Opus veritatis scientiaeque

Der Schwarze Limbus    

28. Efferd im 54. Götterlauf nach Hal

Titelblatt
Compilationen
Archiv
Compages
Suche
meistbetrachtete Artikel
zufälliger Artikel
Umfragen
Redaktion

Menü verstecken


Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (III.)

Auszüge aus dem gleichnamigen Kollektan
aller der Rohalszeit entstammenden Bände 
der 'Gespräche Rohals des Weisen' 
in freier Transkription, 
verfasst in der Sprache des Volkes, 
getätigt durch Lizentiatus Vitus Ehrwald,
Abgänger der Herzog-Eolan-Universität zu Methumis,
so geschehen im Jahre 2515 Horas zu Gareth 
mit gnädiger Unterstützung des Pentagontempels 
der Herrin Hesinde

Über das Erkennen des göttlichen Willens

Meister, sagt, wie sollen wir erkennen, was im Sinne der Götter ist, wenn selbst ein Fürst sich dabei irren mag; ist dieses zu ergründen nicht viel mehr Aufgabe der Kirchen, und ist es nicht vermessen, sich selber derlei anzumaßen?

So ihr den Willen eines einzelnen Gottes zu ergründen sucht, soll euer erster Weg stets der zu den Geweihten sein. Doch so viele Götter da sind, so viele Antworten werdet ihr erhalten, und was ihr wirklich tun sollt, um keinem der Zwölfe zu missfallen, wird weiter euch verschlossen bleiben. Die Kirchen erhalten auf ihre Art ein im Sinne der Götter ordnendes Gleichgewicht, indem jede nach Kräften die Lehren ihres Gottes vertritt. Ihr jedoch, so ihr allen Zwölfen dienen wollt, bemüht euch um Ethik, die goldene Mitte, und diese kann euch nur ein reines Herz aufzeigen. Eure wahrhafte Pflicht ist es, euch ein solches zu bewahren, denn hier, in eurem euch von den Göttern gegebenen Selbst, liegt der Ursprung jedweder Ethik und Moral.

Über die Moral

Meister, sagt, was versteht ihr unter Moral?

Moral ist das Produkt der beiden imaginären Größen Sollen und Wollen, das selbst sich in seiner Realität nicht leugnen lässt. Ihr nennt Moral, was die Menschheit oder ein bestimmter Teil von ihr auf dem Weg zur ethischen Vollkommenheit bereits zurückgelegt hat. In diesem Sinne könnt Moral ihr als gesellschaftlichen Begriff und als Mittelwert der ethischen Praxis der Einzelnen einer Gruppe verstehen. Das Ziel ist stets die Ethik, doch da der Mensch von geringer Stärke ist und sich in seinem Handeln wie in seiner Erkenntnis unterschiedlich schnell entwickelt, bleibt meist zweierlei, was ist und was sein sollte. Ihr sollt euch daher stets bemühen, ethischer zu sein als die Moral, welche selbst nur Mittelmaß zu sein vermag. Der Tag, an dem wahrhafte Ethik und gesellschaftliche Moral in Theorie und Praxis übereinstimmen, wird der Tag größten zwölfgöttlichen Wohlgefallens sein.

Erschienen in Opus no. 103 am 8.4.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (II.).
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Aus den 'Gesprächen Rohals des Weisen über Ethik und Moral' (IV.).

Suche in 575 Opus-Artikeln

ein oder mehrere Begriffe
alle Artikel anzeigen

Der Schwarze Limbus Nachricht an die Autoren (c) 1998-2006 Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels