 |
 |
Nuntius Magicus - Der Magische Bote |
Alle oder Keiner! 13. Woche des 2. Jahres Wie könnt ihr Weichhhäuter ess wagen vvon Themen zzu ssprechhen welchhe sscheinbar ganzz Terra angehen und mit dem gleichhen Atemzzug bereitss beginnen, dass Mitssprachherechht vvon Ländern zzu besstimmen.
Entweder ssollen alle Ssprechhen oder dass Vorhaben isst von vornherein vergebene Mühe. Ssprecht ihr jemanden dass Sstimmrechht ab, sso isst euer Anliegen bereitss einess, dass sscheinbar nur zzum Vorteil jener Weichhhäuter, welchhe dass Treffen ansstreben, gereichht. Ssollte dass aber der Fall ssein, sso ssind diesse bereitss auff dem Wege Richtung Terrenor und es isst nur eine Frage der Zeit, biss diesse ähnlichhe Souveränitätssanssprüchhe zzu sstellen beginnen wie dass alte Reichh. Wir fordern daher jeden auff, diessem Treffen ersst beizuwohnen, wenn hier die Zzusage bessteht, das jeder aussnahmsslos am Treffen teilnehmen kann.
Ssolte dass nichht der Fall ssein, wird dass Reich der Sschlange dass Treffen nichht bessuchhen und wir rufen alle dazzu auff, welchher einen Funken Ehre (oder Haussversstand) im Leib hat, ess ähnlichh zzu halten.
Die Sschwesstern der Sschlange
Abanasinia, Reich der Schlange
Ein Getretener Hund jault! 13. Woche des 2. Jahres Was mussten wir da wieder an schändlichen Schmähreden vernehmen?
Winselnd und kläffend wie ein getretener Strassenköter meldet sich das Reich Sûl zu Wort und jammert ob seines Ausschlusses vom Rat eines Kaisers!
Gleichwohl ich zu diesem Thema meine eigene Meinung besitze, wiedert mich solch als Drohung und Stärke getarntes Gewimmer doch nur an.
Lasst Euch eines gesagt sein Moroth, das Schattentum Arridrool ist nicht auf Weisungen eines anderen Reiches angewiesen, gleich welches dies sein mag.
Mögt Ihr einen Bund zwischen Licht und Finsternis verteufeln, es ist allemal besser denn Euer schmählich Verrat an der Rasse, der auch Ihr selbst angehört.
Ihr sprachet zu mir vom Bunde der finsteren Reiche, blind für die Wahrheit, dass Eure Orkverbündeten Euch nur so lang zu nutzen gedenken, bis alle Menschenreiche vernichtet. Dann aber, so werdet Ihr sehen, seid Ihr allein. Allein umgeben von mächtigen Feinden!
Gross ist Eure Narretei, sprachet doch zu mir, ich solle mich Eurem Wege anschliessen:
"Solltet Ihr mit Orks in Verbindung stehen, so helft Ihnen ohne Bedenken und gebt an, daß Ihr mein Verbündeter seid."
Dies waren Eure Worte, Ehrloser!
Und nun wundert es Euch, dass Ihr nicht geladen werdet zur Wahl eines "menschlichen" Kaisers?
Mögen wir auch aus den gleichen Ursprüngen unsere Kräfte schöpfen, so seid Ihr jedoch nichts weiter als eine jämmerliche Gestalt, zerfressen durch die finstere Macht, welche Euch durchflutet.
Die Macht der Dunkelheit ist nicht für solch Wesen wie Euch bestimmt, so schwach an Geist und ohne Sinn und Blick für die offensichtliche Wahrheit.
Wenn Euch die eigenen Orkenfreunde nicht schliesslich zur Strecke bringen, so wird zweifelsohne die Finsternis selbst Euch gänzlich verschlingen.
Kastagyr an Var
der Eine, der Zwei ist!
Schattentum Arridrool
Getürkter Fürstenrat 13. Woche des 2. Jahres Ein Fürstenrat wurde einberufen -
und das mag gut sein, wer weiß.
Doch ICH, Moroth der Stählerne, dachte mir sogleich, als ich dies Wort hörte, daß mit den "Reichen der Menschen" natürlich nur jene Reiche lichten Volkes sind -anstatt alle ohen Ausnahme auf Gedeih und Verderb -, als man dazu aufrief gegen den Hochkönig der Altforderen zu rebellieren.
Ein ordentlicher Rat?
Schimpflich, solch hochtrabende Worte in den Mund zu nehmen! Der lästige Wurm Wingang im Besonderen scheint die Ehre nicht allzuweit kommen zu lassen - und auch besonders versucht, den Fürstenrat zu einem lichten Rat zu reduzieren - alle Völker auszusparen, die gegen die Winganer sind (wohl auch zu Recht gegen sie sind!).
DAS EXISTIERT SCHON, WINGAN! Euer lächerlicher Bund ist schon da! Weshalb noch andere Mittel ergreifen, um Euch noch mehr Untertanen zu scharen - etwa das Schattentum Arridrool, das Euch auf jeden Pfiff wie ein verängstigter Hund folgt...?
Was ist mit den Erbelauern? Habt Ihr auch die schon unter Eurer Knute?
Und nun wurde auch noch meinem Reiche verwehrt, am Rate teilzunehmen - durch einen ordentlichen Boten vertreten! Es heißt, es ist nicht möglich.
Durch Wingan VERHINDERT, obwohl ich die Zusicherung des Mannes habe, der den Rat einberief: Ritter Calant von Hervanal.
Nun Ritter Calant? Steht Ihr zu Eurem Wort?
Wingan verweigert sich, Eure Ehrenhandlungen vollziehen zu lassen! Laßt Ihr Euch das gefallen, Ritter Calant??? Ihr sagtet zu, meinen Boten würdig zu empfangen udn nun...?
... nun, stattdessen, führt Wingan VON SICH AUS Krieg gegen mich - mit seiner Politik, "doch nur auf Feindeshandlungen zu reagieren", dringen die Truppen wieder IN MEIN Reich - und Wingan verlautbart, meinen Boten nicht passieren zu lassen, ganz so, als fürchte er sich vor einem Ritter und einem halben Dutzend leichter Reiter...
Wingan verdreht die Wahrheit! Ivo von Wingan LÜGT!
Ihr lügt, lausiges Pack, das Ihr Euch Herzog nennt und wollt Euch vor allen brüsten, ehrenvoll zu sein? Doch von Ehre keien Spur!
Den Packt mit den Dunkelelfen gebrochen, Eure einsichtigen Bündnispartner hinter ihrem Rücken hintergangen, Eigenbrötlerei durch Ausnutzung anderer... DAS ist Euer Werk, das Ihr tarnt mit der Vorheuchelung falscher Tatsachen!
Ihr wähltet die falsche Kraft des Manas, Winganer; Euer Wesen ist verderbt, und doch wagt Ihr es für das Licht zu streiten, ja nehmt Euch heraus für viele Völker ungefragt zu sprechen!
Euer ist das, was man mir vorwirft. Nur ich gebe es auch zu.
Doch Ihr seid viel schlimmer, Ivo von Wingan - GEBT EURE FREVELTATEN OFFEN ZU, denn es nützt Euch nichts!
Stattdessen werft Ihr Euch wie ein zorniges Kind gegen meine Mauern, rennt Euch den Schädel ein und spuckt große Töne in einer Welt, die gar nicht Euer ist - nie Euer sein wird oder überhaupt sein KANN!
SCHWEIGT, WINGANER, und zieht Euch zurück vor dem Zorn vieler Völker, den auszusprechen wohl kaum einer gewagt hat! Verkriecht Euch in die Ostwacht und jammert Euch dort etwas vor, doch belästigt mich und andere Herscher nicht länger, MENSCH!
so schrieb Moroth, der Stählerne,
Herrscher über das Reich Sûl
Reich der dunklen Sonne
So geschehen in Gerodia.. 12. Woche des 2. Jahres Skelette so weit das Auge nur reicht, tragen den Geruch des Todes nach Miris, der Hauptstadt Gerodias, die unweit dieses Heerlagers Terrenors gar selbst angstvoll seiner Stunde wartet. Knochen die ständig knirschend aneinander reiben wiederhohlen sich Tausende mal in jedem Moment
Inmitten dieses Lagers sitzt Karyganon der Schwarze alleine in seinem Zelt über einer Karte Gerodias. Mit Geduld die nur der Ewigkeit zu eigen scheint er über die Marschzeiten seiner Armee nachzugrübeln. Plötzlich blickt er hoch, etwas scheint an diesem Ort zu sein. Eine vertraut erscheinende Kälte und Entschlossenheit ergreift langsam besitz von seinen Sinnen und ein leichtes Gefühl des Unbehagens, doch schärft er mit vielgeübter Präzision seinen Verstand. Er ist nicht alleine in seinem Zelt. Ein Wind wo keiner sein dürfte, ein leichtes Schimmern in der Luft...
Langsam dreht sich Karyganon um, seine untoten Augen mustern das Zeltinnere und suchen zuerst nach einem stofflichen Gegner, während seine Hand schon nach seinem blitzenden Langschwert gegriffen hat. Schemenhaft erkennt er eine Gestalt gehüllt in edelsten hellen Gewändern mit stählernen Augen, die tief in ihn zu blicken scheinen. Ein leichtes Schmunzeln ziert das narbenübersäte Gesicht eines wohl alten Kriegsveteranen. Hoch richtet sich der aristokratische Heerführer auf und blickt voll Verachtung und ohne Furcht auf den Geist.. „Wer seid ihr und was ist euer Begehr?“ . Seiner Hand liegt nun ruhig auf den Knauf seines Waffe. Er weiß das er damit nichts gegen den Schemen anrichten kann. „Einst nur ein Mensch war ich, verdammt zur Unvergänglichkeit wie Ihr. So werden sich die Heerführer Terrenors und der vereinten sterblichen Reiche treffen. Auf eine Weise die niemals vorgesehen war.“ Ein grelles Licht umspielt immer stärker anwachsend die Gestalt und scheint immer wieder nach dem mächtigen Nekromanten zu greifen. Immer näher kommt der Schemen und in den unbeweglichen Masken des Heerführers spiegelt sich kurz so etwas wie Angst, doch solch sterbliche Gefühlsregungen schüttelt er schnell ab. „Der feind schickt selbst einen Untoten als Unterhändler? Wie überaus interessant. Du unterschätzt die Macht Terrenors über den Tod, Geist von Jemul.“ „Ihr unterschätzt die Entschlossenheit, die Einem zu eigen, der vielmals das Leid in all seiner grausamen Pracht erduldete und schon einmal bereit war sich selbst zu geben.“ Die Haut des Schemenhaften scheint aufzubrechen und Blut, das niemals Blut sein kann, tropft nun über das schmerzverzehrte Gesicht. „Wir schätzen solche Entschlossenheit. Tritt über zur Seite Terrenors und dein Tod wird nicht umsonst gewesen sein. Nichts kann den Tod überstehen und so wird auch nichts Terrenor überstehen können. Doch solltest du nicht hier und jetzt der Macht des Thrones zu Terrenors beugen, so weiche hinfort!“ Zornig geworden blickt der Heerführer auf den Geist, die Augen im schwachen Licht voll Hass lodernd. Grosse Magie scheint dem Heerführer eigen zu sein..
„Niemals werde ich weichen. Niemals werde ich zögern wo es zu handeln gilt. Ihalmakats Macht. Macht die niemals gedacht für mich sei mir gegeben um zu vereinen was unvereinbar ist!“ Die sonst so geduldig erscheinende Gestalt bricht mit einer Geschwindigkeit, die nur einem Geist zu eigen sein kann, auf Karyganon herab. „Erschaffen von solchen wie Ihr. Geschmiedet durch hass und Vernichtung:. Sei ich die manifestierte Trauer all jener die leiteten durch Terrenor. Sei ich die blinde Entschlossenheit all Jener, die überlebten. Um Euch die Augen zu öffnen für etwas, dass immer bestehen wird solange Terrenor besteht!“ „Ich Demakan sei der Überbringer!“ verklingt die Stimme. Überrumpelt kann der Kriegsheer gerade noch die Arme hochreißen, dann ist der Geist über ihn, auf ihm, in ihm?! Eine Stille die Ungewissheit in sich trägt kehrt ein. Würde das Schicksal erneut auf die Probe gestellt werden?
Es entbrennt ein Kampf der Psychen dieser beiden mächtigen Wesen. Demakan spürt wie er niedergedrückt wird und spirituell stranguliert. Er ist diesem Wesen unterlagen, das die geistige und fleischliche Macht besitzt und jenseits des Todes steht. Nur sein Hierophant hat die Macht etwas dagegen zu unternehmen und fast flehend streckt Demakan seine geistigen Finger aus nach der Quelle der weisen Macht die in seiner Heimat ruht. Nach Momente die träge verklingen wie tausendjähriges Pein öffnen sich die Schleusen der Macht jenseits von hier in Maharka Jemul. Das weiße Mana strömt in den geisterhaften Körper Demakans. In seine ganze Essenz. Sein Körper erstrahlt in heiligem, reinigenden Licht. So hell wie der Tag. Grauenhaftes Entsetzen breitet sich auf dem Gesicht des Heerführers aus, er wirft sich zurück...
In einer gewaltigen Explosion, welche das ganze Heerlager Terrenors in gleißendes Licht tauchte, wird das Zelt zerrissen, die ganze Schwärze der Nacht vertrieben. Bis nach Miris durchdringt das Licht Knochen um Knochen die untoten Heerscharen. Desorientiert und unorganisiert wandeln die Untoten in dieser Nacht, die zum Tage wurde, umher. Der Heerführer selbst, wenn auch äußerlich unverletzt, bliebt regungslos am Boden liegen. An Demakan zeichnen sich nun ebenfalls die Spuren dieser gewaltigen Macht ab. Seine Essenz wurde mit dem Licht Ihalmakats in alle Richtungen davongetragen. Es würde seine Zeit dauern bis Demakan sich wieder manifestieren kann.
Über ganz Geordia vernahm man mit der Welle des Lichts die unverkennbar mutspendend helle Stimme Ihalmakts, dem Propheten. „Die Hoffnung stirbt nie, solange Opfer gebracht werden, wenn es ihrer Bedarf. Semila wird von nun an führen“
Erneut kehrte eine Still ein, diesmal sanft und beruhigend. Allerorts erwachte in dieser Nacht, dass Leben in Geordia. Dieser Tag brachte den Frieden kurz bevor die Schalcht um Miris beginnen würde.
Maharka Jemul
Die Chronik des gefallenen Schattens (IV): 11. Woche des 2. Jahres Nachdem Maorol meditiert hatte nahm er ein weiteres Mal den Dolch und versuchte so vorsichtig wie moeglich in seine Fingerspitze zu stechen. Und tatsaechlich gelang es ihm seinen Finger nur fuer einen Bruchteil einer Sekunde mit der Spitze der Klinge zu ritzen und diese dann wieder fortzuziehen. Dennoch verspuert er wieder hoellische Schmerzen und es wurde ihm erneut kurz schwarz vor Augen, aber er konnte sich diesmal schneller als zuvor wieder erholen. Als er auf den Dolch blickte erkannte er etwas seltsames. Dieser zeigte auf keines der beiden Tore, sondern auf die geschlossene Wand daneben. Unschluessig naeherte sich der Shirashal dieser Wand und beruehrte sie. Im selben Moment hoerte er ein lautes Knarren und die Wand schwang einer Tuer gleich auf und gab einen Gang frei.
Langsam trat Maorol in den Gang und schritt schwer atmend voran, denn mehr und mehr machte sich die Erschoepfung und der Blutverlust bemerkbar. Als er wenige Minuten lang gegangen war oeffnete sich der Gang wieder, jedoch diesmal in eine weite hohe Halle. Wie ueberall hier war auch diese Halle beinahe voellig dunkel und man konnte auf Grund ihrer Groesze weder die Decke noch die Waende erkennen. Alles was Maorol sah war ein schwaches Licht direkt vor ihm am anderen Ende des groszen Raumes. Vorsichtig ging er durch die dunkle Halle auf das Licht zu, bis er vor Schrecken zitternd erkannte, was er nicht zu erkennen geahnt haette.
Direkt vor ihm war ein einzelner kleiner Holztisch auf dem eine weit herabgebrannte Kerze stand und direkt dahinter sasz der Bibliothekar. Maorol wurde klar dass er wieder in der Eingangshalle der Bibliothek war, eben der von der aus er gestartet war.
Als spuerte der Bibliothekar die Ankunft des Shadar hob er sein Haupt und Maorol meinte ein seltsames Grinsen in dem alten Antlitz zu sehen.
"Ihr seid also tatsaechlich zurueckgekehrt junger Elf. Beinahe hatte ich schon nicht mehr damit gerechnet. Wie unwahrscheinlich. Habt ihr denn die Weisheit gefunden, die Ihr suchtet?" Wieder vermeinte Maorol ein Grinsen im Gesicht des Alten zu erkennen. "Wie dem auch sei junger Elf. Ich denke Ihr seid mir etwas schuldig. Doch ihr seid ein mutiger kleiner Mann, Maorol. Auch wenn ich es nicht verstehe, so ist etwas an Euch das mir Gefallen bereitet. So will ich Euch vor eine Wahl stellen.
Ich gebe Euch hiermit die Möglichkeit die Bibliothek zu verlassen. Rechts von mir befindet sich der Ausgang. ich spuere wie schwach Ihr noch seid und dass Ihr viel geben musstet um wieder hierher zrueckzugelangen. Verlasst diesen Ort und die Sonne wird Eure Wunden heilen und was ihr gesehen habt soll fuer immer unter uns beiden bleiben... Andererseits waere da noch das Versprechen das Ihr mir schuldig seid." Langsam schob der Bibliothekar wieder sein Buch in Richtung des erstaunten Shirashal. "Lest mir vor was in dem Buch geschrieben steht. Doch diesmal bezahlt dem Buch etwas damit es Euch an seinem Wissen teilhaben laesst, oder Ihr wedet wieder die selbe, fast leere Seite sehen wie beim letzten Mal, da ihr einen Blick darauf geworfen habt."
Langsam griff der Bibliothekar neben sich unter den Tisch und zog einen silbernen Dolch hervor, den selben wie der, den Maorol bereits mehrfach benutzt hatte, und reichte ihn dem Dunkelelben.
"Nun entscheidet Euch Elf. Loest Euer Versprechen ein und gebt dem Buch von Eurem Blut um mir die ersehnten Seiten vorzulesen oder verlasst die Bibliothek und kommt nie wieder hierher zurück."
Lange Zeit verharrte der Krieger... voellig Regungslos und tief in Gedanken versunken...
Langsam nahm Maorol schlieszlich den Dolch in seine Haende und blickte ein letztes Mal auf die scharfe Klinge, ganz im Wissen, dass dies die letzte Tat sein koennte die er jemals vollbrachte.
Dann nahm er all seinen Mut und schnitt sich mit dem Dolch in die Handflaeche. Langsam tropfte sein Blut herab auf die geoeffneten leeren Seiten des groszen Buches. Ewig schien der erste Tropfen zu fallen. Doch dann mit einem Donnerschlag, der die Welt um Maorol erzittern liesz, schlug er am Papier des Buches auf. Langsam zerfloss es auf den pergamentenen Seiten und im selben Augenblick erschienen tiefrote Lettern in alter Schrift. Immer mehr wurde sichtbar, bis sich schlieszlich die gesamten Seiten mit diffusen Schriftzeichen gefuellt hatten.
Mehr und mehr Blut liesz Maorol auf die Seiten herniederfallen, bis sein Mund schlieszlich wie von selbst begann, in einer fremden Sprache zu rezitieren.
Maorol sah wie sein Gegenueber zu lachen begann, als es die Worte hoert, die aus Maorols Mund entsprangen und die Augen des Bibliothekars begannen ploetzlich in strahlendem Gruen zu leuchten. Immer euphorischer erklang die Stimme des Shadar und je mehr er von sich gab, desto klarer wurden ihm selbst die Worte, die aus seinem Mund erstrahlten. Mehr und mehr begann er sie zu verstehen und vor seinen Augen fingen die Schriftzeichen an sich erneut zu veraendern, sie konfluierten, bildeten geometrische Konstrukte, komplexeste Vielsterne, immer neue Lettern und neue Sprachen. Da erkannte Maorol, dass all das Wissen der Welt in diesem Buch geschrieben stand und in Sekunden erkannte er die tiefsten Geheimnisse der Wissenschaft, der Magie, ja des Lebens. Immer tiefer drang er mit seinem Geiste in das Geschriebene vor und immer komplexer wurden die Zeichen und Figuren, die sich staendig wandelnd vor seinen Augen erschienen.
Dann jedoch, gerade als Maorol glaubte das letzte Verstaendnis der Welt erkannt zu haben, die Schoepfung gar zu erleuchten, umfing ihn ein seltsamer Schwindel und seine Gliedmaszen, sein Torso und sein Kopf begannen in unertraeglicher Weise zu schmerzen. Die Lettern und Figuren zerflossen vor den Augen Maorols, so wie der ganze Raum in all seinen Strukturen mehr und mehr an Existenz zu verlieren schien.
Immer verschwommener wurden die Schriften vor des Alben Augen, als er meinte etwas neues darin erkennen zu koennen. Ein Bild. Das Abbild einer Frau. Sie kam ihm bekannt vor, vertraut...Cryl Jala. Wundersam war das ebenmaeszige Gesicht der Koenigin anzusehen wie es von den Seiten des Buches bis in den Geist Maorols strahlte. Liebliche Cryl Jala... doch nein... erneut veraenderte sich das Bild und Cryl Jala machte einer anderen Wesenheit platz. Da begann das Wesen seine Lippen zu bewegen und aus der Unendlichkeit strahlten seine Worte zu Maorols Geist und umhuellten ihn. Niemals zuvor hatte er die Sprache vernommen die es sprach und dennoch verstand er jedes Wort.
"TEMPUS MORIENDI - nun ist es Zeit zu sterben."
Dann liesz Maorol sich fallen und voellige Dunkelheit umhuellte seine Sinne. Doch er kannte weder Furcht noch Trauer, denn er wusste, dass er die Wahrheit der Welt erblickt hatte. Sein Geist floss dahin...
Fyr Ashmor
|
 |