Durische Postille

Verräterischer Überfall der Bergalben von Tel Torak!
41. Woche des 1. Jahres

Vor wenigen Tagen haben, das derzeitige Abkommen zwischen unseren Völkern verletzend, schnelle Kampftruppen der Bergalben von Tel Torak die Grenzen Sashnadârs überschritten, bisher ohne jede Erklärung.
Da Wir hinter derartigem Vorgehen nur eine kriegerische Absicht vermuten können, bleibt Uns keine andere Wahl, als Unsere Verbündeten zu Hilfe zu rufen.

Wir aktivieren hiermit den Verteidigungspakt mit dem Äternischen Imperium und bitten um Unterstützung gegen die verräterischen Bergalben.

Ebenso setzen Wir offiziell den Wächterrat in Kunde von dem Vorgehen der Bergalben und erbitten gemäß des Wächterschwurs Truppenhilfe durch die Keltaraun und das Vorx-Myzel.

Des weiteren bitten Wir die Tho'delka Nes, sich des alten Abkommens zur Waffenhilfe gegen die Bergalben zu erinnern, und Uns in diesem Krieg beizustehen.

Zu guter letzt bleibt Uns nur noch, den König der Bergalben zur Besonnenheit aufzurufen. Bisher ist bis auf unseren Vorposten in Muldachai noch kein Soldat gefallen. Wir sind bereit, diesen Verlust hinzunehmen, wenn sich Eure Truppen unverzüglich und ohne Schäden zu verursachen wieder aus Unseren Landen zurückziehen. Kommt Ihr dieser Aufforderung nicht nach, so herrscht zu Unserem Leidwesen Krieg zwischen unseren Völkern!

Brynndal I. Dhechayne,
König von Sashnadâr und Taurin, Protektor des Schicksals

Ilbeoria


FFV: "Tuet Buße! Kehret um! So rettet doch eure Seelen und folget dem Licht!"
41. Woche des 1. Jahres

Ausschnitt aus dem Reichsblatt:

Fürstköniglich Faldûranische Volkszeitung
politisch - patriotisch - pflichtgetreu
(herausgegeben durch die Zentralconsiley für Preßangelegenheiten im dritten Quartal des Jahres 1111 AID im 3. Jahre der ersprießlichen Herrschaft seiner fürstköniglichen Majestät, Ettel XII. von Falkensteyn zu Falderath)




„TUET BUßE! KEHRET UM! SO RETTET DOCH EURE SEELEN UND FOLGET DEM LICHT!“
Hüter der Sonne Ecoranus III. begründet ‚Heiligen Orden der Bußfertigen Diener des Himmlischen Hüters der Ordnung zu Estur’

Mit einem mahnenden Paukenschlag erschütterte zu Beginn dieser Woche das Oberhaupt der Dur-Kirche das politische Geschehen der Reichskapitale. Im erfolgreichen Vorgehen der Reichsheeresleitung gegen die – nach offizieller Bezeichnung der Reichsconsiley für Trutz und Schutz – „Gemeingefährlichen Stierplage des Estwaldes“ sieht Sonnenlenker Ecoranus III. vor allem eines: eine beispiellose Sünde. Nun soll ein Orden der Bußfertigen und Demütigen das Seelenheil derer retten, welche sich mit dem Blut der – nach Überzeugung der Kirche – „heiligen Tiere“ befleckten.

Falderath – Dass hohe Vertreter der ‚Heiligen Kirche unseres Herren Dur’ zu tagespolitischen Geschehen Stellung beziehen, ist äußerst selten. Dass hierbei dezidierte Kritik an konkreten Rechtsakten der fürstköniglichen Reichsconsileyen geäußert wird, ist ein derart außerordentliches Ereignis, dass sich das letzte vergleichbare Vorkommnis auf den Investiturstreit von Hollerheide im Jahre 1001 AID zurückdatieren lässt. Dass nun aber eine jüngste Entscheidung der Reichsconsiley für Trutz und Schutz und Reichsheeresleitung vom Kirchenoberhaupt Ecoranus III. selbst als „Frevel, Sünde, Schande!“ gegeißelt wurde, ist in der langen Geschichte des Reiches schlichtweg beispiellos und sorgte für eine innenpolitische Krise, die ihre Wellen weit über die Hauptstadt hinaus schlug.

Doch was war geschehen? Nachdem zu Beginn des Jahres 1111 AID immer wieder aus verschiedenen Grafschaften und umliegenden Reichen gemeldet wurde, wilde Stiere aus dem Estwald hätten Provinzbewohner grundlos attackiert und zu Tode gebracht, verabschiedete die Reichsconsiley in der 11. Woche den sogenannten „Befriedungserlass“. Ziel der Consiley, so ein Sprecher der Consiley, sei es gewesen „Ruhe und Ordnung im Reich erneut herzustellen und die ganz offensichtlich von Tollwut oder Hexerei befallenen Tiere von ihrem Leiden zu erlösen“. Hierzu wurden alsbald in enger Kooperation mit dem ebenfalls von der Stierplage betroffenen ‚Orden der Ritter von Gloriana’ das 8. und 9. Reichsgarderegiment entsendet, um die Situation im Estwald zu klären. Die Ordnungstruppen seien dann bald auf orkische Räuberbanden gestoßen, die man als Ursache für die Stierplage ausmachen konnte. Oberst Durkan von Arthak, verantwortlicher Leiter der Mission, äußerte hierzu exklusiv gegenüber der FFV: „Mir war das ja von Anfang an klar: Stiere verlassen nicht einfach so ihr angestammtes Revier, um einfach so völlig unprovoziert friedliche Bürger zu überrennen. Da steckte mehr dahinter, und das waren – na klar! – diese vermaledeiten Schwarzpelzräuber!“. Da nun aber weder die orkischen Aufwiegler sich von der Ordnungstruppen vertreiben, noch die Estwaldstiere beruhigen ließen, habe man sich für präventive Maßnahmen entscheiden müssen. „Selbst die entsandten Sonderexperten vom FWW (des Rates der Förderer von Wald und Wiesen – die Redaktion), das waren echte Elfen!, waren völlig ratlos“, so Oberst von Arthag weiter. „Also haben wir uns dafür entschieden, der Sicherheit den Vorrang zu geben und militärisch gegen die Bedrohung vorzugehen.“

Gegen eben dieses Vorgehen regte sich nun massive Kritik von höchster Stelle des Durkhon, dem heiligen Tempelbezirk der faldûranischen Dur-Kirche. In seinem Schreiben an alle Recht- und Durgläubigen kritisierte Sonnenlenker Ecoranus III. nun das Vorgehen der Reichsconsiley als „unbedacht und arrogant, anmaßend und verantwortungslos, unheilig und frevelhaft!“ Insbesondere wird kritisiert, dass zu keiner Zeit ein Vertreter der Kirche zur Causa befragt oder in das Vorgehen der Consiley eingeweiht war. „Es ist die Arroganz der Macht, die aus diesen Taten sprach und die nicht unterschied zwischen Täter und Werkzeug, zwischen zu Verdammendem und zu Errettendem!“, kommentierte das Kirchenoberhaupt den Gang der Ereignisse. Nicht die heiligen Stiere, vom Oberhaupt als „Wächter des Estwaldes“ betitelt, hätten Gegenstand der Präventivmaßnahmen der Reichstruppen sein dürfen, sondern allein „die verderbten Gesandten des Unaussprechlichen, dessen, der sich selbst als Seelenfresser bezeichnet!“ Durch das verantwortungslose Handeln der Ordnungstruppen sei die Ordnung der Welt gemindert und das Reich des Dunklen gestärkt worden, verdammte der Sonnenlenker das Vorgehen. Hierdurch hätten die verantwortlichen Soldaten unendlich große Schuld auf sich geladen und „das Heil ihrer Seelen verwirkt“.

Diese Feststellung stieß auf vehemente Kritik der Soldaten- und Veteranenverbände des Reiches: Es könne nicht angehen, dass denen, die ihr Leben und ihre Gesundheit dem Reichswohl opferten, nun auch noch das Seelenheil abgesprochen werde, so Heribert Schmirkowski, Vorsitzender des Verbandes „Schwert, Schild, Schnabeltasse – Für ein würdiges Altern auch für Veteranen!“. Auch ein hochrangiger Vertreter der Heeresgruppe Ost, der lieber ungenannt bleiben möchte, meint: Statt immerfort alles schlecht zu reden, solle der heilige Sonnenlenker „lieber sehen, wie wir die Jungens und Mädels jetzt noch retten können.“ Hinterher wisse man immer mehr, so die Quelle. Auch ließe der Sonnenlenker außer Acht, dass eine andere Handlungsweise ethisch kaum möglich gewesen wäre: „Was wäre denn die Alternative gewesen? Die Stierattacken auf einfache Bauern, Frauen, Kinder einfach zu ignorieren und weiter zur Tagesordnung über zu gehen, nur weil die Mistviecher nicht nur mordsgefährlichen sondern anscheinend auch noch heilige Wächter sein sollen? Unter uns: Wenn das heilige Wächter waren, warum sind sie dann nicht im Estwald geblieben und haben da brav weiter aufgepasst? Wir hätten sie dabei jedenfalls nicht gestört!“

Doch beließ es der Sonnenhüter nicht allein bei der Kritik, sondern zeigte auch Wege zur Rettung der Gefallenen auf. „Wir haben die Zeichen der Himmlischen erhalten“, offenbarte seine heilige Exzellenz in einer Predigt an die Reichsoberen in der zurückliegenden Woche, „dass die Aufgabe der Wacht nun denen obliegen soll, die durch ihr unbedachtes Tun die alten Wächter erschlugen und die Ordnung der Welt erschütterten.“ Aus diesem Grund habe er als Oberhaupt aller Rechtgläubigen veranlasst, einen Orden zu gründen, welcher all den Bußfertigen offenstehe, so dass diese sich im Dienste der Ordnung von ihren Sünden reinwaschen und würdig werden könnten, nach ihrem Tode ins Licht Durs einzugehen. Dieser Orden sei fortan im ganzen Reich unter dem Namen ‚Heiliger Orden der Bußfertigen Diener des Himmlischen Hüters der Ordnung zu Estur’, kurz: ‚Esturien-Orden’ bekannt und der Wacht der Ordnung in den Wäldern und alten Stätten der Dunkelheit verpflichtet. Es stehe jeder rechtgläubigen Kreatur frei, sich dem Orden anzuschließen und auf die Errettung seiner Seele durch die Gnade des Herren Dur zu hoffen, so der Sonnenlenker. Oberstes Ziel des Ordens sei neben der Errettung seiner Diener die „baldige Säuberung der Stätten der Wacht von Unbill und Unheil, dem Schleim der niederen Verderbtheit und den Kreaturen der Chaoshöllen der Uralten und Weltenfeinde“. Einzelheiten würden nach der Wahl des Ordenshochmeisters bekannt gegeben. (Mehr zum Orden, der Hochmeisterwahl und der Stellungnahme der Reichsconsileyen auf S. 3)



Des weiteren in dieser Ausgabe:

--- Tarifstreik der Druckergilde geschlichtet! Nach einem halbjährlichem Streik ist endlich Schluss: Die neue FFV geht in den Druck. „Zeit wird’s!“, finden auch unsere Leser im Dunkelelbischen, welche auch weiterhin auf objektiv-fürstkönigstreue Berichterstattung nicht verzichten wollen. (Eine Übersicht der Ereignisse sowie eine Auswahl von Drohbriefen der dunkelelbischen Leserschaft auf S. 4)

--- Orkbanden bedrohen Reichsgrenze: Graf von Rothenwulff im Abwehrkampf gegen die Schwarze Horde gefallen! Lest alles über die tragisch-heroischen letzten Stunden des Helden von Lichtenau! (Weiter auf S. 5)

--- Die Weltrüstungsmaschine: Die Duranische Legion im Porträt. Immer mehr Truppen, immer mehr Kriege. Wie gefährlich ist das übermäßige Rüstungspotential der Tetrarchen für den Frieden zwischen den Völkern? Die FFV deckt auf! (Weiter auf S. 6)

--- Frieden im Osten, Krieg im Osten: Kaum verkündet Reichsconsiliar Baron von Artas-Schmeyen einen Teil-Erfolg der Friedensgespräche mit dem Zwergenvolk der Oréberge, greifen diese ihren jangarischen Nachbarn an. Welche Motive leiten das kriegerische Volk im Osten? Und ist die Sicherheit der Ostgrenze des Reiches auch in Zukunft gewahrt? Die FFV spricht mit dem Zwergenexperten der Folminan-Ettel-Universität,
Dr. min. Alberich von Knopp (Weiter auf S. 7)

Mór´kishai Báofu Sun


Der Weg
41. Woche des 1. Jahres

Mit anmutigen Schritten wich der Elf, welcher gänzlich in grüne Gewänder gehüllt war, den Leibern der Toten Elfen, Menschen und Orks aus. Viele der Toten zeigten am Leib Verätzungen, doch zumeist war vor den Mündern der Verstorbenen ein blutiger Schaum zu sehen. Die Auswirkungen des Odems eines grünen Drachen, welcher ein stark nach Chlor stinkendes Gas spie. Keine Rüstung konnte davor schützen.
Einige der Krieger schienen sich jedoch auch gegenseitig umgebracht zu haben. Die Auswirkung der starken Beherrschungszauber, welche auf sie gewoben wurden.
Endlich erreichte er sein Ziel. Geleitet vom rasselndem Atem und Husten mit blutigem Auswurf unterlegt, lag die Hauptfrau der Söldlinge im Sterben.
Als sie den Elfen sah, versuchte sie sich aufzurichten. Sie bekam nur schwer Luft, da sich ihre Lungen bereits mit Blutflüssigkeit füllten, welche von den zerstörten Schleimhäuten abgesondert wurde.
"Bleibt liegen, alte Freundin. Bian bha la da'in" sprach der Elf in grün. Kurz spannten sich die Kiefer der Hauptfrau als ihr Wille gegen die Magie des Elfen ankämpfte. Wer kann sagen, ob sie im Vollbesitz ihrer Kräfte den Zauber von sich werfen hätte können? Aber geschwächt und dem Tode nah, konnte sie der Zauberei nur kurz die Stirn bieten, bevor sich ihre Züge entspannten und sie scheinbar froh war, den Elfen zu sehen.
Der Elf beugte sich zu ihr herunter, zupfte ein Seidentüchlein aus seinem Ärmel und tupfte den Schleim von ihren Lippen, während er seine andere Hand auf die Brust der Frau legte und erneut seiner Kraft freien Lauf ließ. "ka'bha'sama nur'dao la sisla" murmelte er und spürte wie seine Magie die Gifte aus dem Leib der Elbe vertrieb. Dann bereitete er sich auf die nächste Formel vor. "bha'sama sala bian da'o." Erneut spürte er die Kraft fließen, welche begann die Wunden der Hauptfrau zu schließen. Der Elf fand es passend die Magie in der elfischen Form zu wirken, obgleich er sich diese Art des Webens erst bei seinem Besuch in Qualinost angeeignet hatte. Es dauerte einige Minuten, bevor der Atem der Hauptfrau wieder kräftiger, der Husten schwächer wurde.
"Danke, mein Freund" flüsterte die Frau, als schließlich ihre Wunden beinahe verheilt waren. Stumm nickte der Elf. In den Jahrhunderten hatte er sich die Körpersprache der kleinen namensgebenden Rassen genau eingeprägt. Es vereinfachte ihm unauffällig unter ihnen zu weilen, wenn er musste oder wollte.
"Warum habt ihr den Drachen angegriffen?" flüsterte der Elf.
"Der Anführer der Abteilung Dunkelelfen bot uns einen unverschämt hohen Lohn für den Angriff. Und schließlich gelang es uns bereits einmal einen Drachen zu erlegen" erwiderte die Elfin.
"Den Sieg gegen einen der schwächlichen Weißen Drachen? Habt ihr nicht gesehen, dass der Grüne beinahe die doppelten Ausmaße hatte? Zudem sind die Eisdrachen kaum in Stande ihre Gliedmaßen zu koordinieren. Geschweige denn eine vernünftige Zauberformel...! Wie dem auch sei, Tetrarchin, oder wie ihr betitelt werdet. Euer Übermut hat vielen den Tod gebracht.
Bedenkt, wenn ich euch jetzt euer Leben schenke...Der Schädel des Drachen und der darin befindliche Karfunkel mag dem Volk der Karmanthi erneut Gelegenheit bieten, Durien mit ihrer schändlichen Magie zu beflecken. Ich gebe zu, es ist nicht mehr als ein Verdacht, aber seit dem Erscheinen des Speers, welcher durch verderbte Blutmagie der Dunkelelfen seine Kräfte erhielt, scheint das Cheton zu erstarken. Überall auf Durien. Ein Ritualfokus wie der Drachenschädel könnte ebensolche Magie in weitaus kürzerer Zeit bewirken. Man sollte sich fragen, was jemand, der den dunklen Speer geformt hat mit solch einem mächtigen Fokus bezwecken könnte...
Ihr seid bekannt dafür, besonnen zu handeln und zu denken, meine Freundin. Lebt und zieht eure Schlüsse!"
Der Elf nimmt die Hauptfrau an den Handgelenken und zieht sie auf die Beine. Er drückt ihr einen sanften Kuss auf die Stirn bevor er sich abwendet und langsam am Schlachtfeld verschwindet...

Die Drachen


Kriegsrecht verhängt
41. Woche des 1. Jahres

Der Staffettenläufer fährt auf seinem Handkarren in den Thronsaal, reißt die Deichsel herum und kommt seitlich schlitternd vor Prinz Sinthoras zum Stehen.

"Herr, das äthernische Imperium ist mit ca 2000 Mann in Pylien eingefallen. Über 500 tragen die Abzeichen der Prätorianer. Unsere Provinz Tjokarsforst ist gefallen, kann aber dank der schnellen Reaktion unserer Truppen Anfang nächster Woche wieder befriedet werden. General Khat Tahmul hat umgehend Unterstützung an die Grenze gesendet und fordert weitere Truppen an."

Stille herrscht im Thronsaal. Als vereinzeltes Gemurmel auftritt, wird dies von einer harschen Geste mit der Hand des Prinzen umgehend eingestellt.

"Ist bekannt, woher die Äthernier wussten, wo sie ihre Truppen in unserem Rücken absetzen mussten? Sie müssen an die 20 Wochen unterwegs gewesen sein. Das würde heißen, dass sie lange Invasionspläne hegten, bevor sie uns beschuldigten, gegen sie zu rüsten."

"Tut mir leid Herr, es gibt lediglich Mutmaßungen. Leider kann es nur jemand vom Bund gewesen sein, und es war uns unbekannt, wer Informationen an die Äthernier weitergibt."

"Dann verhängen wir hiermit das Kriegsrecht. Alle Angehörigen anderer Völker haben unsere Gebiete umgehend zu verlassen. Wer dieser Anweisung nicht Folge leistet, wird exekutiert. Völker, die unser absolutes Vertrauen genießen, sind hiervon ausgenommen.

Informiert General Khat Thamul, dass die Wahrung der Souveränität der Gebiete Pyliens Priorität hat, nicht dass der Hitzkopf selber beim Imperium einfällt. Und richtet ihm aus, dass die Tatzelwurmjäger des Nordens zurückbeordert und ihm zur Verstärkung geschickt werden."

"Punkt zwei der Tagesordnung: Wie sieht es mit der FFV, die in der letzten Sitzung fälschlicherweise als FAZ tituliert wurde, aus?"

"Herr, nachdem uns ein Redaktionsschreiben der Faldurier vorliegt, in welchem sie die Verzögerungen bedauern und baldige Abhilfe ankündigen, haben sich die Unruhen wieder gelegt. Der Schriftführer der letzten Sitzung, der die FFV als FAZ mitschrieb, wurde zum Tode verurteilt, indem er nun im äthernischen Imperium spionieren gehen muss."


Gehört, gesehen und aufgezeichnet in der dunklen Halle Ashnad Zhuls

Karmanthi


Rashallah
40. Woche des 1. Jahres

Mherech'Ben. Die Aasgeier fanden einen Festschmauß vor nachdem die Elitetruppen des Archonten mit dem Wüstenfort in Mherech'Ben fertig waren. Die Pfeilhagel der Wüstenreiter schienen aus allen Richtungen zu kommen, als diese ihre Hengste um die Palisade hetzten um Salve nach Salve abzufeuern. Zwar kannten die Sporen des Myzels keine Panik, doch dies half ihnen auch nicht dabei den Angriffen der Reiter mit ihren schwerfälligen Bewegungen auszuweichen. Und so war das Fort schon bald nur noch ein Grab für mit Pfeilen gespickte Leiber. Nachdem die Gegenwehr zusammengebrochen war, riss "Der Sturm der Wüste" die Steinmauern ein und verbrannte das mächtige Katapult, welches nutzlos in mitten der zerstörten Anlage stand. Diese Festung sollte kein weiteres Mal den Ungläubigen zum Schutze dienen ...

Wenige Tage später, die Leichen befanden sich inzwischen in einem unangenehmen Stadium der Verwesung, standen sich schweigen zwei Fronten nahe der Ruine gegenüber. Auf der einen Seite die Reiterei des Archonten und auf der anderen die stummen und regungslosen Drohnen des Myzels. Einige wenige begannen am Rande des Schlachtfelds die Überreste der in der letzten Schlacht Gefallenen zusammenzutragen. Dort würde ein Haufen aus liebevoll gehäuteten Schädeln entstehen ... früher ... oder später.

Der Reichweite und Geschwindigkeit des Wüstensturms war die Hyphe des Myzels kaum gewachsen. Es würde eine blutige Schlacht werden ... ein Gemetzel ...

Vorx-Myzel