ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
11. Efferd im 31. Götterlauf nach Hal
XCIX. Ausgabe
Gepriesen
sei der Eine, denn Großes gilt es zu feiern dieser Tage!
Freut euch, ihr Söhne des Wissens, denn dies ist der Tag, an dem sich
das Erscheinen dieser Postille zum 99. Mal ereignen soll, ein großer Tag
für unsere ehrwürdige Akademie, trotz aller Gegenwinde standhaft, trotz
aller Attacken stark. "Und wollen sie dir ihre Brauchtümer aufzwingen, so werden sie dir auch falsche Zahlen nennen, die es zu feiern gilt. Doch du, Sohn der Wüste, wirst ihn nicht auslachen ob dieser groben Dummheit, bedauere ihn darob, dass er durch seiner Götzen große Anzahl das Zählen hat verlernt!" Und doch, all ihr Söhne des Einen, muss ich euch an diesem gefeierten
Tage auch zur Schelte rufen. Zu sehr ist dieses Werk der Weisheit von
Götzenglauben und irrsinnigen Abbildern durchdrungen, allzu wenig sehe
ich Werke der Wüstenkinder in dieser Postille. Euer Wissen aber kann sich
nur dann mehren, wenn ihr es mit anderen teilt. Und lacht gar einer über
euer Niedergeschriebenes, so könnt ihr euch sicher sein, dass dieser arm
im Geiste und eurer Arbeit nicht würdig ist! As-salâmu rastuleikum! Magister magnus Reaktion auf diesen Artikel schreiben... Elfische Magie und
das gildenmagische oder: "Ist das die Welt, die du mir da erklären willst?" von M. Travian Norfold und M.ex. Reiju Windfeder
Maga Inara Thorban sei hiermit noch einmal gedankt für
den interessanten wie einfühlsamen Artikel über das elfische
'Wipfelläufer-Sein', der uns einige neue Aspekte der elfischen Magie
zugänglich machte (Opus
#92). Im daran anschließenden Traktat von M. Windfeder (Opus
#97) sollte offensichtlich geworden sein, wie treffend ihre
Ausführungen sich mit unserem Anliegen verbinden lassen. Nichts liegt uns
deshalb ferner, als nun gegen die Collega zu polemisieren, jedoch sei uns
hier eine Anmerkung zu ihrem Artikel gestattet, die als fruchtbare
Anregung verstanden werden möge und die Bedeutung ihres Artikels in
keiner Weise schmälern soll. Doch gerade im Sinne ihres Nachsatzes
erscheint uns ihr Verweis auf eine mögliche Elementarklassifikation
bezüglich der 'Wesenszauber' eines Elfen in die falsche Richtung gedacht. (I) Die Gildenmagie ist in ihrem Denken spekulativ-idealistisch
und ihr System von Welt somit als abstraktes Schema, unabhängig von
konkreten Gestaltungen und Gegebenheiten gedacht. Das elfische Magiewirken
ist im Gegensatz dazu immer nur auf die konkrete, sinnlich erfahrbare
Welt und ihre konkreten Formen, Gestaltungen und Gegebenheiten bezogen. (II) Die gildenmagische Hexalogie der Elemente ist
letztendlich ein atomistisches Weltmodell in dem Sinne, dass jede
materielle Veränderung (in) der Welt nur eine beständige Durcheinander-
und Neumischung ihrer ewig gleichen Bestandteile bedeutet. (III) Für Elfen wird alle Veränderung in der Welt durch
den Gegensatz von Nurti (das Werden; für Liebhaber des
Alt-Güldenländischen mag die ungefähre Analogie zum Begriff génesis
interessant sein) und Zerzal (Ent-Werden, Vergehen;
alt-güldenländisch: phthôrá) repräsentiert. Dies steht im
Widerspruch zum Elementar-System der Gildenmagie, da es im Gegensatz zu
diesem echten, konkreten Wandel in der Welt beschreibt. Nurti und Zerzal
sind dabei Prinzipien im Gegensatz zu den Einheiten des
gildenmagischen Weltsystems. (IV) Aus diesem Widerspruch folgt die Erkenntnis, dass
für Elfen die Welt nicht als ein System von Einheiten denkbar ist. Die
gildenmagische Hexalogie der Elemente und die Betrachtung der Welt
abgebildet auf diese ist genauso Aufspaltung der Welt wie die
Unterscheidung zwischen Sichtbarem und astralem Geflecht und für Elfen
genauso unverständlich. (V) Daraus folgt zwingend: Elfen kennen keine Hexalogie der Elemente. Die hexalogia movimenta als Einwand? Einige besonders elementaristisch bewanderte
Bewegungsspezialisten werden nun vielleicht auf die Theorie der
elementaren Hexalogie der Bewegungszauber hinweisen, nach der jedem
Element - sogar den nach gängiger Vorstellung Elfen eher fernliegenden
Elementen Feuer und Erz - ein elfischer Bewegungsspruch zugeordnet ist,
der es dem Elfen erlaubt, sich unbeschadet über oder durch dieses Element
zu bewegen. Bei Erwähnung dieser Theorie muss allerdings dazugesagt
werden, dass es bisher keinerlei Hinweis auf die Existenz des Feuer- und
des Erzspruches gibt, und auch unsere tatsächliche wissenschaftliche
Kenntnis von den Sprüchen für Humus, Wasser und Luft ist so gering, dass
mitnichten ohne weiteres auf eine Hexalogie geschlossen werden kann!
Lediglich die Existenz des ÜBER EIS... als gebräuchlicher Zauber der
Firnelfen kann als vollends gesichert und gut erforscht gelten. Nach
Ansicht derer, die diese Theorie einer "Hexalogie der elementaren
Bewegung" anführen, scheint die Tatsache ihrer Existenz Beweis genug
für die Affinität der Elfen zu den Elementen zu sein. Nur wenn ein Zauber, der es dem Elfen beispielsweise erlaubt, sich durch massiven Fels zu bewegen, kein Elementarzauber ist, ist er als elfischer Zauber denkbar. Die Autoren sind sich einig, dass ein Elf, der sich
tatsächlich durch massiven Felsen bewegt, nur sehr schwer
vorstellbar ist. In diesem Sinne möge die folgende Argumentation auch
nicht als reale, sondern als transcendentale Speculation verstanden
werden, also als Versuch, der auslotet, was die Bedingungen der - wie
gesagt sehr unwahrscheinlichen - Möglichkeit eines solchen Zaubers im
Sinne unserer Theorie wären. Elfen als Elementaristen? Noch ein anderes Argument möchten wir anführen, um unsere These zu stützen, dass Elfen kein Elementarsystem kennen: Es dürfte bekannt sein, dass Elfen keine Elementare konvozieren. In unserem Magiesystem ist die elementare Beschwörung nicht nur die wichtigste Motivation der Erforschung der Elemente, sondern auch der einzige Bereich, in dem uns das Wissen um die Elemente, also in dem uns unser Elementarsystem überhaupt etwas nützt. Hinzuzählen könnte man noch das überaus schwierige Gebiet der elementaren Transition, doch wer will ernsthaft behaupten, dass die Elfen - selbst wenn sie das elementare System mit uns teilen würden - genug von magischer Strukturtheorie verstünden (oder sich nur dafür interessierten), dass sie solche Transitionen durchführen (bzw. überhaupt verstehen) könnten?! Daraus ergibt sich die Frage: Welche Motivation hätten die Elfen überhaupt haben sollen, ein Elementarsystem zu entwickeln und sich philosophisch damit zu beschäftigen, wenn dies keinerlei weiterführende, magiepraktische Konsequenzen hätte? Gerade bei den Elfenvölkern, für die Magie doch niemals bloßer Forschungs- oder Selbstzweck ist, können wir uns eine solche Motivation schlicht nicht vorstellen! Gildenmagisch-elementaristische Verwendung elfischer Zauber An dieser Stelle ist es angemessen, auf einen der
Kritikpunkte einzugehen, die der geschätzte Collega A.mj. Zachariad in
der letzten Ausgabe des Opus anbrachte. Zunächst möchten wir ihm danken
für die wohlformulierten Worte, die beweisen, dass der Adeptus unsere
Ausführungen gründlich gelesen hat, und für die einfühlsame Rezeption
unserer Thesen. Was die Frage angeht, ob unsere Einteilung der elfischen
Zauberhandlungen in Spezialgebiete "zutreffend" ist (so
der ursprüngliche Wortlaut bei Windfeder), so betrachten wir die
Ausführungen des Collega Zachariad als Explikationen unserer eigenen
Intention - selbstverständlich stimmen wir mit seinen Worten überein,
dass "unsere gildenmagische Einteilung der elfischen Canti"
innerhalb der Gildenmagie korrekt ist. Unsere These in ihrer logischen
Umkehrung beinhaltet ja gerade (als Kritik an der gildenmagischen
Betrachtung elfischer Sprüche - nicht an der Gildenmagie an sich!),
dass wir überhaupt keine andere Einteilung vornehmen können, weil
wir ebenso wie die Elfen an ein immanentes System gebunden sind. Weg zur Harmonie oder moralisches Weltbild? Dabei wollen wir auch gleich noch auf den zweiten Punkt zu
sprechen kommen, den der Adeptus in seinem Artikel anspricht und der
wesentlich weitreichendere Konsequenzen impliziert, über welche jeder
Magus einmal gründlich reflektieren sollte: Er stellt den von Norfold
proklamierten Hintergrund der Trinitätstheorie, nämlich das Streben des
Elfen nach Harmonie mit (nicht allgemein in) der Welt, moralisch
in Frage, indem er für jedes Harmoniestreben den höheren Sinn
postuliert, "stets darauf zu achten, dass ... das Gleichgewicht der
Sphären [gewahrt bleibt]". "Achtet der Elf denn auf den Harmoniezustand der WELT? Sieht er ein anderes Harmoniestreben, ein anderes Streben nach Gleichgewicht, als das eigene? Kann er überhaupt wahrnehmen, ob sich die WELT um ihn herum im Gleichgewicht befindet?" Grundsätzlich: Wir widersprechen dem überhaupt nicht und
würden diese Fragen zunächst mit "Nein" beantworten. Im
Gegenteil: unserer Ansicht nach ist die Art des Strebens nach Harmonie,
die Adeptus Zachariad für die Elfen als Konsequenz unserer Thesen
beschreibt sogar die einzige Art, wie jenes überhaupt denkbar ist. Lasst
uns ein wenig ausholen: Zweitens stellt sich unmittelbar die Frage, was Adeptus
Zachariad überhaupt mit Welt meint. Wenn es um die Wahrung des
Gleichgewichts der Sphären geht, dann ist das klar: Die WELT, an
deren Harmoniezustand dem Elfen nicht sehr viel gelegen zu sein scheint,
ist die gildenmagische Welt! Zachariad geht hier von einem
gildenmagischen Weltmodell und einer gildenmagischen Realität aus, an der
er die Motive, das Sein und das Streben der Elfen messen will. "Die unterschiedlichen Weisen unterschiedlicher Wesen, Welt zu begegnen, liegen im Wesen der Wesen und des Wesens an sich, da Vielfalt eine Eigenschaft allen Wesens, aller Sämtlichkeit, aller physis ist. Magie entzieht sich somit jeder eindeutigen Beschreibung, welche allgemeine, objektive Gültigkeit beanspruchen will. ... Jedes System der Beschreibung, Klassifizierung, Funktionalisierung von angewandter oder theoretisch betrachteter Magie - i.e. jedes einzelne aller möglichen systemata magica - ist in seinem kulturellen Bezugsrahmen gültig, funktionsfähig, kohärent - wahr - solange die das System praktizierende Gemeinschaft dieser Meinung ist. Jedoch: Keine einzelne systema magica kann von einer anderen Gemeinschaft als ungültig, nicht funktionsfähig, inkohärent - unwahr: sine veritate - deklariert oder auch nur betrachtet werden!" Das heißt schlichtweg, Collega, dass man von einem Elfen kaum verlangen kann, nach der Wahrung des Gleichgewichts der Sphären zu streben, wenn es in seinem Bild der Welt, in seiner Realität überhaupt keine Sphären gibt. Wieder ein Kategorienfehler eurerseits? Drittens hat ein Elf folgerichtigerweise gar nicht den Anspruch, für die Wahrung eines sphärischen Gleichgewichts zuständig und verantwortlich zu sein. Mehr noch: er würde - sollte er der Sphärentheorie folgen - diesen Euren Anspruch an Euch selbst und ihn wahrscheinlich als Anmaßung empfinden: als Anmaßung geradezu kosmologischer Art, denn das wenige, was wir von der Geschichte der Elfenvölker wissen, lässt wohl vermuten, dass es ihre eigene Anmaßung war, die zuletzt zum Fall geführt hat. Wohlgemerkt: Auch der Wille zum Guten kann anmaßend sein, lasst uns provokativ fragen: ist Euer Selbstverständnis als Hüter des sphärischen Gleichgewichts etwas fundamental anderes als das Selbstverständnis der Bannstrahler als Richter im Namen PRAios' berufen zu sein?! Könnte es sein, dass Ihr Euch übernehmt? Wir intendieren nicht, hier einen Streit weder mit Euch noch evtl. mit Hochwürden Greif zu beginnen, sondern seid beide versichert, dass wir Euer Wirken zu schätzen wissen! Aber ein Elf würde Euer Selbstverständnis fast mit Sicherheit als anmaßend empfinden - also auch hier ist Eure kategoriale Übertragung des sphärenwahrenden Imperativs eher unangebracht. Das soll beileibe nicht heißen, dass Elfen überhaupt keinen Sinn für eine wie auch immer geartete Wahrung eines Gleichgewichts in der Welt haben - gelten Elfen nicht schon von ihrem Wesen her als äußerst sensibel, was Dissonanzen im Weltengefüge (ob sphärisch oder nicht) betrifft? Unsere Theorien widersprechen dem überhaupt nicht - sie besagen sehr wohl, dass Elfen einen feinen Sinn für die Harmonie der Welt besitzen, nur bedeutet dies für sie etwas grundsätzlich anderes als für uns. Wenn es aber richtig ist, dass wir die unterliegende Frage in den Ausführungen Adeptus Zachariads als moralisch geartet identifizieren, so hat sie durchaus ihre Berechtigung, wenn auch vielleicht keine Antwort. Die Frage lautete nun wohl in überspitzter Form: "Ist dieses elfische Magiewirken im Kern als gut zu bewerten, oder als dem Gleichgewicht der Sphären abträglich - mithin als schlecht?" Wir möchten unsere, durchaus parteiische Antwort im Schlusswort des folgenden Artikels andeuten, welcher auch der vorläufige Abschluss unserer Reihe zu elfischer Zauberkunst sein soll. M. Travian Norfold
und M.ex. Reiju Windfeder, Ad revisionem: M.Ex. Magnus Wiesengrund: Dialectica de nomine et subiecto. Teil 1: Subiectum subiciens et obiectum nominatum. Reaktion auf diesen Artikel schreiben... Die allgemeine Norfold-Windfeder-Pentathesis zu einer Systematik der Magie der Elfen Als vorläufiger Abschluss und allgemeine Zusammenfassung der bisherigen magietheoretischen Artikel über die Magiekulturen und die Magie der Elfen von M. Travian Norfold und M.ex. Reiju Windfeder
Vorrede Der vorerst letzte Teil unserer Artikel-Serie soll nun die Thematik der oben angeführten Thesen - die Widerlegung eines elfischen Elementarismus betreffend - aufgreifen und in komprimierter, aber nichtsdestotrotz inhaltlich weit gespannter Thesenform auf jene allgemeine Ebene heben, welche in den beiden grundlegenden Artikel der Autoren (Norfold: Versuch einer allgemeinen Betrachtung der Magie der Elfen, Opus #88; Windfeder: De Natura Magiculturae, ebd.) beschritten wurde. Diese Artikel sollen in ihren entscheidenden Begriffen und Aussagen noch einmal explizit aufgegriffen werden, in Zusammenhang gebracht und zusammengefasst werden. Wir haben die folgenden fünf Thesen in ihrer Gesamtheit als Norfold-Windfeder-Pentathesis betitelt und hoffen mit unserer Pentathese einen anregenden Beitrag zur aktuellen Forschung beigetragen zu haben. Wir sehen sie als Frucht unserer gemeinsamen Arbeit und als Ergebnis vieler Jahre des Studiums und des Philosophierens an und sind stolz darauf. Nichtsdestotrotz ist die Norfold-Windfeder-Pentathesis (noch?) nicht in die Encyclopaedia Magica aufgenommen und wir würden uns weiterhin über jede fortführende Diskussion freuen! Die Norfold-Windfeder-Pentathesis I. Das Wesen der elfischen Magie besitzt als Teil der physis einen spezifischen Wesensraum, der sich zu dem spezifischen Wesensraum der menschlichen Gildenmagie nicht-identisch und inkongruent verhält und der deshalb nicht mit den analytischen Denk- und Begriffssystemen der Gildenmagie in seiner Gesamtheit erfasst werden kann. II. Das Wesen der elfischen Magie ist für die Gildenmagie innerhalb ihres spezifischen Denkens jedoch im Ansatz korrekt greifbar durch die Norfoldsche Trinitätstheorie: III. Dem Wesen der elfischen Magie immanent ist eine Dreiheit von SELBST SEIN, WELT SEIN und WILLE zur Harmonie dieser Aspekte, die jedem elfischen Zaubervorgang seinen Rahmen gibt. IV. Das Wesen der elfischen Magie ist grundsätzlich holistisch, also ist die Norfoldsche trinitas verbi nur behelfsmäßige Aspektbeschreibung; sie ist als solche jedoch nicht erweiterbar, denn Ein- und Unterordnungen wie die Gildenmagie sie kennt, machen in der elfischen Magie keinen Sinn: V. Das Wesen der elfischen Magie beinhaltet keine Zuordnungen von Zauberhandlungen zu bestimmten Spezialgebieten, Elementen oder sonstigen Kategorien; solche Unterteilungen sind spezifisch gildenmagische Konstruktionen und haben keinen objektiven oder objektivierenden Anspruch auf die elfische Zauberei.
Philosophisches Nachwort: Als seriöse Wissenschaftler haben wir es im weiter oben
abgedruckten ersten Artikel selbstverständlich vermieden, auf die
umstrittene Klassifizierung der vis astralæ als ein Siebtes
Element einzugehen, doch sei diese Behauptung einiger Collegae in diesem
Exkurs zumindest als Anstoß für einige weitere spekulative Betrachtung
des elfischen Zauberwesens genommen. "Magie als Septessenz ist nach elfischer Anschauung ein absurdum." Aus unserer Sicht könnte man dem Konzept von Magie als Septessenz in Bezug auf Elfen eine Idee gegenüberstellen, die sich aus der von Windfeder (Opus #88) angedeuteten etymologischen Exegese des altgüldenländischen Wortes organon als eine Entsprechung zu Magie als Mittel der Interaktion mit Welt ergibt, es heißt dort in der fünften These: "Als 'weltlich-kulturelle Konstante' - und das heißt...: als nutzbare Kraft im Weltengefüge - ist Magie … immer Teil der aktiven Begegnung, der Interaktion aller kulturschaffenden Völker mit Welt, ist weder Subjekt noch Objekt, sondern Mittel der Interaktion!" Das Wort "Mittel [gestattet] durchaus die Verwendung des alt-güldenländischen órganon..., welches seinen Bedeutungshorizont sowohl in der herkömmlichen Übersetzung mit Werkzeug findet, aber auch ein Musikinstrument meinen kann, ebenso wie ein großes Kriegsgerät oder ganz wörtlich das Organ, also einen Sinn oder ein Körperteil, welches in unserem Leibe sein tsagefälliges Werk tut." Man könnte nun interpretieren, dass Elfen in ihrem
Zauberwesen Magie weit eher als Sinn und Körperteil -
vielleicht sogar (uns sei zuviel Prosaismus vergeben) als Musikinstrument
- in sich haben (nicht 'besitzen'), als die Zauberer der Gilden es tun,
welche ihre Zauberkunst prinzipiell als Werkzeug gebrauchen und oft
genug als Kriegsgerät missbrauchen. Ja, ich denke, die Magie für
Elfen als Sinnesorgan zu bezeichnen, ist recht treffend - so wie wir unser
Auge nicht 'verwenden um zu sehen' (sondern wir sehen einfach damit),
'verwenden' Elfen ihre Magie nicht um 'zu zaubern', sondern Magie ist für
sie einfach eine (nein: ihre jeweils spezielle, persönliche, von Elf zu
Elf ganz individuelle) Extension ihrer natürlichen Körperlichkeit, 'Seinsheit'! Nein, Collegae, auch wir lieben die Gildenmagie, lieben die Forschung und die idealistische Spekulation (denn nichts anderes tun wir ja in diesen Sätzen), auch wir gebrauchen die arkanen Kräfte, in denen wir unsere Ausbildung erhalten haben, wie Werkzeuge im aufrechten Bemühen für ein besseres Aventurien und wider die finsteren Mächte - aber wenn man über das Wesen der elfischen Magie sinniert, fragt man sich doch leicht, ob nicht sie es sind, die MAdas Geschenk besser, verantwortungsvoller, reiner, reicher und wahrer in Empfang nehmen und genommen haben, als wir es je können werden... M. Travian Norfold
und M.ex. Reiju Windfeder, Reaktion auf diesen Artikel schreiben... Neuerlicher Kontrakt mit dem Horasreich unterzeichnet Korrespondenz aus dem Káhet Ni Kemi Das Bündnis zwischen unserem Káhet Ni Kemi und dem Reich der Horas zeichnet sich dadurch aus, dass es komparativen Vorteil schafft, also beide Seiten gleichzeitig davon profitieren. Durch Militärlieferungen sorgte das Bosparanische Reich so grundlegend dafür, dass die Häfen Kemis sicher und mit guter Fortifikation ausgerüstet wurden. Auf der anderen Seite finden Handelsschiffe aus dem Bündnisland einen festen Anlaufpunkt bei ihrer Fahrt zu den Überseeprovinzen. In jüngster Zeit gerieten die horasischen Kolonien zunehmend unter Druck, da das Alte Reich seine Militärpräsenz mehr und mehr gen Nordmeer verlegte und auch Handels- und somit lebenswichtige Lieferungen auszubleiben drohten. Das schon propagierte Unheil, die Inseln wie etwa Neu-Bosparan müssten sich für etwa ein Jahr selbst versorgen, wurde abgewendet, wieder einmal durch eine vorbildliche Zusammenarbeit: Hiernach unterzeichneten im Auftrag von allerhöchster Stelle seine wohlgeborene Excellence Adilron ay Oikaldiki, Botschafter des Alten Reiches in Kemi, und ihre durchlauchte Excellence Akilja Algerin-de Cavazo, Repat Ni Sá'sekera und Administratorin D.A.P., einen Kontrakt nach langwierigen Verhandlungen, die im Palazzo Dschinzibar zu Djáset geführt wurden. Demzufolge übernimmt im Auftrag des Káhets die BRAKEM die lebenswichtigen Lieferungen für die Überseeprovinzen Bosparans, so dass deren friedliche Existenz weiter gesichert und eine Prosperität ermöglicht ist. Im Gegenzug verpflichtet sich das Horasreich durch großzügig bemessene Geldaufwendungen die entstehenden Kosten und Aufwände abzudecken. Die Verpflichtungen sind bis auf einen Götterlauf limitiert, können aber durch gegenseitiges Einvernehmen eine Verlängerung erfahren. Die Unterzeichnung des jetzt schon als Wohlstands-Kontrakt bezeichneten Vertrages stellt einen weiteren Meilenstein in der Bündnispolitik der Nisut Peri III. da, die damit allen unrühmlichen Gegenrufen zum trotz, man denke da nur an das Aufkommen der Iri-Maat, eine breite Kooperation ganz zum Vorteile Kemis fortführt. Doctor Enrico Radan Barmin Reaktion auf diesen Artikel schreiben... Reaktionen auf vorangegangene Artikel Bravo! Bravo! Bravo! Der ARCANOGRAMMA ist mit Sicherheit ein wirklich nützliches Werkzeug in Forschung und Unterricht, seine Entdeckung ein Durchbruch für die Wissenschaft - vielleicht nicht an "vorderster Front", aber es ist nur solche Grundlagenforschung, die langfristig die Erweiterung des magischen Wissens sicherstellen kann. Daher an dieser Stelle ein großes Lob an alle diejenigen, die an der Entwicklung dieses Spruches Anteil hatten. Zu guter Letzt noch zwei Fragen: Wo kann ich eine Abschrift der Thesis für die Magier in Arkania erhalten? Wäre es möglich, ein Seminar über diesen Zauberspruch zu besuchen? HESinde mit uns allen, Drakmore Eolan Cardin Reaktion auf diesen Artikel schreiben... Seid beruhigt besorgter Leser, Ich wählte die Namen der Gegenspieler aus wohl überlegten Gründen. Der erste Mond im Jahr ist Praios zugeordnet, doch zu ihm gehört unweigerlich auch sein Gegner Tyakra'man, der ebenfalls Herr über den ersten Mond ist. Da ich selbst keinen von jenen 24 als meinen persönlichen Gott angenommen habe, macht es für mich keinen Unterschied, ob ich erwähne, dass dies der Monat des Guten ist, oder der des Schlechten, da ich doch weiß, dass sie beide über ihn herrschen. So auch bei Efferd und Globomong. Ihr habt mich dennoch in einer empfindlichen Stelle getroffen, da Efferd für mich etwas anderes darstellt, vergleichbar mit den Elementarherren, als die Götter. Er scheint mir, nach einem langen Gespräch mit einem hohen Geweihten des Efferd, als Ganzes. So vereint er die liebliche Welle und das tosende Meer. Doch bin ich in diesen Überlegungen noch sehr am Anfang - denn welche Rolle spielt dann ein Gegenspieler? Möge der Gütige mit euch sein |
In dieser Ausgabe
Beschwörerkonvent in Brabak beendet In der letzten Ausgabe haben wir versprochen in dieser Woche die ersten Vorträge und Berichte vom Beschwörerkonvent, der vom 2. bis 3. Efferd in Brabak abgehalten wurde, zu veröffentlichen, doch es ging eine dermaßen große Anzahl von Zuschriften zu anderen Themen ein, dass wir uns entschieden haben, mit den höchst interessanten Essays, die am Konvent vorgetragen wurden, noch etwas zu warten und ihnen die gebührende Ehre später zukommen zu lassen. Einige der am meisten gelobten und der am heftigsten kritisierten Redner will ich schon jetzt hervorheben: Magister Dratchur Meredin Hazar sprach über die Netze der Kraft, Magister Drakmore Eolan Cardin führte seine Theorie des Arkans erstmals vor einem großen Publikum aus, der ehrenwerte Magister Thundar Hurlemanoff hielt einen sehr widersprüchlich aufgenommenen Vortrag mit dem Titel Ceterum censeo Heptarchinem esse delendam. Und auch illustre Gäste wie Magister magnus Polberra und Spektabilitaet Demelioe Nandoniella Terbysios waren geladen. Nun wollen wir die werte Leserschaft auf die folgenden Ausgaben vertrösten und uns bei den Vortragenden am Konvent entschuldigen, dass ihre Artikel erst so spät im Opus publiziert werden. Meisterin Sheddja |
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der Freunde |