De Mysteriis
Filiarum et Filiorum Satuariae I
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Kommentar über die verwerfliche, doch ob ihrer unerklärbaren
Komplexität durchaus als interessant zu bewertende Fluchmagie der Hexen und Hexer, welche
sich selbst sind geneigt zu nennen 'Kinder Satuarias'
Ungeachtet
der ebenso heftigen wie unbedachten und in äußerstem Maße provokativen Kritik, die mir
schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Präsentation meiner Forschungsergebnisse über die
Geheimnisse der sogenannten 'Kinder Satuarias' entgegen schlägt, will ich diese meine
Beitragsreihe nun unbeirrt weiterführen, denn was ich über dieses Thema im Weiteren zu
berichten haben werde, scheint mir zu bedeutsam zu sein, um dem geneigten Leser länger
vorenthalten zu werden.
Wie von mir bereits angekündigt, werde ich mich im Folgenden mit den Möglichkeiten
der Fluchbrechung und den entsprechenden präventiven Schutzmaßnahmen beschäftigen. Viel
wurde von Seiten meiner Kritiker schon über dieses Problem gesagt und leider auch
geschrieben. Es scheint unter unseresgleichen in der Tat derer viele zu geben, die sofort
meinen, sich ereifern zu müssen, wenn sie eines magietheoretischen Stichwortes wie
'Fluchbrechung' ansichtig werden. Mit Begeisterung referieren sie sodann ebenso ungefragt
wie übereilt ihre eben für solche Momente bereits zurechtgelegten Phrasen, die sie einst
in möglichst wörtlicher Form ebenso von ihren Lehrmeistern vorgesetzt bekamen oder in
einem allgemein anerkannten aber angesichts der neuesten Erkenntnisse unserer Zeit oft
hoffnungslos veralteten Werk über die arkanen Künste gelesen haben mögen. Im
Allgemeinen pflege ich nicht, mich an dieser zwar lästigen, doch auch von strebsamem
Interesse zeugenden Angewohnheit besagter Collegae über die Maßen zu stören, doch wo
man aus Übereifer beginnt, Unwahrheiten zu publizieren und ihre Richtigstellung durch
andere mit gleichsam frenetischem Eifer zu sabotieren sucht, da gerate ich doch mitunter
in zornige Erregung. Daher will ich nun die Gelegenheit nutzen, um einige der durch meine
Kritiker in die Welt gesetzten Halb- oder Unwahrheiten aufzuklären und durch eine
systematische Betrachtungsweise dieses Themas zu ersetzen.
Drei Arten der Bekämpfung von satuarischer Fluchmagie können nach unseren bisherigen
Erkenntnissen als zuverlässig und wissenschaftlich belegbar betrachtet werden. Es sind
dies:
- magische
- göttliche und
- seelenheilkundige Methoden
Alle diese trotz ihrer identischen Zielsetzung doch augenscheinlich durchaus
unähnliche Mittel zur Aufhebung bereits vollzogener Verfluchungen sollen Gegenstand
dieses Artikels sein, und ich werde versuchen aufzuzeigen, daß die hier von mir
vorgenommene Einteilung durchaus nicht so klar umrissene Grenzen aufweist, wie es zuerst
den Anschein haben mag, sondern daß diese drei unterschiedlichen Methoden nur allzu oft
nahtlos ineinandergreifen müssen, um dieser mächtigen Form der satuarischen Magie
effektvoll entgegenzuwirken. Doch zuerst sei nun die Rede von den magischen Mitteln der
Entzauberung eines Verfluchten durch Einsatz der Magica Contraria.
Zu diesem Zweck möchte ich als erstes auf den von mir bereits angesprochenen
Beherrschungs-Zauber zurückkommen, welcher in seiner Form und Auswirkung den permanenten
Hexenflüchen nicht unähnlich, nach allgemeinem Verständnis jedoch nicht mit selbigen
identisch zu nennen ist. Selbst in den angesehensten und gelehrtesten Kreisen unserer
Zunft grassiert noch immer das üble Gerücht, daß dieser Zauber auf magischem Wege
schwerer zu brechen sei, als ein 'wahrhaftiger' Hexenfluch. Dies ist jedoch gelinde gesagt
grober Unsinn. Zwar mag es sich bei diesem Zauber um einen der mächtigsten aus dem
Gebiete der Magica Controllaria handeln, der selbstredend dementsprechend schwer zu
brechen ist, jedoch gilt eben dies auch für einen jeden Hexenfluch, da beide dieser
magischen Phänomene in dieser Beziehung auf ähnlichen astralen Mustern aufbauen. Ich
garantiere mit meinem guten Ruf als angesehener Gelehrter der arkanen Künste dafür, daß
ein jeder satuarischer Fluch, egal durch welche Mittel, im besten Fall ebenso schwer, so
er denn permanent gesprochen wurde wahrscheinlich sogar noch schwerer zu brechen ist, als
eben dieser viel zitierte Zauber. Denn gerade die Präsenz einer ursprünglich
ausschließlich der Fluchmagie entstammenden magischen Komponente in der Thesis dieses
außergewöhnlichen Zaubers macht ihn erst so machtvoll, wie er unbestreitbarer Weise nun
einmal ist.
Die Entzauberung eines Verfluchten ist nun in der Tat eine höchst schwierige
Angelegenheit, die von vielen Faktoren beeinflußt wird, und wohl nur von wahren Meistern
der arkanen Künste erfolgreich und zuverlässig angewendet werden kann. In der Tat
scheint sich die Erfahrung des Contramagiers positiv auf den erforderlichen Kraftaufwand
auszuwirken, und natürlich will auch die eigentliche Thesis des Zaubers zur Aufhebung der
Magica Controllaria zugehöriger Effekte in einem möglichst hohen Grade der Perfektion
beherrscht werden. Doch auch die Fähigkeiten der Hexe, welche den Fluch dereinst gewirkt
hat, beeinflussen den Grad der Schwierigkeit einer magischen Fluchbrechung erheblich, denn
wie ich jederzeit öffentlich zu versichern bereit bin, ist die magische Erfahrung der
verfluchenden Hexe ein wichtiger Faktor zur Bestimmung der Mächtigkeit eines Fluches, die
sich eben nicht nur im erforderlichen Kraftaufwand, sondern auch in der Schwierigkeit der
Entzauberung selbst ausdrückt. Als ein zusätzlicher Nachteil für jeden unglücklich
Verfluchten erweist sich zudem seine eigene geistige Stärke, denn die innere
Willenskraft, die ihn gegen so viele Spielarten der Magie zu schützen vermag, gereicht
ihm im Zusammenhang mit der satuarischen Fluchmagie ausschließlich zum Nachteil, da
inzwischen wohl als gesichert gelten darf, daß die sogenannten 'Kinder Satuarias' den
magischen Schutzwall im Geiste eines jeden humanoiden Wesens ohne größere Mühen zu
umgehen in der Lage sind. Diese Möglichkeit steht dem auf das Wohl des Verfluchten
abzielenden Contramagiers jedoch nicht offen, und so muß er zu allem anderen am Ende auch
noch den Willen des Verfluchten selbst überwinden, um ihm letztendlich mit Hesindes Hilfe
Erlösung bescheren zu können.
Ist 'Hesindes Hilfe' im oben behandelten Fall der Bekämpfung
hexischer Fluchmagie eher als rhetorische Wendung, denn als wahrhaft göttliches
Eingreifen zu verstehen, so wissen wir doch durchaus von Fällen, in denen die Götter
höchst selbst sich dazu herab ließen, einem unwürdigen Menschenwesen gegen diese
lästerlichen Auswüchse der Magie beizustehen. Gerade der Götterfürst selbst soll in
seltenen Fällen besonders treuen Seelen unter seinen Anhängern die schlagartige
Befreiung von oder den unüberwindbaren Schutz vor einem Hexenfluch gewährt haben. Doch
solche Wunder geschehen so selten, daß man sie im Grunde gar nicht recht gewillt ist, in
eine solche Aufstellung mit einzubeziehen.
Wenn Geweihte der allwissenden Hesinde jedoch
um ein Mirakel ihrer Göttin bitten, um den verabscheuungswürdigen Verwünschungen die
Stirn bieten zu können, so geschieht das stets, um einem Bedürftigen seelischen Beistand
zu leisten. Ich hatte einmal das unsagbare Vergnügen, einem solchen Wunder der Göttin
beizuwohnen. Wer sich dieses als ein plötzliches Abfallen des Fluches von seinem Opfer
nach kurzem Gebet und angemessenem Opfer ausmalt, der hängt vollkommen weltfremden
Vorstellungen nach. Die Göttin wird ihre Geweihten vielleicht in ihrem Tun bestärken,
doch im Wesentlichen hängt der Erfolg der Fluchbrechung von den Fähigkeiten der
Geweihten selbst und übrigens auch von der Macht der verfluchenden Hexe ab und ist selbst
ein Mirakel der Göttin noch kein Sieg über, sondern bestenfalls eine wirksame Waffe
gegen die schändliche Fluchmagie. Die Geweihte, der die Göttin dieses Wunder in meiner
demütigen Anwesenheit zuteil werden ließ, bat die Mutter der Weisheit nachdrücklich um
ihren göttlichen Beistand, und begann sodann, sich über Stunden hinweg mit dem
unglücklich Verfluchten zu beschäftigen, beruhigend auf ihn einzureden und die
lästerliche Magie durch ständige Gebete zu vertreiben. Im Grunde tat die Geweihte nichts
anderes, als es auch ein 'gewöhnlicher' Seelenheiler hätte tun können, doch ohne
göttlichen Beistand, ist eine solche Aufgabe im Grunde wohl fast nicht zu bewältigen.Die
sogenannte Seelenheilkunde bietet, sofern durch keinerlei göttliches Wirken unterstützt,
mit Abstand die gewagteste, schwierigste und in den meisten Fällen wohl auch
aussichtsloseste und gefährlichste Möglichkeit, sich eines satuarischen Fluches zu
erwehren. Die Zahl der Kundigen ist gar klein, wesentlich kleiner als die Zahl derer, die
sich für Kundige halten. So mag es ein ernstes Problem darstellen, überhaupt einen
Menschen zu finden, der sich dieser Hesinde gefälligen Kunst verschrieben und sie zu
einer gewissen Meisterschaft getrieben hat. Zu den kompetentesten Seelenheilern sind
offensichtlich auch die Druiden der Angroschim zu rechnen, doch auch ihrer hat es nur
wenige in unseren Tagen, und oftmals mißtrauen sie den Menschen und leben in
unauffindbarer Abgeschiedenheit jenseits aller nennenswerten Ansiedlungen. So ein
Verfluchter jedoch wirklich das Glück hat, rechtzeitig einen menschlichen Seelenheiler
aufzufinden, so muß er ihn immer noch bezahlen können, denn ein Seelenheiler weiß für
gewöhnlich nur zu gut, wie wertvoll seine Dienste sind und läßt sie sich auch
dementsprechend entlohnen. Eine Garantie für Heilung gibt es jedoch nicht. Zwar kann ein
Seelenheiler den Geist des Verfluchten soweit beruhigen, daß der innere Widerstand, der
das Opfer gewöhnlich vor Eingriffen in seinen Geist zu schützen pflegt, nicht zum Tragen
kommt, jedoch ist es ohne magische oder gar göttliche Hilfe weitaus schwieriger und
gefährlicher, sich auf diese Art an die Bekämpfung eines Fluches heran zu wagen, da hier
die Macht der verfluchenden Hexe scheinbar besonders stark zum Tragen kommt. In der Tat
können und werden im Falle einer mißlungenen Behandlung höchst unerfreuliche
permanente, geistige und seelische Schäden bei dem zu behandelnden Opfer auftreten.
Es sollte daher nicht unerwähnt bleiben, daß die meisten Hexenflüche von durchaus
begrenzter Dauer sind und es oftmals ratsamer erscheinen mag, eine solche Verwünschung im
bildlichen Sinne quasi auszusitzen, als sich in die Hände eines Seelenheilers zu begeben
und seinen eigenen Geist dem Risiko dauerhafter Schädigungen auszusetzen. Anders ist dies
natürlich bei den permanent gesprochenen Flüchen. Hier hilft oftmals wirklich nur die
Erfüllung der von der Hexe im Zuge der Verwünschung gestellten Aufgabe, sofern keine
kundige Geweihte, kein wahrhaft begabter Contramagier oder zumindest ein fähiger
Seelenheiler aufzutreiben ist. Eine Verfluchung ist nun einmal eine äußerst
unerfreuliche Situation für ein jedes denkendes Wesen. Aus einer solchen Lage wieder
herauszukommen, ist in jedem Fall mehr als schwierig.
Wünschenswert wäre es natürlich, solche Situationen von vornherein vermeiden zu
können, sich also präventiv vor der unheilvollen Magie der soganennten 'Kinder
Satuarias' schützen zu können. Dies ist bis zu einem gewissen Grade auch in der Tat
möglich und funktioniert am Besten durch eine Kombination weltlicher, arkaner und
göttlicher Mittel.
So ist bisweilen zu beobachten, daß bestimmte Bevölkerungsgruppen für bestimmte
Verfluchungen anfälliger als andere zu sein scheinen. Gesunde, kräftige und mitunter
auch besonders tapfere Menschen vermögen scheinbar erfolgreicher bestimmten Arten von
Verfluchungen zu widerstehen, als schwächliche, alte oder anderweitig körperlich oder
geistig benachteiligte Personen. Eine gute körperliche Verfassung scheint also zwar kein
sicheres, jedoch zumindest ein in Ansätzen sinnvolles Mittel zum Selbstschutz vor
satuarischer Fluchmagie darzustellen.
Einen weiteren beträchtlichem Schutz vermag der Mensch auch aus seinem Glauben zu
ziehen. So erfreuen sich geweihte Schutzamulette nicht zu Unrecht recht großer
Beliebtheit gegen allerlei Arten von schändlicher Hexerei. Besonders von einigen
Edelsteinen ist bekannt, daß sie ihren Träger vor magischen Angriffen zu schützen
vermögen. Genannt seien an dieser Stelle nur der Bernstein unseres Herrn Praios oder aber
auch der Topas, der als Stein der Mada gilt, und mit ihren und der Allwissenden Symbolen
versehen für sich allein bereits vor satuarischer Fluchmagie bewahren können oder deren
Auswirkungen doch zumindest stark vermindern soll.
Die sicherste Methode zum Schutz vor einer Verfluchung dürfte es jedoch sein, sich von
den sogenannten 'Kindern Satuarias' stets fern zu halten, sie nicht zu reizen und ihnen
kein Unrecht anzutun. Selbst späte Reue mag zuweilen von Erfolg gekrönt sein, und so
wurde mir sogar von einem Verfluchten berichtet, der den Mut aufbrachte, sich seiner
Peinigerin zu stellen und sie für begangenes Unrecht um Verzeihung zu bitten, woraufhin
der Fluch durch einfaches Handauflegen wieder von ihm genommen wurde.
Wie man sieht ist dies ein weites Feld, und längst nicht alles, was wir über die
satuarische Fluchmagie wissen könnten, ist bereits erforscht. Das, was wir wissen scheint
uns mehr Fragen aufzuwerfen, als zu beantworten. Warum zum Beispiel lassen sich scheinbar
alle Flüche, selbst die, welche wir im ersten Teil meiner Beitragsreihe eindeutig den
Verwandlungen zugeordnet haben, durch einen Gegenzauber brechen, der sich eindeutig und
ausschließlich gegen der Magica Controllaria entstammende Zauber richten sollte? Diese
und andere Fragen über das tatsächliche und wahrhaftige Wesen der satuarischen
Fluchmagie werde ich im nächsten Teil meiner bescheidenen Beitragsreihe zu erörtern
versuchen, den der geneigte Leser schon bald an gleicher Stelle wird vorfinden können.
Rukus Ambrosius, Magusvon: Frank Brosow Erschienen in Opus no. 13 am 11.4.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu De Mysteriis Filiarum et Filiorum Satuariae I - 2.
Zu diesem Artikel erschienen folgende Reaktionen oder Fortsetzungen: De Mysteriis Filiarum et Filiorum Satuariae I - 4, Ad Responsum atque De Mysteriis Filiarum et Filiorum Satuariae I - Partum 3.
Commentariolus
zum Leserbrief
(zu De Mysteriis Filiarum et Filiorum Satuariae I, 2)
aus der letzten
Ausgabe des Opus
Geneigte Leserschaft,
Es ist durchaus nicht meine Art, mich in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen, doch
es kann nur rechtens sein, wenn ich zu dem von Collegus Thundar Hurlemanoff Gesagten kurz
Stellung beziehe: Wer den Opus veritatis scientiaeque von Beginn an abonniert und auch
gelesen hat, der erinnert sich sicherlich noch an meinen ersten Artikel,
"Besinnt euch, collegi et collegae, wieder auf das Wesentliche!". In diesem
Artikel wies ich darauf hin, dass es an vielen Akademien in Vergessenheit geraten ist, den
Adepten den "Hilffreychen Leytfaden des Wandernden Adepten" mit auf den Weg zu
geben. In diesem Büchlein stehen nämlich meiner Meinung und der erfahrener Magier aus
Punin nach, die wohl wichtigsten göttergefälligen, moralischen, tugendhaften und auch
hilfreichen Weisungen für einen unerfahrenen Magus. Unter anderem beinhaltet dieses
Büchlein auch die ein oder andere Vorschrift für den Magier auf Reisen, wie zum
Beispiel:
I* AM ANFANG stehe stets und immer die moralische Selbstprüfung des
Zauberkundigen. Nur aus ihr folge der Entschluß, in das Walten der Welt magisch bewegend
einzugreifen.
In diesem Punkt muss ich mit allem Nachdruck noch einmal auf die moralische
Selbstprüfung hinweisen! Ein Hexenfluch ist nun einmal - und das per
definitionem durch die zuständigen Instanzen in Punin - eine spontane
Reaktion der Hexe oder des Hexers auf rein äußerliche Reize. Sollte dieser äußerliche
Reiz auch die Zerstörung der Natur in irgendeiner Art und Weise oder ein anderer Frevel
sein, so steht es einer Hexe doch nicht im Geringsten an, an Stelle Sumus den Übeltäter
dafür derart zu bestrafen.
III* HIERNACH SPRECHE der Zaubernde die Formel aus, ohne Scheu und so laut und
vernehmlich, dass sie von jedermann zu verstehen sei.
Jedwede Magie, welche in anderer Weise gewirkt wird, ist
primo abzulehnen. Und zu dieser Magie zählen nun einmal hauptsächlich die Hexenflüche.
Um weiter aus meinem ersten Artikel zu zitieren: Dies verhindert schon allein zwei
Missstände:
primo wird die Anwendung hinterlistiger Zauberei vermieden
secundo wird die Anwendung trügerischer Hexerei unterbunden, da solche Art der Magie oft
gar kein Rezitieren benötigt.
Werter Collegus, ihr wisst es vielleicht nicht, jedoch wurde dieses Büchlein an eurer
Akademie ausgearbeitet und vor kurzem in seinem Inhalt bestätigt. Auch hat Meister Achmed
vor kurzem persönlichen Kontakt zum Gildenrat in Punin gehabt und er wird euch diese
meine Ansicht nur bestätigen können.
Ich selbst hatte manchmal sogar Kontakt zu einer Hexe, doch würde ich mir nie anmaßen zu
behaupten, ihre Art der Magie begriffen zu haben. Ich kenne lediglich die Stellungnahme
der arkanen Autorität (Punin) zu diesem Thema, welche ich euch oben auszugsweise
angeführt habe, und ich meine auch gute Seiten der hexischen Magie erkennen zu können.
Aber so ihr euren Ruf als geachteten Magus und eure Mitgliedschaft in der grauen Gilde
nicht verlieren wollt, widerruft eure Meinung zu diesem Thema raschest möglich, denn es
gibt einige wachsame Augen, welche auf euch aufmerksam geworden sind.
Ich habe damit meine Pflicht als Akademievorstand getan und mich von euren Aussagen
distanziert: Sie stehen weder im Einklang mit denen der Lehrmeister der Academia
Limbologica noch mit denen Punins, eurer Heimatschule, wie ich mit Bedauern feststellen
muss.
Großmeister Erilarion Androstaal, Ergründer der Sphären, Theoretiker über die
Ordnung der Welt von: Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 13 am 11.4.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu Leserbrief zu De Mysteriis Filiarum et Filiorum Satuariae I, 2.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Ad Commentariolus von Großmeister Erilarion Androstaal.
Aufnahme
der Academia Limbologica in die Große Graue Gilde des Geistes
Bei Rastullahs Lockenpracht, diese verbohrten Magister und
Vorsteher der grauen Gilde, stundenlang musste ich debattieren über allerlei Unwichtiges.
Ist der Name der Academia Limbologica mit den Lehren der Gilde vereinbar? Darf eine Schule
den Lehrbetrieb aufnehmen, bevor Verhandlungen geführt werden? Sicher über eine Zeit von
neun Partien Rote und Weiße Kamele habe ich alle Unklarheiten und Bedenken der
Gildenräte beseitigen müssen, bis mir die mündliche Zusage von den großen Lehrmeistern
erteilt wurde.
Nun, da ich endlich von meiner langen Reise nach Punin zurück bin, kann ich voller Freude
berichten, daß sie nicht völlig grundlos war, sondern ihr hochgestecktes Ziel erreicht
hat.
- Unsere ehrenwerte Akademie wird beim nächsten Allaventurischen Konvent der
Gildenräte in die Große Graue Gilde des Geistes aufgenommen werden. Diese
Zustimmung gab mir sowohl das Oberhaupt der Grauen Gilde als auch der Vorstand der
Schwarzen Gilde. Es gilt damit als gesichert, dass es bei diesem Konvent zumindest zu
einer einfachen Mehrheit für einen Beitritt unserer Schule kommen wird.
- Gleich in einem würde damit ein Beitritt beim Orden der Verteidiger der Lehre von
den Grauen Stäben zu Perricum stattfinden, welcher unserer Magister diese Rolle
übernehmen wird, muss erst ausgehandelt werden.
- Weiters wurde uns ein Beitritt im Orden vom Pentagramm zu Vinsalt angeboten,
welcher uns damit einerseits als Botendienst dienen würde, andererseits würde er uns bei
der Suche nach talentierten Zöglingen zur Seite stehen. Genauere Verhandlungen müßten
jedoch noch getätigt werden.
- Zusätzlich wird von den grauen Gilde in Erwägung gezogen, unseren Collegus Großmeister
Erilarion Androstaal in den Gildenrat aufzunehmen. Dieser würde dann die Titulatur Convocatus
erhalten.
Doch nun will ich nach all diesen Neuigkeiten verweilen und mich für neun Tage
zurückziehen und in mich kehren, um meine innerer Ruhe wiederzufinden.
Auf dass HESindes Gaben den ungeschulten Geist erreichen.
Meister Achmed ibn Mhukkadin al Ghunar von: Clemens Schumacher Erschienen in Opus no. 13 am 11.4.1999.
Ankunft von
Hochwürden Argelia von Kuslik an der Academia Limbologica
Mit Freuden können wir im Namen unser aller Herrin HESinde
verkünden, dass Hochwürden Argelia von Kuslik, Absolventin der Academia Magia Mutanta
Forumque Metamorphoses Cusliciensis, am 8. Tag im Mond der TRAvia
wohlbehütet die Akademie erreichte. Nach der der feierlichen Begrüßung durch die
Lehrmeister wurde sofort die neuerliche Weihung des Hesindeschreines vollzogen. Wie schon
angekündigt konnten wir anschließend mit großem Stolz den symbolischen Schlüssel für
das Teleskop in den Goldfelsen, welches sich nicht unweit der Akademie befindet,
überreichen. Wir hoffen unseren Scolaren nun auch viele überaus wertvollen göttlichen
Weisheiten, welche Hochwürden sicher am besten zu vermitteln weiß, mit auf den Weg geben
zu können - der Lehrplan wurde dementsprechend erweitert. Wir sind jedoch untröstlich,
die Bibliothek in einem solcherart chaotischen Zustand präsentieren zu müssen, freuen
uns jedoch auf jede hesindianische Idee zu ihrer Restauration.
Anschließend an die Festlichkeiten folgte die Verabschiedung
der Gesandschaft aus der Halle des Windes zu Olport, welche die Akademie drei Wochen lang
mit ihrem Besuch ehrte und bei der Übersiedlung der Bibliothek eine große Hilfe war. Auch
wenn uns Hochwürden Argelia nun beistehen wird, wenn es gilt, den derzeitigen
Anforderungen gewachsen zu sein - den Lehrbetrieb trotz Fehlens einer Bibliotheksordnung
und wichtiger Werke sowie häufiger Reisen der Lehrmeister wieder in den Griff zu bekommen
- so überlegt der Akademierat doch ernstlich, einen zusätzlichen Lehrmeister an die
Akademie zu berufen. In Frage dafür kämen Magus Rukus Ambrosius, welcher seine
Forschungen über die Hexerei im Opus publiziert, sowie Magus Kasaar Thalem dar es Sala'am
aus Punin.
Die Herrin HESinde erleuchte uns im Hinblick auf unsere Entscheidung!
Die Akademieleitung von: Philipp Schumacher & Markus Penz Erschienen in Opus no. 13 am 11.4.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu Wieder ein Geweihter der HESinde an der Academia Limbologica. |