ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
28. Rahja im 30. Götterlauf nach Hal
LXXXVIII. Ausgabe


Versuch einer allgemeinen Betrachtung der 
Magie der Elfen

gegeben zu Gerasim im Hesindemond 25 Hal, 
zur Veröffentlichung bearbeitet in Thorwal, 30 Hal

Das Ergebnis vielmonatiger Erforschung und umfangreicher Befragung von Ortsansässigen des Elfenvolkes über das Wesen der elfischen Magie, dargelegt nach bestem Wissen und Gewissen zum Verständnisse und zur Aufklärung der verehrten Collegae und aller Interessierten als Versuch einer allgemeinen Betrachtung der Magie der Elfen von Magus Travian Norfold, Schule der Hellsicht zu Thorwal

Elfen sind bekanntlich die einzigen kulturschaffenden Lebewesen in Aventurien, die allesamt 'magiebegabt' sind. Die Fähigkeit zum Wirken von Magie tritt bei ihnen nicht wie bei Menschen vereinzelt in mehr oder weniger starkem Maße auf, sondern gehört originär zu ihrem Wesen. Man könnte deshalb auch sagen, Elfen verfügen nicht über Magie, sie sind Magie, sie leben in Magie, Magie gehört zu ihrem Sein
Um dies näher zu erklären, scheint es sinnvoll, zunächst kurz auf die in unseren angestammten Gilden praktizierte Form des Umgangs mit den vires astralae - im folgenden kurz 'Gildenmagie' genannt - einzugehen, um anhand dieser die wichtigsten Besonderheiten der Magie der Elfen darzustellen, was so vielleicht den geschätzten Magi, an die sich diese Schrift wendet, leichter verständlich wird.

Ein wesentliches Merkmal der Gildenmagie ist, dass deren Canti im Grunde genommen unabhängig vom Magus (von dessen Persönlichkeit und seiner momentanen seelischen Verfassung beispielsweise) und der Umgebung oder Umwelt gewirkt werden: dass sie in bezug auf die reale Welt - jener Teil der Physis [vgl. M.ex. R. Windfeder], der unserer sinnlichen Anschauung zugänglich ist - inhaltsleer sind. Das Wirkungsgeschehen in der Gildenmagie spielt sich auf einer eigenen spezifischen Ebene ab. Die sogenannten canti metamagici, in denen es um ein Wirkungsgeschehen geht, das allein auf diese Ebene abzielt - nämlich als Ziel nicht die Manipulation der dinglichen Welt hat, sondern die eines anderen astralen Geflechtes, einer Matrix -, sind zwar die klarsten Beispiele dafür, man könnte aber sagen, dass sich in ihnen das Wesen der Gildenmagie am besten zeigt. Zwar unterliegt beispielsweise der Cantus TRANSVERSALIS TELEPORT der conditio, dass der Magus schon einmal am zu erreichenden Ort gewesen sein muss, doch ist dies lediglich ein formales Kriterium - sowohl die Versetzung an einen anderen Ort als auch die Umkehrung von Zaubern durch den REVERSALIS REVIDUM, den klassischen cantus metamagicus, sind an sich völlig inhaltsleer - ihre Realität in der Welt erhalten diese Zauber nur durch die Ausführung selbst in der Wirkung, die sie hervorbringen. Das heißt: diese Zauber stellen lediglich eine Form zur Verfügbarmachung der dinglichen Welt dar. Gildenmagische Zauber haben eigentlich nur auf der magischen Ebene - auf der Ebene der structura magica sphaerae tertiae - Bedeutung und Wirklichkeit, nicht aber auf der sinnlich anschaulichen Ebene. Dort zeigt sich zwar schließlich ihre Wirkung - direkt haben diese Zauber jedoch mit dieser Ebene nichts zu tun.

Anders bei elfischer Magie. Elfische Magie kann niemals unabhängig von der Umgebung und dem wirkenden Individuum sein oder betrachtet werden. Für Elfen gibt es schlicht eine solche Trennung zwischen sichtbarer Welt und davon abgegrenzter unsichtbarer, aber sichtbar zu machender matrix magica nicht, nicht einmal eine Vorstellung einer solchen Matrix oder von einer Trennung innerhalb der Welt, von einer Einteilung oder Aufspaltung der Welt. 
Dabei ein Wort zum ODEM ARCANUM, der dem werten Magiekundigen vielleicht als erstes Gegenbeispiel einfallen mag: Der ODEM ARCANUM, wie er heute allgemein bekannt ist und gelehrt wird, ist ein gildenmagischer Cantus - und von seinem elfischen Erbe zeugt höchstens noch, dass er die structurae magicae nicht so klar zeigen kann wie der OCULUS ASTRALIS oder ANALÜS ARCANSTRUKTUR. Sie werden nicht als Matrix, als Geflecht von Fäden sichtbar, sondern nur als rötliches Leuchten. Ebenso sieht der Magus dieses in der anschaulichen Welt und nicht wie beim OCULUS unabhängig von dieser. Ansonsten hat dieser Cantus nichts mehr mit dem elfischen uida mandra sanya'ray zu tun. In dieser Form dient der Zauber dem Elfen dazu, sich mit der Magie seiner Umgebung in Einfühlung zu bringen - dies hat jedoch nichts mit dem Sehen einer structura magica zu tun, die sich in ihrer Qualität von der realen Welt abgrenzt. 
Dabei muss noch auf etwas anderes hingewiesen werden: Nach Meinung vieler Magiebewanderter sind die vielen bemerkenswerten Eigenschaften der Elfen - vor allem im Bereich der Wahrnehmung - allein auf deren gute Kenntnisse von allen möglichen Zaubersprüchen (wie ADLERAUG, SENSIBAR, ODEM ARCANUM usw.) zurückzuführen. Es stimmt zwar, dass diese 'übernatürlichen' Fähigkeiten in engem Zusammenhang mit der Magie der Elfen stehen (da sie untrennbar mit dem magischen Sein der Elfen verbunden sind), das heißt jedoch nicht, dass Elfen immerzu irgendwelche Canti zaubern. Die Form, in der Elfensprüche an gildenmagischen Akademien den Adepten gelehrt werden, mag dem unwissenden Magiekundigen diesen Eindruck vermitteln, ähneln diese Canti doch dort denen der Gildenmagie sehr. So wie der ODEM ARCANUM haben jedoch viele derart ausgeführte und bekannte Elfensprüche kaum mehr etwas mit ihren ursprünglichen elfischen Zaubern zu tun. Ich glaube nicht zu weit zu gehen, wenn ich behaupte, dass sämtliche Elfensprüche, die Menschen an den klassischen Magierakademien lernen können, allesamt gildenmagische Canti mit einem hie und da noch vage spürbaren elfischen Erbe sind, die mit dem wirklichen elfischen Zauber aber nichts mehr zu tun haben. 

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Das wird schon allein dadurch ersichtlich, dass das 'Zaubern' bei Elfen kein abgegrenzter, abgrenzbarer Vorgang ist, wie bei der Gildenmagie, wo das Wirken eines Zaubers sowohl losgelöst von der Umgebung, in der sich der Magus befindet, als auch losgelöst vom momentanen 'weltlichen' Tun und vom spezifischen Zustand des Magus ist. Wenn ein Gildenmagier zaubert, unterbricht er all seine sonstigen Handlungen und nimmt mit einer genau bestimmten und abgegrenzten Handlung eine Manipulation an der matrix magica vor, um nach Abschluss der magischen Handlung wieder zu seinem Tun auf der realen Ebene der Welt zurückzukehren.

Ein Elf, der 'zaubert', nimmt jedoch keine Unterbrechung im Kontinuum seines Seins und Tuns vor, wie genannte Einschätzung der Gildenmagier implizieren würde. Das elfische Wirken von Magie entspringt einer Konsonanz, einer Harmonie zwischen drei Komponenten, durch die für einen Elfen Welt - und zwar als Einheit - repräsentiert wird: das SELBST SEIN - das Wesen und Sein des Elfen, das WELT SEIN - das Wesen und Sein der Umgebung, in der er sich befindet, und der WILLE als GESCHEHEN (lassen), der den Impuls zum Wirken des Zaubers gibt. Diese Konsonanz (etwa: harmonisches Zusammenklingen / Zusammenwirken / Zusammenstimmen) wird von den Elfen als mandra bezeichnet, oft auch übersetzt mit "natürlicher Fluss der Magie", dem die taubra (die gildenmagische Form der Magie), das willkürliche und nach Verfügung über die magische Matrix und die dingliche Welt strebende magische Eingreifen entgegengesetzt ist. Mandra ist ein sich Hineingeben in das und ein Leben im magischen Sein seiner selbst und der Welt. 
Wichtig dabei ist, dass die dritte Komponente, der Wille, gleiches Gewicht besitzt wie die anderen beiden - und auch von gleicher Art ist - das heißt, sie ist nicht verschieden von den anderen, nicht getrennt von ihnen als ein vom Zaubernden an die Welt Herangetragenes, sondern gehört immer schon dazu. 
Im Verständnis dieser Repräsentation von Welt wird ersichtlich, warum es keine Trennung zwischen Welt und Magie gibt und warum dementsprechend elfische Zauber niemals inhaltlich losgelöst vom Wesen des Elfen und seiner Welt sein können. Denn die Welt und ihr magisches Sein bilden ein Continuum, um dessen Wesen es dem Elfen in Verbindung mit seinem eigenen Sein immer nur geht und gehen kann.

Außerdem wird ersichtlich, dass es eigentlich bei elfischer Magie keine klare Trennung zwischen dem Umgang mit den elfischen 'Zaubern' und 'Freizauberei' gibt. Freizauberei ist demnach auch nicht einfach auf eine besondere Bewanderung oder Erfahrung des Elfen im Umgang mit Magie zurückzuführen, sondern ist immer das Ergebnis einer besonderen Harmonie der drei Komponenten von Welt - deshalb, so könnte man sagen, ist in principio jeder Elf zur Freizauberei "in der Lage". Jedoch, oder: denn das besondere Zusammenstimmen ist nicht einer besonders großen Zauberkraft oder potentia zu verdanken, sondern einem besonderen Geschehen bzw. einem besonderen in-der-Welt-Sein des Elfen - was das gleiche bedeutet - und über das der Elf niemals 'verfügen' kann. 
Deshalb kann es auch geschehen, dass einem Elfen (dem gemeinhin nicht die Fähigkeit zur Freizauberei zugesprochen wird) in einer besonderen Situation eine bestimmte Zauberwirkung 'widerfährt', die nichts mit den Zaubern zu tun hat, die er normalerweise wirken kann.

Was die Ausführungen dieser Abhandlung nun für den gildenmagischen Umgang mit elfischer Magie bedeuten, sollte nicht zu übersehen sein: die Magie der Elfen ist nicht einfach eine andere Interpretation der vermeintlich objektiven vires astralae, wie wir Gildenmagier sie definieren, also eines continuum astralum, das in der Welt einen eigenen, spezifischen Platz einnimmt - was die oft vertretene Meinung unter Gildenmagiern ist -, sondern ist nur möglich in einer eigenen Wirklichkeit von Welt gedacht. (Hierbei erlaube ich mir, auf den Tractatus De Natura Magiculturae des verehrten Magus Reiju Windfeder hinzuweisen, der mir für eine weitergehende Beschäftigung mit letztgenannter Klarstellung mehr als geeignet erscheint.)


Ad revisionem: "Zauberkräfte der Natur" de Tamara (etiam "Commentariolus ad Tamarae 'Zauberkräfte der Natur'" von M. Travian Norfold, Gerasim 24 Hal, non publicatus); "Getreulicher Ehrfahrungsbericht von den abenteuerlichen Reisen mit Phileasson Foggwulf" von Ihrer Gnaden Shaya Ayshasdottir, Thorwal 17 Hal; "De cantis magicae clarobservantiae cum commentariis ad cantos clarobservantiam albium de Magister Salandrion Farnion Finkenfarn" von M. Orlan v. Ysilia, Arcanes Institut zu Punin MIX BF

Cum gratia magna: Mondglanz Eichenfeld, Leiterin der Magischen Akademie und Schule der drei Völker zu Gerasim; sowie besonders Calaya Nachthauch, Lorindion Felerian Sonnentanz und Dariala Licht-in-den-Wassern

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DE NATURA MAGICULTURÆ

Versuch einer philosophischen deductio spezifischer 'variatio magiculturae'
(i.e. 'magiekultureller Variabilität')
et
Manifest wider die der modernen Gildenmagie implizit immanente
phänomenologische Vereinheitlichungstendenz

von Reiju Windfeder
Magus extraordinarius am Seminar der elfischen Verständigung zu Donnerbach

Vorrede

Geschätzte Collegae,
Mit Sorge verfolge ich seit geraumer Zeit den Dialog der Vertreter verschiedenster gildenmagischer Richtungen, die sich allesamt einig darin zu sein scheinen, dass ihre, i.e. die allgemein gildenmagische, Betrachtungs­weise von Magie an sich - in explizitem Gegenüber zu anderen kulturspezifisch geprägten Formen von Magie - die richtige, wahre sei und aus dieser Überzeugung eine Anzahl von conclusiones und allgemeinen Denkweisen ableiten, welche meiner bescheidenen Meinung nach höchst bedenklich sind. Es vermeidend, Namen und bestimmte Zirkel zu explizieren, möchte ich doch an vor langer Zeit (Opus ## 9-17) verbreitete 'Erkenntnisse' im Mantel wissenschaftlicher Forschung erinnern, welche vermeintlich objektiv über die filiae satuariae berichteten, jedoch kaum exemplarischer sein könnten für eine (typische) Voreingenommenheit und gildenmagietheoretisch-engstirnige Ignoranz gegenüber nicht-gilden­magischen systemata magica. (Sehr dankenswert ist hier das unermüdliche Engagement des Collega Magus Thundar Hurlemanoff, in seinen Leserbriefen gegen solcherlei 'objektivierendes' Forschertum zu argumentieren!)
Außerdem scheint man sich an einer übergroßen Anzahl von Akademien anzumaßen, das Wesen der elfischen Zauberei bis in derartige Tiefen zu durchschauen, dass man großspurig meint, etliche canti der drei großen Völker als Hauszauber lehren zu können und sie gar in widerwärtigen 'Forschungsunternehmen' besser begreifen zu können, als die Elfenvölker selber es tun… (Es sei hier an die ADLER, WOLF...-Experimentierereien der - ähem - 'Collegae' Kiara Delon und Travidan Fuxfell erinnert, die an Respektlosigkeit gegenüber dem elfischen Wesen dieses cantus nicht zu überbieten sind! Ad revisionem: Opus ## 21, 47, 51, 73, 74). Glücklicherweise muss dabei nicht unerwähnt bleiben, dass es auch hier durchaus erfreuliche Ausnahmen gibt, namentlich den Collega Magus Travian Norfold, der einen interessanten und einfühlsamen Tractatus die elfische Magie betreffend verfasst hat, welcher jedem Wissenschaftler unserer Zeit, dem an einem tieferen Verständnis jenes Volkes und seines 'Zauberwesens' (im doppelten Sinne) wärmstens ans Herz gelegt sei. [nachzulesen in dieser Ausgabe]
Meine bescheidene Abhandlung nun will ein skizzenhafter Versuch sein, eine philosophische Basis zu legen, auf der eine Entgegnung zu genannter Arroganz der neuzeitlichen Gildenmagie ermöglicht wird. Möget ihr selbst entscheiden, Collegae, wie gut dies gelungen ist, und zögert nicht, mir gerecht zu entgegnen!

Möge die Junge Göttin den wachsenden Baum eures Geistes zahlreiche Frucht tragen lassen!
Möge die Allwissende Herrin euch mit der Weisheit segnen, nur die reifen Früchte zu ernten!

Gegeben zu Donnerbach im Mond der Tsa
des Jahres MXXIII nach dem Falle Bosparans

I. These

Madas Frevel hat den freien Fluß von astraler Kraft zu einer 'physischen Konstante' gemacht.

Kommentar: Der Begriff physis entstammt dem Alt-Güldenländischen und bezeichnet die Gesamtheit allen Seins in ihrem Urspung aus polaren Strukturen: LOS-SUMU, Nayrakis-Sikaryan, Werden-Vergehen, die Einheit der ersten und das Chaos der siebten Sphäre, das Gleichgewicht der elementaren Antinomien, der kosmisch-metaphorische Wettstreit zwischen dem 'Nehmer der Welt' und dem 'Geber der Gestalt' innerhalb der dritten Sphäre - all dies sind die kreativen Konstanten unseres kreatürlichen Universums, i.e. der uns umgebenden und einschließenden 'Sämtlichkeit' (bosp.; universus = sämtlich). Bezeichnenderweise leitet sich das Wort physis vom Verb phyô = wachsen ab.
Die Magie nun, als Teil der
physis, wie sie seit Madas Frevel ist ('wird' wäre die angemessenere Verbform), hat nicht direkt einen polaren Gegensatz - das ist auch nur zu verständlich, denn der Frevel der Hesindetochter wäre ja kein solcher gewesen, wenn sie nicht gegen die 'gewachsene' Ordnung der Welt verstoßen hätte! Trotzdem ist sie natürlich = natürlicherweise = gewachsenerweise = physisch nun Teil der Sämtlichkeit und steht als solcher in potentieller Interaktion mit allen anderen Teilen der Sämtlichkeit…

II. These

Alle Wesen der dritten Sphäre treten - als conditio existentiae earum - mit einer Vielzahl von bestimmten 'physischen Konstanten' in Berührung, von denen Magie oftmals eine ist.

III. These

Verschiedene Wesen treten auf verschiedene Arten und Weisen mit den 'physischen Konstanten' - und wir wollen hier konkretisieren: mit Welt, i.e. mit eben jenen Konstanten, welche der dritten Sphäre eigentümlich sind - in Berührung. Einige Wesen können in dieser Begegnung eine aktive Rolle übernehmen und somit ihre Welt durch Interaktion mit ihr nach eigenen Bedürfnissen formen. Aus dieser Formung entsteht 'Kultur' und die Wesen, welche solche Formung betreiben, sind 'kulturschaffend'.

Kommentar: Das Wort 'Kultur', bosp. cultura, muss mit großer Vorsicht behandelt werden, denn weder das Alt-Güldenländische, noch das Isdira, noch das Angram, noch das mhanahzabân (Ur-Tulamidya), noch die alt-echsische Sprache (soweit sie aus den Glyphen von Yash'Hualay rekonstruiert werden kann) besitzt meines bescheidenen Wissens nach einen vergleichbaren Begriff. Es handelt sich bei dem Wort also um eine genuin bosparanische Prägung - ein 'Produkt' und einen integralen Bestandteil unserer Denkweise -, die keineswegs einfach auf andere Völker und ihre Entwicklung übertragen werden kann - und hier wurden nur jene hochentwickelten Wesensgemeinschaften = Völker genannt, über die unser (erst recht spät in der aventurischen Geschichte) eingewandertes Völkchen überhaupt etwas aussagen kann!
Nichtsdestotrotz und ohne weiter auf die historisch-linguistischen Details eingehen zu wollen, sollen die Begriffe 'Kultur' und 'kulturschaffend' in unserem Zusammenhang auf alle Völker zutreffen, die einer Form von gehobener Kommunikation fähig sind und die eine Form von kreativer Schöpfungskraft bewusst (und damit absichtlich) nutzen. In diesem Sinne folgt:

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IV. These

In der dritten Sphäre - und präziser: in Aventurien - ist Magie also eine 'kulturelle Konstante' in dem Sinne, dass alle kulturschaffenden Völker jedes Zeitalters Magie kannten und kennen und nutzten und nutzen, um ihre Welt, ihre Wirklichkeit zu formen.

Kommentar: Auf die Bewohner der anderen Sphären kann hier nicht geschlossen werden - natürlich hat Madas Frevel 'alle Sphären durchstoßen', wie es geschrieben steht, doch wir wissen nicht genug über das Wesen der Götter oder das der Dämonen, um Magie auch als 'deische' oder gar 'daimonische Konstante' zu diagnostizieren. An dieses Thema könnten sich jedoch zahlreiche produktive Spekulationen von Seiten der Priesterschaft der Zwölfe oder der Beschwörergemeinschaft inner- und außerhalb der Gildenmagie anschließen.
Prämisse für die IV. These ist offenbar weiterhin, dass es im grundsätzlichen Wesen der Magie liegt, für Wesen nutzbar zu sein! Der überlieferte Grund für Madas Frevel unterstützt diese Annahme.

V. These

Als 'weltlich-kulturelle Konstante' - und das heißt im oben beabsichtigten Sinne: als nutzbare Kraft im Weltengefüge - ist Magie somit immer Teil der aktiven Begegnung, der Interaktion aller kulturschaffenden Völker mit Welt, ist weder Subjekt noch Objekt sondern Mittel der Interaktion!

Kommentar: Um einmal mehr die Feinheiten der ehrwürdigen Sprache der ersten Siedler zu bemühen, sei hier darauf verwiesen, dass mein Gebrauch des Wortes Mittel durchaus die Verwendung des alt-güldenländischen órganon gestattet, welches seinen Bedeutungshorizont sowohl in der herkömmlichen Übersetzung mit 'Werkzeug' findet, aber auch ein 'Musikinstrumet' meinen kann, ebenso wie ein großes 'Kriegsgerät' oder ganz wörtlich das 'Organ', also einen Sinn oder ein Körperteil, welches in unserem Leibe sein tsagefälliges Werk tut. Die Erforschung des Interpretationsspielraumes dieses Wörtchens in Bezug auf unseren Kontext sei dem werten Leser überlassen...

VI. These

Die Ausformung von Magie als Mittel der Interaktion mit Welt sowie die Betrachtung dieser Ausformung - i.e. die magica practica und die theoria magica - variieren partim gravierend zwischen den einzelnen kulturschaffenden Völkern.

Kommentar: Der Begriff der theoria magica meint hier die Reflexion nicht nur innerhalb der magischen Gemeinschaft sondern innerhalb der gesamten Wesensgemeinschaft über ihre Nutzung von Magie als kultureller Konstante und ihre Begegnung mit Magie als weltlicher, physischer Konstante.

CONCLUSIO

Unter allen möglichen Nutzungs- und Betrachtungsweisen von Magie gibt es keine, die als (einzig) wahr bezeichnet werden kann. Die Nutzbarkeit liegt im Wesen der Magie. Die unterschiedlichen Weisen unterschiedlicher Wesen, Welt zu begegnen, liegen im Wesen der Wesen und des Wesens an sich, da Vielfalt eine Eigenschaft allen Wesens, aller Sämtlichkeit, aller physis ist. Magie entzieht sich somit jeder eindeutigen Beschreibung, welche allgemeine, objektive Gültigkeit beanspruchen will (wie sie exempli gratia von der modernen - mit Verlaub: Puniner - Magietheorie versucht wird). Also:

Jedes System der Beschreibung, Klassifizierung, Funktionalisierung von angewandter oder theoretisch betrachteter Magie - i.e. jedes einzelne aller möglichen systemata magica - ist in seinem kulturellen Bezugsrahmen gültig, funktionsfähig, kohärent - wahr - solange die das System praktizierende Gemeinschaft dieser Meinung ist. Jedoch: Keine einzelne systema magica kann von einer anderen Gemeinschaft als ungültig, nicht funktionsfähig, inkohärent - unwahr: sine veritate - deklariert oder auch nur betrachtet werden!

Ich rufe die geschätzten Collegae hiermit auf:

Wahret die Vielfalt!
Respektieret das Mysterium!
Erkennet das Wesen der Magie!

Ad revisionem et comparationem:
1) "Annalen des Götteralters - vom Anbeginn der Zeiten"
2) Rohals "Systemata Magia" und "Sphaerologica - Die Offenbarung des Nayrakis", dem Kundigen einzusehen an der Schola Arcania Puniniensis
3) "Objektivierende Arcanomechanik trans-sphärischer Genotypologie" Scrpt.doct. von M. Rahjadan B. L. Laraon (Punin MIV BF; Arch. D14GG ~ log.7II)
4) "De computatio arcanologia - Mathemagische Äquivalenztheoreme" Trct.th. von M.ord. Gyldivera ya Galahan-Lynsensyp (Punin MV BF; Arch. L8M ~ len.2IC)
5) "Wider das Mißverständnis der Magie als obiectum obiectivus" Streitschrift von M.ex. Reiju Windfeder (Thorwal MV BF; publ. Kuslik, Hesindespiegel MV/3); vgl. die folgende Polemik mit diversen Vertretern des Puniner 'magoformalen Logizismus' (Hesindespiegel MV/4, MVI/1-4, MVII/1)
6) "Commentariolus de Tamarae 'Zauberkräfte der Natur'" Mnscrpt. von M. Travian Norfold (Gerasim MXVII BF; non publicat)
Als Hintergrundliteratur ebenfalls zu empfehlen:
7) "Der Blick in den Regenbogen", in jedem Tempel der Jungen Göttin einzusehen
8) "Am Fuße des Regenbogens - Die schillernden Augen der Ewig Sich Wandelnden" Trct. von Laienbruder Zezzsan U'sshtz (Perricum MVI BF; publ. Silas, Buntes Brevier MVIII/5).

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Berichte aus allen Teilen der Tulamidenlande
gesammelt von Ivan Naz'heem, gereicht am 22. Rahja 30 Hal

  

Söldnerrummel in Fasar
In letzter Zeit ist seltsames zu beobachten in Fasar und seiner Umgebung: es scheint so als würden fast alle Mächtigen der Gegend ihre Einheiten abziehen und zu wichtigerem "nach Hause" beordern. Die normale Bevölkerung äußert sich dazu natürlich nur positiv, da sie sicher nicht immer ganz gerecht behandelt wurde...
Leider ist noch nicht ganz geklärt, woran das liegt. Kaum vorstellbar ist jedoch, dass seit einiger Zeit auch fast alle "Hellseher" und ähnlich "Begabte" anfangen von Unheil zu predigen. Sehr unglaubwürdig erscheint dies schon deswegen, da sich die Art des Unheils jedes Mal deutlich voneinander unterscheidet.
Weitere Informationen bitte umgehend weiterleiten!

Pferderennen
Am 24.Ingerimm fand in den Shadifebenen wieder das berühmte Rennen statt, das wie im vorigen Jahr wieder Mahmoud Kal'Jabbar El'Manouni gewann. Ein neuer Kandidat ist ein gewisser Sahdiq Al'Hossan, der bis jetzt noch nie teilnahm, aber sofort den 3. Platz belegte. Da er kurz nach Abschluss des Rennens verschwand, haben mehrere Rennställe Belohnungen für Hinweise auf seinen Verbleib ausgesetzt. (Informationen können auf Wunsch zugesendet werden.)

Wetter
Die Bewohner des oberen Aranien sind zur Zeit besonders stark am leiden: nicht nur dass der extrem trockenwarme Wind aus der Khom über die Berge zieht, kommen zur Zeit auch noch ungewöhnlich starke Sandstürme aus der Gorischen Wüste hinab. Ob diese auf natürliche Art entstanden sind, lässt sich momentan nicht überprüfen, da ein Vordringen unmöglich scheint.
Die Feuchtigkeit hat sich statt dessen scheinbar nach unten verzogen, da es um den Mhanadi geradezu eimerweise gießt, wobei sich die Temperaturen recht normal (hoch) verhalten.
Sonstige Wetter An- und Vorhersagen sind momentan nicht vorhanden, aber hoffentlich ist auch mit diesem Artikel einigen Leuten geholfen.

Zur Person
Ivan Naz'heem wurde von einem Lehrmeister aufgezogen, der sich hauptsächlich mit der Magie des Geistes auseinander setzte und vieles zu diesem Thema erforschte, sich deswegen auch sehr mit den Druiden beschäftigte. Als er verstarb, gab er sämtliches Material an seinen Schüler weiter, der die Studien nun fortsetzte, bis die Dunklen Zeiten heraufzogen. Da er aus dieser Zeit starke geistige Schäden davongetragen hat, ruht er sich nun aus, indem er ein wenig Unterricht auf einer Akademie gibt und Artikel für den Opus schreibt.

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Reden an die Gläubigen und Ungläubigen
von Praiodan Greif

  
Nachtrag zum letzten Brief:

Beachtenswert ist auch, dass im Krieg der Giganten, also der Kinder Los und der Kinder Sumus, die zu der Zeit noch nicht Herrscher Alverans waren, diese von HESinde durch Zauberei am Sturm der Zitadelle Alveran gehindert wurden und erst mit dem Einzug der fünf Giganten nach Alveran sie ihre Herrschaft über die Elemente an die Elementarherren abgaben.

Wider der lästerlichen Magiertheorie:

Immer wieder stieß ich auf unverständliches Gebrabbel einer Magiertheorie, die da behauptet, dass Göttliche Macht durch Masse und Intensität des Glaubens der Menschen bestimmt wird. Ich möchte dies hier nicht nur aufs Tiefste verdammen, sondern auch, wie es zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört, Gegenbeweise liefern.

Als das Rattenkind auf Dere herabstieg und sich anbeten ließ von den Rieslingen, die da noch zahlreich waren, und diese ihm einen Kultplatz bauten, wo sie ihn leibhaftig verehrten, lebten der Menschen wenige auf Deren, das erste Volk PRAios war noch nicht erwählt und die alten Völkern lebten jenseits von Ordnung und Wissen in Felsspalten und Sümpfen in Angst vor den Trollen, Echsen und Drachen.
Also muss nach der Magiertheorie dies die Zeit der höchsten Macht des Namenlosen gewesen sein, da die Anbetung des Namenlosen fast schrankenlos war, sowie der Zeitpunkt der totalen Ohnmacht der 12e. Seltsamerweise zerstörten die 12e das Fundament des Namenlosen in einer beispiellosen Schlacht und damit fast alle seiner Anhänger, es wurden ihre Festen und Bauten, ihre Kultplätze und Priester, all dies wurde zerstört von den 12en in ihrer unbarmherzigen Gerechtigkeit, wider den Freveln und Kultisten. Wie ist dies aber zu erklären, wo doch die gesamte durch Glauben entstehende Kraft vom Namenlosen genutzt werden konnte und nichts dergleichen von den 12en. Hier verweise ich wieder auf den vorhergehenden Brief, wo ich auf das Nayrakis hinwies und zu bedenken gebe, dass dieser der Quell der Veränderung ist und Quell der Macht der Götter, die Kinder Los sind, und so ist wahrscheinlich die Macht des Namenlosen an diesem Quell ebenfalls anteilig und muss immer den 12en in einer Schlacht unterliegen, da er seine Macht niemals durch intensivierten Glauben verstärken kann, wie es gerne finstere Kultisten sehen würden.

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Woher kommen die Dämonen:

Eine wichtige theologische und wahrscheinlich auch magietheoretische Frage ist: 
Woher kommen die Dämonen eigentlich? Und: Gibt es den Dämonensultan und wessen Gegenpart ist er?

Nun zuerst einmal muss ich meine Bedenken äußern sich dieser Thematik öffentlich zu widmen, aber nachdem meine schriftstellerische Tätigkeit leider schon bekannt gemacht wurde und dies eine Postille für intellektuelle Geister ist, hoffe ich, das dies verstandesgemäß behandelt wird.
Im Entwicklungsprozess von Los und Sumu bis zu uns gibt es keine Schriften, die den Ursprung der Dämonen erklären, geschweige denn stützen oder andeuten würden. Tatsachen sind lediglich, dass Los am Anfang alleine war und Sumu sah; dies ist der Ursprung und es war nicht mehr vorhanden; und aus deren Kampf entstand unsere heutige Welt und heute gibt es Dämonen und daimonide Lebensformen.
Erster Eklärungsansatz:
Alles, was geschaffen wird in der positiven Matrize unseres Seins, erzeugt ein negatives Sein, ein Gegen-Sein dementsprechend, was gestützt wird durch die genaue Karikierung der Götter durch die jeweiligen erzdämonischen Wesenheiten sowie der Existenz von Gegenelementen zu allen sechse Elementen, die von den Erzdämonen auch beherrscht werden.
Zweiter Erklärungsansatz:
Wären die Dämonen schon zur Zeit Los' und Sumus ähnlich stark gewesen, wie sie es derzeit sind, hätte wahrscheinlich die Entwicklung niemals so relativ friedlich verlaufen können.
Aus diesen Theorien kann man also den Schluss ziehen (oder muss man viel eher), dass der Dämonensultan ins Reich der Legenden zu verabschieden ist, jedenfalls in der Machtfülle, wie er gepredigt wird, und in der Position; schlussendlich bleibt noch eine Negativemanation offen, die durchaus von einem sogenannten Namenlosen Dämon eingenommen werden müsste und das wäre die Negativ-Negativ-Emanation des Namenlosen, der ja leider auch ein Kind des Los ist und so einer Anti-Existenz im Brodem bedarf.

Weiteres folgt...

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Aus 'dem Spiegel der Schwarzmagie'

Ausgabe 4/4 - 1023 n.Bf

Höret ihr Schwarzmagier, Nekromanten, Daemonologen und Anatome 

Aufruf der Brabaker Akademieverwaltung

Mit Anfang des neuen Jahres werden drei neue Magister an den dunklen Hallen der Geister zu Brabak eingesetzt. Offen steht jedoch noch, wer zu diesem Amt herangezogen werden soll. Dieser Aufruf im Opus veritatis scientiæque soll an all jene gehen, die Interesse daran besäßen an den dunklen Hallen zu lehren. Dieser Lehrplatz bietet nicht nur ungeahnte Möglichkeiten zur Forschung, sondern auch großen Einfluss auf die Zukunft unserer Gilde. Offener Nutzen der riesigen Bibliothek und der anatomischen sowie alchimistischen Labore verstehen sich ebenso wie der Schutz für politisch verfolgte Kollegen.
Da die Berichte einiger Magi an die Heimatakademie immer seltener werden, sei hier hinzu noch der Aufruf an alle, die ihre Heimatakademie Brabak nennen können, doch Berichte von ihren Forschungen und Erlebnissen in gewissen Zeitabständen an uns zu senden. Man wirke die entsprechende Thesis. Auch in unseren Ehrungen und Ernennungen wird dieser Faktor immer wieder eine große Rolle spielen. 
Da unter der Leitung jenes Tela von Gerasins einige Bücher mit Elevennamen verschwunden sind, bitten wir auf diesem Wege jene, die einst Studiosi bei uns waren, sich zu melden und wenn möglich ihre Erfolge und Wege kurz zu schildern. Doch zumindest ein Name wäre für uns schon von großem Nutzen, da bei Conventen jeder Magus von Brabak unterrichtet werden sollte.

Neu werden ab dem nächsten Jahr wohl noch einige Weiterbildungen für erfahrenere Magi sein, die sowohl in den Bereichen Beschwörung als auch in Beherrschung und Verwandlung liegen werden. Auch hier könnten sich einige erfahrene Magi ihren eigenen Lehrstuhl erschaffen.
Da in nächster Zeit einige Umstrukturierungs- und Umbaumaßnahmen an der Brabaker Akademie vonstatten gehen werden und wohl ein neues Haus hinzugebaut werden wird, sollten sich alle Magi, die ein Forschungszimmer unter dem Schutz der Akademieleitung einrichten wollen, bis Anfang des neuen Jahres bei uns melden. Dies und der Nutzen der Bibliothek wird durch ein geringes Entgelt beglichen werden können.
Zur Unterrichtung der Eleven in den Zaubern der Naturvölker werden noch Schamanen und Elfen als magistri extraordinarii gesucht.

Es lebe das verborgene Wissen, welches es zu Erforschen gilt.

i.A. der Akademieleitung - unter der Verwaltung des Magisters Dratchur Meredin Hazar

Helvenia von Brabak

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Die Namenlosen Tage

Treue Gefolgsfrauen und -männer der 12e!

In jedem Jahr kommt eine Zeit, die unseren Glauben aufs neue auf die Probe stellt, und es mag scheinen, als wollen uns die Götter prüfen, indem sie für 5 finstere Tage und Nächte ihr Angesicht von Dere abwenden. Dies sind die Tage und Nächte, in denen namenlose Kreaturen in der 3. Sphäre wandeln und das Rattenkind versucht, uns zu verführen. Doch lasset nicht ab vom rechten Glauben und dem Vertrauen in die 12e, denn es ist gewiss, dass sie wiederkehren und PRAios dieser Welt am 6. Tage neue Ordnung und sein strahlendes Licht schenkt. So lasset uns preisen die 12e und ihnen werde unsere ganze Liebe zuteil, auch in den Tagen, da sich über uns die namenlose Sternenleere auftut.

Den götterfürchtigen Lesern sei hier eine Liste von Gebeten angeführt, um ihre Seele zu stärken und den 12en nahe zu bringen:

1. Tag
Gebete an RAHja, welche das Jahr in Ausgelassenheit ausklingen ließ und an FIRun, der uns helfen soll, den nächsten Tagen mit dem nötigen Ernst entgegenzutreten.

2. Tag
Gesänge zu Ehren der TRAvia und der PERaine, um die Familien- angehörigen, Freunde, das Heim und die Felder im nächsten Jahr zu schützen und zu segnen.

3. Tag
Ein Opfer für PHEx, damit wir nicht der List des Rattenkindes erliegen und an EFFerd, der uns Mut zur Veränderung zum Guten im nächsten Jahr geben soll.

4. Tag
Andenken an die Heldentaten im Namen der RONdra und mit den Waffen, geschmiedet zu Ehren des INGerimm, welche uns im letzten Jahr vor vielem Übel gerettet haben. Und stilles Besinnen im Namen BORons, der uns in der Nacht vor dem letzten der Namenlosen Tage sanften und ruhigen Schlaf schenken möge.

5. Tag
Der letzte der Tage des Namenlosen aber sei erfüllt von Lobeshymnen auf die Herrin HESinde, die uns die Weisheit geben möge, dem Namenlosen widerstehen zu können. Und zu Ehren des Herren PRAios, dessen Licht uns am nächsten Tage wieder Sicherheit und Ordnung schenkt. Und schließlich zu Ehren der jungen TSA, denn ein neues Jahr wird nun geboren.

Der Opus veritatis scientiæque wird in der nächsten Woche aus sicher verständlichen Gründen nicht publiziert.

Der Segen der 12e mit euch!
Hochwürden Argelia von Kuslik, Geweihte der HESinde



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Anmerkungen zu Lingualdiskrepanzen et De Daimoni
bus 
im Opus no. 87

Werter Seth Anast,

Ich kam bei Euren Anmerkungen zum Artikel des Großmeister Erilarion Androstaal nur bis zum ersten Absatz, als mir klar wurde, dass es dringend an der Zeit ist, mit einigen überholten, leider weit verbreiten Vorstellungen aufzuräumen.

Natürlich habt Ihr völlig recht, wenn Ihr sagt, dass in einem Kloster der Heiligen Noiona "Mitleid und Toleranz" mehr als nur angebracht sind. Doch so frage ich Euch: Gilt dies nicht für jeden kranken Menschen, ja sogar jedes kranke Lebewesen? Ja, ich gehe sogar noch weiter: Gilt dies nicht auch für jedes tote Lebewesen? (Um Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich beziehe ich mich hier nicht auf solche Unwesen wie Chimären oder ähnliches die Schönheit der Schöpfung minderndes "Leben".) 

Nun, es stellt sich die Frage, was also soll man tun? Darf man forschen? Darf man untersuchen? Darf man die Anatomie studieren? Darf man die Ergebnisse veröffentlichen? Ihr sagt nein!

Nun, denkt Ihr, Ihr wäret in der Lage ein gebrochenes Bein zu behandeln, wenn es nicht vor Euch Forscher gegeben hätte, die an ihren Patienten probiert hätten? Versucht hätten? Ja, mit Sicherheit sogar teilweise durch ihre - nach den heutigen Erkenntnisse der Wissenschaft - falschen Behandlungsmethoden unabsichtlich den Tod oder die Verstümmelung desjenigen, den sie retten wollten, verursacht haben? Erst muss man wissen, was pathologisch verändert ist (Knochenbruch), dann wie es physiologisch wäre (anatomisch korrekte Stellung), und sodann, was zu tun ist um einen der Physiologie möglichst nahen Zustand wiederherzustellen (schienen und ruhigstellen). Als Heilkundiger der Wunden kann man im Schlaf die richtigen Handgriffe und weiß genau, welches Kraut gegen Schmerzen hilft und wie viel man davon geben darf. Aber WISST ihr z.B. auch, was Ihr tun müsst, wenn ihr einen Patienten mit Zorganpocken behandelt? Nein, Ihr versucht! Mit mehr oder weniger großem Erfolg! Ihr versucht also ihm zu helfen so gut Ihr es vermögt, aber könnt Ihr sicher sein, dass Eure Behandlung nicht in 100 Jahren als völlig falsch angesehen wird? Nein. Dennoch sind die Erfahrungen, die wir jetzt sammeln, wichtig - vielleicht gelingt es ja einem zukünftigem Gelehrtem anhand unserer Aufzeichnungen ein Behandlungskonzept zu entwickeln. Selbiges gilt naturgemäß auch für die Heilung geistig kranker Menschen.

Natürlich - und es schmerzt fast dies überhaupt erwähnen zu müssen - darf man nicht "5 Bauern opfern um 95 zu erlösen". Stets hat man sich bei seinen Versuchen und Beobachtungen zu versichern, dass dem Untersuchtem kein unnötiges Unheil widerfährt und seine Heilung dadurch nicht behindert wird. Wenn ein solch ehrenvoller Mann wie Großmeister Erilarion Androstaal über Erfahrungen aus einer Zeit berichtet, in der er in einem Kloster der heiligen Noiona Kranke beobachtete - glaubt ihr da im Ernst er könnte dadurch den Heilungserfolg gefährden?

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Ich bin überzeugt davon, dass ein jeder sofort des Klosters verwiesen worden wäre, der nicht nur als nicht nützlich, sondern sogar als schädlich für das Wohl der Kranken anzusehen ist. Wenn es hier also einen Ignoranten oder Verkenner der Tatsachen geben dürfte (- und es gibt einen, darin bin ich mir nach der Lektüre Eures Artikels mehr als sicher! -) dann sicher nicht Großmeister Erilarion Androstaal!

Eigentlich wollte ich hier schließen, doch sei mir noch die eine oder andere Bemerkung gestattet: 
Ihr bezweifelt, dass die Gabe der Sprache eine Gabe der Göttin HESinde ist.
Euer Argument war: "warum gibt uns dann HESinde die Möglichkeit mit unserer Sprache ihre und der anderen Götter Widersacher,..., zu rufen".
Warum meint Ihr denn haben uns die Götter den freien Willen gegeben? Den Verstand? Die Möglichkeit zu zweifeln? Die Möglichkeit in die Irre zu gehen? Oder meint Ihr etwa gar, dass der Mensch und alle anderen Wesen nicht von Los auch so geschaffen sein könnten, dass sie treue Diener ohne Willen sind? Diener, die niemals zweifeln? Diener, die wissen was richtig ist? Diener, die nicht wissen können, was sie nicht wissen sollen? Meint ihr etwa gar, dass dies alles nicht der Wille und das Wirken der Zwölfe ist? Meint ihr etwa die Götter hätten einen Fehler begangen? Ich sage Euch: NEIN! Es ist IHR Wille, dass die Kulturschaffenden frei entscheiden können, was richtig und was falsch ist. Und es ist IHR Wille, dass sie das auch ausdrücken können! Wie wir die Gaben der Zwölf verwenden, ob für oder gegen (Verdammt seien jene, die dies tun) die Weltordnung bleibt jedem selbst überlassen.

Abschließend sei mir noch ein kurzer Kommentar zu Euren Bemerkungen zu "De Daimonibus" gestattet: Eure Ausführungen gehen zwar in die grundsätzlich richtige Richtung, jedoch solltet Ihr Euch in Zukunft vielleicht auf einem etwas anspruchsvollerem Niveau bewegen. Solch eine Qualität würde ich von einem Studiosus im Fünftem Jahr erwarten, und diesen würde ich rügen die Erwiderungen auf den betreffenden Artikel nicht berücksichtigt zu haben. Des weiteren wäre es erfreulich, wenn Ihr in Zukunft auch Eure Profession angeben würdet, damit man ersehen kann, aus welchem Erfahrungs- und Wissensschatz ihr schöpfen könnt - schließlich möchte man als Antwortender ja nicht für den anderen unverständlich argumentieren.

Mit freundlichen Grüßen,
Magus Thundar Hurlemanoff
Absolvent der Academia Arcomagica
Scholaque Arcania Puniensis
- zur Zeit auf Reisen - 

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Werter Seth Anast,

natürlich müsst ihr nicht 7 oder gar 9 Sprachen beherrschen um euch zu diesem Thema zu äußern, das nur vorab.

Wenn ihr euch fragt, ob es sich für einen Mann meines Ranges gehört Aussagen über geistig Kranke zu treffen und ob nicht Toleranz und Mitleid die richtigen Herangehensweisen sind, so ehrt euch dies sehr. Und ja, tatsächlich stimme ich euch zu, dass Toleranz und Mitleid unabdingbare Gepflogenheiten sind in der Arbeit mit solchen Geisteskranken, welche ich niemals vernachlässigt habe! Und dennoch lässt sich daraus nicht schließen, dass man aufgrund von Mitleid gegenüber einer Person keine Aussagen über sie treffen darf. Ich bemitleide auch die armen Irrgläubigen, seien es nun die Novadis, die Dämonenbuhlen oder andere - trotzdem denke ich ist es gerechtfertigt Aussagen über sie alle zu treffen, so sie Teil meiner Studien sind.
Ihr mögt das vielleicht nicht wissen und auch niemals gelernt haben, doch ein wissenschaftliches Vorgehen lässt sich nicht von Mitleid beeinflussen.

Euer Beispiel mit dem Mann ohne Zunge ist jedoch gelinde gesagt lächerlich, denn natürlich ging es mir nicht um das tatsächliche Sprechvermögen, das jemand, dem die Zunge herausgeschnitten wurde, nicht mehr besitzt. Ich meinte natürlich die (unterschiedlich ausgebaute) Fähigkeit seine Gedanken in Worte umzuwandeln - ob diese dann wegen anatomischer Anomalien auch ausgesprochen werden können, ist eine andere Sache. Meinetwegen mögt ihr auch das Sprechen durch das Schreiben ergänzen, so ihr darauf besteht.

Und ein weiteres: Wenn ihr daran zweifelt, ob die Sprache (und damit ihre heutigen Ausformungen) eine Gabe HESindes sind, so nehmt doch einmal das Brevier der zwölfgöttlichen Unterweisung zur Hand und lest einfach nach. Nach den Lehren der Kirche der allweisen Herrin ist HESinde die Mutter der sechs Künste: Bildhauerei (Erz), Malerei (Humus), Schrift (Eis), Musik (Wasser), Sangeskunst (Luft) und Sprache (Feuer). Wolltet ihr allen Ernstes daran zweifeln, so müsstet ihr dies wohl mit einigen Herren und Damen des Draconiter-Ordens ausstreiten, so versicherte mir unsere Geweihte an der Akademie, Hochwürden Argelia von Kuslik.

Zu guter letzt: Natürlich ist es nicht falsch, dass eine wichtige Funktion von Sprache in der Kommunikation liegt, und dieses Faktum wollte ich niemals bezweifeln. Ich wollte lediglich eine Alternative zu dieser allgemein anerkannten Deutung von Sprache aufzeigen und diese in meinem Artikel ausführen.

HESindes Segen über euch!

Großmeister Erilarion Androstaal

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Reactio ad Dratchur Meredin Hazar
- Magicum magisterium artium -
Die Nichtigkeit des Götterfürsten


Von Farkya C.N., gegeben zu Brabak den 18. Dar-Klajid 1023 n. Bf

 

...Die Stäbe dem Wind entgegen gehalten, siegessicher, denn ER ist bei uns. So wird jede folgenden Schlacht weiter dem Sieg der Menschen helfen.
Ein weiterer Paladin in seinen Reihen, der auch ich SEIne Weisheit innehabe. Geschunden, geschlagen vom Rest der Welt, sahen wir unsere Pforte zuerst. Ruf' ich nun, euch Freunde, Kollegen und Feinde, zerstückelt die niedere Praiosschar und zerfetzt ihre Kirchen entzwei. Denn die Freiheit wiegt mehr als die Götter je, die eh lang genug gelebt. So vereinet die Banner, öffnet die Herzen und der Sieg ist unser gewiss...

Aus den Annalen des Brakon von Brabak, Magister extraordinarius.

Wisse einen weiteren Paladin neben dir, dessen Arm auch deiner ist. Denn ER verbindet uns alle.

Wenn die viatori in Brabak einfallen, so werden wir neben dir stehen. Kein Blutstropfen von dir soll jemals auf Sumus Boden fallen, denn du bist zu Höherem bestimmt. Die Inquisition soll wissen, was es bedeutet die wahren Paladine anzugreifen und seine Anhänger mit Hohn und Spott zu behandeln.

Als Mitglied der Bruderschaft und in Ehrfurcht, Hochachtung und Vertretung so vieler wahrer Anhänger des EINen.

Farkya C.N
Convocata iusticiaris und Magistra zu Brabak
Daemonologin und Nekromantin
Gefolgsfrau des wahren BORbarad und Hilfe wider dem Gezücht des Galottas

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Publiziert von der Academia Limbologica
Der Opus im Schwarzen Limbus
email  Markus Penz
(24.12.2000)
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