Der Allaventurische
Beschwörungskonvent zu Brabak
Sub luce maglina, ducentesimus incluti magi in Brabak appeteunt
'In spärlichem Licht (metaph. dunkle Halle), erscheinen 200 berühmte Magi in Brabak'
"Non academiae, sed liberae refemus"*
Dratchur Meredin Hazar in seiner Begrüßung am 2. Efferd
Brabak - Am 2. Efferd des Jahres 1024 n.Bf. treffen
zirka 200 Magi in der dunklen Halle zu Brabak zusammen, diskutieren und halten Vorträge rund um das Gebiet Beschwörung. Der eigentlich für nur einen Tag angesetzte
'allaventurische Konvent der Beschwörer' wird auch am 3. Efferd
fortgesetzt, da diese Gelegenheit Anlass zu langen Diskussionen und Beiträgen war. Trotz der
praiostäglichen Pause waren selbst am 5ten und 6ten Efferd noch Vorträge zu hören
und etliche Magi hielten sich in den Räumlichkeit auf. Am Abend des 3. Efferd verabredet man sich auf
unbestimmte Zeit wieder zusammenzutreffen. "Der Bethanier wurde vernichtet, und jetzt gilt es die Macht zurückzugewinnen und das Ansehen der Magie wieder zu verbessern" so die Meinung der meisten.
Hier soll ein kurzer Abriss der Geschehnisse gegeben
werden, bevor wir uns den einzelnen Vorträgen und Berichten widmen:
Der 1. Tag
9. Stunde - Einzug der Magister von Brabak und Begrüßung der angereisten Magi und Magae durch die Spektabilität von Brabak, Demelioe Nandoniella Terbysios. Vorstellung des Tagesablaufes.
10. Stunde - Verschiedene Begrüßungen: Galin von Raschtulswall, Umbraskador il Brabak und Manjerra von Raschtul halten jeweils eine Rede zur Begrüßung. Später folgen Schilderungen über die Forschungen an ihren Akademien.
11. Stunde - Der erste Vortrag von Magister Dratchur Meredin Hazar: Die Netze der Kraft - Commentariolum zur sphärengebundenen Magie.
13. Stunde - Magister Drakmore Eolan Cardin: Die Theorie des Arkans als Grundlage der Materie und ihre Folgen für beschwörende Magie.
14. Stunde - Magister Merefin Pericles Hefaron: Nodices und Nodix - Warum der Bethanier so schnell an Macht gewann.
15. Stunde - Diskussionen über die einzelnen Vorträge in kleineren Gruppen von
ungefähr je 20 Magi, in welchen der Vortraggeber jeweils Erklärungen abgibt.
19. Stunde. Beginn des Abendprogramms - Thomeg zu Raschtullswall: Theologischer Exkurs
über Kraftlinien und ihre Bedeutung im Bezug auf die Beschwörung.
20. Stunde - Magister Borgana ibn Walut: "Aus persönlichen Gründen nicht mehr
anwesend." Vertretung durch Thar Dornesdokh.
21. Stunde - Meisterin Sheddja: Theoretische Betrachtung Elementarer und Dämonischer Komponenten in der Chimärologie.
22. Stunde - Magister Thundar Hurlemanoff: Ceterum censeo Heptarchinem esse delendam.
23. Stunde - Magister magnus Polberra: Inopinabilis.
24. Stunde - Ende des ersten Tages und Vorstellung des Zeitplanes des nächsten. Man verabredet sich zur 9ten Stunde.
Der 2. Tag - Die meisten Magi trafen zwar schon etwa zur 8ten Stunde ein, doch war in dem Chaos von Diskussionen kein
geordneter Beginn vor der 11ten Stunde möglich.
11. Stunde - Zusammenfassung des letzten Tages von Magistra Yarasia und Beginn der neuen Vorträge.
12. Stunde - Magistra Yarasia: Gebündeltes Chaos - Die Diener Asfaloths.
13. Stunde - Vortrag von Djamila al Mandran.
14. Stunde - Magicus Gahlin v. Raschtulswall: Madas Haare - Warum sie die Sphären verbinden.
15. Stunde - Magistra Manjerra von Raschtul: Das 7te Element: Die Kraft - und warum kann man mit einem Element
Dämonen beschwören?
16. Stunde - Magister Dahomir Rebrosko: Die Kraft in ihren Grundformen - wandelbar und gefügig auch in der Beschwörung.
ab der 17. Stunde - Diskussionen und Vorträge in kleineren Gruppen.
21. Stunde - Spektabilität Demelioe Nandoniella Terbysios: Zusammenfassung der
Tage und Ausblick in die Zukunft.
Weitere Diskussionen wurden bis tief in die Nacht hinein geführt...
Kurzberichte von Teilnehmern des
Konventes in chronologischer Abfolge
"Ganze zwei Wochen dauerte die Reise, bis ich schließlich im tiefen Süden angelangt war. Das Klima, die drückend heiße Sonne und die trockene
Luft geben dem ganzen Körper ein Gefühl des Verdörrens. Als ich den Urwald, den ich mit Hilfe eines
Dschinns überwunden hatte, hinter mir ließ und entlang des Mysobs meinen Weg fortsetzte, wurden die bisherigen Unannehmlichkeit zu schieren Qualen. Schließlich lag das berüchtigte Brabak vor mir. Zuflucht so vieler menschlicher Hunde - der Sündenpfuhl Aventuriens. Und mitten in seinem Herzen die dunkle Halle der Geister.
Der Granitbau überragt alle Gebäude Brabaks. Die Mauer wird durch winzige Fenster und etliche Wasserspeier vor der totalen Schwärze gerettet. Der einzige Zugang liegt hinter einer bronzenen, mit Dämonenfratzen verzierten Tür in der Mitte der 70 Schritt breiten Fassade. Neben der Tür öffnet ein basaltener gehörnter Vogeldämon seinen scharfen Schnabel, in dem es ständig feucht-blutrot glänzt. Dieser Zustand ließ mich nicht gerade beglückt aufschreien, doch legte ich meine Hand in den Schnabel und bewegte den kleinen Türklopfer, der sich darin befand. Ich wurde wohl
für würdig empfunden, denn keine Minute später wurde ich Zeuge, wie die schwere Bronzetüre auseinander glitt. Der Flur, der sich mir offenbarte, wurde von schwarzem Nebel durchwabert und seltsame Geräusche drangen an mein Ohr. Wie aus dem Nichts erschien nach einigen Schritten in
dem Raum plötzlich vor mir die riesige Jadestatue Iribaars, des Herrn des verbotenen Wissens. Neben der Gestalt wartete eine Frau auf mich. Die unglaubliche Schönheit ihres Gesichtes, das von einer blonden Mähne umschlungen war, wurde durch ihre zerstreut aufgesetzte Lesebrille, wie sie alte Gelehrte oft tragen, nur verstärkt. Ihrem Körper wurde durch ein schwarzes Samtkleid geschmeichelt und die filigranen Finger waren auf einen Ebenholzstab gestützt. Magistra Yarasia forderte mich mit gütiger Stimme auf ihr zu folgen und hinter ihr herwankend brachte sie mich in das 3te Stockwerk in mein Gästezimmer."
- ein Adept aus Punin in seinen Schilderungen gegenüber einem Magister
"Am ersten Efferd begann die Anreise. Keine Minute verging, wo nicht die fremden Stimmen von einigen Magi zu hören waren. Gegen Abend rief mich und die anderen plötzlich ihre Spektabilität in die Kuppel. Erwartungsvoll stieg ich die Stufen zu ihr hinauf. Im Zimmer warteten die anderen bereits. Das Problem schilderte unsere Spektabilität in kurzen Worten. Die Schule des Schmerzes in Elburum hatte einen Abgesandten geschickt, und gegen Nacht hatten sich einige Magi aus Warunk und Yol-Ghurmak angekündigt. Sollten wir die Abreise aller Mitglieder der GGGdG aufs Spiel setzen und die Verärgerung der anderen Akademien? Nach einer kurzen Diskussion handelten wir schnell. Die Türe würde sich für keinen der Magi aus den
Schwarzen Landen öffnen, draußen jedoch würden wir ihnen die Fügung erklären müssen, wollten wir keinen offenen Kampf hervorrufen. Jeder Satz war bedacht. "Uns sind die Hände gebunden, erst müsst ihr den Einzug in die Bruderschaft der Wissenden erlangen, sonst kann keiner von uns, euch, hier, Einlass ohne Zwang und Not gewähren." Kalte Blicke waren das einzige, was uns erwidert wurde, der Abgesandte aus Elburum tat alles um ein möglichst gutes Klima zu bewahren. Er nächtigte noch bei uns und reiste, nachdem er sich tausendfach
für die Unannehmlichkeiten entschuldigt hatte, sehr früh am Morgen ab. "Diese Speichellecker taten doch alles daran in die Bruderschaft aufgenommen
zu werden." In Erwartung und Vorbereitung verbrachte ich den Rest des Tages."
- Magister Dratchur Meredin Hazar, am 1. Efferd in seinen Aufzeichnungen
"Ein Meer von Magiern, umhüllt von edlem Stoff. Fast künstlerisch wirkte das Farbenspiel aus schwarz und weiß auf mich. Die Beschwörer der Elementaren, in ihren weißen Tunikas, und die der Dämonen, in schwarze Seidenumhänge gehüllt. Doch war unvergleichlich mehr Schwarz im Raum, alle Adepten, Studiosi und Magi, die aus Brabak stammten, schienen sich hier versammelt zu haben. Die Akademie Mirham war durch sieben Adepten und die gelehrten Magister Darsinias Hefeistos Corô Orphelius und Dahomir Rebrosko vertreten. Aus Fasar war Magister Tardisilius Rafar ibn Sadesh zu uns gestoßen, der einst Schüler von Thomeg Atherion war. Und hinzu kamen etliche Lehrmeister, die unter dem "strengen Blick" der Bruderschaft ihre Arbeit hier im Süden
verrichteten und heute angereist waren. Doch gegen jene Übermacht stand auch eine beachtliche Summe an Graumagiern im Raum, das Konzil der elementaren Gewalten hatte mit Gahlin vom Raschtulswall einen im ganzen Kontinent geschätzten Magicus gesandt, dieser hatte nicht minder erfolgreichere Collegae mitgebracht, Thomeg zu Raschtullswall und Hieropyna vom Raschtullswall waren mit ihren Arbeiten in weiten Teilen Aventuriens der gelehrten Bevölkerung ein Begriff. Die seit kurzem zu Ruhm aufgeschwungene Academia Limbologica schickte mit Meisterin Sheddja und Meister Achmed ibn Mhukkadin al Ghunar und zwei Adepten eine ebenfalls große Gesandtschaft, was zeigte, dass der Konvent auch von der Grauen Gilde angenommen worden war. Punin war leider nur durch einen Adepten, der seinen Namen hier nicht nennen wollte, vertreten. Die Stadt der Magie, genannt Arkania, schickte trotz der Kriegslage seine Spektabilität Drakmore Eolan Cardin. Den langen Weg von Lowangen war der Magister Thundar Hurlemanoff, der Abgesandte aller Lowangener Akademien, geeilt. Aus Rashtul war Manjerra von Raschtul mit 3 Studiosi angereist, wohl auch in der Hoffnung hier einige der entflohenen Adepten zu finden - dieser Wunsch wurde jedoch nicht erfüllt. Als ein Saalordner, wohl einer der Studiosi, eintrat und mit einem schweren Holzstock auf die Steinquader des Bodens zu hämmern begann und gleichzeitig "silentium, silentium, collegae" rief, trat sofort Ruhe ein. Mit lauter und schriller Stimme kündigte er den Beginn des Konventes an und bat die Sitze vor dem Rednerpult einzunehmen. Wir setzen uns. Als schließlich nur noch das
Knistern von Stoff zu hören war, schwang die Flügeltüre hinter dem Rednerpult auf. Einfache schwarze Roben, die Gesichter unnatürlich bleich, barfuss und in den Händen ihren Magierstab, so zogen die Magister von Brabak ein und nahmen ihre Plätze über dem Podium ein. Zuforderst die schöne Magistra Yarasia dicht gefolgt von Magistra Neres, deren offene schwarze Haare nur einige Spann über dem Boden abgeschnitten waren, dann die Magister Hazar, Borgana, Polberra, Pericles, Heitor, mit tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen wirkten sie wie ein Zug Boronis, und schließlich ihre Spektabilität gefolgt von den restlichen Magistern. Die Schlichtheit der Magister war erstaunlich, da man anderes von ihnen gewohnt war, aber den größten Gegensatz dazu bildete Magistra Terbysios. Die Spektabilität hatte die Linien ihres Gesichtes in die orientalischsten Formen gezwungen, wie wir es von den Tulamiden kennen. Die strahlenden Augen und der harte Mund waren von einem Turban aus Goldgeflecht
gekrönt, auf dessen Spitze eine Boronsotter aus purem Gold majestätisch herrschte. Ihre langen Haare wurden von kleinen Schädelfiguren durchwirkt. Ihren Leib umhüllte ein langer Mantel, dessen hoher Stehkragen bis weit über ihren Hinterkopf hinausragte. So glänzend war mir die alternde Schönheit noch nie vorgekommen."
- Adeptus Mirain Dorilios von Brabak
"Nach etlichen, sich wiederholenden Begrüßungen und mehrmaligen Neuerwähnungen,
dass Magie in diesen Tagen verboten wäre, begannen die ersten Reden. Schweren Schrittes ging als erster Magister Meredin Hazar auf das Podium. Sein sehniger und ungewöhnlich kräftiger Körper wurde durch die enganliegende Seidenrobe gewaltig zur Geltung gebracht. Als er oben angelangt war, streifte er seine Kapuze zurück und in seinen langen blauschwarzen Haaren kam eine feine silberne Krone zur Schau. Fremdländische echsengleiche Symbole waren auf ihr verteilt und Glyphen des Drakne waren darauf zu lesen. Ohne Zögern setze er sofort zu sprechen an. Die feindlichen Blicke vieler im Raum schienen ihn nicht zu stören, denn in voller Sicherheit sprach er von den ungeheuerlichsten Dingen. Nach über zwei Stunden, in denen mehrere Magister das Rednerpult kurzzeitig betreten hatten um ihre persönlichen Erfahrungen zu berichten, hatte Magister Hazar seine Rede beendet. Nun betrat der kahlschädelige Magister Cardin die Bühne, präzise, gestochen scharf präsentiert er seine Forschungen."
- Adeptus Tsolvar ibn Sirion aus Fasar
"Herr Cardin, sie haben das Wort!" Mit diesen Worten trat der Diskussionsleiter vom Podium, von dem er kurz zuvor noch die heftigen Auseinandersetzungen über den vorangehenden Vortrag geleitet hatte. Drakmore erhob sich und machte einige gesetzte Schritte auf das Podium zu und stellte sich dahinter. Der seinen Weg begleitenden Beifall - zum Großteil geheuchelt oder nur Vorschußlorbeeren, dessen war Drakmore sich sicher - ebbte ab, als Drakmore seinen ersten Vortrag auf einem Konvent begann:
"Werte Damen und Herren, Collegae et Collegi!
Zu Beginn meines Vortrages möchte ich mich bedanken bei denen, die es mir möglich gemacht haben, heute hier zu stehen und einen Vortrag vor diesem erlauchten Publikum zu halten. Gedankt sei den Magistern der Dunklen Halle, allen Organisatoren dieses Konvents und natürlich nicht zuletzt auch allen Angereisten, die dieses Konvent mit Leben erfüllen und so zu einem interessanten Ereignis gemacht haben - und immer noch machen.
Ich hoffe, mit diesem Vortrag auch meinen Teil zu diesem Konvent zu leisten und uns zumindest mit genügend Diskussionsstoff für den heutigen Abend zu versorgen. (Etwas Gelächter.)
Thema meines Vortrages, wie alle sicher schon dem Programm entnommen haben, ist das Arkan. Diejenigen, die den OPUS aufmerksam lesen, werden schon wissen, worum es geht - ihnen werde ich eine Erweiterung meiner Theorie und eine Wiederholung als Gedächtnisstütze zu bieten haben; alle diejenigen, die den OPUS nicht genau verfolgen, werden trotzdem genug erfahren, um an dem sicherlich folgenden Streitgespräch erfolgreich teilzuhaben. (Wieder etwas Gelächter. )"
Nach diesen einführenden Worten beginnt Drakmore in einem anderen, nicht so gelösten Ton zu sprechen. Er wirkt, trotz seines geringen Alters, schon wie ein professioneller Magister, der gewohnt ist, dass seine Studenten genauestens zuhören.
- aus den Aufzeichnungen eines Novizen
(Den Artikel "Das
Arkan", erschienen im Opus no. 83, einsehen.)
"Der dritte Redner, Magister Pericles Hefaron, strich erst im letzten Moment, bevor er seine Stimme erhob, seine Kapuze aus dem Gesicht und ein erschrockenes Raunen durchzog die Reihen der
Gäste. Das halbe Gesicht des Magisters glich einer Maske. Nach wenigen Augenblicken des
Beobachtens erhob er seine Stimme mit folgenden Worten "Seid beruhigt Collegae, es dauerte nicht lange, bis der
Dämon die Rache dafür zu spüren bekam", dann begann er mit seiner Rede über
den genauen Vorgang des Dämonenmeisters und wie ein Mensch ohne gegen viele Menschen
kämpfen zu müssen die wichtigsten Nodices zur Beschwörung unter sich vereinen konnte. Akribisch
erklärte er jeden Schritt Borbarads und stellte damit auch klar, dass sich keiner dieser
Plätze, mit Ausnahme des Konzils in der Hand der hier anwesenden Beschwörer befände und es
gelte diese der Bruderschaft wieder zugänglich zu machen. Dann folgten lange Diskussionen bis tief in die Nacht hinein, die gegen Abend durch weitere
Vorträge einen Flut an Wissen bildeten. Nach der ersten Pause betrat Thomeg zu Rashtul die Rednerbühne. Sein gepflegtes tulamidisches Aussehen ließ an andere berüchtigte Beschwörer wie Tarlisin von Borbra erinnern. Die Haare lang und braun, nach Rosenwasser duftend, und umhüllt mit einer blauen samtenen Robe, die die Zeichen der
Götter, Bewegung und der Elemente wiederspiegelte. Einen einfachen ungeschmückten Stab führte seine Hand. So musste sich jedes Kind einen Magier vorstellen, schön und reich. Mit federleichten Schritten erklomm er die Empore und setzte mit gütiger Stimme, der von seinem freundlichen Aussehen geschmeichelt wurde, seine Rede an. Der nächste Vortrag, welcher durch den Magister Borgana gehalten werden sollte, musste leider auf unbestimmt, oder die nächsten Tage verschoben werden. Ein Problem, welches wichtiger zu sein schien, wartete auf seine Lösung. So erklärte sich zur Freude
aller Thar Dornesdokh, bekannt durch einige Sphärologische Werke, bereit seine Rede um einige Zeit vorzuziehen und somit eine Pause zu überbrücken. Schon nach wenigen Worten fesselte er die Zuhörer in seinen Bann, ihre Augen folgten seinem Mund. Bis zum Ende hielt er uns in seinem Bann. Ein ersehnter weiteren Höhepunkt des Tages bildete die Rede der Magistra
Sheddja von der Academia Limbologica. Gehüllt in die Robe des curriculum scientiae limbologicae,
weiß, mit dunkelblauem, silberdurchwirktem Kragen, begann sie sehr erregt
über die dämonischen Hybriden zu berichten. Ihre Augen spiegelten Ärger
wider, bis sie schließlich,
als sie den zweiten Teil des Vortrages erreichte, plötzlich von innerer
Ruhe erfasst wurde und fast versonnen fortfuhr."
- Adeptus Tsolvar ibn Sirion aus Fasar
"Als Thurdan Hurlemanoff seine Rede begann und die sofortige Vernichtung aller Heptarchen und ihrer Handlanger forderte, sah man, wie sich im Verlauf des Redens einige Gesichter in maskenhafte Steinfresken zu verwandeln schienen, als er die
schändlichen Brutstätten der Heptarchen ansprach. Die Erinnerung daran, dass Magister magnus Polberra, Gaius Cordovan Eslam Galotta direkt in die Arme des
Dämonenmeisters trieb, als er jenen aus Brabak verbannte, war noch zu frisch. Und
einige Dämonologen kämpften an der Seite des Bethaniers nur um danach festzustellen,
dass sie ein Reich der Heptarchen errichtet hatten. Nach tosendem Applaus der GGGdG und der
Schüler Thomeg Atherions, doch ohne eine Regung der Schwärzesten, verließ
er das Podium. Nun betrat der letzte Redner die Bühne. Magister magnus Polberra, der kleine fette Mann mit der fisteligen Stimme, der eher tot als lebendig zu sein schien, begann zu beschreiben, was sich hinter dem Namen 'Inopinabilis' verbarg. Das Unglaubliche war eine These zur Paktiererei mit
Vielgehörnten Dämonen. Der Nekromant führte viele Beweise an, die stichhaltig zu sein schienen. Nachdem manche Magi der Grauen den Raum verlassen hatten, wurden seine Thesen immer gewagter. Seine Stimme hatte gegen Ende des Vortrags bereits eine hysterische Form angenommen, bis er schließlich mit diesen Worten
schloss: "Was schadet uns denn solch ein Pakt? Nur den Neid der Machtlosen und der anderen Gilden!" dann verschwand er hinter der großen Flügeltüre und erschien daraus nicht wieder in diesen Tagen."
Adeptus Tsolvar ibn Sirion aus Fasar
"Der nächste Tag folgte ähnlich wie der Erste: Viele Vorträge und heftige Diskussionen. Gegen Abend verabredete man sich in ungewisser Zeit wieder zusammenzutreffen. Nun verließen ein Teil der Magier den Konvent. Von der Kuppel der Akademie aus sah ich weit vor der Stadt, wie sich geflügelte Schlangen, Dschinne und fliegende Teppiche erhoben. Viele mussten ihre Lehrtätigkeit wieder aufnehmen. Der Alltag würde nun
für einige wieder eintreten, doch waren immer noch über 100 Magier anwesend, was
wohl für morgen einen weiteren langen Tag voraussagte."
Adeptus Mirain Dorilios von Brabak
Wir sind erfreut bekannt geben zu dürfen, dass in der
nächsten Ausgabe des Opus einige der am Konvent gehaltenen Vorträge in
gekürzter Form wiedergeben werden können.
Fußnote:
* "Nicht die Akademie, sondern die Freiheit wollen wir neu beleben."
von: Johannes Fuss Erschienen in Opus no. 101 am 25.3.2001.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Reactio ad "Der Allaventurische Beschwörungskonvent zu Brabak".
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