Licht und Schatten
Nichts existiert ohne Gegensätze, so mussten viele Abenteurer erkennen.
Doch was wäre wenn einer dieser Gegensätze aus seinen Fugen geriet und
sich gegen uns wendet oder vielleicht sogar ganz verschwindet? Jedenfalls
existiert nichts ohne das Gute, ebenso nichts ohne das Böse.
Grundsatz
Wir kennen ihn, den ewigen Krieg zwischen Gut und Böse. Jedoch nehmen
wir einmal an das Böse würde verschwinden. Oder lasst uns ganz von Anfang
beginnen. Was würde passieren wenn das Gute gewinnt? Was stellt eigentlich
Gut dar? Das Gute kämpft für die Rechte und die Freiheit sowie den
Reichtum und das Glück aller Leute während man so sagt, dass das Böse
genau das Gegenteil dessen macht. Doch kämpft das Böse nicht genauso für
uns, um Macht über uns zu erlangen?
Das Gute
Das Licht überrannte das Land und überzog es mit Frieden. Weite, grüne
Ebenen entstanden, durchzogen von großen Bächen aus Honig. Die Bienen
summten laut und die Vögel flogen. Die Pferde grasten. Alles war Leise und
friedlich. Doch was täten wir mit diesem Frieden? Mit Frieden wäre es
langweilig, nichtsdestotrotz wünschen wir ihn herbei. Doch wieso können
wir keinen Frieden schaffen? Weil das Gute existiert! Wir müssten das Böse
besiegen, um das Gute zu töten und alles würde sich wiederholen. Denn ohne
Böses würde das Gute nicht mehr gebraucht und ohne Frieden existiere keine
Angst, keine Furcht unsere Worte wären falsch, deshalb gibt es gute
Menschen, die gute Worte unterstützen. Menschen reden gut aus Überzeugung,
jedoch, in diesem Aspekt betrachtet, ist denn nicht das Böse gut? Es
bewahrt uns vor schlimmerem. Doch was ist so schlimm, dass wir es nicht
sehen wollen?
Das Ende
Das Ende aller Tage, es endet mit der Schlacht zwischen PRAios
und dem NAMenlosen. Das Feuer wird
hell am aventurischen Praioshimmel stehen, während die Drachen das Land überrennen
und alles unter sich vernichten. Doch was passiert danach? Wenn das Gute siegt,
wird es nur Frieden geben, doch wenn das Böse siegt, wie kann es dann Krieg
geben? Niemand ist bereit für Nichts zu kämpfen. Der Sinn im Leben eines
Kriegers, Magiers, Novadis, Zwergen oder wie auch immer ist es zu leben, doch
wie kann man in völligem Frieden oder Krieg leben? Der Frieden bring
Stillstand mit sich, niemand bräuchte sich mehr sorgen. Der Tod bringt Verlust
mit sich, alles würde ein Ende nehmen, und dies ist nicht Ziel unserer
Aussage.
Die Frage
Warum wir keinen Frieden haben? Weil wir Böses haben. Aber
ich denke, niemand von euch will unter diesen Umständen Frieden mit der Welt.
Ohne Tod wäre die Welt nicht Avnturien. Und ohne Aventurien hätten wir
nichts. Und wenn nichts ist, dann ist dies das Ende. Nun warum leben wir? Man könnte
PRAios zum Vorwurf machen, dass wir
Arbeitstiere des Staates sind, doch dies ist auch so nicht korrekt. Wir leben,
um unseren Willen zu haben. Dies macht alles so einzigartig. Ohne unseren
Willen könnten wir unser Aventurien nicht gestalten. Jeder Baum, jeder Ast gehört
uns. Wir können entscheiden, ob wir den Baum zerstören oder stehen lassen.
Auf gleiche Weise beeinflussen wir auch das Leben anderer. Und diese Sache,
wenn sie auch von den Meisten unbemerkt ist, ist es, was unserem Leben einen
Sinn gibt. Es sind nicht Kämpfe zwischen Leben und Tod. Es ist die Art etwas
zu tun. Ob man etwas tut, und wie gut oder schlecht man es macht ist gleich. Es
zählt nur vor den Zwölfen, ob man etwas getan hat, und damit etwas zu ihrem
Schaffen beigetragen hat. Und dieser zerstörte oder in Ordnung belassene Baum
wird alle, die an ihm vorbei gehen, unbewusst an uns erinnern. Und er wird das
Leben, Licht und Schatten, Gut und Böse, den Sinn seines Seins verstanden
haben. Gut und Böse spielen hierbei nur die Rolle des Neutrals, damit wir über
unser Schaffen nachdenken.
Gabriel Schattenherz, Paladin der Zwölf und
Schlächter alles Bösen Erschienen in Opus no. 52 am 30.1.2000.
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