Al Gebra: Das
Mes-kha-rê'sche Paradoxon
- aus einem Vortrag von Quenadya Mes-kha-rê vor dem
Kollegium der Dekata -
(Quenadya Mes-kha-rê ist eine in Fachkreisen anerkannte
Autorität auf den Gebieten der Al Gebra und Derometrie. Sie gilt weithin
als Expertin für Paradoxien und Kegelberechnungen. Das so genannte
Mes-kha-rê- oder Mezkarai-Paradoxon wurde von ihr im Jahre 22 S.G. (26 n.H.)
in die akademische Diskussion eingebracht.)
"Nehmen wir zur Veranschaulichung des Problems ein
Beispiel zur Hand. Auf der einen Seite haben wir den Hl. Laguan, einen
Helden par excellence, schnell, wendig und tapfer. Wir betrachten ihn am
Strand, weit und breit kein Hindernis für unseren
Helden. Vor ihm, ein paar Schritt nur, kriecht eine Schildkröte durch den
Sand, der wir diesen Vorsprung gönnen wollen. Sobald
der Held das Tier erblickt, rennt er los, denn ein solches Mahl ist nicht
zu verachten. Er ist in kürzester Zeit an der Stelle, wo
die Schildkröte ihre Flucht begonnen hat. Doch währenddessen ist auch die
Schildkröte ein kleines Stückchen voran gekommen.
Sie hat erneut einen, wenn auch wesentlich kleineren Vorsprung vor dem
Heiligen Laguan. Die Situation ist im Grunde genommen
dieselbe wie vorher. Wieder gelangt Laguan unverzüglich an den Punkt, wo
eben noch die Schildkröte war, wieder ist die
Schildkröte ein winziges Stück weiter. So geht es ganz offensichtlich
weiter bis in alle Ewigkeit, und so sehr sich der Heilige
auch beeilt, die Schildkröte wird er nie und nimmer einholen, geschweige
denn überholen. Die Abstände werden zwar immer
kürzer, sie werden aber eben immer kürzer!
Wissenschaftlicher, durch Zahlen ausgedrückt, reduziert sich das Problem
auf folgende Frage: Kann Laguan, der - empirisch -
zwölfmal so schnell läuft wie die Schildkröte, diese einholen, wenn sie
einen Vorsprung von, sagen wir, einem Stadion (1 Stadion =
184,97 Schritt) hat?
Hat Laguan ein Stadion zurückgelegt, so ist die Schildkröte um 1/12
Stadion weiter gekrochen,... hat er dieses Zwölftel durcheilt,
so hat sie noch einen Vorsprung von 1/144 Stadion,... durchläuft er ihn,
ist sie ihm noch 1/1728 Stadion voraus, usw. Ergo: Laguan
kann die Schildkröte nie einholen!
Ich will die Paradoxie von Laguan und der Schildkröte aus diesem Grunde
wie die ebenfalls von mir dargestellte
Halbierungsparadoxie als Stadionparadoxie bezeichnen. Eine logische
Analyse zeigt, dass ich, um folgerichtig zu sein, den Weg
des Laguan in immer kürzere Abschnitte einteile, die unendlich klein
werden. In Gedanken kann ich das durchaus tun, in der
Praxis lässt sich das aber nicht realisieren, da der Weg, den der Heilige
durchläuft, eine Teilungsgrenze hat..."
von: Armin Abele Erschienen in Opus no. 133 am 9.12.2001.
Emmerian ya Hiligan
Vorwort der Redaktion: Dies ist der zweite Beitrag in
unserer geplanten Reihe von Lebensläufen, welche die Jugend der
unterschiedlichsten Personen aus allen Teilen Aventuriens zum Thema haben
sollen und als lehrreiche und erbauliche Lektüre gedacht sind. Auch
weiterhin bitten wir um die Zusendung eigener Werke, um sie an dieser
Stelle publizieren zu können. Man beachte dazu den Artikel von adeptus
maior Eborëus Zachariad in Ausgabe 131 (Artikel
einsehen...).
für die Redaktion,
Meisterin Sheddja
Geboren wurde ich im 5. Jahr vor der Regentschaft Hals an
einem schönen Sommermorgen, an dem Sonne und Regen einen prächtigen
Regenbogen geformt hatten, um mich auf Dere zu begrüßen. Sofort nahm mich
mein Vater in den Arm, hob mich hoch und rief immer wieder laut aus, ich
sei Emmerian, sein Junge, sein kleiner Magier. Doch so schnell es mich auf
Dere erreicht hatte, so bald verließ mich das Glück auch wieder, merkbar
daran, als meine Mutter behauptete, mein Vater wäre nicht mein Erzeuger
gewesen, mein leiblicher Vater also. Verzweifelt und verärgert über diese
Tatsache rannte mein Vater davon, um sich von dieser Buße rein zu waschen.
Doch schon wenig später erfuhr meine Mutter von seinem Tod, den er im
hastigen Kampf mit einem Dämonen verlor.
Meine Mutter zog mit meinen zwei älteren Geschwistern, Carmena und
Jurlianda, und mir zu meiner Tante, ihrer Schwester. Nur kurz nachdem
meine Mutter meine zwei jüngeren Geschwister, Jorgen und Harlia, zur Welt
gebracht hatte, erkrankte sie und meine zwei älteren Geschwister an einer
daimoniden Krankheit, wie man mir erzählte. Ich bekam gar nicht richtig
mit, wie meine Mutter vor sich hinsiechte – ‚krank ist sie eben’, meinte
ich oft. Eines Tages, als ich von zu Hause kam, war der Medicus anwesend,
gerade schlug er sein letztes Boronsrad über meiner Mutter. Als ich das
sehen musste, überkam mich ein Schwall von Gefühlen, denen ich nur
Ausdruck verleihen konnte, indem ich weinend vor das Haus lief. Die
Botschaft, dass selbst meine zwei großen Schwestern an diesem Vormittag
von Golgari geholt worden waren, brachte mich an einen Tiefpunkt, den ich
niemals dachte erreichen zu müssen.
Ich weilte noch ein weiteres Jahr bei meiner Tante und meinem Onkel, ein
gedienter Magier, dessen Geschichten mich als kleinen Jungen schon immer
fasziniert hatten. Selbiger schickte mich auch auf die Beilunker
Magieakademie, fernab von meiner Heimat, der aranischen Grenze zum
Lieblichen Feld. Ich aber hatte mich eben dem Waffenhandwerk verschworen
und schlich mich schon in meiner ersten Woche als Eleve von einem Traum
getrieben davon; ich versuchte mein Glück in einem Rondratempel. Nach
kurzer Zeit aber, als sie mein magisches Wesen entdeckt hatten, schickten
mich auch die Geweihten der Rondra wieder nach Beilunk, sagten mir, ich
könne dort meine magischen Fähigkeiten erlernen und trotzdem meinen
Rondradienst absolvieren.
Also strengte ich mich besonders an und nach acht Jahren Studium
absolvierte ich die Examinatio mit Bravour und stieg sofort als Leutnant
in das Armeewesen ein. Nach wiederum zwei Jahren härtester Arbeit wurde
mir der Dienst als Oberstleutnant vorgeschlagen. Doch in eben dem Moment,
in dem ich die Meldung freudigst annehmen wollte, war mir ein anderer
Speichellecker zuvor gekommen und ich hätte als Adjutant an seiner Seite
stehen sollen. Ich, beleidigt und verärgert aber, zog weg von Beilunk,
mein Glück alleine zu suchen, es herauszufordern und zu stellen.
Doch schon ein halbes Jahr später musste ich vernehmen, dass die
Heptarchien nun über Beilunk lagen und die Akademie nach Gareth verlegt
worden war. Ich hörte – dort angekommen – außerdem, dass viele, wenn nicht
gar alle meine früheren Studienkollegen im Kampf gegen die Heptarchen
gefallen waren. Ich, mir meiner militärischen Möglichkeiten bewusst,
verschrieb mich voll und ganz dem Kampf wider die Heptarchien. Auf dem Weg
stolperte ich über einen kleinen Kauz, welcher sich den Flügel gebrochen
hatte. Außerdem hatte er eine schillernde Kette um den Hals, die sich
nicht abnehmen ließ. Ich nahm mich seiner an und als sein Flügel verheilt
war, wollte er mich nicht mehr verlassen. Irgendwie scheint er mir
inzwischen gleich dick wie hoch zu sein und meine Schulter nur mehr höchst
selten zu verlassen.
Nachdem ich zwei Expeditionen mit harmlosem Beginn und schrecklichem Ende
in die Heptarchien erlebt hatte, setze ich mich einstweilen als Magister
in Arkania zur Ruhe, um mir dort eine profitable Existenz aufzubauen und
um neuen Eleven das zu zeigen, wovon ich glaube, dass es in der Magie
wirklich geht.
von: Philipp Radi Erschienen in Opus no. 133 am 9.12.2001.
In eigener Sache: Die
Visar-Expedition
Geschätzte hesindegetreue Leserschaft!
Ein Mitglied des Argelianischen Gerichtes sowie ein Bruder
aus dem Orden der Draconiter traten – schon vor geraumer Zeit – an mich
heran, auf dass ich dieser Angelegenheit bezüglich des Irrglaubens um den
vielgenannten ‚Visar’ nachgehen solle, um etwaigen Schaden sowohl vom
Initiator des Ganzen, dem Herren Marbon Brendan, als auch von unserem
Blatt abzuwenden (siehe
Opus no. 131).
In diesem Sinne machte sich eine hesindegefällige Gruppe unter meiner
Leitung auf, um den Autor Marbon Brendan selbst um eine Stellungnahme zu
bitten. Obwohl wir uns wie vorgeschrieben meldeten und praiostags nochmals
der zuständige Bote geschickt wurde, gelang es uns nicht in Kontakt zu
treten.
So verweilten wir dort um später ein Zusammentreffen zu arrangieren.
Befremdlicherweise war kurz darauf einer der vorgesehenen
Expeditionsteilnehmer verschwunden, uns allerdings eine Nachricht
hinterlassend, dass die Expedition bereits aufgebrochen sei. Ein rasches
Absuchen umliegender Strecken und etwaiger Routen führte zu keinem
Ergebnis.
Diese Vorkommnisse gestalten nun eine weitere Untersuchung äußerst
schwierig, doch wir hoffen in Bälde mehr über den Verbleib der Expedition
herausfinden zu können.
Hesinde mit Euch!
Hochwürden Argelia von Kuslik
von: Nicolas Krenmayr & Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 133 am 9.12.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Einladung zur Visar-Expedition in die Schwarzen Lande.
Zu diesem Artikel erschienen folgende Reaktionen oder Fortsetzungen: Zur Visar-Expedition, Reactio ad "In eigener Sache: Die Visar-Expedition", Eilmeldung - Neuigkeiten zur Visar-Expedition.
Reactio ad „Der Ursprung des Lebens“
Reaktion zu Opus no. 132 -
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Ich möchte mit diesem Schriftstück auf den Artikel "Der
Ursprung des Lebens" aus dem jüngsten Opus antworten:
Die Frage, woher LOS und SUMU
kamen, habe ich in meinem Artikel im letzten Opus schon einmal zu
beantworten gesucht (siehe Opus no. 131:
Die
Elemente). Dass diese beiden Urwesen Zeit und Raum mit ihrem
Willen beeinflussen können, ist unverkennbar. Doch auch sie entstanden aus
einem Wesen, genauso wie sie durch ihren Willen entstanden: Das Chaos hat
einen Willen, es bildet Untereinheiten nach beliebigen, sagen wir
chaotischen Prinzipien. Diese Gebilde können sehr mächtig sein und haben
einen eigenen Trieb nach Veränderung und Profilierung. So kämpften die
beiden annähernd gleich starken Wesen und schufen so die uns bekannte
Erste Sphäre.
Die Frage, woher das Chaos kam, kann man auch durch eine Annahme klären.
Da, wo nichts ist, versucht alles zu sein. Indem alles an einem Ort zu
sein versucht, entsteht Chaos. Dieses Chaos wurde vor unendlich langer Zeit
zu einer Art Wesen, das diesen Willen nach Veränderung in sich trug und
heute noch trägt.
Egregiusz zu Thorwal zum "Ursprung des Lebens"
von: Nicolas Krenmayr & Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 133 am 9.12.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Der Ursprung des Lebens.
Reactio ad „Der Ursprung des Lebens“
Reaktion zu Opus no. 132 -
den Artikel einsehen...
Werte Collegae, ich möchte mich nicht mit langen Vorreden
aufhalten.
Die von Adeptus Alix Zander diskutierte Frage nach dem Ursprung des Lebens
und seine Antwort stellen letztlich doch nur eine weitere Theorie dar, die
in ihren Grundzügen doch sowieso schon vorhanden ist und sogar von ihm
genannt wurde. Wir haben die zwei Weltprinzipien LOS
und SUMU. Beide waren sie und werden für immer sein.
Das ist jene geheimnisumwobene Entität, die hier scheinbar neu ins
Verwirrspiel der Schöpfungstheorien geworfen wird.
Nach der Auffassung des Tsakultes werden LOS und SUMU
in einem ewigen Kreislauf vernichtet und wiedergeboren.
Es bedarf nicht der Zuhilfenahme einer anderen, neuen Kraft. Vielmehr
sollten wir uns Gedanken über die schon existierenden Kräfte machen.
Mit kollegialen Grüßen,
M.M.
N.C.A.H.
von: Nicolas Krenmayr & Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 133 am 9.12.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Der Ursprung des Lebens.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Antworten zu „Der Ursprung des Lebens“.
Verbesserung zu „Der Ursprung des
Lebens“
Der Artikel erschien in Opus no. 132 -
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Sehr geehrte Collegae!
Ich wurde von einem Freund auf einige kleine Fehler in meinem Artikel
aufmerksam gemacht, die ich hiermit berichtigen möchte...
Es ist mir zwar zutiefst peinlich, meine eigenen Aussagen widerrufen zu
müssen, aber da ich einen Fehler in meinem Artikel gemacht habe, muss dies
wohl sein.
Mein Fehler war, dass ich die Kosmogonika außer Acht ließ, obwohl sie die
wichtigste Schöpfungssage ist, da sie unser heutiges Weltbild
repräsentiert.
Ich zitiere nun:
„ ... LOS, der Allgott, streifte
durch die Unendlichkeit, als er SUMU erblickte. SUMU,
die Urriesin, war aus sich selbst entstanden und ruhte...“
Jedenfalls wissen wir nun, dass SUMU
sich selbst erschaffen hat, was die Theorie, dass alles aus dem
Chaos kommt, widerlegt. Natürlich nur, wenn die Kosmogonika stimmt, aber
wir glauben jetzt einfach mal, sie stimmt. Nun bleibt immer noch die
Frage, woher LOS kommt, denn wir wissen aus dieser
Sage nur, dass er da war. Woher, ist jedoch ein Rätsel.
Kommen wir zurück auf SUMU.
SUMU ist laut der Kosmogonika aus sich selbst
entstanden. Wenn dem so wäre, frage ich mich noch immer, wie dies sein
konnte.
Nun kommt die Schöpfungsgeschichte, die ich bisher in
meinem Theorem nicht beachtet habe: Der Zwillingsglaube von RUR
und GROR.
Ich war in der Hesinde-Bibliothek zu Kuslik, um mein Wissen etwas
aufzufrischen und meinen Artikel auch diesem Glauben zu widmen.
In den Schriften „Rur und Gror: Die göttlichen Zwillinge von Maraskan“
findet sich nichts über die Herkunft oder die Entstehung von RUR
und GROR. Und was besonders ... äh, sagen wir
'seltsam' ist, ist die Tatsache, dass RUR und GROR
zwar Zwillinge sind (beide sind zweigeschlechtlich), aber wider dieser
Tatsache weder Mutter noch Vater besitzen...
Nun, ich hoffe alle Fehler an meinem Artikel sind
berichtigt.
Adeptus Alix Zander,
Schule des Wandelbaren zu Tuzak
von: Nicolas Krenmayr & Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 133 am 9.12.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Der Ursprung des Lebens.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Reactio ad "Verbesserungen zu: Der Ursprung des Lebens". |