen und Schösslinge bilden,
lass neues Grün und farbige Blüten sprießen,
und zeig mir so Deine Macht, damit ich Dich ehre und preise
in aller Wiederkehr!
D) Diesen Vers wiederhole man jeden Tag vor der neu entstehenden Pflanze und kümmere sich auch sonst behutsam um sie.
Argelia von Kuslik, Geweihte der Göttin
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 117 am 19.8.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (5. Teil).
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (9. und 10. Teil).
Offener Brief an den Widerstand in den Heptarchien
Aufruf zur allaventurischen Solidarität
Für Freiheit und Autarkie in den besetzten Gebieten
Als Septemviri der communio severim,
Magister zu Brabak,
und Korrespondent des Opus
Dratchur Meredin Hazar, Fasar XXVIII. Boronis IX. anno ab incarnatione domini nostri Borbaradii, a nativitate domini, anno salustis, anno reparationis, anno post partum pardonam verginis
Geschätze Collegae und werte Leser,
aufgrund einer langen Reise, die mich nach Fasar brachte, ist es mir nach einigem Schweigen heute erst wieder möglich meine Convoluta zu öffnen und in diesem
geschätzten Periodikum zu veröffentlichen. Meine Reise brachte mich in die besetzten Gebiete, die ich im Laufe der Invasion schon einmal kennen lernte; vieles hat sich geändert. Die schönen Landschaften des Ostens haben sich in brache Schlachtfelder verwandelt. Tod und Verderben sind nach der schändlichen
Ermordung Borbarads über das Land gekommen und seine falschen Feldherren von ehedem haben ihn wieder verraten.
Vor allem die Länder Oron, das Kaiserreich und die Warunkei besuchte ich und es wurde mir pure Verderbtheit gebar. Dieser Brief richtet sich an all jene Tapferen, die dem Schrecknis ihre Stirn zeigen und ihm entgegenschreien, mit Worten aus reiner Verachtung:
"Sehet her, all dies ist Unrecht!" - ich stehe neben euch, Gefährten.
Hört jedoch zuförderst die Worte von Conradus al'Tjimerial:
(Rede aus dem Jahr 29/60 betreffend dem Heptarchentreffen in Elburum)
»Traut nicht,
Den parfümierten Reden von Gerechtigkeit,
Den süßen Worten von der Güte der Erzdämonen,
Sondern traut,
solange da noch Kriege sind:
Euren Nasen;
Der Gestank verfaulter Leichen an den Kais von Xeraanien,
die Gerüche verbrannter Sklaven in den Wäldern Maraskans,
und die saure Luft in den Weiten Gloraniens, wo sie das Blut Sumus aus der Tiefe saugen,
sind nicht parfümiert.
Ihnen traut.
Traut nicht,
Den schmeichelnden Tönen von Unabhängigkeit und Freiheit,
der säuselnden Versuchung der unbeschränkten Forschung,
sondern traut,
solange ihr noch trauen könnt:
Euren Ohren;
Die Schreie der toten Sklaven und Architekten, welche die goldene Pyramide erbauten,
das Gestöhne der Gefolterten, das aus den Kerkern von Elburum klingt
und das Geröchel der Erschlagenen in den Dschungeln,
schmeicheln nicht.
Ihnen traut.
Traut nicht,
den geschminkten Bildern von der Friedfertigkeit der Paktiererei,
den gelackten Fassaden der Ecclesia Borbaradianis Alveraniaris Ratiologiae Ultimatae
sondern traut,
solange Unterdrückung herrscht:
Euren Augen;
Die exekutierten Feldherren des Helme Haffax,
die verbrannten Zwerge und Geoden der östlichen Stollen,
und die gemetzelten Frauen und Kinder von Altaia,
sind nicht geschminkt,
Ihnen traut.
Wie sollen also die, die im Irrglauben kämpfen zur Weisheit
gelangen?
Diesen, die da sagen: "Verzaget nicht, nichts ist
verloren!"
Ihnen speit ins Gesicht: "Alles!"
Jene, die in Schwärmerei vom späteren Leben, vom schöneren Leben,
faseln,
Ihnen sagt: "Ich lebe heute!"
Wisset also:
Vielleicht wird eure Verdammnis ewig sein,
doch euer Ruhm ebenso.
Zweifelt an jedem und glaubt nur euch selbst.
Bekämpfen wir also gemeinsam den gemeinsamen Feind,
uns allen vertraut durch die Lehren Ometheons
und durch die Wirklichkeit.«
Groß war die Hoffnung nach seiner Rückkehr, Brüder und Schwestern, doch größer ist die heutige Enttäuschung. Die Diebe
SEIner Krone brachten den Tod und das Chaos unter das Menschengeschlecht und unter sämtliche Rassen des Himmels und der Erde. Groß ist die Trauer um die Toten und um die Opfer. Endlos und gewaltig aber ist die Sühne, die Rache, welche SIE dahinraffen wird.
So bekunde ich also
gegen Sie,
Xeraan,
den größten Brückenbauer,
den selbsternannten Hochpropheten,
den Dämonenbuhler und Besitzer des Splitters der einst Globomong unterwarf,
meinen Hass - die Tränen der Mütter von Ruthor werden bald in Freudentränen und Tränen der Vergeltung umschlagen.
gegen Sie,
Rhazzazor,
den Schwarzen Drachen,
den Träger des Thargunitothhalsbandes,
den Hofnarr der Thargunitoth und Besitzer des Splitters der einst Tjiakool unterwarf,
meine Prophezeiung - Sie werden ihren eigenen Tod wiederfinden und die Zeit ihres Todes wird die Zeit ihrer Qualen sein.
gegen Sie,
Galotta,
den Dämonenkaiser,
den Unnachgiebigen,
den Richter des Blakharaz und Besitzer des Splitters der einst Agrimoth unterwarf,
die Verstoßung, denn wie einst Polberra und der König dich verstießen, werden dich auch deine heutigen Gefährten verstoßen.
gegen Sie,
Dimiona,
die Moghuli von Oron,
die Verführerin,
die Hure von Elburum und Vampira der Dar-Klajid,
die Liebe, denn wer die Gabe der Göttin empfängt wird niemals mehr fähig sein Sie zu benutzen.
Siebenfach verdammt seid ihr im Namen eures Meisters, den Ihr an eure Götzen verkauftet, denn sieben Zacken hatte seine Krone. Sieben Fürsten der Niederhöllen unterwarf er und von sieben Dienern wurde er verraten.
In nomine Societatis scientum
Im Namen der Bruderschaft der Wissenden
In nomine communiis severim
Im Namen der Gemeinschaft der Paladine
In mea nomina
bellum apperimus
"Bekämpfen wir also gemeinsam den gemeinsamen Feind,
uns allen vertraut durch die Lehren Ometheons
und durch die Wirklichkeit."
In Hochachtung vor dem Widerstand
Dratchur Meredin Hazar
Septempaladinus
FORTES FORTUNA IUVAT
von: Johannes Fuss Erschienen in Opus no. 117 am 19.8.2001.
Aus den 'Gesprächen
Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (XVII.)
Auszüge aus dem gleichnamigen Kollektan
aller der Rohalszeit entstammenden Bände
der 'Gespräche Rohals des Weisen'
in freier Transkription,
verfasst in der Sprache des Volkes,
getätigt durch Lizentiatus Vitus Ehrwald,
Abgänger der Herzog-Eolan-Universität zu Methumis,
so geschehen im Jahre 2515 Horas zu Gareth
mit gnädiger Unterstützung des Pentagontempels
der Herrin Hesinde
Über die Schöpfung
Meister, sagt, welchen Sinn haben die Schöpfung und ihre innere Ordnung?
Es ist erstaunlich, dass manche Menschen soviel Energie darauf verwenden, das Gefüge der Sphären verstehen wollen, wo es doch schon schwer genug ist, sich in den Straßen und Gassen der Kaiserstadt zurechtzufinden. Sie bedenken nicht, dass der Plan der Schöpfung vielleicht gar nicht vorsieht, dass die Menschen mit ihrem begrenzten Geiste ihn verstehen. Es gibt mehr Dinge innerhalb und jenseits der Sphären, als euer bescheidener Verstand sich zu erträumen vermag, denn ihr könnt die Dinge stets nur auf menschliche Weise begreifen, und das wird ihnen nicht immer gerecht. Eine verbreitete Theorie besagt, wenn jemals irgend jemand herausfindet, warum das Gefüge der Sphären da ist und wozu es da ist, dann wird es auf der Stelle verschwinden und durch etwas noch Bizarreres und Unverständlicheres ersetzt werden. Es gibt eine andere Theorie, nach der genau das schon geschehen ist.
Über das Schicksal
Meister, sagt, existiert so etwas wie Schicksal oder Vorsehung, und wenn ja, wie kann es dann noch freie Entscheidungen zu ethischem Handeln geben?
Der Mensch hat die fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu heißen, und das, wobei seine Berechnungen versagen, nennt er Zufall. Tatsächlich mischt das Schicksal die Karten zum Spiel des Lebens, doch der Mensch ist es, der damit spielen darf. Es mag einer ein schlechtes Blatt auf die Hand bekommen, mit dem er nur schwer das Spiel wird gewinnen können, doch das Ziel liegt nicht im Sieg, sondern im Spielen selbst. Jeder Mensch trägt selbst die Verantwortung für all seine Handlungen, ungeachtet seiner Lebensumstände. Doch auch diese könnten besser sein, denn die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, nur nicht für jedermanns Gier. Die Menschen neigen dazu, Erfolg eher nach dem Ausmaß ihres Reichtums zu bestimmen, als nach dem Maß ihrer Menschlichkeit. Diese jedoch ist des Menschen einziger echter Wert.
Über die Sichtweise der Welt
Meister, sagt, sollen wir stets das Beste, oder stets das Schlechteste erwarten?
Ein Pessimist sieht in jeder Möglichkeit die Schwierigkeiten, ein Optimist in jeder Schwierigkeit die Möglichkeiten. Oft irren sich beide, doch der Optimist lebt froher, denn er führt Rückschläge auf Veränderbares zurück. So ihr zu lange in einen Abgrund blickt, blickt der Abgrund irgendwann auch in euer Herz hinein, das von Trübsal zerfressen euch zum schlechten Ratgeber wird. Türen werden nicht nur zugeschlagen, es gehen auch Türen auf; bloß macht das weniger Lärm. Verhaltet euch nicht gleich dem Zyniker, der von allem den Preis, von nichts jedoch den Wert kennt und dessen mangelnde Wahrnehmung die Dinge nur so sieht, wie sie sind, statt so, wie sie sein sollten. Der Ärger ist als Gewitter gedacht, nicht als Dauerregen; er soll die Luft reinigen, nicht die Ernte verderben. Viel Kälte ist unter den Menschen, weil sie nicht wagen, sich so herzlich zu geben, wie sie sind. Ein Lächeln auf dem Marktplatz hat schon so manchen Selbstmord verhindert.
von: Johannes Fuss Erschienen in Opus no. 117 am 19.8.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (XVI.).
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (XVIII.).
Ergänzungen zum Pardonischen Thesenpapier
Reaktion zu Opus no. 116 - den
Artikel einsehen...
Mit großem Interesse las ich eure Reaktion auf meine Ausführungen,
geschätzter Thorde Asleifson, und auch mit großem Ernst habe ich über eure
Einwände nachgedacht.
Doch ohne das von euch erlebte in Zweifel ziehen zu wollen, behaupte ich doch,
dass die Schwanentochter Pardona an schöpferischer Macht nicht gleichkommt. Wohl ist sie befähigt Zauber zu wirken, die einem gewöhnlichem Sterblichen für immer verschlossen bleiben, ebenso Unsterblich und von göttlichem Blut. Ich muss auch zugeben,
dass ich der Schwanentochter noch nie begegnet bin und meine Informationen nur aus zweiter Hand stammen, doch will ich euch mit einigen Tatsachen konfrontieren. So ist Iloine zweifellos als einzelne zu großen Taten befähigt, kann mit ihrem Charisma schnell fähige Verbündete um sich scharen und ebenso hat ihr Wort bei den Bewohnern der 5. Sphäre Gewicht. Doch fehlt ihr das schöpferische, das Pardona geradezu ausmacht. Hat Iloine je ein Volk nach ihrem Bild geschaffen? Hat sie ganzen Zivilisationen den Todesstoß gegeben, wie es Pardona bei den Hochelfen tat? Hat sie die Machtverhältnisse der 5. Sphäre verschoben?
All das tat sie nicht und wird es wohl auch nie tun. Abschließend gesagt bleibt nur zu sagen, dass beide von großer Macht sind, doch das kann man auch vom König vom Nostria und
der Kaiserin des Lieblichen Feldes sagen, ohne sie auf eine Stufe zu stellen.
Was jedoch die alten Drachen betrifft, so liegt die Sachlage gänzlich anders. Ja, ihr habt recht an Macht, an Können, an Fähigkeiten sind sie Pardona überlegen und auch sie sind aus Fleisch und Blut. Deshalb sehe ich mich gezwungen eine meiner beiden feststehenden Behauptungen zu ergänzen.
Denn wie ihr selbst sagtet sind die Alten Drachen die Hüter des Kosmischen Gleichgewichts. In diese Aufgabe sind sie eingebunden, in gewisser Weise bindet sie diese Aufgabe und schränkt das ein, was ich
"Freien Willen" nennen will. Pyrdacor nahm sich die Freiheit zu tun, was ihm beliebt, und wurde dafür zerschmettert von Farmelor, dem Gemahl der Rondra. Pardona dient zwar
dem Namenlosen, doch ist sie im Rahmen ihrer Aufgaben frei nach belieben zu handeln. Wenn also Pardona nicht das mächtigste Wesen aus Fleisch und Blut ist, so doch das Mächtigste, welches das besitzt, was man Handlungsfreiheit nennt. Die Möglichkeit ihr Leben und Handeln nach
eigenem Willen zu formen.
Gorgonius von Selem
von: Johannes Fuss Erschienen in Opus no. 117 am 19.8.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Reaktion auf das Spekulative Thesenpapier Pardona betreffend.
Reclamatio ad Gedanken zur Dämonologie
Reaktion zu Opus no. 116 - den
Artikel einsehen...
Werter Magister magnus E’Quadar,
ich muss euch in eurem Artikel, der die Lehrbarkeit und Lehrbefugnis der Daimonologica anschnitt, aufs Heftigste widersprechen. Ihr seid in diesem Schriftsatz einem schweren Widerspruch unterlegen. Zunächst jedoch will ich euch in einem Punkt rechtgeben: Die geistige Festigkeit der Magistri der Invocatio
Daimonica muss größer sein, als die der Magistri der Heilung oder des Kampfes usw., welche sich nur im Auswendiglernen von Formeln üben.
Zunächst jedoch noch eine Richtigstellung. Ihr schriebt:
"Es kann sich einem der Magen umdrehen, wenn man daran denkt, dass Leute wie Galotta oder die Hexe Axzimona in Gildenakademien untergekommen
sind."
So frage ich euch: Wer war es denn, der Galotta aus Brabak vertrieb? Und es bleibt nur die Antwort: Es waren geistig gefestigte Lehrmeister – allen voran unser werter Magister magnus Pôlberra.
Was ihr jedoch nun postuliert, stößt auf pure Verwunderung. Die Verbindung von Lehrmeister der Daimonenbeschwörung und Gläubiger der 12e führt sich doch selbst ad absurdum. Wie könnt ihr auf der einen Seite denen huldigen, die euch verbieten mit den Mächten der 7ten zu verfahren und andererseits gegen genau diese Regeln verstoßen? Diese zweigleisige Argumentation ist es doch, welche die Studiosi verunsichert.
Doch da der werte Magister Almawed es mir schon dutzendfach zu erklären versuchte, fordere ich euch nicht um eine Antwort an.
Was ich jedoch zu beantworten wünsche ist dies: Ihr spracht von einem unbeugsamen Willen gegen Dämonen und Versuchungen, gepaart mit der nötigen geistig, ethischen
Festigkeit. Sind nicht genau jene - die ihr so verdammt, jene, die der Magierphilosophie anhängen
- mit diesen Eigenschaften ausgerüstet? Ist es nicht religiöser Eifer, der die Studiosi in die Arme der Erzdämonen treibt? Und sind es nicht die Lehren Ometheons, die einem vom Paktierertum abhalten, weil man um die Schwäche überderischer Entitäten weiß? Die Antwort kann nur sein: Weltoffenheit und Mut zu Theorien fördern die geistige, ethische Festigkeit, anstatt überholten Dogmen nachzuhängen, die einem das Denken verbieten. Die Lehren der Götter sind die veralteter Chronisten, die einem etwas von Mythologien erzählen, die weitab von der Wahrheit liegen, nur um die Augen von den eigentlichen Problemen abzulenken. Die invernale Kraft, die wir in uns haben, muss also von Magiern, die in ihrem Willen, Wissen und Verhalten eindeutig sind, zur Steuerung gelehrt werden. Nur dies bewirkt geistige Festigkeit und eine gerade Lebensweise.
Im Namen der dunklen Halle der Geister
Dratchur Meredin Hazar
p.t. Magister zu Brabak
Septempaladinus der communio severim
Korrespondent des Opus
und Fürst von Kagorah
von: Johannes Fuss Erschienen in Opus no. 117 am 19.8.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Gedanken zur Dämonologie. |