Durische Postille

Bericht der Förderer von Wald und Wiesen
45. Woche des 1. Jahres

Der Rat der Förderer von Wald und Wiesen (FFW) tut vor den Augen der Herrscher aller Völker hiermit kund:
Die auf der 426. Sitzung in der 26. Woche des 1. Jahres nach dem Erwachen beschlossenen Punkte zu den „Stieren aus dem Estwald“ auf Grundlage der Elfengesetze zu Bäumen-einer-Ordnung (EG-BeO) führten zu folgenden Ergebnissen:

Wisset, dass jene Kreaturen genannt „Stiere aus dem Estwald“ tatsächlich in einem von der verderbten Macht des Cheton verfluchten Hain hausten. Bald offenbarten jene ihre wahre Gestalt als „Stiere des Cheton“ und fielen über die Sonderbeauftrage Waldwächterin Barramarandrascha Fliedertänzerin her. Wisset, dass wir ihr Opfer, gegeben für die Sicherheit der Reiche, betrauern und angemessene Schritte zur Widerherstellung des Friedens einzuleiten wussten.

Wisset, dass in den Wäldern des Westens aus den Wurzeln des gefällten weisen Ältesten Wächters (auch Baumhirte oder Wächter der Wälder genannt) ebenfalls Wesen des Cheton entstiegen und auch von dieser Seite mit der Macht der Finsternis drohten. Wisset dass ein Aufschrei der Abscheu und Trauer ob vergangener Lebenskraft der Weltenseele durch die Städte des Bundes der Alten Weisheit ging.

Wisset, dass unsere tatkräftigen und tapferen Krieger unter Opfern mehr als fünf Dutzend jener Wesen ihrem wohlverdientem Ende zuführten. Noch immer brennen die Feuer, in denen die Leiber des Übels ihr Ende finden. Die Asche soll verstreut werden und der Hauch der Verderbnis durch die Macht des Lebens vergehen.

Wisset, dass der Rat der Förderer von Wald und Wiesen (FFW) den Herrschern der umliegenden Reiche für deren Tatkraft und Unterstützung in den Schlachten wieder das Cheton dankt. Zunächst seien hier die Ordenskrieger der heiligen Mission von Gloriana und die Streiter des Fürstkönigtums Faldûriens zu nennen, welche die Gefahr um den Estwald zu bannen wussten und auch in Zukunft zu bannen wissen werden.
Wisset dass unser Dank ebenso den furchtlosen Streitern des Äternischen Imperiums und der Bergalben von Tel Torak gilt, deren Aufopferung nicht ohne Nutzen blieb. Obwohl jene sich nun in Schlachten kriegerisch zuwenden, traten sie an fremden Fronten gegen das Übel.

Wisset, dass wir voller Sorge Zeichen des Krieges deuten. Jede Schwäche der Reiche wird zu einem Sieg der Finsternis führen. Wisset, dass wir stets den Friedensbund mit dem alten Volke Karmanthi zu achten wussten und dass das Hohe Paar sich sehnlichst erhofft, dass dieser Bund auch in Zukunft gelten möge.


Gegeben und gezeichnet durch den Rat der Förderer von Wald und Wiesen (FFW) in dessen 443. Sitzung.

Aethoralyel Fen’Andor


Die Reiter des Archonten
45. Woche des 1. Jahres

In weiter Entfernung sah man einen von Nebel verhangenen Berg. Der scheinbar erloschene Vulkan dominierte die flachen Steppen und Wüsten der umliegenden Regionen und wie ein zur Warnung erhobener Finger der Erdenmutter ließ er jeden Beobachter für einen kurzen Moment in Ehrfurcht verharren. Noch ein letztes Mal blieb auch der Blick des elbischen Kriegers auf diesem Naturschauspiel hängen. Die Geräusche des abziehenden Heeres ließen ihn sich schließlich losreißen und er wandte sich der geordnet marschierenden Armee seines Volkes zu. Nur wenige Meter entfernt wartete eine kleine Gruppe von Kriegern. Er nickte ihnen zu und gemeinsam schlossen sie sich schweigend der Kolonne an.

Als sich der Staub, aufgewirbelt durch die tausenden Füße, zu legen begann sah man die Überreste der Schlacht. Einige wenige Pferde, von den Reitern des Archonten arg geschunden und in einem verzweifelten letzten Angriff auf die Reihen der Elben in den Tod getrieben, lagen in der gleißenden Sonne. Im sanften Wind wogten einige zerschlissene Banner der Hebesether. Lediglich die Leiber der Krieger des Archonten fehlten.

Während die Armee der Elben eine große Schneise im Gras der Savanne hinterließ, führte eine sehr viel kleinere Schneise in die Richtung des Vulkans. Sie setzte sich aus vielen einzelnen, ungeordneten Spuren im Savannen-Gras zusammen. Vereinzelt konnte man getrocknetes Blut, oder den einen oder anderen Fetzen von Kleidung entdecken. Nach etlichen Kilometern fand der Pfad ein jähes Ende. Eine kleine Pyramide von liebevoll gehäuteten Schädeln ragte an der letzte Ruhestätte der Wüstenkrieger empor. Von dort war der Blick auf den gewaltigen Berg, eine Heimat des Muttermyzels, atemberaubend. Man konnte sogar einzelne Details des Vulkans ausmachen. Am Fuß des Berges waren steinerne Mauern errichtet worden, aus grob behauenen riesigen Klötzen. Eine kleine Pyramide schmiegte sich an die Flanke des Vulkans, in Form der Schädelpyramide im Savannen-Gras nicht unähnlich. Nur sehr viel größer.

Vorx-Myzel


Proklamation
44. Woche des 1. Jahres

Tephos, auch bekannt als das wachende Auge Pyliens, ist mit dem Versuch gescheitert, die Alleinherrschaft über Sharika zu übernehmen und das Äternische Imperium mit Krieg zu überziehen. Zuletzt versuchte er, sich seiner Mitregentin mit dem Schwert zu entledigen und wurde daraufhin in die tiefsten Kerker Sharikas gesperrt. Diese Nacht soll Pylien für immer im Gedächtnis bleiben und wird hiermit zum Feiertag erklärt - dem Tag der Vernunft.

Ich, auch bekannt als das schlafende Auge Pyliens, bin nun Alleinherrscher über die Pylischen Lande: Über Tephos' Schicksal wird in den nächsten Wochen gerichtet. Auch setze ich den Ältestenrat ab, der sich in der Vergangenheit als entscheidungsunfreudig erwiesen hat.

Alle Durischen Völker sollen wissen, dass ich den Frieden in diesen Lande anstrebe. Die Tage des Blutvergießens sollen hinter uns liegen. Statt die Schwerter sprechen zu lassen wollen wir einander respektieren. Wo der Sturm des Hasses durch die Provinzen heulte, soll neues Vertrauen keimen.

Pylien


Korrespondenz an den Herrscherrat Karmanthis
44. Woche des 1. Jahres

Die Führer Karmanthis scheinen vergessen zu haben, dass auch ihre Reisenden nie um Erlaubnis gebeten haben durch unsere Länderein und die saffachische Wüste zu reisen. Etwas das wir ihnen in unserer Großzügigkeit unbehelligt gestatteten.

Sie scheinen nicht in der Lage zu sein ihr eigenes übliches Verhalten auch bei anderen zu verstehen und zu akzeptieren.
Sie können sich für diesen diplomatischen Konflikt auch bei ihren pylischen Verbündeten bedanken, bei denen wir tatsächlich mehrere Wochen lang versucht haben den Verlauf der Grenzen und Verbotsgebiete zu erfahren. Diese es jedoch nicht für notwendig erachteteten zu antworten.

So sei es. Ihr Gedächtnis scheint ebenso kurz zu sein wie ihre Gastfreundschaft klein.

Doch wir sind durchaus geneigt gleiches mit gleichem zu Vergelten. Unsere Gesandte wird abziehen und in Zukunft eure Ländereien meiden.
Das selbe erwarten wir in Zukunft von allen Mitgliedern eures Volkes und eurer Verbündeten.

In den Tagen die kommen gilt von nun an folgendes Gesetz:

Wenn wir jemals einen Karmanthi oder Angehörige eurer Verbündeten südlich der Grenze von Mahrez im Westen und Choltz im Osten aufgreifen werden wir sie im Wüstensand eingraben bis das Leben aus ihren Leibern tritt.

Tai-shan halud

erresta

Môr`Kishai Keltaraun


Die Geduld hat ein Ende
44. Woche des 1. Jahres

In der dunklen Halle haben sich erneut die Ratsmitglieder versammelt, der Prinz sieht übel gelaunt aus.

"Wir schreiben sie an, ersuchen sie, gedulden uns, . . .
Ich glaube nun hat unsere Geduld ein Ende. Die Mitglieder des Bundes der alten Weisheit machen keine Anstalten, weisungsgemäß unsere Gebiete zu verlassen, schon seit Wochen nicht. Wir werden sie exekutieren müssen."

"Aber Herr, wird das nicht einen großen diplomatischen Aufschrei geben? Es ist doch ohnehin so, dass viele Reiche den Einflüsterungen des Drachen erliegen!"

"Du hast Recht. Wenn wir allerdings öffentlich ankündigen, dass wir keine Angehörige von Reichen, denen wir nicht mehr trauen, in unseren Landen dulden, und dann nichts unternehmen, wenn sie sich weigern abzuziehen, wer soll unsere Worte dann noch für voll nehmen?"

"Und Herr, was machen wir mit dieser keltaraunschen Tessia? Die keltaraunschen Vertreter haben uns mit Krieg gedroht, wenn wir die in ein Kriegsgebiet einreisende Spionin töten."

"Wenn sie uns friedlich ersucht hätten, einzureisen, oder sich einmal nach einem Weg erkundigt hätten, kein Problem. Aber Drohungen mag ich nicht. Allerdings fällt mir ein, dass wir unsere Gesandten noch nicht aus den Gebieten des Bundes der alten Weisheit abgezogen haben. Falls deren Kundschafter noch in den Landen sind, wenn wir unsere abgezogen haben, fließt Blut. Dasselbe git für diese Tessia."

Karmanthi