Durische Postille

Die Wiederauferstehung des osilianischen Königreiches
44. Woche des 2. Jahres

Proklamation des Prinzregenten Joneleth von Osilion, letzter Nachfahre des im Kampf wider die orkischen Eroberer gefallenen Königs Osilions:

"Werte Bürger von Osilion,

Viele von Euch haben es bereits erfahren, doch nun ist es mir eine Ehre es einem jeden von Euch offiziell zu verkünden: Nach den Monatendes Leids und der Schmach der orkischen Besatzung, und nach Monaten der Interimsherrschaft der Tetrarchen... Nach insgesamt über zwei Jahren, bin ich nun zurückgekehrt, um den früheren Glanz von Osilion wiederherzustellen.

Ich möchte den Tetrarchen meinen Dank aussprechen, dafür, dass sie das Land von der orkischen Verseuchung gereinigt haben, und auch dafür, dass sie nun so freundlich sind, keinen Einspruch gegen die Wiederauferstehung des Königreichs unter meiner Herrschaft eingelegt zu haben.

Bedenkt, werte Bürger, vor uns liegt ein weiter Weg, um Osilion auch nur zu einem Teil seinen früheren Glanz wiederzubringen, doch gemeinsam werden wir es schaffen.

Aber zunächst werden wir in der Hauptstadt ein zwei mal zwei Tage langes Fest anlässlich der Reichsneugründung feiern!

Ein Hoch auf Osilion!"

Königreich Osilion


Vater und Sohn - das letzte Gespräch
41. Woche des 2. Jahres

Im Hof einer Burg (vor einigen Jahren). Draußen, vor den Mauern der Burg, sind Kampfgeräusche zu hören.


"Aber Vater, ich will an Eurer Seite wider die Invasoren streiten!"
"Ich verbiete es. Du bist mein einziger Erbe und ich werde nicht zulassen, dass du dich heute Nacht abschlachten lässt."
"Aber es muss doch etwas geben, was ich tun kann!"
"Allerdings, mein Sohn. Nimm diesen Schlüssel an dich - und meinen Ring. Geh zu Deiner Mutter und den Dienern in den Bergfried"
"Aber..."
"Widersprich mir nicht! Hinter dem Vorratsregal ist eine Tür, zu der dieser Schlüssel passt. Sie führt zu den Fluchtgängen. Du wirst dafür sorgen, dass so viele Leute wie möglich in Sicherheit kommen. hast du verstanden?"
"Ja, Vater".
"Eins noch... Gib Deiner Mutter diesen Brief von mir."

(Gerücht)


Der Pfeiler Daelas
38. Woche des 2. Jahres

Aus Bein und Stein wurde er geschaffen. Der Schrein war vor seiner Vollendung. Viele Wochen arbeiteten die Baumeister unablässig an der Fertigstellung. Stets unter den Wachsamen Augen des Gor Obroks und den monotonen Gesängen des Schamanenzirkels um den Gor Shatraug.

Vor zahlreichen Monden wurden die geweihten Steine aus dem Emirswall geschlagen und mit Runen der Kraft versehen. Rituale und Anrufungen an Daela hallten durch die Mächtigen Schluchten und Gipfel des Massivs.

Nun als der Blutmond über Skattor aufging, wurden die großen Feuerschalen entfacht. Prasselnd und knisternd loderten die Flammen und tauchten das Zentrum der Stadt in ein gespenstische Spiel aus Licht und Schatten.

Worte der Macht peitschten in der kehligen Sprache der Shatraug durch die Luft. Opfergaben wurden niedergelegt und kostbares Räucherwerk entfacht. Eine bebende Masse an Orks umrahmte den neuen Pfeiler Daelas. Dumpfe Trommeln ließen die Masse in einen rituellen Tanz einstimmen.

Das Fest dauerte drei Tage und drei Nächte, ehe sich der letze Schamane erschöpft dem kleinen Tod hingeben musste.

Das energetische Pulsieren durchzog nun die südlichen Gefilde und so glaubte jeder das Daela selbst auf diesen Ort blicken würde. Doch ob dies tatsächlich geschah wissen nur die Götter selbst.

Môr`Kishai Draût Kûhl


Ulan Bathor, Ruhe in Frieden
37. Woche des 2. Jahres

Eine dunkle, kratzende Stimme dringt in das Ohr von Karras al Karrnak ein:

\"Du willst also verschont bleiben? Du willst Leben?
Ergib dich dem Cheton, so wie sich die anderen ergeben haben, und wir werden dich verschonen, wie wir die anderen verschont haben.
Und zum Zeichen deiner Treue fordern wir, was wir von allen gefordert haben: Töte den letzten Wächter der Wälder, der sich im Osten befindet. Töte ihn, bevor er sein Ziel erreicht und sich dort festwurzeln kann.
Nimm an und wir werden dich verschonen, versage unserem Wunsch, und wir werden dich vernichten.
Und entscheide dich schnell, denn unsere Fänge sind um deinen Hals geschlagen und warten nur drauf, zuzubeißen!\"
So schnell wie die Stimme gekommen war, verschwand sie wieder, und hinterlässt den Zwergenherren mit einer Entscheidung, die er nie hatte treffen wollen.

Karras al Karrnak war weit entfernt als die Worte sein Gehirn marterten. Er wusste, was mit ihm redete und nur sein Wille verhinderte, dass ihm Angst eingeflößt wurde. Auf seine äußerst, diplomatische Tel Toraker gefällige Antwort entgegnete das Cheton dies:

\"Ich höre eure Drohung, niederer König aus dem Berg. Aber ich bin nicht hier um zu verhandeln.
Ich habe euch ein Angebot gemacht und ihr habt gewählt. Ich lege keinen Wert auf eure Meinung.
Würmer wie euch gibt es wie Sand am Meer, und es gibt ausreichend davon die Willens sind zu dienen.
So sei es, spürt den Zorn des Cheton!\"

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Lyrth, südwestlich von Sonnenhain, ein paar Stunden später:

3 x Chetonbrut (Vorstoß des Cheton, Chetesch, die schwarze Legion)
33 x Chetonstier (Vorstoß des Cheton, Chetesch, die schwarze Legion)
22 x Chetonbär (Vorstoß des Cheton, Chetesch, die schwarze Legion)
72 x Chetonwolf (Vorstoß des Cheton, Chetesch, die schwarze Legion)
vs.
651 x Gnaach (Ulan Bathor mit den Eisenhämmer von Tel Torak, Bergalben von Tel Torak)
50 x Burkag (Ulan Bathor mit den Eisenhämmer von Tel Torak, Bergalben von Tel Torak)
241 x Sigin-Tharâg (Ulan Bathor mit den Eisenhämmer von Tel Torak, Bergalben von Tel Torak)
54 x Tangkuldar (Ulan Bathor mit den Eisenhämmer von Tel Torak, Bergalben von Tel Torak)
3 x Arglar (Ulan Bathor mit den Eisenhämmer von Tel Torak, Bergalben von Tel Torak)
65 x Grubenhunt (Ulan Bathor mit den Eisenhämmer von Tel Torak, Bergalben von Tel Torak)
33 x Gnaach (Verteidiger von Lyrth, Bergalben von Tel Torak)


Seit Stunden war die Schlacht im Gange. Der üble Geruch der Verwesung stieg einem jeden ekelhaft in die Nase. Tausend zerfetzte Leiber der Zwerge lagen am Boden. Nur ein kleiner Trupp der Elite Krieger den Eisenhämmern von Tel Torak hielten den Felsvorsprung und das mussten sie, denn sonst gäbe es kein Überleben für die Armbrustschützen. Sie würden fallen. Hinter den Frontkämpfern erklang wieder das ohrenbetäubende Donnern der Kanonen und spalteten den Schädel eines mehrere Meter großen verunstalteten Bärs.
Ulan Bathor stand inmitten seiner erschöpften Kameraden. Es waren nur mehr ein Handvoll übrig von seiner Armee, die er sich aus dem Nichts, aus einem von den Elfen zerstörtem Land, aufgebaut hatte. Nur 2 Wochen vorher hatte Ulan Bathor eine Schlacht gegen 1000 einmarschierende Glorianer, die er abgefangen hatte, geschlagen und selbst nur 300 Mann verloren, wobei der Glorianer vollkommen aufgerieben wurde. Ulan Bathor flüchtete mit seinen Truppen nun schon seit Monaten und führte Krieg gegen den Schildbund. Und nun Das.
Vor ihnen lagen alle deformierten Leiber der Wölfe des Cheton und auch alle Leiber der Stiere tot am Schlachtfeld verteilt.
Die letzten fünf Bären näherten sich den Zwergen bedrohlich und die letzte Chetonbrut, der schon Fleischfetzen aus dem Körper gerissen worden waren, bewegte sich vom Hintergrund nach vor. Der letzte Kampf begann.

Einer der drei Speerträger wurde von der mächtigen Pranke des Bäres erfasst und an den nächsten Stein geschleudert. Knochen brachen und Fleisch platze durch die Gewalt auf. Leblos sank der Körper an der glatten Oberfläche des kalten Felsens zu Boden. Nun war die Bresche offen und der Bär bäumte sich auf um den nächsten unter seinem massigen Leib zu erschlagen. Beide Zwerge traten verzweifelt den Rückzug an, doch für sie war es zu spät. Plötzlich sah ich aus den Augenwinkeln etwas durch die Luft herannahen und es traf den mächtigen Bär am Kopf. Klein aber schnell war es. Ulan Bathor selbst war von dem vorher so todbringenden Felsen gesprungen und im Flug hatte er seine Axt in das Fleisch des Bären versenkt. Das Werkzeug des Kriegers bohrte sich in das pechartige Fell des Untieres und entweder durch den Schwung oder den Schmerz den dieses Ding verspürte warf es sich zur Seite und verfehlte die zwei Zwerge. Ich blickte auf den Bär, der einen gewaltigen Ruck gemacht hatte und suchte die Gestalt meines Kommandanten um ihm zu Hilfe zu eilen. Er war aber nicht wie zu erwarten weggeschleudert worden, denn als ich den Rücken des Monsters erblickte, hing der Zwerg immer noch an seiner treuen Axt, die sich durch den gewaltigen Hieb fest in den Rücken des Biestes gefressen hatte. Ich sah, wie Ulan Bathor an seinem Arm baumelte und spornte meinen Lauf noch weiter an. Ulan Bathor schrie vor Zorn oder Schmerz, doch ich erkannte seinen blanken Willen, als er mit der freien Hand seien langen Dolch aus der Scheide zog und zustechen begann. Der Bär sprang zur Seite um den lästigen Zwerg abzuschütteln doch dieser Wahnsinnige wurde mit Macht hin und her geschleudert, aber die Axt hatte er fest in seiner Hand und wieder und wieder stach er mit der anderen zu.
Die Zwerge mit ihren Speeren, die schon den Tod vor Augen hatten und nur durch Ulan Bathor gerettet wurden überkam derselbe Zorn, denn ihr Genral opferte sein Leben für das seiner Soldaten. Verbissen stürmten sie weder Tod noch Teufel fürchtend nach vor und kämpften, wie es nur Zwerge tun, die Wissen, dass sie sterben.
Es sah aus, als würde Ulan Bathor das Tier reiten. Ein kleiner Zwerg, der sich mit einem Riesen maß. Nur seine blanke Wut und sein zwergischer Wille konnten ihn dort oben halten wo er war.
Ich sah den Dolch aufblitzen, ein letztes Mal. Ich sah meinen Kameraden, meinen Freund ein letztes Mal. Der Letzte Hieb durchtrennte Knochen und Rückenmark und der Bär wankte, fiel dann zur Seite und begrub den zwergischen Anführer unter seinem tonnenschweren Leib. Das Letzte, was ich von Ulan Bathor hörte war ein lautes Lachen. Ein Lachen des Triumpfes.
Die Speerkämpfer stachen zu um sicher zu gehen dass das Monster tot war und stürmten mit dem Zorn der Verzweiflung den letzten Bären entgegen.
Sie starben, wie alle an diesem Tag. Die letzten drei Bären zerfetzten gerade die Arglar und den Rest der Bogenschützen. Nur ich war noch hier und eilte zu meinem Kommandant. Ich erkannte schnell, dass ich ihn nicht unter dem Bär hervorziehen konnte, doch selbst in dieser Situation musste ich vor dem Mann meinen Hut ziehen, denn als ich nur seinen Arm hervorstehen sah, bemerkte ich, dass seine Faust immer noch den Griff der Axt umfasst hielt, wie eine Drohung der Zwerge, dem Cheton gegenüber.

Ich war erschöpft und die Schlacht war verloren. Mein Freund war tot. In letzter Sekunde barg ich die Zwerge, die ich retten konnte und schwang mich in ein Hornissengefährt. Das was nun noch vom Chton übrig war sind 3 Chetonbären und eine zu Brei geschossene Chetonbrut. Diese klägliche Rest kann sogar vom Bund der alten Weisheit vernichtet werden, dann könnten sie ja vielleicht einmal in ihrer Existenz ihr Wort halten, oder wollen sie das ja gar nicht mehr? Warum wurden sie nicht nicht vom Cheton angegriffen?
Ich bin Krakas Wartak, ein alter Mann und dies war die Schlacht um Lyrth.

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Wütend war der Zwergenkönig nach all Dem. Unfähig etwas gegen die Geschehnisse im Westen zu tun, zertrümmerte er seine Einrichtung vor Wut. Doch nun wurde wieder einiges klarer. Der Bund der alten Weisheit hatte überlebt in Sonnenhain und das war kein glücklicher Zufall, keine gute Magie, oder sonst was, denn das Cheton kennt kein Erbarmen oder eine andere Seite als seine Eigen.
Eines war klar. Bis jetzt war dem König das Überleben seines Volkes wichtig und Feinde bewarben sich förmlich darum von ihm bekämpft zu werden, doch diesmal wurde es zu einer persönlichen Sache.


Zitat des Königs:
Ulan Bathor ruhe in Frieden. Du warst ein Denker und guter Führer, aber selbst du wusstest nebst deiner Besonnenheit zu kämpfen wie ein Zwerg aus Tel Torak. Ruhe in Frieden und Ehre sei Dir.
Cheton dies ist meine Botschaft an Dich.
So wie Ulan Bathor dich zertreten hat wie einen Wurm, hättest du von einem Angriff absehen sollen.
Ich halte meine Versprechen und genau jetzt wird der Fichtensetzling das tun, wofür er geschaffen wurde und du wirst ihn nicht aufhalten. Ich werde ihn beschützen und er soll genau das tun was du nicht willst. Und solltest du deine dreckigen, wurzelfressenden Maden hierher senden, werde ich sie zertreten wie die Zwerge im Westen dich zertreten haben.
Evinorer, edle Elfen, Nulfu Zurack der Lichtelf ich fordere Euch auf Eure Bemühungen zu verstärken und um jeden Preis den Fichtensetzling sein Ziel zu ermöglichen und dem Cheton einen wahren Schlag mit der Eisenfaust zu versetzten. Wappnet Euch meine Freunde.

Bergzwerge von Tel Torak


Ambrosianische Bauernweisheit
35. Woche des 2. Jahres

So ein Imperiumserlass,
passt doch auf kein Zwergenfass.
Kommen Zwerge aus dem Norden
grölend plündernd dunkle Horden
die natürlich stetig morden,
als wären sie beleidigt worden.
Ein neuer Krieg sich wohl entfacht
und wie immer, gehts um Macht,
um Geld und um Soldaten,
die knietief dann im Blute waten.
Sashnadar und Mor´Kishai,
san de eppa a dabei?
Und ob die dunkelelbschen Schergen,
a a paar Gebiete "bergen"?
Oder dieses Zwergenpack,
von de Alben Tel Torak?
Aja, und der Weisheitsbund,
geht der der Sache auf den Grund?
Von de Rittergloriana,
findet sich da drüben kana.
Und a koa so a Zeitungsfritz
mit falduranisch guatem Witz.

Sicher is nur oans:

Noch immer steht am Feld das Korn,
es is wohl vergessen wor´n.
Und stirbt der Bauer im Oktober,
braucht er im Winter koan Pullover.

Schanklied in der Taverne "zum verschwundenen Rex "Lex""

(Gerücht)