Gedanken zur gegenwärtigen Situation
Werte Kolleginnen und Kollegen,
es gab, gibt und wird wahrscheinlich immer Zeiten geben,
in denen sich wenig ereignet.
Ruhige Jahre, so könnte man solche Zeiten nennen. Doch was manch müder
Streiter zu schätzen weiß, kann für einen echten Magier kein annehmbarer
Zustand sein.
Ich habe einst von meinem Meister gelernt, dass die wohl
wichtigste Eigenschaft eines Magier sein Wissensdurst ist. Sicherlich kann
ihm dieser auch sehr gefährlich werden, jedoch ist es genau dieses
Verlangen stets neues Wissen anzusammeln, der mich dazu bringt mich immer
wieder in die muffige, staubige Bibliothek zu begeben und mich mit Werken,
Schriften, Zaubern und Vermutungen zu beschäftigen. Mit dem Zweck wieder
ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. In Relation ist mein Licht
natürlich sehr, sehr klein. Da es aber noch viele mehr wie mich gibt, wird
das gesammelte Licht schon größer und gleichzeitig imposanter, wie man an
den Forschungen und Entdeckungen der letzten Jahre, denke ich, sehr
eindrucksvoll bestätigt sieht.
Nun jedoch muss ich mit großem Bedauern feststellen, dass
sich in den letzten Monaten wenig getan hat. Auch an meiner Akademie, der
Academia Garania scheint es, als wäre eine Frühjahrsmüdigkeit
ausgebrochen, die auf einen Winterschlaf folgte.
In einer der letzten Ausgaben des Opus las ich einen
Artikel, einen Bericht, der sich mit den Geschehnissen und Vorgängen
Aventuriens betreffend der Sphaerologica beschäftigte. Mein geschätzter
Kollege E’Quadar antwortete und wir beide nahmen an, es würde ein Ruck
durch die Zunft der Magier gehen. Da sich ein solches Geschehen doch nicht
einfach akzeptieren lies. Ich musste lesen, dass es einige ungeklärte
Vorfälle gegeben hatte, bei denen den betroffenen Magiern die Kenntnis des
AUGE DES LIMBUS und des PLANASTRALE
entrissen worden waren. Doch eine wirkliche Reaktion scheint es von Seiten
der Leserschaft nicht gegeben zu haben. Zumindest haben weder mein Kollege
noch ich irgendetwas gehört.
Es liegt mir fern irgendjemand anzugreifen oder zu
beleidigen. Allerdings frage ich mich, was ist mit dem Forscherdrang
meiner Kolleginnen und Kollegen geschehen. Nicht nur an meiner Akademie,
nein auch die Publikationen hier im Opus haben stark abgenommen, wenn sie
nicht sogar schon ganz verschwunden sind.
Ich bin der Meinung wir sollten uns wieder auf das
besinnen, was wir alle einmal gelernt haben. Auf das Ansammeln und Vergrößern von Wissen. Es gibt so viele Dinge, die Klärung bedürfen und die
darauf warten, dass sich ein kompetenter Forscher mit ihnen beschäftigt.
Möge HESinde uns alle mit dem nötigen Wissensdurst segnen und diesen auch zu stillen wissen.
In Hoffnung auf Besserung,
Fornax Ardoris
Magister Magnus de Invocatio Elementharii ad Rashdul
Examinorius de Invocatio Elementharii ad Rashdul
Convocatus ad Academia Rashdul
praestari Bibliothecarius ad Rashdul
Magister Magnus Invocatio Elementharii ad Academia Garania
Träger des bronzenen Gildenpentagramms
Erschienen in Opus no. 151 am 21.4.2002.
Wenn Zaubern nicht
mehr hilft...
Eine Abhandlung über das Gebet und seine
Wirkung als Einführung der Wochengebete
33. Teil
TRAvia und HESinde
zum Gruße!
Welch Säumigkeit und welch Faulheit! Meine Studiosi würden wohl ob so
einer großen Fülle von Pflichtvergessenheit von mir eine nicht zu milde
Strafe entgegen nehmen. So muss ich aber diese Schuld auf meine Schultern
nehmen. Viele Sachen und Geschehnisse der letzten Woche (ob wichtig oder
nicht ist unbedeutend) haben mich abgehalten, die Regelmäßigkeit meiner
Reihe beizubehalten. Umso mehr traurig als dies im Monat der Göttin der
Treue passiert. Um meine Schuld an euch, werte Leser, und an den Göttern ein
wenig zu mildern, möchte ich heute nicht nur ein Gebet an die Göttin des
Herdfeuers herausgeben, sondern auch ein paar Begleitworte schreiben,
sozusagen als Prologos für das Gebet:
Heimat für uns
Man könnte meinen, dass TRAvia nur
die Göttin der einfachen Leute ist, oder nur der, die in Not geraten.
Diese Überheblichkeit aber könnte für jeden von uns sehr schwerwiegende
Folgen haben! Die Göttin verkörpert Wärme, Zuflucht, Gastfreundschaft und
Heimat, aber auch Treue, Sitte und Moral! Nun, diese Aspekte sind wohl sehr
subjektiv und bedeuten für viele Menschen viele verschiedene Auslegungen.
Und doch ist Heimat, zuhause, die Wärme einer Familie ein Grundstein für
jedes gute und göttergefällige Leben.
Ein Kind, das nie diese Geborgenheit und Zusammengehörigkeit, diese Liebe
(im nicht rahjanischen Sinne) erfahren hat, wird früher oder später vom
rechten Weg abkommen. Wie viel schlechter ist es dann wohl um eine
magiebegabte Person bestellt, die diesen dunklen Weg beschreiten musste.
Schlechtigkeit und Böses in wahrhaft großem Ausmaß kann die Folge sein!
Darum, liebe Leser, ist es kein Zeichen von Schwäche Zuflucht zu suchen oder
sich nach seiner Heimat zu sehnen, nein, im Gegenteil: es ist eine Gnade
der göttlichen Wildgans! Und so soll das Gesetz der Gastfreundschaft
wieder seinen alten Stellenwert einnehmen und für alle heilig und
bedeutsam werden. Sogar die Novadis mit ihrem strengen Gott und ihren
seltsam anmutenden Gesetzen kennen und halten das Gastrecht und dies
scheint ihnen zum Segen zu sein.
Eine Heimat, ein zuhause zu haben hat aber auch mit Treue zu tun: Es ist
die Treue zu einem Ort und den Menschen, die dort sind. Diese Treue, die
manchen "Weisen" so unmodern scheint, ist aber, wie man sieht, ein Garant
für den Segen der Wärme eines Herdfeuers. Und so müssen wir uns auf diese
Werte wieder besinnen, auch wenn dies unbequem und mit Pflichten verbunden
ist.
In unserer Academia legen wir Wert auf gute und rechte Moralvorstellungen.
Aber nicht nur durch Vorlesungen und Lehrstunden kann eine innerliche
moralische Reifung entstehen. Sie wächst vielmehr durch die Gemeinschaft
in unseren Hallen, die man wohl mit einer größeren Familie vergleichen
kann. Und durch Vorbild und das miteinander Leben werden den Scholari und
Adepten die wichtigsten Pfeiler von Moral und Sittlichkeit eingeprägt.
So möge TRAvia sowohl euch fahrende wie studierende Magi segnen und schützen vor den Gefahren des Lebens! TRAvia
mit euch!
TRAvia, Du treue Mutter!
Zu Dir wollen wir beten, dass du immer bei uns bist:
Schenke uns ein Zuhause,
in dem Gastfreundschaft immer gewährt wird,
Schenke uns einen Bund,
der durch Treue und Liebe zueinander wächst,
Schenke uns eine Familie,
um Freude und Liebe in unserem Herzen zu säen,
Das erbitten wir von dir!
So sei es!
Gebetsanleitung:
Dieses allgemeine Gebet kann immer und überall gebetet werden. Es
beinhaltet aber auch das Versprechen an die Göttin ihren Geboten zu folgen
und sie zu verbreiten.
Argelia von Kuslik, Geweihte der Göttin
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 151 am 21.4.2002 als Reaktion oder Fortsetzung zu Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (31.-32. Teil).
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (34. Teil). |