Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

Werter Herzog
2. Woche des 5. Jahres

Immer wieder hat es mich in der Vergangenheit entzückt, wie ihr es schafft eure Worte aneinnader zu reihen, doch ich bin eurer neunmalklugen Pullen leid! Kein Krieg wurde durch Gerede gewonnen, so laßt eure Weisheiten bleiben und kämpft wie Männer, anstatt jedem Kampfe auszuweichen. Vielleicht hat der Kaiser nach dem Kriege ja doch noch eine Verwendung für euch: Als Hofnarr zum Beispiel.
Dies soll das letzte meiner Worte sein, ab nun sollen die Waffen sprechen. Und von euch will ich nichts mehr hören, außer vielleicht eine Kapitulationserklärung.

Wilfanan, Heerführer des Reiches

Rittermark Hervanal


An das Schattentum
2. Woche des 5. Jahres

Wir brauchen Eure Anfrage nicht zu beantworten. Denn der des Lesen mächtige Herrscher hat sicher bereits ein paar Mal unsere Reichsbeschreibung gelesen.
Dort steht klar, dass wir für die Verständigung der Rassen sind. Da bekanntlich unterschiedliche Rassen auch unterschiedlichen Glaubens sind, würden wir eine entsprechende Anfrage Valas, die Herrschaft an uns zu nehmen und alles Finstere zu vernichten, ablehnen.
Denn wir haben unsere Grundsätze und einmal getroffene Abmachungen werden unsererseits nicht gebrochen.
Allerdings würde Vala auch nicht wie Palan Corax die Herrschaft Valas durch die Herschaft über allen Andersgläubigen und aller anderen Rassen verlangen.
Erinnert Ihr Euch an die Krönungstage zu Erbelpfalz?
Es gab eine Erscheinung von einem Kriege vor langer Zeit. 4 Himmelskrieger stiegen hinab zu besiegen die Dämonen. Vala wusste, wer die Gefahr ist. Die Dämonen wurden besiegt. Nun stehen auf dem Boden der damaligen Schlacht wieder Dämonen und es gibt welche wie Ihr, die meinen, mit ihnen zu streiten sei klüger als gegen sie? Der alte Mann mit Bart, der damals zu sehen war, wer meint Ihr ist das gewesen? Ein Vorfahr des Kaisers. Als Abkömmling von diesem müsste Calant eigentlich wissen, auf welche Seite er gehört. Aber er wird vom Wahnsinn Palans wie Ihr beeinflusst und vergisst eigenständig zu denken.
Auch ihr scheint aus der Geschichte nichts gelernt zu haben, denn schon damals wurde alles Dämonische besiegt. Schlau ist es, wer sich dessen erinnert, zu Vala betet wie Raiecon und darauf wartet, dass die Himmelskrieger hinabsteigen und mit den Bewahrern des Lebens die Dämonen erneut dorthin schicken wo sie hingehören, in die Hölle. Wir beten auch zu Ihr, um einen Jünger Narmas, der dies alles erkannte, zurück zu holen, Barak vom Stamme des Blutpfadclans. Denn dieser Ork war weiser als Ihr.
Witzig übrigens, Euer Versuch, die Orks zu beeinflussen, sie sollen nicht den Worten von Zwergen und Menschen lauschen. Wenn sie diesen Worten von Euch gefolgt sind, mussten sie wenigstens den Rest Eures Textes nicht mehr lesen. Welch Glück.
Ach ja, euer Versuch, sich an unsere Bevölkerung zu wenden wurde zum größten Lacherfolg seit den Veröffentlichungen der Erbelauenführung.
"Der eine, der für zwei isst" ist das geflügelte Wort dieser Tage in Ostwacht.
Mehr wird von Euch auch nicht übrig bleiben, wenn das alles hier vorbei ist. So oder so.
Herzog Ivo von Wingan

Bund der Winganer


Höret, Völker Terras!
2. Woche des 5. Jahres

Lange genug haben wir euren niederträchtigen Reden zugehört, wie ihr euch beschimpft und euch Ratschläge gebt, wer wohl wie was am besten zu beschließen und entscheiden hätte...

Licht wie Dunkel wirft sich große Reden an den Kopf, beruft sich auf alte Rechte und Sitten und schreibt öffentlich, was beiweitem nicht einjeder lesen will!

So, mögen euch meine Worte, die des einzigen Herrschers der Elben, in den Köpfen hallen und nie mehr verklingen:

ES REICHT!

Lange genug betrachteten wir Elfen dieses gemeine Intrigenspiel, dort wird ein Herrscher erschlagen und der Mörder glaubt, den Willen eines ganzen Volkes gebrochen zu haben und andernorts bangen Herrscher tief in ihrem Heimatgemach und schmieden Pläne, wie alles gehen soll und passieren wird.
Und ich sage nur erneut:

ES REICHT!

Oh Palan Corax, Verdreher der Gedanken und unrechtmäßiger Nehmer meiner Schwester, glaubst du, nur weil du dir Dämonen zur Hilfe rufst wirst du siegen?

Oh Nein, denn wo deine Macht endet fängt die Meine erst an zu erstarken!

So rufe ich euch, alte Mächte des Lichts kommet und nutzet die alten Wälder der Elfen um Fuß zu fassen in den Gestaden Terras. Eilet herbei aus euren heiligen Sphären und meine Macht wird euch Brücke und Tor sein, auf dass ihr uns beistehet in dem finalen Krieg des Lichtes wider dem Dunkel. Und ich zitiere nur noch einmal aus den alten Lehren der Elben:
"Dort, wo Schatten herrscht, gibt es und wird es nimmermehr Licht geben. Dort aber, wo das Licht regiert, wird ewig Schatten sein, denn ohne ihn kann es nicht sein!"

Kommt und möge das Licht ewig währen!

Raiecon der Weise, Herrscher der Elben

Volk der Luunar


Ende oder Anfang in Terrenor
2. Woche des 5. Jahres

Das kleine Drachenboot lag schwer im Wasser, die Segel waren notdürftig geflickt und Wasser scheint durch mehrere Stellen ins Innere zu dringen. Die Hälfte der Mannschaft war permanent dabei, Wasser in Holzeimern aus dem Schiff zu kippen. Vorne neben dem kunstvoll geschnitzten Drachenkopf stand ein, in der Tracht der Corsaren gekleideter Mann, mit einem großen Krummschwert an der Seite. Ab und an brüllte er einen Befehl, doch meistens schaute er nur ungeduldig zu den näherkommenden Kaianlagen. Selbst aus der Ferne konnte man spüren, dass hier jemand außergewöhnliches in die Hauptstadt des alten Imperiums kam. Gul Jacambar, einst der größte und gefürchteste Corsar, der die südlichen Meere beherrscht, die Flotten des alten Imperiums genarrt und die Küsten mit Beutezügen heimgesucht hatte; wiedergeboren, um die alten Fehler der Vergangenheit zu sühnen und die Bestimmung des Chakaranda zu erfüllen.

Schwere tief schwarze Wolken hingen über der Stadt und Nacht herrschte in den Gassen und Häusern. Die Dunkelheit schien nicht nur das Sonnelicht fernzuhalten, sondern auch alle Geräusche wie Watte zu dämpfen. Mit letzter Kraft und einem dumpfen Knall stieß das Schiff gegen den Kai. Der ganzen Mannschaft war die Erschöpfung der letzten Wochen anzusehen. Nur der Kapitän sprang elegant und mit einem Lächeln, als ob ihm dieser Schritt tiefe Befriedigung bereiten würde, auf den Kai. Ohne zu wissen warum wichen die Leute vor ihm zurück. Die Wachmannschaften und Sklavenwächter, unfähig anzugreifen, standen wie zu Stein erstarrt und beobachten, wie Gul Jacambar alleine und nur mit dem Krummschwert an seiner Seite an ihnen vorbei in die Stadt marschierte. Einige Sklaven, die Gunst der Stunde nutzen, ergriffen den einen oder anderen Wächter und warfen sie ins Hafenbecken. Vereinzelt brach Jubel aus und einige Menschen, die wie Priester gekleidet waren, musterten den Gul und warfen sich anschließend vor ihm zu Boden.
Obwohl er noch nie die Straßen Terrenors betrat, schien er ganz genau zu wissen, wohin er sich wenden musste. Die Präsenz seines Gegners war für ihn so deutlich zu spüren, wie für andere die Fluten des Monsuns, die sich alljährlich über den Mogullanden ergießen.
Keine Wache, keine Wesen der Hölle wagte es, sich dem unerwünschten Besucher in den Weg zu stellen. So kam er ungehindert am großen Forum an. Die Trümmer des alten Kaiserpalastes nahmen die komplette Südseite ein und dort war er. An sein Schicksal gebunden oder sich an einen letzten Hoffnungsschimmer klammernd lag Ashar'Zar in Mitten der Ruine des Kaiserpalastes und wartete auf IHN.
Mensch, Waffe der Götter und wiedererweckter Verschlinger der Menschheit standen sich für einige endlos erscheinende Momente gegenüber. Dann verneigte sich Gul Jacambar langsam aber deutlich vor dem riesigen Drachen. Obwohl er wusste, dass dies sein Feind ist, die Nemesis Terras und die Bosheit in Person, so war er einst ein Kind Valuns und eine solche gewaltige Existenz zu beenden, erfüllte ihn mit Trauer. Wer weiß, was diese Seele hätte leisten können, wenn sie der Versuchung der Mandra nicht nachgegeben hätte.
Auch Ashar’Zar schien seinem Gegner, der so unwirklich neben ihm wirkte, Respekt zu zollen. Schließlich zog Gul Jacambar Chakaranda, die Klinge der Mogul, Geschenk der Götter und hielt die Klinge gen Himmel. Geizendes Sonnenlicht strahlte von der Klinge in alle Richtungen aus. Es war, als ob die Sonne in Mitten des sonst so dunklen Forums aufgehen würde.
Wer das Schauspiel bisher beobachtet hatte, musste seine Augen abwenden. Die kleine Sonnesphäre wuchs und nährte sich dem Drachen. Als der Rand der Lichtkugel die blauen Schuppen des Drachen berührte, stieg grauer Nebel auf. Schmerz durchzuckte den monströsen Körper Ashar’Zars. Dann verhüllte das Licht den Drachen komplett und als ob Drache und sein Gegner aus dieser Welt entfernt worden wären, erklangt kein weiterer Laut aus der Kugel. Still und starr verweilte sie auf dem riesigen Platz in Mitten Terrenors. Nur ab und zu durchfuhr ein Beben die sonst so markelose Oberfläche und das Licht wurde für einen Moment schwächer.

Plötzlich dehnte sich die Sphäre wie bei einer Explosion aus, die Ränder schossen schnell wie Pfeile über die Trümmerlandschaft des Forums. Panisch stoben die Gaffenden in alle Richtungen davon. Doch so plötzlich wie es angefangen hatte, stoppte die Lichtmauer. Das komplette Forum lag jetzt unter der Lichtkuppel. Noch einmal glomm die Sphäre, auf und als ob sie Vala ein Zeichen geben wollte, durchbrachen ihre Strahlen den wolkenverhangenen Himmel. Und Vala antwortete, ihre Strahlen vereinigten sich mit denen ihrer kleinen Schwester.
Dann, als ob alles Licht hinauf zum Himmel strömen würde, löste sich die Lichtkuppel auf.

Als die ersten Schaulustigen sich benommen, ob des Geschehenen ihre Augen rieben, war die Sphäre verschwunden, verschwunden ebenfalls alle von ihr eingeschlossenen Gebäude, Palast, Forum, Villen. Vor ihnen erstreckte sich ein flacher, unberührter, leerer Platz, der im warmen Sonnelichte Valas, Frieden und Schutz ausstrahlte. Nur in der Mitte des Platzes stand immer noch der alte schwarze Obelisk, einst Zeichen der alten Macht der Nekromanden. Doch, die Umstehenden mussten die Augen zusammenkneifen, in dem Obelisken steckte ein silbrig glänzendes Schwert und dort wo Schwert auf Stein trafen, entsprang eine kleine Quelle dem Obelisken und sprudelte zu Boden. Am Rande des kleinen Sees hatten bereits die ersten Grashalme ihre Hälse gen Himmel gestreckt. Die dunkle Macht Terrenors schien mit dem Ende Ashar’Zars gebrochen und zumindest für dieses Zeitalter war der Schatten vertrieben.

Überraschend erhob sich neben dem Obelisken Gul Jacambar. Wie Fetzen hingen die Reste seiner Kleidung an seinem Körper, doch ansonsten schien er keinerlei Wunden davon getragen zu haben.Trotzdem unternahm keiner den Versuch sich dem Mann zu nähern oder auch sonst einen Fuß auf den Platz zu setzten. Alle warteten auf ein Zeichen, eine Regung.

Die Zeit schien stehen geblieben sein. Da erhob der zerlumpte Mann sich und mit einer Stimme, die nicht von dieser Welt zu kommen schien, hoch, und mit einem Klang, der an eine Mischung aus Harfen und Trompeten erinnerte, schallte sie über den Platz, über die Stadt, ja über die gesamte Regione Terrenor:

„Kinder Valuns, Ashar’Zar, der Verführer eurer Seelen ist nicht mehr! Er, der sich dunkler Prophet nannte hat euch und viele eurer Geschwister verführt. Nach seinem Befehl, habt ihr den Weg des Gleichgewichtes verlassen und habt eure eigenen Brüder und Schwestern getötet. Doch noch ist es nicht zu spät für eure Seelen! Erkennt eure Schuld und euer Fehl. Verlasst die dunklen Pfade der Zerstörung und kehrt zurück in die Mitte Valuns. Jetzt und hier, wird euch noch eine letzte Möglichkeit gegeben. Nutzt sie oder sterbt mit eurem sogenannten Herren!“

Als ob Vala seine Worte verdeutlichen würde, brach die Wolkendecke überall über der Stadt auf und Licht fiel wieder auf die gesamte Stadt, die wie aus einem tiefen Schlaf erwachte.
Als ob die Verzauberung gebrochen war, brandete Jubel am Rand des Platzes aus. Die Menschen die jahrelang unter der Knechtschaft der Dunkelheit zu leiden hatten, fasten neuen Mut, warfen das Joch der Unterdrücker ab und marschierten gegen ihre alten Herren.

Zur gleichen Zeit bezogen mehrere Heere ihre Stellungen vor der Stadt, bereit der Herrschaft der dunklen Drachen und der Echsen ein Ende zu bereiten. ...



Notiert und übergeben von den Schreibern des Reiches Arcanar

Reich Arcanar


Das Angebot Valas . . .
2. Woche des 5. Jahres

Auf die Frage des Schattentums, was wohl Ivo von Wingan täte, wenn Vala anbieten würde, dem Licht zum Siege zu verhelfen, kam bis jetzt noch keine Antwort.
Nicht stellvertretend, weil ich keine Befugnis dazu habe, sondern einfach als Reich des Lichtes möchte ich gerne folgendes antworten.

Genau das, Einer, der Ihr Zwei seid, ist der Unteschied zwischen Licht und Dunkel: Das Licht trachtet nicht danach, die Dunkelheit zu vernichten, sondern lediglich, sich ihrer zu erwehren.

Somit stellt sich die Frage nicht, was man täte, wenn Vala ein solches Angebot machen würde - denn sie tut es nicht. Licht und Dunkel sind so verschieden, dass ihr nicht von Euren Maßstäben auf andere schließen solltet.

Und so, wie Ihr nun trachtet, uns zu vernichten, trachten wir danach, dies zu verhindern . . .

Prinz Farbosch, Sohn des Fanderam, Thronfolger des Rogmarok

Domron Rogmarok


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