Durische Postille

Das Imperium kehrt zurück
24. Woche des 2. Jahres

Seite Wochen und Monden nun schon darbt unser Allweiser Imperator an einer Krankheit, welche kein Heilmittel zu kennen scheint. Alleine das Cheton oder ihre Brut mögen eine solche Heimtücke wider einen großen Streiter gegen das Chaos erdacht und geplant haben.

Um das glorreiche äternische Imperium wieder für den Kampf gegen das Cheton zu rüsten, übernehme ich hiermit demütigst alle Aufgaben, Pflichten und Rechte unseres Allweisen Imperators in meine Hände und führe das Imperium von diesem Tage an, bis zur Gesundung unseres Herrschers.

Lux triumphat!

Großinquisitor Luciferian von Lichterberg

gegeben in der 24. Woche des 2. Jahres
zu Kaniwor, außerhalb der imperialen Grenzen

Äternisches Imperium


Wyrmfeuer
24. Woche des 2. Jahres

Kulim war ein einfacher Bauer. Tag ein Tag aus, Felder bestellen, Umzäunungen reparieren und das Vieh pflegen, nicht wahr? Wenn es doch nur so einfach wäre. Schon seit Wochen trieb sich eine riesige Wyrmbestie in den Waldhängen des Emirswalls herum. Zuerst musste man nur Acht geben, wann man sich auf offenes Gelände hinaus wagte und jeden Tag mit einer Hand voll verschwundenem Vieh rechnen. Doch dann hatte sich dieses Kultistenpack zusammengerottet und eine Art Holzpalisade um den Hort des Drachen errichtet. Es schien, als würden diese Wahnsinnigen den Chetonwurm anbeten und es dauerte auch nicht lange bis sie bewaffnete Gruppen ins Umland entsandten um ihrer Göttin Opfergaben zu bringen. Beiläufig wischte Kulim sich die Tränen aus dem Gesicht, als er daran dachte wie diese Unmenschen für seine Schwester Sali gekommen waren. Jungfrauen, so meinten die Kultisten, würden den Gott besänftigen. Vater bot sich an Stelle von Sali an, doch die Fanatiker lachten ihn nur aus, was ein Gott mit einem Flohverseuchten Bauern sollte? Doch Vater blieb standhaft und stellte sich zwischen Sali und ihre Entführer. Und so kam es wie es kommen musste. Die Kultisten mordeten seinen Vater und machten sich in ihrem Blutrausch zugleich über seine Mutter her. Kulim konnte nur entkommen weil er so ein verdammter Feigling war. Ein Schluchzen entrang sich seiner Kehle bei den Gedanken an jenen düsteren Tag.

Forsch wischte er sich übers Gesicht und packte seinen Speer fester. Genug war genug! Selbst ein Feigling würde kämpfen wenn man ihn nur hart genug bedrängte. Und so hatte Kulim sich dem Heerzug angeschlossen der sich soeben auf den Hort des Rotwyrms zuwälzte. Viele andere aus der Gegend hatten es ihm gleichgetan und so sah er einige bekannte Gesichter in seiner Einheit. Ein Weibel hatte sie kurz eingewiesen, ihnen Waffen, rudimentäre Rüstungen und dicke Wasserschleuche - gegen das Wyrmfeuer - überreicht und überschlagsmäßig erklärt mit wem sie in die Schlacht ziehen würden und wessen Befehle sie zu befolgen hatten.

Wenn Kulim sich recht erinnerte waren es grob fünf Banner unter denen das Heer marschierte. Da waren zum einen die furchteinflößenden Orks der Drâut Kûhl, die Ur Aras Drâut Kûhl-Rishtar, welche sogar Belagerungsgerät herangekarrt hatten. Dann gab es die Moschatz aus dem Nargashtal welche von vielen seiner Kameraden nur "NSA" genannt wurden - warum auch immer - die sich selbst aber die "Befreiaz der Wüstä" nannten. Weiters war da das II. Armeekoprs "Südstern" das unter Führung von Hauptmann Cyfranc aus dem fernen Sashnadâr gekommen sein soll, zusammen mit einer Sturmhyphe dieses seltsamen Vorx-Myzels, so hieß es. Was auch immer Menschen dazu trieb sich mit diesen Kreaturen einzulassen. Doch musste er zugeben, dass die plump wirkenden Sporen sich äußerst friedlich verhielten, vor allem im Vergleich zu den nächtlichen Eskapaden die sich im Lager der Orks immer wieder abspielten. Doch er schweifte ab. Aus dem Osten war die Gardekompanie "Drachenblut" gekommen. Den Keltarauni direkt in die Augen zu blicken, so meinte sein Freund Frans, könnte einem direkt die Seele rauben. Doch wirkten die Kinder des Nebels, wohlgleich gelassen und ernst, wie anständige Gesellen. Vielleicht würde Kulim heute Nacht wagen sich an eines ihrer Lagerfeuer zu begeben ... Doch bevor ers vergaß, das wohl exotischste Aufgebot stellten die Wüstenalben dar. Unantastbar in ihrer Anmut und dem Vertrauen in ihre Fähigkeiten wirkten die großgewachsenen schlanken Krieger der Alben. Der Name dieser Einheit wollte Kulim einfach nicht im Gedächtnis bleiben und so wandte er sich an Frans, der alles zu wissen schien.
"Ho'Mark`HarSza Thidrin, du Siebkopf", meinte dieser lakonisch. Und so wartete das Heer auf die Schlacht ...

Im Nachhinein schien alles wie ein Traum. Zuerst stürmten die Saboteure der Goblins des Nargashtals im Schutz der Morgendämmerung die Palisaden um ihre Struktur zu schwächen. Dann setzten auch schon die Triboke der Ur Aras zu ihrem Bombardement an. Gerade als die erste Presche in die Befestigung geschlagen war und die Kultisten ansetzten diese wieder zu schließen, hagelten die lautlosen aber tödlichen Pfeile der albischen Andberia auf sie darnieder. Vom Kampflärm geweckt erhob sich der gigantische Leib des Rotwyrms in die Lüfte. Sofort befahl Hauptmann Cyfranc seinen Mannen dem Scheusal entgegenzutreten. Gerade eben konnte ein Schildwall erichtet werden als auch schon das Flammenmeer des Wyrmodems über die Sashniden hereinbrach. Zu allem Überdruss stürzten sich die fanatischen Kultisten in die Flanke der tapferen Kämpen um ihrer Göttin zu Hilfe zu eilen. Nur das schnelle Vorgehen der Moschatz konnte das Schlimmste verhindern und schon bald war die Streitmacht der Kultisten unter dem Ansturm der mehrfachen Übermacht von Goblins zerschlagen. Schritt um Schritt kämpften die Sashniden sich weiter auf den Wyrm zu und wurden immer wieder in tödlichem Feuer gebadet als dieser sich in die Lüfte erhob um ein weiteres Mal die Entfernung zu vergrößern. Doch die Ränke hielten stand und so verschafften die Sashniden der restlichen Streitmacht Zeit um zu agieren. Die Katapulte wurden neu ausgerichtet und eine wohlgezielte Salve holte die Drachin aus der Luft. Doch ihre Kampfesluft war ungebrochen und so fuhr ihr Odem in die Reihen der Goblins und hielt blutige - nein knusprige - Ernte. Die Sashniden stürzten sich auf den geschuppten Leib und wurden mit Feuer belohnt. Goblins und Orks nutzten die Lücke und stürmten von der anderen Seite auf die Drachin zu. Pfeile und andere Geschosse prallten nahezu nutzlos von dem gepanzerten Großwyrm ab doch schließlich erreichten die Fußtruppen den Ort des Geschehens und konzentrierten ihre Attacken auf einzelne Schuppen. Auf diese Weise wurden verwundbare Stellen geschaffen in welche sich nun die zielgenauen Bögen der Beriacu und Andberia entleerten. "Drachenblut" wagte einen Frontalangriff doch wurde von dem höllischen Odem in Schach gehalten. Orks und Goblins stürzten sich auf die ungeschützte Flanke. Gegenüber taten es ihnen ihre Kameraden aus Sashnadâr gleich. Dann tauchten plötzlich unzählige Gestalten auf - wie Ameisen auf dem riesigen Drachenleib - die von hinten über die Drachin schwärmten und Speere, Schwerter oder bloße Klauen in die "Fugen" des Panzerkleids der Chetonkreatur trieben. Von irgendwoher wurden Seile über Kopf und Hals der Drachin geworfen und schon bald wurde sich zu Boden gerungen. Von vorne bissen die kalten Pfeile der Tho'delka Nes in Maul und Rachen der Bestie. Ein letztes Aufbäumen, ein frustiertes Schnauben, und noch in ihren Todeszuckungen schenkte Mark`HarSza dem Thela'magor-Trupp mit den Seilen den furchtbaren Tod in den Flammen. Dann herrschte Stille ...

Vorx-Myzel


Aufruf zum Durischen Frieden
24. Woche des 2. Jahres

Offener Brief des fürstköniglichen Reichsconsiliars für Diplomatie und Postwesen, Baron Durhelm von Arthas-Schmeyen an die Oberhäupter der durischen Völker.


Hochverehrte Herrscher des durischen Kontinents,

In den letzten Wochen sind von verschiedenster Seite die unterschiedlichsten Anklagen erhoben wurden. Die Schreiber der durischen Völker mühten sich über jedes bisher gekannte Maß, sich in Unterstellungen – sei es nun Unaufrichtigkeit, Machtgier, Landhunger, Kriegstreibertum oder Chetonbündlerei – gegenseitig zu übertrumpfen. Das Ergebnis: Eine Kakophonie der Missgunst, des Hasses und der Zwietracht.

Die Erfahrung, wie sehr die durischen Völker bereit und fähig sind, sich gegenseitig mit Misstrauen und offener Feindschaft zu begegnen, war für manch friedliebendes Gemüt bereits schwer zu ertragen. Doch drohen das gellende Wutgeschrei, welches wir bislang hörten, nun das schrille Vorspiel einer militärischen Katastrophe zu werden, welche geeignet ist, den Kontinent in Schutt und Asche zu legen.

Seine Majestät, Fürstkönig Ettel XII. von Falkensteyn hat mich, entsetzt über die derzeitige Entwicklung und das Ausmaß der drohenden Katastrophe, daher beauftragt, im Namen des falduranischen Reiches folgende Erklärung abzugeben:

Entgegen aller Behauptungen, Diffamierungen und Lügen, welche in den letzten Wochen zu lesen waren, ist klar zu stellen: Das Reich wünscht den Frieden mit jedem Volk Duriens, welches zum Frieden bereit ist.

Seit dem Beginn des Jahres 1111 AID hat sich das Reich Drohungen, Grenzverletzungen und Angriffen ausgesetzt gesehen – erst der Zwerge der Zharr’Moroth, dann der Piraten Kapitän Eisenhands, dann der Schwarzen Horde, dann der Orébergezwerge, dann der Zwerge von Tel Torak und zwischendurch immer wieder zahlreicher Chetonkreaturen, welche das Land heimsuchten.
In jedem Konflikt hat das Reich Unterhändler entsandt, welche versuchen sollten, eine friedliche Lösung zu finden: Den Durlegaten Maximilian von Donnerlütt nach Homber, Friedensunterhändler Folmian von Fussingen zu den Piraten, Dekan Carolus den Gelben zum Orkhäuptling Barash Seelenfetzer, Freiherr Hagen von Nebelmoor zu den Orébergezwergen, den gräflichen Kanzler Dalean von Borken zu den Zwergen von Tel Torak; sogar für Wesen, von denen nicht klar war, ob sie vom Cheton besessen waren oder nicht, wurden externe Gutachter des FWW einbestellt, um die Möglichkeit einer friedlichen Koexistenz ordentlich prüfen zu lassen.
Mal ist es hierbei, wie im Fall der Oréberge, gelungen, eine friedliche Lösung zu finden, mal waren, wie im Fall der Zharr’Moroth, der Horde oder den Tel Torak, die Gegner zu keiner Lösung bereit oder antworteten nicht auf unsere Bitten, den Krieg gegen unser Volk einzustellen.

Um uns gegen Gefahren zu schützen, suchten wir, Bündnisse zu schließen und den Frieden zu verbreiten. Hierzu verbanden wir uns im Westen mit unseren Nachbarn, dem Orden von Gloriana, wir verbanden uns mit deren Nachbarn, dem Bund der Alten Weisheit und wiederum mit deren Nachbarn, dem Reich der Fangorier.
Im Osten wendeten wir einen Krieg ab und erreichten schließlich einen Bund mit den Oréberge, welche sich nun die Edelsteinberge nennen. Und auch mit deren Nachbarn, den Nulfuitenelfen, hatten wir zuvor einen Bund des Friedens schließen können. Hiernach suchten wir den Frieden mit den Völkern der Môr`Kishai, also den Keltaraun, den Nargashtalern, den Draût Kûhl, wir suchten ihn mit dem Königreich der Sashnadâr, dem äternischen Imperium und mit dem Volke der Pylier und hätten ihn auch mit all den anderen Völkern Duriens gesucht, deren Hauptstadt unsere Gesandten noch nicht erreicht hatten, so diese Völker uns ihrerseits die Hand zum Friedensbund gereicht hätten.

In den letzten Tagen wurde uns die ermüdende und oft beschwerliche Reihe von militärischen Konflikten zum Vorwurf gemacht, welche unser Reich in den letzten 1 ½ Jahren durchleben musste. Es wurde behauptet, das Reich führe diese Kriege aus Machtgier und Eroberungswillen, es wolle alle anderen Völker unterjochen und seine Grenzen auf aggressive Weise ausweiten.

Ich darf wiederholen und bekräftigen: Das Reich wünscht den Frieden mit jedem Volk Duriens, welches seinerseits zum Frieden bereit ist.

Seine Majestät, der Fürstkönig, ist bereit, jedem Volke Duriens die Hand zum Friedensbund zu reichen. Jedem Volk, welches sich aufgrund der Behauptungen der letzten Wochen durch den Bund der Schildlande gefährdet sieht, bietet seine Majestät an, diesem Bund beizutreten oder die Unantastbarkeit seiner Grenzen durch den Bund garantieren zu lassen. Seine Majestät ist sogar bereit, eine Auflösung des Schildlandvertrages zu Gunsten eines Durischen Bundes der Völker vorzutragen und zu unterstützen, so dies der einzige Weg sein sollte, den Frieden zu wahren.
Denn: Jedes Reich, welches bereit ist, die Grenzen des Fürstkönigtums anzuerkennen und in friedlicher Nachbarschaft zu leben, sieht das faldûranische Volk als Freund und Verbündeten gegen die aufziehende Dunkelheit des Cheton an.

Wir bitten jene Völker, welche im Hader liegen, wie etwa die Keltaraun und der Bund der Alten Weisheit, eine friedliche Einigung zu finden und die Einheit der Völker gegen die Dunkelheit zu wahren.
Auch bitten wir jene Völker, welche sich in den letzten Wochen überraschend gegen uns wandten und den Friedensvertrag mit uns brachen, zur Einheit des Lichts zurückzukehren. Wir bitten diese, sich auf ihren ursprünglichen Pfad des Friedens zurück zu besinnen: Niemand vermag das alles verzehrende Feuer des Krieges und des Hasses mit einer flammenden Sturmfackel zu löschen! Dies vermögen allein die ruhigen und kühlenden Wasser der Diplomatie.

Seid gewiss: Sollten die derzeit aufkeimenden Kämpfe eskalieren, ist das Überleben zahlreicher Völker Duriens gefährdet. Die wenigen Völker, welche das kontinentale Morden überstehen werden, werden dann ihrerseits der kommenden Dunkelheit schutzlos ausgeliefert sein. Die Geschichte Duriens wird dann zu einem traurigen Ende gekommen sein, welches kaum noch ein Wesen wird miterleben können.

Wir müssen unseren Blick nun in die Zukunft richten und den Frieden der Völker Duriens endlich als Wert erkennen, für den es sich zu streiten lohnt – mit Worten, nicht mit Waffen. Lasst uns miteinander die Geschichte der Welt zum Guten wenden - und nicht im ewigen Taktieren, Überfallen, Rauben, Rüsten und Rächen unsere Bestimmung sehen. Diese Welt kann mehr sein als ein Kriegsschauplatz, eine Rüstungsschmiede oder ein Soldatenfriedhof. Stattdessen könnte sie auch ein Hort des Friedens, der Gemeinschaft, des Abenteuers und der Fantasie werden.

Jedem Volk, das dies zu erkennen bereit ist, reichen wir die Hand zum Durischen Frieden. Bei allen anderen bleibt uns nichts, als auf Einsicht zu hoffen, bevor es zu spät ist. Denn nicht nur das Überleben der Völker ist gefährdet - ein ständiger Krieg vermag auch den Überlebenswillen mancher zu lähmen und an dem Wesen der Welt zu verzweifeln.

Im Namen seiner Majestät des Fürstkönigs, Ettel XII. von Falkensteyn zu Falderath,

Baron Durhelm von Arthas-Schmeyen
- Reichsconsiliar für Diplomatie und Postwesen -

Mór´kishai Báofu Sun


Unbezwungen
24. Woche des 2. Jahres

Hauptmann Cyfranc ließ seinen Blick über das Lager des II. Armeekorps 'Südstern' schweifen. Es war das kleinste der fünf Lager, nur jeder zehnte Krieger der vereinten Heeresmacht, die sich der Chetondrachin Mark'HarSza und ihren Kultisten stellte, war ein Sashnide. Die Kontingente der Keltaraun, der Draût Kûhl, der Tho'delka Nes, des Vorx-Myzels und des Nargashtals waren jeweils mindestens doppelt so stark gewesen.

Doch jetzt, nach der Schlacht, hatte sich diese kleine Zeltstadt in ein Lazarett verwandelt. Überall stöhnten Verwundete, sämtliche Heilkundigen des Südens tummelten sich, so schien es, auf engstem Raum. Da ohnehin drei von vier Verletzten oder Gefallenen sashnidische Soldaten waren, schien es nur natürlich, die übrigen Verletzten der anderen Völker ebenfalls hierher zu bringen.

Geistesabwesend drückte Cyfranc die Bandagen aus Heilkräutern gegen seine verbrannte Seite. Irgendein orkischer Heiler hatte ihn verbunden, doch die Erinnerung daran war verschwommen. Sein Blick begegnete einem seiner Soldaten. Und auch hier konnte er es wieder ganz deutlich sehen: Ein inneres Licht schien in seinen Männern zu leuchten, ein stiller Stolz und ein Selbstbewußtsein, das sich auch in ihrem Gebaren an den Tag legte.

Und mit recht! Wir waren das Zentrum! Wir waren die erste Reihe! Drachenfeuer und Kultistenschwert, alles konzentrierte sich auf uns, doch wir hielten stand! Und ermöglichten so den Verbündeten, den Feind zu umgehen und diese Pest, die ganze Landstriche in Ödland verwandelt hatte, endlich zur Strecke zu bringen! Viermal stürzte sich die Drachin auf uns, unterstützt von ihren Marionetten, doch wir beugen uns nicht!

Beiläufig salutierte Cyfranc vor einem riesigen Orkkrieger, dessen Rüstung und Körperschmuck ihn als hochrangigen Kriegsherrn der Draût Kûhl auswies. Gestern noch hätte er versucht, sich betont hart zu geben, um jenen zu beeindrucken, doch heute nicht. Nie wieder würde ein Bewohner des Südens an Mut und Opferbereitschaft der Sashniden zweifeln.

Ilbeoria


Was wäre eigentlich...
24. Woche des 2. Jahres

„Sag mal...“
„Ja?“
„Was wäre eigentlich, wenn diese Nulfuiten Elfen gar nicht so friedliebend sind...?“
„Wie? Na klar sind die das. Sie sagen doch immer, sie hassen den Krieg und kämpfen jetzt zum ersten Mal, weil die Welt so gewalttätig ist. Feuer mit Feuer, du verstehst? Die sind an Gold und Gütern nicht interessiert. Das haben sie doch immer gesagt.“
„Wie kommt es da eigentlich, dass die Nulfuiten gerade dann den Krieg erklären, wenn just Friedensverhandlungen zur Verhinderung eines Krieges begonnen werden?“
„Tja... Sie glauben eben nicht an den Erfolg der Verhandlung und haben daher schon mal vorsorglich den Krieg erklärt. Nägel mit Köpfen machen die eben, handeln statt verhandeln. Verstehst du?“
„Und wieso steht eigentlich gleich eine riesige Armee der Duranischen Elfen-Legion und die Elfen von Evinor bereit, um sie bei diesem spontan ausgebrochenen Krieg im Kampf gegen dieses neue Reich der Edelsteinberge zu unterstützen?“
„Die... haben halt auf Reserve ausgebildet und sich dann ganz spontan zusammengefunden. So muss das gewesen sein.“
„Und wie kommt es, dass sie erst diesen Tel Toraker Zwerg gegen das Cheton zur Hilfe rufen, sich dann, als er in Ungnade fällt, von ihm distanzieren und, kaum dass das zwergische Heer sie im Sichelgebirge erreicht hat, wiederum denen, durch dessen Gebiet der Zwerg aufgrund ihres Rufens gezogen ist, den Krieg zu erklären? Zumal sie, wie sich nun zeigt, ein riesiges Heer zur Verfügung haben und gar keine Hilfe brauchten?“
„Äh... Zufall?“
„Und wie kommt es eigentlich, dass diese Friedenselfen jetzt schon zwei Städte kontrollieren und gerade eine dritte erobern? Sie kontrollieren damit mehr Städte als jedes andere Reich...“
„Ach was. Auch dafür gibt es doch sicher eine vernünftige Erklärung. Oder...?“
„Doch, bestimmt.“
„Ja. Bestimmt.“

(Gerücht)