Der Schwarze Meister
zu Pulchur
Nunmehr seit 26 n.S.N. (i.e. 1005 BF) haust der
Schwarzmagier As'gan Kaerwen aus Dérivaar im "Turm des Blutes" zu Pulchur.
Seit seinem Bezug sollen ihm schon mindestens sieben Mädchen, sechs Jungen
und fünf junge Frauen zum Opfer gefallen sein, weshalb die borianische
Handelsstation bereits vor mehreren Götterläufen eine Belohnung von 400
Brabaker Golddukaten auf den Magus aussetzte.
Als Kind soll As'gan ziemlich wissbegierig und blass
gewesen sein und einem mit den Eltern befreundeten Anatom ungebrochen
Gesellschaft geleistet haben, bis dieser auf mysteriöse Art und Weise sein Leben
beendete. Weiter wird von ihm berichtet, dass er ein großer Tierfreund
gewesen wäre und sich die wilden Tiere geradezu magisch von ihm angezogen
gefühlt hätten. Eine damals noch recht junge Frau erinnert sich daran,
dass er, wenn er sich allein mit den Tieren im Wald befand, mit
glockenklarer Stimme gesungen habe, so als sei er ein rechter Alveraniar.
Seine Eltern selbst waren als Kräuterkundige weit über ihren Heimatort an
der Südküste von Lárus im Herzen des Königreiches Brabak hinaus bekannt
gewesen und sollen mit dem jungen As'gan sehr streng gewesen sein.
Eines Tages brach As'gan unvermutet von zu Hause auf, wobei das Haus
seiner Eltern mitsamt seinen Bewohnern von niederhöllischen Flammen
verzehrt wurde.
Als Kaerwen nach Pulchur kam, muss er etwa 30 Götterläufe gezählt haben -
über die Zwischenzeit ist nichts bekannt.
Aus Furcht der weiß gewandete Magier mit seinem schwarzen Umhang könne
erneut Dämonen herbeirufen, um Aufständische niederzuschmettern wie es
bereits zweifach geschehen war, wurden die abergläubischen Pulcjurai dazu
veranlasst, ihm täglich frisches Wasser und Nahrung vor die Stufen seines
Turmes zu bringen, meiden sie den Turm doch sonst wie den Hexenhügel des
Bauern Síblis in Borian.
Das ehemalige Oberhaupt der borianischen Schwarzakademie, Ew.
Spektabilität Cyraquon Ni Lashar, wähnte As'gan im Pakt mit einer
erzdämonischen Entität, die er als Herrin der dämonischen Scharen
umschrieb.
Gewiß ist, dass As'gan seinen Turm nur einmal im Mond in der Phase des
Kelches verlasse, wo er angeblich in den versunkenen Ruinen der alten
Dalvano-Burg seinem dämonischen Herrn ein Blutopfer darbringe. Ebenso
gewiss scheint zu sein, dass As'gan in den vergangenen Götterläufen
ausgiebige Studien der echsischen Sprache getätigt habe. So soll man ihn
auch des Nachts echsische Invokationen rufend an einem seiner Turmfenster
gesehen haben.
Weitergehende Hinweise und Informationen, die zur Ergreifung des
Finsterlings oder auch zu einem besseren Verständnis seiner Person führen
könnten, sind jederzeit herzlich willkommen und werden entsprechend
entlohnt.
Bandur Boronia, Reichsrat zu Borian
Erschienen in Opus no. 137 am 6.1.2002.
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