Korrespondenz aus dem
Káhet Ni Kemi
Für die geneigte Leser- und Leserinnenschaft in der
Fremde berichtet Dr. Enrico Radan Barmin.
Neuerliche Drohbriefe der Iri-Maat
Es war lange still geworden um die Iri-Maat, diejenige
Untergrundgruppierung, die mit allerlei Verbrechen gegen das
kem'sch-horasische Bündnis kämpft. Zu lange vielleicht? Glaubte das Reich
schon von dieser Plage befreit zu sein, ohne jemals einen entscheidenden
Schritt gegen die verbrecherische Organisation geleistet zu haben? Vor
wenigen Tagen gingen zeitgleich Schreiben in der horaskaiserlichen
Botschaft zu Khefu und in der fürstlichen Residenz zu Khefu ein. Es
handelte sich dabei um Drohbriefe, gerichtet an seine wohlgeborene
Excellence Adilron ay Oikaldike, horaskaiserlicher Botschafter in Kemi,
und ihre durchlauchte Excellence Akilja Algerin-de Cavazo, die Fürstin des
Landes Sá'sekera. Beide wurden in den Pamphleten des Verrates am Reiche
der Kemi bezichtigt und angedroht, die Iri-Maat würde sie des Lebens
berauben wollen. Von offizieller Stelle aus zeigte man sich hierauf
besorgt und kündigte einmal mehr verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an.
Derweil wurde aber auch Kritik am kem'schen Geheimdienst, dem KKAB laut.
Seine Durchlaucht, Dio de Cavazo, Kanzler und Leiter des Bureaus, hätte
bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Erfolge gegen die Iri-Maat
vorzuweisen und es versäumt, mittels entscheidender Schritte die
Organisation und ihre Hintermänner zu entlarven und ihrer gerechten Strafe
zuzuführen.
Erneuter Kriegszug der Waldmenschen?
Erneut gibt es Grund zur Besorgnis in der kem'schen
Baronie Rekáchet. Immer öfter ist das dumpfe Schlagen der Reka-Trommel zu
hören und die Krieger der Rekas scheinen sich in den gen Firun gelegenen
Gebieten zu sammeln. Auch gibt es Berichte von Kriegern anderer Stämme,
die man gesichtet haben will. An den Handelspunkten werden die Besuche der
Waldmenschen seltener und die Rekas, die in letzter Zeit kamen, waren eher
die älteren und sie sprachen hinter vorgehaltener Hand, dass ein böser
Geist durch die Hand der Blassen befreit nun nach Blut lechzt, und, dass
die jungen Krieger dafür nach Rache dürsten. Die Adeligen der Provinzen
Rekáchet, Wachtelfels und Rekmehi sowie die Laguana-Ordenskomture von
Brabaccio und Ka'tem zeigen sich angesichts solcher Berichte besorgt und
so entschloss man sich, in der Siedlung Mohema zusammen mit dem Grafen zu
beraten, wie man den neuen Entwicklungen begegnen soll.
Erschienen in Opus no. 160 am 30.6.2002.
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