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Der Schwarze Limbus    

28. Ingerimm im 54. Götterlauf nach Hal

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Delegation aus Olport eingetroffen!

Endlich erreicht uns die erschöpfte Delegation von der Halle des Windes, und was sie über den rätselhaften Feenhut zu berichten haben ist wahrlich interessant...

Gerade gestern erreichte uns eine Gruppe Magier aus der Halle des Windes zu Olport, welche unter der Leitung des ehrenweten Magus Karven Jurgasson zu einer Reise in den Süden aufgebrochen war. Die fünf Magi et Magae hatten zu vorderst die erklärte Absicht, ihr Wissen in den altehrwürdigen Hallen unsere Akademie zu bereichern. Doch zwei weitere Gründe gab es, die Delegation aus Olport in unsere Akademie zu bitten: Zum einen sind die Magier aus Olport bekannt für ihre Beherrschung der Lüfte und des Windes und derselbigen elementaren Manifestationen, mit deren Hilfe wir versuchen wollen, den gesamten Bibliotheksbestand in den großen Vorlesesaal umzusiedeln. Zum anderen erhoffte ich mir Informationen über den in der letzten Ausgabe des Opus erwähnten Feenhut. Und tatsächlich konnte ich von Magus Karven Jurgasson einiges Interessantes über diese seltsame Pflanze in Erfahrung bringen:

Der Feenhut ist ein Winzling unter den Hutpilzen. Er wird nur selten größer als einen Finger. Sein Hut ist spitz und am Rand leicht nach innen gewölbt. Die Außenseite des Hutes ist von tiefem Violett, die Unterseite und der Stiel sind wesentlich heller, die Lamellen sind fast rosa. Nun muss selbst der geübte Pflanzenkundler aber achtsam sein, denn allzu leicht nur verwechselt man den Feenhut mit der Feenkappe.
Der Feenhut jedoch wächst stets einzeln und nur an dunklen, kühlen und feuchten Orten. Er ist - so schließe ich aus einigen Berichten und so teilte mir auch Magus Karven Jurgasson mit - nur im nördlichen Aventurien, zumindest aber nördlich von Thorwal, aber auch in Teilen des Bornlandes, zu finden.

Aus dem Feenhut läßt sich angeblich ein Mittel gewinnen, das auf viele Elixiere und Tinkturen eine potenzierende Wirkung hat. Auch wenn ich mir weder die Subsistenz noch das Zustandekommen der Wirkung dieses Mittels vorstellen kann, so muss ich wohl den Berichten des Olporter Magus Glauben schenken, hat er solchiges doch schon mit eigenen Augen gesehen. Allerdings wurde ich auch vor der Anwendung des Feenhuts gewarnt, denn obwohl keine direkt nachweisbare magische Energie in der Pflanze steckt, so ist doch "nichts aus den Feenlanden [...] bar Zauberei, so auch diese Dinge nicht", wie uns schon im 'Druidenkraut und Hexenwurz' gesagt wird. Und es soll bereits des öfteren vorgekommen sein, dass ein vortreffliches Mittelchen durch Hinzugabe dieses Pilzes zu einer Tinktur mit abscheulicher Wirkung wurde.
Der suchende Kräuterkundige mag den Feenhut nur am Tag und bei genügend PRAioslicht zu finden imstande sein, da der Pilz ob seiner geringen Größe leicht zu übersehen ist.
Den reifen Pilz mag man bloß in der Zeit von TRAvia bis BORon sammeln und ihn auch gleich danach zu einer Tinktur verarbeiten, da er nach spätestens fünfzehn Stunden seine Wirkung verliert.
Zur Verarbeitung konnte mir Magus Karven Jurgasson nur wenig sagen, denn selbst im Norden Thorwals muss man wohl oder übel eine Tochter Satuarias aufsuchen, so man einen gefundenen Pilz verarbeiten will. Nun gut, dies soll mich nicht allzu sehr stören, denn wozu habe ich denn ein ganzes Jahr meines Studiums dem der Pflanzen gewidmet. Es wäre ja gelacht, könnte ich die Verarbeitung vom Pilz zur Tinktur nicht spätestens in der nächsten Ausgabe angeben.

Grossmeister Erilarion Androstaal

von: Philipp Schumacher
Erschienen in Opus no. 8 am 7.3.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu Vom Feenhut.

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