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Durische Postille |
Vom Ende der Sklaverei 50. Woche des 1. Jahres Lärm! Ohrenzerfetzender Krawall knallte durch das Herz der saffachischen Wüste. Speere regneten von den Mauern des Palastes und der Mezada des Archonten von Hebeseth.
Die Kamelreiter und seine Bogenschützenkavallerie krachten in die Phalanx der Befreier der Wüste. Die Elitekämpfer der Stämme, die Söhne der Wüste, wurden von der Masse der Thela'magor, den Wächtern des Weltenbaumes Tho´delkas einfach überrannt.
Die brennenden Geschoße der Orkkkatapulte zerschlugen die Mauern der Stadt als würde die Faust eines Reisen eine Sandburg zerschmettern.
Das gepanzerte Kernstück der vereinten Armeen der Môr Kishai bildete unverrückbar die Gardelegion “Stern der Freiheit” Keltarauns. Vom Nebel umhüllt fuhren ihre grau-stählernen Klingen in die Leiber der Sklavenmeister und zogen eine stete Spur blutigen Todes über das Schlachtfeld in die Stadt. Hoch-Tiran Karrtianpal führte in seinem schweren Panzer die Legion persönlich an.
An der rechten Flanke brachen die Orks wie eine monströse Urgewalt über die Verteidiger der Stadt herein. GIJAAAK! GIJAAAAK! Gellten die grölenden Schreie über das Schlachtfeld.
Einem lebenden Belagerungsturm gleich drängte sich, einmal in Fahrt gekommen unaufhaltsam, Brok Rishtar durch die Reihen seiner eigenen Kämpfer. Der metallische Geschmack der Schlacht lockte ihn und trieb ihn in die Raserei seines kochenden Leibes.
Die Bestie des Krieges hatte Hallahsim erreicht und stürmte von einem Berserkerrausch gepackt vorwärts. Alleine stellte er eine ganze Kohorte von Verteidigern und verbiss sich in einem blutigen Gemetzel in den verhassten Feind.
Die Elben der Tho´delk Nes, die in wahrlich großer Zahl erschienen waren, war keine Düne zu blutig, keine Gasse der Oase zu verwinkelt oder zu eng. Keine Gnade kannten sie als ihre glänzenden Waffen die Welt vom Übel der Sklaventreiber befreiten.
Sporenhypen der Vorx drängten schwer in die Flanken der Verteidiger und selbst die Bergalben von Tel-Torak waren in ihrem torkelnd besoffenen Zustand wie eine Axt im trockenen Gebüsch und jagten Krieger der Wüste über das Schlachtfeld.
Doch die Goblins Nargashtals überraschten alle. Sie waren wie Schatten hinter den feindlichen Schergen. Sie zerschnitten Kehlen und überrannten mit ihrer geifernd, kichernden Masse die letzten Stellungen der Feinde. Sie brachen dem Armee des Archonten das Rückgrat.
Die Schlacht um die Stadt währte Stunde um Stunde. Doch als die Sonne im Zenit stand war die Macht des Archontats nur noch ein warmer Hauch in der Wüste. Nur noch zwei Gestalten des ehemaligen Sklavenimperiums waren noch am Leben.
Geschlagen und verletzt, in ihre eigenen Ketten geschmiedet wurden sie fortgebracht. Großwesir Kulhamin wurde in Richtung der keltaraunischen Zelte geschleift, während Rakash ibn Jessaf al Amenar in Ketten in das chaotische Lager der Draût Kûhl geschliffen wurde.
Ein rotstrahlender Sonnenuntergang leuchtete über Wüstenstadt und tauchte das Armeebanner Môr`Kishai Keltarauns in ein gleißendes Licht der Dämmerung, als es über der Oase Wadi-Hallah als Zeichen des Sieges und Triumphes über die Knechtschaft - als Standarte der Freiheit- gehisst wurde.
Friede hatte Einzug gehalten im Herzen der Saffach.
Môr`Kishai Keltaraun
Wacht über die Wälder 50. Woche des 1. Jahres Ich gebe hiermit kund, dass das Reich Pylien seinen Beitrag im Kampf gegen das Cheton beiträgt. Eine Wächtereinheit wurde zum Schutz der Waldwesen formiert und hat sich zum Teil bereits in Raylethnor eingefunden, um ihren Dienst anzutreten.
- Elema von Pylien
Pylien
Chetongewürm erschlagen! 50. Woche des 1. Jahres Unser Allweiser Imperator gibt freudig folgende Imperiale Kundmachung bekannt:
Die wurmhafte Chetonbestie in den Wäldern Vodruks wurde von Unserer heldenhaften Kohorte ¨Lichtbringer¨ gestellt, erschlagen und in tausend Stücke zerteilt, auf dass sie niemals wieder Angst und Schrecken über die braven Bürger Duriens bringen kann.
Nicht unerwähnt sollen ebenso die Krieger des Ordens der Weisheit bleiben, welche durch ihren selbstlosen Einsatz und unter Aufopferung ihrer Leben die Kreatur bis zum Eintreffen der äternischen Kohorte aufhielten. Zusätzlich unterstützten ein Halbbanner Elbenkrieger den Angriff Unserer Kohorte und ließen nichts an Mut und Kampfesfreude vermissen.
Die Geschehnisse der letzten Wochen bestätigen Unsere Allweise Entscheidung, Vodruk in die Obhut des Ordens der Weisheit zu geben, auf dass dort irgendwann ein neuer Hüter des Waldes seine Wacht antreten möge.
Lux triumphat!
Imperator Asmodeus Äternitas I.
Äternisches Imperium
Der Knochenthron 50. Woche des 1. Jahres Nahzu ganz Ashnad Zhul hat sich eingefunden, um die Fertigstellung des Knochenthrones zu bewundern.
Die ersten der Knochenkrieger stehen bereits um den Thron versammelt, König Kalphagor, Prinz Sinthoras und der Rat treffen in einer feierlichen Prozession ein.
Ein Raunen geht durch die Menge, hatte doch jedermann nun mit Spannung erwartet, wer denn auf dem Thron Platz nehmen werde. Manch aufmerksamem Beobachter entgeht nicht, dass die Augen des Prinzen zu funkeln beginnen, wenn er in Richtung des Thrones blickt, dennoch bleibt er an dem ihm zugewiesenen Platz.
Die Stimme des Königs scheint, obwohl er in angenehmer Lautstärke spricht, jeden auch noch so weit entfernten Schaulustigen zu erreichen.
\"Mein Sohn, du bist ein starker Herrscher, soviel hast du bewiesen. Du bist ein guter Stratege, auch das steht außer Zweifel. Heute ist der Tag, an dem ich Rechenschaft fordere, an dem ich die Zeit deiner Herrschaft bewerten werde. Zuerst aber äußere dich zu der dringlichen Sachlage unser Reich betreffend. Meine Berater haben mich in Kenntnis gesetzt, aber ich will diese Dinge aus deinem Mund hören.\"
\"Vater, die Wehrbauern haben sich im Schlachtfeld von Umbra-Zar angesiedelt, alles ging friedlich von Statten, genauso wie mit dem Imperium vereinbart. Dennoch befürchten wir, dass der Fluch noch nicht gebrochen wurde, da die unmittelbar nach Ansiedlung durchgeführte Volkszählung genau 1000 ergab - gemäß unseren Listen müssten jetzt dort 1067 Bauern leben.
Cyan Blutgeißel betreffend können wir folgendes vermelden: Seine Insel wird in diesem Moment von einigen Hundert unserer Krieger betreten. Sie haben die Aufgabe, die Dame Allegrein zu retten und den Hort des Drachen zu plündern. Spähberichten zur Folge gibt es dort außer dem Hortwächter, einem Lindwurm, noch eine alte Meeresschildkröte. Was dieses uralte Wesen dazu bewegt hat, zum Hort zu kommen, ist uns derzeit nicht klar.
Weiters befindet sich unsere Armee auf dem Weg in die Hauptstadt, da die Rachsucht der Drachen bekannt ist und ein Vergeltungsschlag der Elbengeißel erwartet wird. Die Knochenkrieger wurden mit alchimistisch behandelten Rüstungen ausgestattet, die seinem Pesthauch widerstehen sollten.\"
\"So höre nun mein Urteil, Sohn. Du wirst deine Regentschaft noch nicht antreten. Aber nicht deshalb, weil ich mit deiner Art zu herrschen nicht zufrieden bin, sondern deshalb, weil du gerade ob deiner deinem Alter weit überlegenen Klugheit zu leicht vom Cheton zu verführen bist. Ich sehe, wie du diesen Thron ansiehst, und nur ein Narr unterschätzt die Gefahr, die von zuviel Macht ausgeht. Ich wünsche mir, auf diesem Thron Platz zu nehmen, und ich wünsche mir, dass du nach mir diesen Platz einnimmst. Doch eins nach dem anderen. Zunächst müssen wir mit der Elbengeißel abrechnen. Danach werden wir uns darum kümmern, dass der Speer zu seinem Volk zurückkehrt! Und dann, mein Sohn, wenn der Speer in der Drachenklaue des Thrones verankert ist, wird unser Volk dieses Land als seine Heimat betrachten können.\"
Gehört, gesehen und aufgezeichnet in Ashnad Zhul
Karmanthi
Stunde der Entscheidung 49. Woche des 1. Jahres Nun war es also so weit. Die Aufständischen hatten sich zusammengerottet, ihr Ziel gesucht und gefunden.
Die Sonne stand nur eine Handbreit über dem Horizont der unendlichen Saffachwüste, als die anderthalb Tausend wackeren Verteidiger des Archontats auf den Heerwurm von über 6300 Angreifern aller Rassen und Kulturen blickten. Die Orks und Goblins aus Nargashtal und Draût Kûhl hatten sich zusammengerafft mit den Menschen der Keltaraun und dem Äternischen Imperium, an ihrer Seite die Elfen der Tho'delka, die Zwerge der Tel Torak und die Sporenhyphe der Vorx.
Sie alle waren gekommen, um der Herrlichkeit und Allmacht des Archonten entgegenzustehen, in einem letzten, verzweifelten Aufmarsch der Geknechteten.
Wie einer einzelnen Einheit gleich versammelten sie sich nach und nach auf den Äckern der fruchtbaren Oase Wadi-Hallahs, dem Herzen der Wüste und dem Sitz des Archonten, dem mächtigsten Wesen zwischen Himmel und Erde.
Gelassen blickte Rakash ibn Jessaf al Amenar von der Brüstung seines Balkons auf die Masse an Feinden, neben sich der Großwesir Kulhamin. Eiliges treiben war an den Stadtmauern zu erkennen, Pfeile und Speere wurden ebenso bereitgelegt wie Steine und heißes Pech. Lange Ruten wurden allenthalben hinter den Zinnen entlang gereicht, mit welchen die Leitern der Feinde umgestoßen werden sollten. Verzweiflung war den Männern der Wüste ins Gesicht geschrieben.
"Hattest du den Männern aus Keltaraun nicht ein vorzügliches Angebot unterbreitet?" sprach der Archont zu seinem Wesir, ohne sich zu ihm umzudrehen.
"Das habe ich, allweiser Archont"
"Interessant, deine diplomatischen Fähigkeiten in Aktion zu betrachten. Sie hätten gute Verbündete abgegeben, es ist eine Schande, dass wir heute so viele hundert potentielle Verbündete und tausende Sklaven abschlachten müssen, nur um ein Exempel zu statuieren. Doch noch heute Abend werden sie verstehen, werden sie sehen und fühlen, welche Macht sich hinter mir verbirgt. Ich werde sie niederwerfen und morden, ihr Blut trinken und ihre Schädel an ihre Familien aussenden, damit auch das letzte Weib und das letzte Kind in dieser Wüste versteht: Ich bin Rakash ibn Jessaf al Amenar, der Archont der Saffachwüste, auserkoren dieser Welt als alleiniger Herrscher vorzustehen und ihr den Frieden zu bringen, den sie verdient.
Noch bevor der Mond seinen neuen Lauf beginnt werden sie katzbuckelnd vornübergebeugt an diese meine Türe klopfen und sie werden sich wünschen, dass ich nichts anderes im Sinn habe als sie in meinen Steinbrüchen verrotten zu lassen.
Und ich werde keine Ausflüchte mehr dulden, keine noch so geformten Worte gelten lassen. Nach dieser Schlacht gibt es kein Morgen für die Môr`Kishai. Wir werden ihre Städte nehmen, eine nach der anderen, und werden ihnen endgültig zeigen, was es bedeutet, in diese Welt als Diener geboren zu sein.
Kulhamin, sammle meine Elite. Ist das Blutbad erst beendet, werde ich die Eroberungen selbst anführen, und mit Aataraz werden wir beginnen..."
Archontat Hebeseth
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