ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
6. Tsa im 32. Götterlauf nach Hal
CLXV. Ausgabe
Prüfungsarbeit aus der Facultas
Limbologicae et Sphaerologicae Erneut ist es mir eine außerordentliche Freude unserer geneigten Leserschaft im folgenden einen Artikel präsentieren zu dürfen, welcher die leicht revidierte Fassung einer Prüfungsarbeit an unserer Academia darstellt. Wie bereits in vorigen Opera gilt, dass sich die geschätzte Leserin von dieser Arbeit keine hochtrabenden und neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erwarten mag, sondern anhand dieses Skriptes die Qualität der Arbeiten an der Academia Limbologica ermessen und diese Arbeit im speziellen als Maßstab heranziehen kann. Schreiben Sie eine Abhandlung zum unten angegebenen Thema. Sie
sollen dabei beide Seiten wertneutral darstellen und alle wichtigen
Argumente - Pro und Contra - berücksichtigen. Empfehlenswert ist der
rohalsche Stil mit Rede und Gegenrede. Thema: (gestellt von Magister extraordinarius Thundar Hurlemanoff) Die Hohe Ars Arkana ist eine Begabung der nur im Auge Hesindes
ausgezeichneten Geschöpfe. Es ist eine Spezies, die ausgewählt worden war,
die Tore jenseits des einfachen menschlichen Geistes und die Geheimnisse
des Mysteriums zu ergründen. Doch kann jene Frage, ob es denn tatsächlich so ist, nicht ohne
Observatio beider Aspekte, pro et contra, gestellt werden. Die Magie in ihrer reinen Form ist geordnet und doch nicht. Sie bewegt sich frei im Limbus, jenem unendlichen Raum zwischen den Sphären und den Sternen. Kann eine Macht, die die Grenzen zwischen Chaos und Ordnung darstellt, denn wahrhaft erfassbar sein? Die Ars Arkana weist und lehrt uns, dass dem so ist, durch Formeln und Sprüche wird die Kraft geformt und geleitet und schließlich ihrem Ziel, der Manifestation, zugeführt. Deshalb werde ich die Frage erneut, in abgewandelter Form stellen: Ist die Macht in ihrer reinsten Form erfassbar und kann sie beherrscht werden? Und hierin kommt nun der Kern des Ganzen auf, in ihrer momentanen Form, in Betracht der Unendlichkeit, ist sie wohl erfassbar und nicht. Die Matrix, das Gefüge des Ganzen, bindet und leitet die Macht und doch wird es nie ein Ende haben. De facto: kann eine Kraft, ein Gefüge, welches begrenzt ist und doch unendlich fließt, gebunden werden in ihrer reinsten urtypischen Form? Die Ars Mathematica lehrt uns ein selbiges, durch simples Formelwissen und Arithmetik und Geometrie. Der Theorie nach ist die Macht durch sich selbst gebunden und in einen ewigen Fluss gezwungen. Lieber Leser, der Sinn dieser Einleitung liegt nicht darin verwirrend zu scheinen, vielmehr soll es die Nicht-Fassbarkeit des Ganzen verdeutlichen und für den weiteren Verlauf des Scriptes zielführend sein. Denn das Ganze ist unfassbar und doch kann es zu Eingriffen kommen. Die Matrix baut sich durch ein Netz von astralen Fäden auf und kann eben durch sein Paradoxon, der Unregelmäßigkeit in der Ordnung, von sterblichen Wesen erfasst werden. Die Differenz zwischen den verschiedenen Arten von Wesen kommt nun in
diesem Zusammenhang durch die unterschiedliche Anwendung der Magie auf. Ist die unendliche Magie greifbar durch den begrenzten Verstand der Sterblichen? Wiederum nur in ihrer ganz speziellen Form. Begrenzt wie der Verstand eines Wesens ist ebenso die Wirkung der Magie durch dessen Eingreifen. So komme ich zur ersten Weiche dieses Scriptes: Die Magie in ihrer reinen Form ist ungebändigt, fließt nach ihrer
chaotischen Weise, unberechenbar, nach einem alten Rhythmus. Das Wirken
der Menschen in der Magie stellt ein eingeschränktes Bildnis der wahren
ursprünglichen und typischen Form der Macht dar. Dies ist unausweichlich,
denn je größer und näher dem origio das Wirken liegt, umso größer sind
auch die Gefahren in ihr. Der Vorteil einer solchen magica praktika mag wohl darin liegen, dass weder lange Studien durchgeführt werden müssen, noch muss der Zaubernde sich irgendwelche Gedanken über die Auswirkungen seines Tuns machen. Der Nachteil einer solchen Praxis liegt an dem geringen Wissen und der gleichsam niedrigen Theorie. Man kann mit keinerlei Gewissen an sein Wirken herangehen, da einem schier und einfach das Wissen dazu fehlt. Hingegen wird die Schule der menschlichen Magier, so ich diese in comparatio mit den ‚Elfen’ so klassifiziert nennen darf, von Moral, Gildengesetz und purem Formelwissen eingeschränkt. Zum einen scheint dies schlecht, da die wahre Form der Magica hierdurch nie zum Ausdruck gebracht wird. Bei den Elfen ist uns ja selbiges durch ihre Art Freizauberei bekannt, welche die quasi reinste Art der gewirkten Magie darstellt. Doch werden die Fäden und Muster dem Gefüge derart entrissen und in eine eigene Form gezwungen, dass der Zauber eine eigenständige Matrix aufgebaut hat. Zum einen lobenswert dieser Versuch der Nachstellung eines Gefüges, welcher danach trachtet Ganzes als Teil des Ganzen zu sein. Zum anderen hoffnungslos, da der Teil des Ganzen niemals das Ganze sein kann. Ein Sterblicher, so er nicht Gefahr laufen will, von der ihn durchfließenden Macht selbst ergriffen zu werden, hat sich an gewisse Restriktionen zu halten. Was die Lehre und Ausbildung und Einschulung in die Ars Magica
betrifft, scheiden sich wiederum die Geister. Wohl ist die Metapher zielführend, die besagt, dass die Ars Magica ein
zweischneidiges Schwert sei. Dennoch bleibt die Frage offen, ob ein gutes Gewissen ganz im Sinne der
Forschung und des Fortschrittes steht. Dass man einen Schüler von Unbekanntem und Ungewissen fernzuhalten versucht, ist insofern verständlich, da der Geist eines solchen Eleven möglicherweise nicht die ausreichende Reife aufweist. Entgegenzustellen ist diesem Beispiel, dass wohl durch die einfachen Gedankenschritte und nicht durch die komplexeren profilierter und gestandener Magi etwaige Klauseln und Anormalitäten erkannt werden, die für das Auge eines sich in hohen Formeln bewegenden Magus nicht sichtbar oder scheinbar von Unwichtigkeit sind. Einem jenem kann nun beiderseits die große Macht, die sich ihm bietet,
zu Kopfe steigen, wie auch kann es ihn abschrecken oder ihn auf dem
rechten Maße halten. Zum anderen hat es eine Bedeutung, die annähernd mit Wissen gleichzusetzen ist. Dies bedeutet nicht moralische Grundsätze, sondern vielmehr das Bewusstsein, was mit der Magie getan wird, dies jedoch in objektiver Betrachtung, welche ganz im Sinne der Forschung steht. Dies kann weitergeführt werden im Vergleich zwischen Praxis und
Theorie. Die Theorie mag natürlich auch, und dies trifft meistens zu, im Rahmen einer moralischen Educatio gelehrt werden. Hierbei mag der Eleve in eine ganz gewisse Richtung geleitet werden, welche gerade für unentschlossene, schwache Gemüter hilfreich sein kann. Ebenso in der Praxis eine Richtungsweiche, die vom allgemeinen Gebrauch zwar ablenkt, aber in Causa der Spezialisierung nur zielführend ist. Betreffend der Praxis kann und muss gesagt werden, dass sie mehr denn je Restriktionen unterliegen muss und ich mich nicht darüber hinaussehe, hierzu einen Conterpart zu nennen, da es schlichtweg unumgänglich ist, bei Anwendung der Artis Magicarum gewisse Aspekte zu betrachten und zu umgehen. Und da die Theorie die Krone der Praxis ist, halte ich es mit dieser ebenso. Abschließend sei noch erwähnt, dass als einer der bedeutenden Punkte
der Ars Magica und deren rechten Anwendung noch die Reinheit und Stärke
des Geistes vonnöten ist. Nicht unerwähnt sollen wichtige Prinzipien in der Lehre und vor allem
im Erlernen der Magie bleiben. Stetige Wiederholung ist die Pflicht eines
jeden Magus, denn sie bedeutet die einwandfreie Praxis und Umsetzung des
gelehrten Wissens. Essenz dieses langwierigen und schwierigen Exzerpts, der Anwendung der
Magie, sei hier das Ende: Scolar Ucurian ya Enstronzo Reaktion auf „Testament des
Magisters Kormeadh Baramo entdeckt!“ Ich wollte euch nur meine Hochachtung und meinen Dank aussprechen. Ich
denke es war ein sehr wohl überlegter Schritt dieses Testament gerade zu
diesen Zeiten zu publizieren. Adeptus maior Darnok |
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