Das Unendliche der Materie
Seit ich vor 2 oder 3 Praiosläufen (in meiner Experimentierstube ist das Wirken von Praios und Boron nicht zu erkennen) mit den Experimenten begonnen habe, hat sich einiges verändert. Ich habe herausgefunden, wie Satinav die Materie dazu bringt zu altern – und ich habe herausgefunden, wie manche Lebewesen es verhindern können!
Primo habe ich begonnen zu erforschen, wie lange die Verwesungszeiten bei toten Körpern
sind. Je nach Größe geht es verschieden schnell. Außerdem ist wichtig, wie lange der Körper schon so ruht und wie er konserviert wird. Bei einer relativ konstanten Temperatur eines praiodanischen Sommers verwest ein menschlicher Körper, der etwa 75 Stein wiegt, in 3 Tagen. Bei khomglutartigen Temperaturen ist der Körper schon in 2 Tagen verwest. Wenn der Körper jedoch einer Temperatur wie in der Firunszeit ausgesetzt wird, hält das den Verwesungsprozess stark auf. Der Körper verwest erst nach 31 Tagen vollständig.
Dann habe ich mir darüber Gedanken gemacht, wie man diesen Prozess vielleicht verlangsamen oder anhalten könnte. Ich habe herausgefunden,
dass ein Gemisch aus den Kräutern Donf, Wirselkraut und Thonnys eine konservierende Wirkung auf den toten Körper ausübt. Zu aller erst habe ich den Körper gewaschen, dann habe ich die Kräuter in verschiedenen Mengen in eine Wanne gelegt, den Körper vollständig eingelegt und am nächsten Tag das Wasser aus der Wanne verdampfen lassen. Der Körper zeigte im praiodanischen Sommer erst nach 2 Tagen die ersten Anzeichen von Verwesung, insgesamt hat der Verwesungsprozess ganze 11 Tage gebraucht. Im khomglutartiger Umgebung brauchte er 5 Tage zum
Verwesen und in firunszeitiger Umgebung benötigte er ganze 83 Tage.
Das brachte mich auf die Idee, weiter mit trockenen Stoffen zu experimentieren. Ich fand heraus, dass ein Gemisch aus Salz, Seesalz und geriebener Drachenschuppe eine weitaus bessere Konservierungsdauer hervorrief. Legt man den Körper für drei Tage ein, kann der Körper in praiodanischen Sommerverhältnissen 15 Tage konserviert werden, in khomglutartiger 9 und in firunszeitiger 147 Tage.
Entnimmt man dem Körper die Organe, das Gehirn und die Eingeweide, bleibt er praktisch unbeeinflusst von der Umgebungstemperatur. Man sollte den Körper in festes Leinen einwickeln und an einem trockenen Ort aufbewahren, um ihn in angemessener Form zu konservieren.
Dann experimentierte ich mit Tieren und fand heraus, dass kleinste Lebewesen, die man nur unter einem Vergrößerungsglas erkennen kann (Anleitung zum Bau werde ich später einmal beschreiben), praktisch unsterblich
sind! Diese Wesen benötigen keine zugeführten Nahrungsstoffe, sie legen ihre alte Haut ab und leben in einem neuen Körper weiter.
Das Rezept für die Salzmischung und das Rezept für die Kräutermischung kann man bei mir erfragen, der breiten Bevölkerung möchte ich es aber noch nicht zur Verfügung stellen, denn ich glaube, die einfachen Menschen sind für so ein Wunder noch nicht bereit.
Goromil Magentablitz, Alchimist
Erschienen in Opus no. 129 am 11.11.2001.
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