Postulat der idealen Form von Matricen im Raum
und in der Zeit
oder
Pamphlet wider der Nachtschatten'schen "Vereinheitlichenden Kräfftetheorie"
von Magister ordinarius
Gilborn vom Eulenwald
zur Schule der Austreibungen von Geister
und transsphährischer Wesenheiten
zu Perricum
Zum Geleit:
Dieser sogenannte "Anti-Nachtschatten" entstand als Antwort auf die Veröffentlichungen des Magister Firlionel Nachtschatten sowie der Forschungsergebnisse der Academia Arcomagica Scholaque Arcania Puniniensis zu den Theoremen der abwärts gerichteten
Krafftentwicklungen und Möglichkeiten einer manipulierten aufwärts gerichteten
Krafft, vulgo der Aufwertung von astraler Krafft zu karmatischer Krafft, hierbei sei vor allem auf die von Nachtschatten postulierten Theorien eingegangen und widersprochen.
In diesem kurzem Pamphlet sei auf das für wissenschaftliche Arbeiten
übliche Mitgeben von
Quelltexten und Zitaten verzichtet, erstens aus Sorge um unbescholtene Bürger, die versehentlich in die Hände dieser Schrift geraten und deren Inhalte falsch einschätzen und so mit
gefährlichem Wissen ihren Geist vergiften, und
zweitens sind die meisten Quelltexte nur noch fragmentarisch vorhanden oder gelten
seit Jahrhunderten schon als verschollen.
Thesis:
Nicht grosze Mengen unreiner astraler Krafft führen zum Aufstieg und zur reineren Krafft, genannt göttliche Wirckkrafft, welche die gleiche Wurzel und
Affinität wie astrale Krafft, aber eine höhere Reinheit und damit Wirckkrafft hat; sondern eine saubere und ideal zu nennende Struktur der Matrices im Raum und in Satinavs Fluss bewirken eine Krafftfreisetzung und einen damit verbundenen Aufstieg zur göttlichen Wirckkrafft, was bedeutet,
dass auch Krafftverschiebungen in Klein~ und Kleinstteiligen der astralen Krafft möglich sind.
Zur Beweisführung:
Bei der Manifestierung des LOS im Nayrakis formte sich aus seinem Entwurf einer Wirckklichkeit der Plan, welcher von seinen Demiurgen, den Göttern, ausgeführt wurde und nun in seiner materiellen Komponente vor uns liegt. Hier lassen sich nun die vier Emanationen des LOS erkennen, welche sich auch durch verschieden wircksame und reine
Kräffte differenzieren lassen.
Primo:
Der Nayrakis selbst, der Entwurf einer Möglichkeit von Wircklichkeit, genannt Aziluth, die reinste abstrakte Krafft, weder fassbar noch greifbar, noch nach menschlichen Ermessen analysierbar.
Secundo:
Die Demiurgen oder Götter, die Vollstrecker des Entwurfs, die Planer, welche sich einer organisierten Krafft, der karmatischen, bedienten und bedienen. Diese Stufe nennen wir Beriah. Menschen, die den Göttern geweiht und deren Vertrauen
genießen, können diese Krafft schauen, aber auch nicht verstehen oder in aller Deutlichkeit definieren.
Tertio:
Seit dem Frevel Madas und dem Aufbrechen des Mysteriums von Kha ist eine weitere Ausdifferenzierung und Abschwächung der Energie zu erkennen, dies führt zu einer neueren Emanation der Schöpfung und des LOS, die intelligente Krafft, auch astrale Krafft genannt, wurde
freigesetzt, welche die Ausführung des Planes und des Entwurfes übernommen hat, diese nennt man Jezirah, die Ausführung.
Quarto:
Die letzte Emanation des LOS ist die seiende Wircklichkeit, SUMUs Umformung, die manifestierte Krafft, geformte Materie, auch Assiah, das Ergebnis, genannt.
Conclusio:
Festzuhalten bleibt also eine absteigende Reinheit und Klarheit in der Struktur der formenden Krafft vom kristallinreinen Nayrakis über die karmatische zur astralen Krafft und
letztlich die geformte Materie, welche mittels der anderen verändert werden kann.
Nach der Feststellung eines abwärts gerichteten Verlustes an Krafft durch Verunreinigungen und Diffundierungen mit anderen
Kräfften musz also die Frage gestellt werden, wie eine aufwärts gerichtete Krafftverstärkung möglich ist, hierzu schlug,
wie oben erwähnt, Nachtschatten einen Quantitäts~Qualitätssprung vor und erzielte in der theoretischen Examinatio auch beachtliche Erfolge, doch bleiben diese hinter den allgemeinen Erwartungen und auch den Berechnungen zurück.
Die Nachtschatten'sche Theorie ist nur deshalb diskutabel, da es ihm bei den groszen Mengen astraler Krafft, die er verwendet, im Zufallsprinzip gelingt einige idealgeometrische Figuren zu konstruieren und diese dann als Ergebnis der gesamten Energieaufwendung präsentiert.
Würde er aber anstelle dessen sich mit wenigen Anteilen begnügen und hier mit mehr Sorgfalt
obwalten, würde das Ergebnis gleich oder gar besser ausfallen, denn nicht immer gilt:
'Viel hilft viel'.
Schlussfolgernd hieraus halte ich den Qualitätssprung Nachtschattens für den falschen Weg zur Lösung des Problems und postuliere den Weg der Perfection, will sagen der Vervollkommnung der Matrizen hin zu einer idealen Form, wodurch Verunreinigungen beseitigt und Diffundierungen rückgängig gemacht werden, was eine Qualitätssteigerung und aufwärts gerichtete Bewegung der Krafft zur Folge haben sollte.
Erklärungsansatz:
Die ideale Gestalt einer Matrice ist gekennzeichnet durch Filigranität,
saubere Strukturierung und effektive Einbindung der Cantione in der Struktur und Netze der Nodices und deren platzsparendste Ausformung und schärfstmögliche Abgrenzung gegen andere Matrizen. Dementsprechend ist die derzeitige Tendenz in der Grauen Gilde Krafft durch den Einsatz kristallomantischer Elemente zu potenzieren genau der falsche Weg und führt zur Verrohung der magischen Fertigkeit und zur Pauperisierung der Magie im
Allgemeinen. Ist man aber bestrebt die Magie zu veredeln und weiterzuentwickeln, so sollte man um die Veredelung der
Cantionesmatricen bemüht und einer Aufwärtsentwicklung der Krafft
zuträglich sein.
Nimmt man nun die Zahlenphylosophie der alten Tulamyden zur Hand, vornehmlich die der
Kababyloth [vgl. Kababyloth
- Die Zahlenmagie, Opus no. 95; Anm.d.Red.], so findet man allerley sinnreiche Ansätze, wie die ideale Struktur ist.
Der Punkt entspricht der Zahl Eins, die Wurzel aller Existenz, der erste Augenblick eines neuen
Kosmoses. Der Punkt ist ein Ort, nimmt aber keinen Raum ein. Er ist nicht wirklich fassbar, er hat keine
Grösze, die gesamte Grösze unseres Kosmoses in seiner Macht, Schönheit und Weite verdichtet auf einen Punkt. Der Idealzustand, das anzustrebende nicht zu erreichende Nayrakis oder gar
LOS selbst.
Die Gerade entspricht der Zahl Zwei, Dualität ist die Voraussetzung für alle Existenz,
SUMU ist der Widerpart zu LOS.
Die Bewegung oder Dynamik entsteht, zwei Punkte verbunden bilden eine Gerade, immer noch keinen Raum einnehmend, aber eine Ausweitung des Punktes.
Der Kreis ist die Drei; ist der Punkt erst mal in Bewegung geraten, verharrt er nicht in der Geraden, denn jede Aktion ruft eine Reaktion hervor und so folgt jeder Bewegung eine Gegenbewegung, bis sich der Ausgleich
bildet. Die günstigste geometrische Form ist hier der Kreis, immer noch ohne räumliche Ausdehnung, aber es existiert eine räumliche Grenze, einem Wall gleich, im Ebenen.
Die Kugel wird durch die Zahlen Vier, Fünf und Sechs beschrieben, der rotierende Kosmoskreis erzeugt als Reaktion einen um den Lotwinkel versetzten, den selben Mittelpunkt habend, weiteren Kreis, dieser wird von dem ersteren Kreis angezogen und es entsteht ein dritter
Kreis. Diese drei Kreise bilden die Urkräfte, auf die alle Einflüsse rückführbar sind. Diese drei Kreise rotieren und drehen sich zusätzlich um die Achse, eine Kugel ist im Raum entstanden.
Komplexere Formen werden mit den Zahlen Sieben, Acht und Neun definiert. Zwischen den drei rotierenden Kreisen bilden sich Radien oder Strahlen, die miteinander interagieren und komplexe Strukturen formen und so alle Formen ermöglichen, die denkbar sind. Diese Ebene bildet auch die der astrale Kräffte und zarten Präformen, hier sind die von Magiern erkannten Matrizen anzusiedeln, verändert die
Magica Mutanda und Transformica doch hier die Materie.
Die feste Materie entspricht der Zehn, welche auch den Abschluss der Entwicklung und das
Insichsein markiert. Die Radien zwischen den Kreisen und die Subradien, Radien zwischen anderen Radien oder Radien und Kreisen, verästeln sich bis zur Ununterscheidbarkeit und zur völligen Erstarkung des Geflechtes, hier tritt die Stofflichkeit zutage und die Materie wird fühlbar und fassbar.
Die Lehre:
Der Magier ist mittels der Magica Clarobservantia in der Lage die Strukturen in der astralen Ebene zu schauen und auch zu verändern und somit die weniger krafftvolle Materie umzuformen, wie es
M. Mutanda und Transformica eindrucksvoll dokumentiert. Ziel sollte es aber sein, will man so hoch hinaus wie Nachtschatten, nicht die astrale Ebene zu nutzen
um die Materie zu verändern, sondern diese wieder zur vereinfachen und zu idealisieren, um dann in die krafftvolleren Gefilde hervorzukommen. Bleibt also festzuhalten, dass man über die vorhandene Materie, die der Magier schon überwunden hat, zu den komplexen Präformen und astralen
Kräfften, hin zu den ebenen Kreisen, den drei Urkräften, diese dann weiter vereinfachenden zu einem Kreis, über die Gerade als ideale Geometrische Figur am Ende der Punkt. Mein Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise wäre, den bisherigen Weg der Krafftpotenzierung zu verlassen und die existierenden Strukturen zu vereinfachen und
zu enträtseln, um dann die Strukturen und komplexen Formen auf ihre vorhergehenden Präformen zu reduktieren, um diese dann weiter auf ihre
ursprünglichen geometrischen ebenen Figuren zu reduzieren, um so eventuell, ich denke nicht an einen
wircklichen Erfolg, sich dem Punkt oder erst mal der Ebene zu nähern.
Erschienen in Opus no. 120 am 9.9.2001.
Wenn Zaubern nicht mehr
hilft...
Eine Abhandlung über das Gebet und seine
Wirkung als Einführung der Wochengebete
12. Teil
HESinde und PHEx zum Gruße!
PHEx ist wohl hauptsächlich der Gott der Händler, Streuner und Diebe, aber auch wichtiger Teil seiner Verehrung gilt den Sternen. Der Sternenhimmel ist sein göttlicher Schatz mit seinem unzähligen
Reichtum. Darum bin ich der Meinung, dass ein Blick in die Sterne, um große Ereignisse oder andere wichtige Tatsachen vorauszusehen, nur gelingen
kann mit einem Gebet zu
HESinde, aber auch zu PHEx! Denn nicht nur weise und kundig muss man sein, um aus den Sternen zu lesen, sondern auch listig und schlau, denn die Botschaften sind versteckt und von Nebel verhüllt, so wie es dem Gott der Diebe gefällt.
Hier nun ein Beispiel für ein Gebet vor einem Versuch in den glitzernden Juwelen des
PHEx zu lesen:
O Herre PHEx!
Dein Reich des Himmels wollen wir erkunden,
durch List und Schlauheit mit Weisheit verbunden.
Ob Kelch oder Dolch, ein jeder Stern,
zeige uns die Zukunft - nah und fern!
Nun hilf uns, Du Fuchs der Sternenklarheit,
weise uns den Weg zur fernen Wahrheit!
Gebetsanleitung:
Das Gebet sollte mit dem Blick in den sternenklaren Himmel und einer Goldmünze in der Hand rezitiert werden. Vorher oder danach zusätzlich ein Gebet zu
HESinde gesprochen, soll man sich ohne Aufschieben auf die geplante Untersuchung der Sterne konzentrieren und diese in der selben Nacht beendigen.
mit einem Gruß,
Argelia von Kuslik, Geweihte der Göttin
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 120 am 9.9.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (11. Teil).
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (13.Teil).
Bittgesuch an alle Magi und
Magae
Wir, Enne'Messis ibn Haschnabah ibn Rohal ben Fasar al-Fantastical, Magus extraordinarius der Groß-Tulamidischen Schule der Magischen Künste, der Exorzistischen - und Bannakademie zu Fasar, wollen euch werten Collegae nicht vorenthalten, was sich uns kund getan hat. Es gibt eine schlimme Entwicklung in unserer Welt. Die Elfen haben sich gänzlich auf die Inseln im Limbus zurückgezogen und werden sich nicht wieder in die Geschicke hier in unserer Sphäre beteiligen. Die Entwicklung in den Echsensümpfen nimmt bedrohliche Formen an. Doch das allerschlimmste, das, was die schlimmsten Unglücke unserer Welt noch weit in den Schatten stellt und jeden Aventurier bis ins Mark erzittern lässt, ist die Zusammenarbeit von Pardona mit Borbarad, dem Dämonenkaiser! Sollte sich die Zukunft wirklich so finster gestalten, wie es in dem Gesichte, das mich gestern Nacht erreichte, wirklich auf Aventurien hereinbrechen, wird uns nicht einmal mehr unser hoher Praios, noch seine gewaltigen Geschwister vor der sich entwickelnden Gefahr retten können. Wenn es Borbarad und Pardona wirklich gelingen sollte, mit einem Ritual, dessen wir nicht einmal fähig sind, es auszusprechen, den alten Drachen Pyrdacor aus seinem jahrtausende andauernden Schlafes in unsere Zeit zu reißen und unter ihre gemeinsame Kontrolle zu zwingen, dann wird es unser schönes Aventurien schon sehr bald nicht mehr geben. Wir hoffen und beten zu Praios und Hesinde, das sich diese Gesichte nie wirklich über Aventurien herabsenkt!
So bitten wir euch, edle Magi und Magae, uns unverzüglich zu antworten, wenn euch sich ähnliche Gesichte gezeigt! Wirkt
eine Formel um mit uns in Kontakt zu treten und den Disput zu suchen. Bei Hesinde und Nandus, zerstreut unsere Sorgen!
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 120 am 9.9.2001.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Aufklärung zum Bittgesuch.
Aus den 'Gesprächen
Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (XIX.)
Auszüge aus dem gleichnamigen Kollektan
aller der Rohalszeit entstammenden Bände
der 'Gespräche Rohals des Weisen'
in freier Transkription,
verfasst in der Sprache des Volkes,
getätigt durch Lizentiatus Vitus Ehrwald,
Abgänger der Herzog-Eolan-Universität zu Methumis,
so geschehen im Jahre 2515 Horas zu Gareth
mit gnädiger Unterstützung des Pentagontempels
der Herrin Hesinde
Über die Einfühlung
Meister, sagt, wie können wir anderes Leben so hoch schätzen wie unser eigenes?
Die Fähigkeit, die es dem Menschen ermöglicht, andere in ihren Interessen und Bedürfnissen genauso ernst zu nehmen wie sich selbst, ist die bewusste Einfühlung, welche die Brücke zwischen aktiver Willenskraft und passivem Mitgefühl schlägt. Kein Mensch ist ihrer von Geburt an fähig, doch ähnlich wie für den Gebrauch der Sprache sind ihm Eigenschaften gegeben, die es ihm ermöglichen, diese Fähigkeit zu erwerben und in ihr zur Meisterschaft zu gelangen, so er sich darum bemüht. Der Mensch kann dann in die Rolle von allem schlüpfen, was mit ihm das Wunder des Lebens gemein hat, und die Welt, sich selbst und seine Handlungen aus der Perspektive des anderen wahrnehmen und bewerten. Er denkt nicht nur sich selbst in die Rolle des anderen, sondern vermag sich selbst in den anderen verwandelt zu fühlen, mit all seinen Eigenheiten, Interessen und Bedürfnissen. Dies ist es, was dem Menschen wahrhafte Ethik überhaupt erst möglich macht.
Über das Maßhalten
Meister, sagt, wie finden wir für all unser Tun das rechte Maß?
Von allem, was ihr tun könnt, gibt es ein Zuviel und ein Zuwenig, denn optimal heißt nicht maximal. Die goldene Mitte im Allgemeinen ist die Ethik, im Besonderen die Tugend. Furchtsamkeit ist ein Mangel, Tollkühnheit ein Übermaß an Mut. Das rechte Maß ist das, was auch hinterher keinen Schmerz bringt. Meist liegt es dem einen Extrem näher als dem anderen, so dass es am sichersten zu finden ist, wenn ihr euch stets bemüht, euch von dem entlegeneren Extrem fern zu halten. Auch an Ethik gibt es in gewisser Weise neben dem Mangel auch ein Zuviel. Es ist jedoch sehr selten und liegt dort, wo ihr euch so sehr für anderes Leben aufreibt, dass euer eigenes Leben euch nicht mehr zu erfreuen vermag. Ethik ist nicht eigentlich die Lehre davon, wie ihr glücklich werdet, sondern davon, wie ihr es wert werdet, glücklich zu sein. Doch ethische Empfindsamkeit meint nicht nur Mitleiden, sondern auch, dass ihr euch mit anderen freuen können sollt.
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 120 am 9.9.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (XVIII.).
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (XX.).
Vakanter Lehrstuhl an der Hohen Akademie des Lebens zu Baburin neu zu
besetzen
Hiermit sei bekannt gegeben, dass an der Hohen Akademie der Verwendung
arkaner Künste und der Ausübung magischer Lebensweise zur Meisterung des
Lebens im diesseitigen Sein zu Baburin ein vakanter Magisterposten neu
zu besetzen ist, der auf diesem Wege ausgeschrieben sei.
Gesucht wird ein/e Magus/Maga untadeligen Rufes, der/die die Befähigung besitzt, Teile des an der Akademie
vermittelten Wissens in adäquater Weise zu vermitteln. Die Gildenzugehörigkeit spielt keine Rolle, hingegen sind
Verfechter der Magica Conjuratio oder borbaradianischer Thesen unerwünscht. Von besonderem Vorteil sind
profunde Kenntnisse der Magica Transformatorica, doch werden auch Bewerber anderer Spezialgebiete berücksichtigt, so sie sich in
Lebensweise und Lehrkörper der Akademie einfügen.
Wer dies vor seiner Bewerbung noch prüfen möchte oder Interesse an weiteren Informationen zur Akademie
hat, kann sich darselbst an der Akademie noch konkreter informieren. Alle Interessierten wenden sich mit Ihrer Bewerbung bitte direkt an
Seine Spektabilität Mentenoch Sura
Kodem.
Gegeben am 6. PHEx 31 Hal durch den Rat der Hohen Akademie des
Lebens zu Baburin.
von: Carolin Budick Erschienen in Opus no. 120 am 9.9.2001.
"Kurzer" Kommentar zu "Der ODL und Gildengrenzen"
Reaktion zu Opus no. 119 - den
Artikel einsehen...
Oh, wie Recht ihr habt, hochlöblicher Collegus Magus Extraordinarus. Doch erlaubt mir, Eure Gedanken fortzusetzen. Es gibt ja bekanntlich die Drei Gilden und einige Kreise, die auf uns fremde Art Magie ausüben, namentlich Hexen, Druiden, Schelme und wie sie sich alle nennen. Würde sich die weiße, praiotische Gilde über die anderen stellen, hätte dies wohl ein Forschungsverbot zur Folge (wahrscheinlich nur indirekt, z.B. durch erforderliche Voraussetzungen, die niemand erfüllen kann). Die Weiße Gilde würde sich auf jeden Fall an dieses Gebot halten, unsere hochwohllöbliche Große Graue Gilde des Geistes widerwillig ebenfalls und die Nicht-Magier schaffen in der Regel sowieso keine neuen Zauber, doch die Schwarzmagier, die ebenfalls wie wir Freidenker sind, werden sich wohl nicht daran halten. Welcher Dämonenbeschwörer oder -paktierer schert sich schon um Gesetze und Gebote? Sie könnten es gar ganz legal anstellen, wenn sie eine Exorzismusformel konstruieren und diese dann nur noch mit einem
REVERSALIS aussprechen. Falls dies nicht machbar werden würde, würden sie sich auch nicht darum kümmern. Vielleicht würden sich sogar vermehrt Magier "konvertieren" zu Druiden oder Hexern, um ungestört Zauber zu entwickeln. Und was gibt es da für üble Druidenflüche und Hexenrituale, hört man nicht allenthalben von Daimonenbeschwörungen aus den Reihen der Druiden und Hexinder? Daraus folgt: Eine Erhebung der Weißmagi und -magae (Anm. des Boten: "Ich meinte, bei der Verfassung des Briefes etwas von einer
nach Oger stinkenden Weißen Gilde der rasierten Goblins gehört zu haben...") hätte eine
Vervielfachung der Dämonenbeschwörungen und -paktierungen zur Folge. Als Leiter eines inoffiziellen Treffens vieler Angehöriger verschiedener Magierichtungen
(ja sogar Druiden und Hexinder, nicht zu wenige), kann ich nur sagen, dass dies immer der Fall ist, wenn man versucht, Praiosanhänger über andere zu stellen, wie in der Priesterkaiserzeit. Dies liegt wohl daran,
dass es uns Sterblichen nicht erlaubt sein darf, himmlische Zustände auf Dere zu schaffen, denn da wir uns niemals mit den Zwölfen vergleichen mögen (Hesinde behüte!), können wir es uns nicht leisten, uns zu verhalten wie die Zwölfe, welch Frevel die Praioten an ihrer eigenen Gottheit und den anderen Elf tun wollen! Irgendwann werden sie wahrscheinlich ihre Briefe mit
"Lieber ALRik" anfangen...
Ich wage es, mich als einer der besten Kenner der Sieben Elemente (das siebte ist, wie ich in einer Unterredung und Versuchsreihen an Seite von Druiden feststellte, die Einheit aus Magie und Geist, während ich für das Element Eis den Ausdruck der Zwergendruiden vorziehe: Kälte, nicht wegen ihrer falschen Auffassung, sondern, weil es allgemeiner gehalten ist und alle Prinzipien des Elementes treffend beschreibt) zu bezeichnen und kann mit Sicherheit behaupten: Die Elemente, die
SUMUs heilige Ordnung darstellen, sind wider die Daimonen und ihre Gegensätze. Doch die Weißmagier tun häufig die Invocatii Elementharii als "Beschwörung wie die Invocatio Daimonarii ist" ab. Daher sind sie wider die Elemente. Die Elemente sind die Ordnung Deres. Daher sind die Weißmagier contra die Ordnung Deres. Sie sind zwar pro die Ordnung Alverans, doch letztere gilt allein den Göttern, also gehört
sie nach Alveran. Logisch ist also die Ordnung Alverans gehört nach Alveran, wo Praios über den anderen
elf Göttern steht, die Ordnung Deres gehört nach Dere, wo Praios neben den anderen
elf steht. In Alveran herrscht Praios über Hesinde und sie
muss ihm folgen, doch auf Dere haben die Magier nach Praios Geboten uns Magiern nach Hesindes Geboten nichts zu sagen. De facto ist: Es gibt Hesinde und Phex neben Praios! Und wenn alles auf Dere nach Praios' Geboten geschehen müsste, gäbe es weder Hesinde noch Phex, die als Herrin der Magie und Herr des Diebstahls, denn wenn es doch alles nach Praios' Geboten geschehen müsste und es gibt doch Hesinde und Phex, was wäre dann die göttliche Ordnung? Nichts! Das wiederum hieße,
dass Praios keine Macht hätte, da er ja für göttliche Ordnung sorgt. Also, Ihr Weißmagier, wollt Ihr behaupten, Praios hätte keinerlei Macht?
Außerdem: Praiosgefällige Magier, was soll das sein? Sicherlich halten sich alle Weiß-, Grau-, und die meisten Schwarzmagier an die Gesetze, also kann das wohl allein nicht praiosgefällig heißen. Nein, die weißen
Magier wollen für "Magiebann" und "wider Daimonen" zaubern. Wider Daimonen ist ebenfalls die Einstellung der Großen Grauen Gilde des Geistes, also nicht typisch für "weiße". Dann der Magiebann. Wie will man für Magiebann zaubern? Natürlich durch Antimagie, höre ich bereits die Antwort, doch das ist wohl nicht Praios' Sinn, so vorzugehen:
"Da ist Magie! Magie ist böse! Ich will Magie beseitigen! Wie kann ich Magie
beseitigen? Ich wirke Magie dafür." Die Weiße Gilde sollte zuerst einmal nachdenken, was sie, mit Verlaub, in ihrer ach so großen Praiosehrfurcht völligst vergessen hat in den Jahrhunderten seit ihrer Gründung. Will sie nach Hesindes Geboten leben:
Magieförderung = Möglichst viel magische Energien in Umlauf bringen oder nach Praios Geboten:
Magiebann = Verhinderung, dass magische Energien in Umlauf gebracht
werden? Was jetzt? Magie anwenden oder keine Magie anwenden? Magie anwenden für Magiebann erscheint weder besonders
praios-, noch besonders hesindegefällig. Entscheidet sich die Gilde contra Magie, kann sie ihren Gildenstatus aufgeben, denn keine Magiergilde ohne Magie, entscheidet sie sich pro Magie, sollte sie aufhören, zu denken, sie sei
praiosgefällig und sogar durch die Göttliche Ordnung Alverans (so.) dazu befähigt, ja ausersehen, höher zu stehen, als die beiden
anderen Gilden (um das Wort "besseren" zu vermeiden). Auch soll sie aufhören, Lügen zu verbreiten, wenn sie doch
so praiosgläubig ist. Denn Rohal, wie jedes Kind wissen sollte, und wie sich in den jüngsten Tagen bewiesen hat, namentlich an dem zweiten Erscheinen Rohals und der darauf folgenden Bezwingung Borbarads, gehört der Großen Grauen Gilde des Geistes an, auch wenn er ein zweites mal verschwand.
Die Weiße Gilde ist niemals in irgend einer Weise bedeutend gewesen. Mir war es vergönnt, die beiden vernünftigeren Gilden vom
Inneren heraus zu betrachten. Auf das dritte Rad an der Achse verzichte ich selbstgnädig. Ich hebe hier noch einmal die Merkmale der einzelnen Gilden heraus:
Schwarz: Brilliante Forscher mit leider zu niedrigen Durchschnittsgefühl für die Grenzen der Forschung (Dämonologie sei hier genannt), die am
praktischsten veranlagten Magier; Grau: Ebenso brilliante Forscher, die viel Zeit mit Gedanken über die Welt, die Götter, die Elemente und die Ordnung
verbringen, die Magier, die geistig am begabtesten sind (was ein genauso
großer Vorteil wie die praktische Veranlagung der Schwarzmagi und -magae ist); Weiß: Diese Wesen scheuen Forschungen, scheuen Zauber und haben Angst, zu philosophieren. Wie die Schwarzmagier befassen sie sich mit praktischen Problemen und wie die Graumagier denken sie nach, bevor sie handeln. Was aber keine Mischung, sondern eine Vereinigung der Nachteile zur Folge hat: Die Schwarzmagier befassen sich mit vielen Banalitäten, die Graumagier mit entsprechend weniger schwerwiegenden Problemen, die Weißmagier mit wenigen Banalitäten, sind also zu ängstlich, zu handeln, oder auch nur nachzudenken, denn auf was für WISSEN könnte man da
stoßen? Wäre das nicht vielleicht GEFÄHRLICH? Oder gar HESINDEGEFÄLLIG? Das wäre ja schrecklich! Dann würde Praios uns ja einen Bannstrahl schicken? Wo kämen wir denn da hin? Zu Praios bestimmt nicht, wir sind ja MAGIER! Zu Hesinde auch nicht, wir hassen ja Magie und wollen gar nichts wissen! Also müssen wir wohl in die Niederhöllen!
Ich als überzeugter Graumagier, Elementarist und Anhänger Hesindes bin mir sicher, nach meinem Tod zu Hesinde zu gelangen und im Jenseits werden mich wohl die herrlichsten Canti und die wunderbarsten WAHRHEITEN über die Weltenentstehung erwarten. Ich will eigentlich nur aus wenigen Gründen nicht sterben:
ad primo: Ich möchte hesindegefällig neues Wissen erlangen und verbreiten,
ad secundo: Ich möchte hesindegefällig Dämonenbeschwörungen verhindern und rückgängig machen, mehr hesinde-, denn praiosgefällig, da Dämonenbeschwörungen verbotenes Wissen, also dem erzdämonischen Gegenspielers Hesindes sind,
ad tertio: Weil ich rahjagefällig die Zahl der Magier in Aventurien mehren und sie hesindegefällig auf den richtigen Weg weisen möchte, also den mittleren ("Alles eine Frage der Balance" - Zitat J. Ohkurd).
Außerdem möchte ich noch die Weißmagi und -magae, sowie die werten Collegae aus den wunderbaren beiden, äh, anderen (s.o.) Gilden, namentlich der Schwarzen und der Grauen auf folgendes hinweisen: Hesinde ist die Göttin des Wissens. Durch
Hesindegefälligkeit erlangt man Wissen. Wissen ist Wahrheit. Praios ist der Gott der Wahrheit. Wahrheit ist praiosgefällig. Seid hesindegefälliger, Praios wird es euch wohl nicht
übel nehmen. Und an die betreffenden: Magie ist ein Geschenk Hesindes. Wer seid ihr,
dass ihr es Hesinde nicht dankt und trotz, ja gerade wegen ihres Geschenkes ihre Gaben zerstört. Ist das göttergefällig? Nein, es ist Frevel wider die Göttin! FREVEL!
F R E V E L ! Möge Naclador euch strafen, euch alle, die ihr Hesindes Geschenk dazu missbraucht, Hesindes Gaben zu vernichten. Statt ihre Gaben zu vernichten, solltet ihr euch
ausnahmsweise an die Gebote der Göttin halten, die euch BESCHENKT hat, weil ihr reinen Herzens
WARD, und magische Artefakte mit frevlerischen Zaubern dem Immerwährenden Hort der
hesindianischen Gaben spenden, dämonische Rituale unterbrechen, nicht aber die anderen Zauber! Was maßt ihr es euch an, zu bestimmen, ob die Werke der Göttin erhalten bleiben dürfen oder nicht? Ihr überlegt zwar lange, ob ihr sämtliche magische Energien in einem Artefakt zerstört, aber einzig wegen dem permanenten Verlust derselbigen in EUCH. Hesindes Willen ist es aber, nicht den Verlust der eigenen Energien zu betrauern, sondern möglichst viele magische Energien in der Welt zu erhalten und zu schaffen. Schafft ihr ein Artefakt, so fließen magische Energien in es ein. Die Kraft, die ihr dabei opfern
musstet, regeneriert sich zum größten Teil wieder von alleine. Also haben sich die magischen Energien verdoppelt. Eine wahrlich hesindegefällige Tat. Zerstört ihr aber ein Artefakt, sind sowohl die Kräfte des Artefaktes, als auch große Teile der euren für immer verloren. Die kurze Zeit des Zauberns an sich wiegt diesen FREVEL nicht auf. Außer in Praios' Augen. Er wird wahrlich euch wohl verdammen nach eurem Tode und sagen, ihr habt fleißig Magie angewandt.
Ich sage euch allen: Zaubert fleißig mit "banalen" Formeln wie MANIFESTO,
OHNE AHLE, OHNE
KAMM, OHNE SEIFE,
REFLECTIMAGO, DELICIOSO, WEIHRAUCH, und sämtliche andere Canti mit offensichtlichem Alltagsnutzen. Forscht an neuen und vergessenen, rekonstruiert alte, sucht nahezu unbekannte, lernt fremde Canti. Auch Daimonenbeschwörungen lernt, um
Exorzismen zu entwickeln gegen Iribaars verderbte Ergebnisse. Doch richtet euer Augenmerk auf Zauber, die Elementare Wirkungen haben, denn Elementare sind das Gute und lieben außerdem die Magie. Sie erscheinen freiwillig, nicht durch Zwang, was einen weiteren
bedeutenden Unterschied zur Dämonenbeschwörung zeigt. Auch Kampfzauber wie
IGNIFAXIUS oder FULMINICTUS basieren wohl einzig auf Bitte, nicht auf Zwang.
Möge Naclador die Welt von den verfluchten Missbrauchern der Macht Hesindes reinigen
Madajan Nandusstolz, Magus ordinarus, Leiter des Konvents der Urformel, Elementarist und Graumagier
von: Carolin Budick Erschienen in Opus no. 120 am 9.9.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Der ODL und Gildengrenzen. |