Vom Lande der Orken
So will ich euch Kunde tun, von den Orken und ihrem Wesen.
vor eynem Monat erst, begleytete ich eine Gruppe von Orkland Resisenden...
Ich sage euch, hätten wir alle gewusst, was uns erwarten würde, wir hätten
geradewegs die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen, und wären über diese Wochen hinweg in eyner theuren Herberge eingekehrt...
Dieses Manuscript habe ich gegliedert in zwey Theyle.
Im ersten der beyden werde ich euch berichten zuvorderst von den Strapazen, welche einen Reisenden erwarten der ohne genügenden Schutz den Weg durch's
Land Land der Orken eynschlägt.
Ad secundeum soll euch berichtet wherden von den Orken selbst, ihrer Stammeskultur (so man den Ausdruck 'Kultur' gebrauchen will) und ihrer verwerflichen
Magie (welche sich bey HESinde wahrhaftig nicht auf im Traum erhaltene Visionen beschränkt...
I
Das Orkland...
"Für viele Leser mag etwas bedrohliches in diesem Namen liegen (...) doch die Landschaft bietet sich
unserem Auge als höchst angenehm dar. Ja es gibt wohl kaum einen schöneren Anblick, als die endlosen
Weiten im sanften Wind wiegenden Steppengrases. Nur hier und da brandet das Wogen gegen kleine Inseln aus
Birken- und Wacholderwäldchen und sich über das Land erhebende Steineichen."
So in etwa steht im 'Groszen Aventurischen Atlas' über das Land der Orken geschrieben, wobei jedoch
gewisse Differenzen zur Realität auftreten.
Bei unserem ersten Aufenthalt in diesem von den 12en verlassenem Flecken Deres schon, entpuppte sich
der "sanfte Wind " als stetig stärkher werdender Sturm, welcher sich unaufhörlich weiter in einen schier
ohrenbeteubenden Lärm steigerte, whelcher es vermochte einem Anhänger des rechten Glaubens wirklich und wahrhaftig
das Blut in den Adern gefrieren zu lassen, welches eynen gar schauderhaften Tod nach sich zieht. Ghar wenige nur
überlebten auch nur die erste Woche unserer Reise durch dieses von diesem Tag an von uns allen verhassten Land.
Kein Ende nehmen wollte der Sturm und so wütete er wohl 2 mal 3 Tage lang ohne Paus'.
Das "sanft wiegende Steppengras" erwies sich als (und das ist in kheynster Weise übhertrieben) so scharf, wie ich es nur vom
besten Maraskanstahl her kenne. Unvorbereitet versuchten wir, durch große Flächen, welche mit eben jenem
wahrhaftig niederhöllischem Gewächs überwuchert waren zu gelangen, um uns vor dem Sturm in eynem kleinen Wäldchen in Sicherheit
zu bringen. Nach dem wir nur knapp die Hälfte des Weges hinter
uns gebracht hatten, stürzten zwey unserer Pferde mitsamt ihrer
Reiter in dieses Meer aus rasiermesserscharfen Klingen und nadelgleichen
Spitzen. Sie müssen wohl sofort tot gewesen seyn, denn nach eynem kurzen erschrockenen Aufschrey, kehrte sofort wieder Stille ein.
Nur noch das Brausen des Sturmes und das grollen des Donners waren zu hören.
Später (wir mussten vorerst Schutz vor dem Unwetter suchen) fanden wir nicht mehr als die zwey zur
Unkenntlichkeyt verstümmelte Körper Ramirs und Elidaras. Tausende von Schnitten bedeckten ihren Körper, hatten Kleydung und
Anderes einfach durchdrungen. Mehrere Gliedmaßen waren abgetrennt worden bei
diesem schrecklichen Sturz in dieses Meer aus lebenden Klingen.
Die Bewohner des Orklandes
Man mag jetzt denken, Wetter und Flora seyen die eynzigen Übel, mit dem dieses
wahrhaftig verfluchte Land aufwarten kann, doch weyt gefehlt.
Nachdem der Sturm endlich abflaute, das Unwetter nachließ, sahen wir uns mit eynem völlig anderem Problem
konfrontiert:
Auf unserer Flucht vor dem Regen der die vergangene Nacht wie tausend Peytschenhiebe unsere Körper geschunden hatte, waren
wir in eyn kleines Birkenwäldchen gelangt, welches, wie wir feststellen mussten, nicht nur von uns als Schutz vor dem
Regen benutzt wurde, sondern auch von eyner Familie von Orklandbären!
Wie vom Blick des Basilisken standen wir da, als sich diese vierbeynigen, bepelzten
Mordmaschinen uns näherten. Nur der Geystesgegenwardt und dem schnellen Handeln
der von uns angeheuerten Begleyter war es zu verdanken, das wir alle diese
Begegnung überlebten.
Doch nicht nur auf diese furchterregenden Monstren mit ihrem verschmutzten Fell und dem vom Kampfe mit Artgenossen
gezeychneten Körpern trafen wir, sondern auch auf Gefahren die hundertmal tödlicher waren, aufgrund der Tatsache, dasz sie sich gegenüber eynes Reisenden, welcher sich nicht
ausgiebig mit der örtlichen Fauna&Flora beschäftigt, erst gar nicht offenbaren, sondern erst dem Auge eynes Fachkundigen, wie wir (wie ich bitter bereuhen musste) keynen unter uns hatten, ihre wahre niederhöllische Natur
zeigten.
Nur kurz seyen hier zum Abschluss noch die 2 Wolfsarten erwähnt, welche hier heymisch scheynen, namentlich die bekannten Grimwölfe, sowie eyne mir unbekannte weytere Art, (welche von eyner unheyligen Wut ergriffen
scheynen, reißen sie doch Wölfe ihres eygenen Rudels, nur um ihren Blutdurst zu stillen) sowie Schwärme von
Harpyien, welche ständig über uns ihre Kreise zogen, um nur ab und an einmal
herabzustoßen und sofort wieder umzukehren bey Anzeychen von Gegenwehr, pausenlos auf einen Fehler unsererseyts wartend, um zum
endgültigen Todesstosz auszuholen, und uns ins Reych des Todes zu verbannen.
Doch auch Ungeziefer hat es hier Zuhauf - als Beyspiele sollen mir hier die Orklandbremse, als auch die Wolfsratte dienen, welche sich hier äuszerst wohlzufühlen scheynen.
Es scheynt mir, so muss ich sagen, als könne in diesem Land keyn Leben existieren, welches nicht von Geburt an mit Klauen oder
Reyszzähnen gerüstet sey.
"Möge das Opus auf ewig fortbestehen,
nicht den Weg alles Derischen gehen
In NANdus Namen -
Amen! "
Adeptus Majoris al-Shafir ben Khalid Magister de sensuum medacia Erschienen in Opus no. 44 am 5.12.1999.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Vom Lande der Orken - Teil II.
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