Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

Die Reisen des Illamvi - Teil 1
20. Woche des 3. Jahres

Aus den Reisaufzeichnungen des Illamvi:

Monate lange reiste ich allein durch die endlosen Wüsten, meine Augen sahen nichts als weitere Dünen und Sand. Sand in jeder Art und Weise. Ich schmeckte Sand, ich roch Sand und ich atmete Sand. Ganz zu schweigen davon, dass sich Sand in jeder Falte meiner Gewänder und in so ziemlich jeder Öffnung meines Körpers befand. Zum Glück hatten die Beduinen mir genügend Wasser mitgegeben, als sie mich für verrückt erklärten und in der letzten Oase verabschiedeten.
Mich trieb nur der Gedanke voran, dass ich mein Haupt eines Tages wieder in die kühlen Wasser der Tyreno-Bucht tauchen würde. Es gab Tage, da sah ich sie deutlich vor mir, sanfte Wellen, die auf den Strand meiner Heimat laufen und meine Füße umspülen. Ja, ich konnte sogar den Ruf der Möwen hören und vermeinte ihren Schatten auf meinem Haupt zu spüren. Beim ersten Mal beugte ich mich umgehend runter, schöpfte das kühle, wenn auch leicht salzige Nass, feuchtete mein Gesicht und meine Lippen an. Doch als ich versuchte die letzten Topfen aus meiner Hand aufzusaugen, stieß ich meine gierige Zunge nur in Sand.
Selbst die Sonne, die wir verehren, schien nur darauf aus mir meinen letzten Lebensfunken aus dem Leib zu brennen. Ich war kurz davor die heiße Göttin zu verfluchen, ich kann nur hoffen, dass sie mir vergeben und diese Gedanken auf den Umstand meines rasch schwindenden Verstandes zurückzuführen wird. War ich verflucht, sollte mein Leben hier enden? Keiner würde je meinen Körper finden. Nie würden meine Überreste verbrannt werden und die Asche auf den heiligen Wassern der Tyreno-Bucht verstreut werden. Würde wenigstens meine Seele den Weg zurückfinden, damit ich wiedergeboren würde, um irgendwann würdig genug zu sein, in das Nirwana einzuziehen? Oder würde auch die ewige Seele in den endlosen Weiten zu Grunde gehen, auf dass ich ewig mit dem Sand verbunden wäre?
Solchen Gedanken hin ich nach, während meine Füße wie von selbst weiter gingen, als plötzlich eine Gebirgskette am Horizont auftauchte und wie eine Hand, die sich mir entgegenstreckt, um mich zu leiten. Meine Schritte hatten ein neues Ziel. Oh sicherlich schritt ich immer noch auf Sand und Sand war immer noch um mich. Doch ich wusste, ich werde es schaffen, nichts wird mich daran hindern die Berge zu erreichen.

So erreichte ich vor einigen Tagen die Ausläufer und der Sand hörte auf. Ich fiel auf die Knie und danke Paschneba, den Gott des harten Weges. Endlich rutschte ich nicht bei jedem Schritt wieder um die Hälfte zurück, weil der Sand unter mit nachgab. Festen Schrittes lenkte ich meinen Weg tiefer und tiefer in die Berge. Immer noch konnte mich nicht satt sehen. Hatte ich einen Berg umrundet oder einen Kamm erklommen konnte ich neue, höhere Gipfel sehen. Nie war mir bewusst, dass die Erde sich so nah dem Himmel annähern würde. Ruhte der Himmel gar auf diesen Pfeilern? Könnte man dort oben direkt mit den Göttern sprechen? Könnte ich Shiva berühren oder würde sie mich schon bei dem Versuch die Gipfel zu besteigen verbrennen; weil Sterbliche nie dazugeschaffen wurden die Götter leibhaftig zu sehen. Hatte sie nicht auch Nemrogs Splitter verzehrt, da sie diese herausforderten und versuchten ihr als Schöpfer gleichzuziehen?
Ich wanderte viele Tage durch Bergwelt und so langsam wurde mir bewusst, dass ich zwar die Ozeane aus Sand hinter mir gelassen hatte, aber immer noch kein neues Wasser gefunden hatte. Immer mehr meldete sich mein geschundener Körper zurück und mein Geist, der von Gipfel zu Gipfel gesprungen war kehrte zurück in mich - Wasser. Ich bräuchte Wasser. Wahrlich es war ein Wunder, dass ich solange mit meinen Vorräten ausgekommen war. Alleine hierfür müsste ich für den Rest meines Lebens den Göttern Abbitte leisten.
Doch sollte ich in den nächsten Stunden kein Wasser finden, würde dieser Rest meines Lebens nicht mehr lange dauern. Und wie sollte ich, den Göttern dann meinen Dank zollen? Nein, ich musste leben, ich musste Wasser finden.

Wieder einmal waren die Götter mit mir. Ohne Führer, ohne Karte, ohne Ziel und doch hatten mich meine Schritte auf direktem Weg zu einer heiligen Quelle, tief in den Bergen geführt. Schon von fern hörte ich das Plätschern des Wassers. So muss sich ein Blinder fühlen, dessen Augen nach ewiger Nacht den ersten Sonnenaufgang sehen oder ein Tauber, der zum ersten Mal das Lied der Nachtigal vernimmt. Nach den Wochen der Trockenheit, erschien mir das Rauschen des Wassers als die süßeste Melodie. Kein Komponist könnte ein beeindruckenderes, ergreifenderes Stück erschaffen, als das des Wassers, welches aus dieses Quelle entspringt. Meine Ohren hatten solange gewartet diese Musik wieder zu hören. Nach der langen Abstinenz waren meine Sinne für die Töne des Wassers geschärft, dass ich sogar die Vögel beim Trinken hören konnte. Jeder einzelne Tropfen, der von den Becken auf die umliegenden Felsen tropfte, hallte in meinem Kopf wie der Donner eines Monsumsturmes.
Alle meine Sinne frohlockten und doch wagte ich es nicht mich der Quelle zu nähern oder gar zu trinken. Ich hatte Angst, jede Handlung könnte die Magie des Ortes zerstören.
Lieber würde ich hier sterben und eins werden mit den Wundern des sprudelnden Nass, als dass ich diesen Ort entweihen würde. Vielleicht hatten die Götter diesen Ort in mitten der Sand und Steinwüsten nur erschaffen, um den Sterblichen einen Ausblick auf das Nirwana zu ermöglichen. Würde dann nicht jeder Versuch die ihm zu nähern oder gar in zu berühren, zum Verlust der unsterblichen Seele führen? Ist dies die Herausforderung, die Erlösung vor Augen, dem Tod im Nacken zu trotzen? Durch die Überwindung der fleischlichen Bedürfnisse könnte der Geist die Grenzen überwinden und wahre Weisheit finden.
War dies der Sinn meiner Wanderungen und hatte ich die Wüsten überlebt, um hier meiner Bestimmung entgegenzutreten?

So warte ich abseits. Vielleicht springt einst ein Tropfen besonders hoch und besonders weit, um mich aus meiner Verzauberung zu erlösen.


Illamvi Botschafter Arcanars


7. Woche des 3. Jahres



Reich Arcanar


Träume, die der Nordwind bringt
20. Woche des 3. Jahres

Besorgt blickt Tronje über seine Schulter zum östlichen Horizont, wie schon so oft in der letzten Stunde. Die schwarze Wolkenbank füllt nun schon fast das gesamte Blickfeld aus, und die bisherige steife Brise gewinnt stetig an Kraft. Prüfend läßt Tronje den Blick über sein kleines Boot schweifen, das ihm in den letzten Wochen so gute Dienste geleistet hat. Im Südwesten erhebt sich am Rande des Blickfelds immer noch verschwommen Kap Razad. Wenigstens frei von der Leeküste. Mit geübten Handgriffen verstärkt er den kleinen Mast mit zusätzlichen Haltetauen verkleinert das primitive Segel. Dann setzt er sich mit einem grimmigen Lächeln wieder ans Steuerruder.

Stunden, vielleicht auch Tage später. Inzwischen hat Tronje jedes Zeitgefühl verloren. Es muß nun mitten in der Nacht sein, allerdings ist das bei dieser tiefschwarzen Wolkendecke schwer festzustellen. Inmitten dieses Höllenpfuhls ist er froh, wenigstens die Richtung halbwegs bestimmen zu können. Einfach immer den Wellen nach. Die Brecher türmen sich turmhoch über der kleinen Nußschale auf, und der Orkan bläst mit voller Wucht. Schon vor einer kleinen Ewigkeit wurde das kleine Segel weggerissen, und das Ersatzsegel hielt allenfalls einige Minuten. Doch inzwischen ist das nicht mehr wichtig, die winzige Querschnittsfläche des Mastes und Tronjes Rücken sind absolut ausreichend, um dem Boot eine atemberaubende Geschwindigkeit zu verleihen. Atemberaubend sind auch die Wassermassen, die im Minutentakt über ihn hereinbrechen, doch noch schwimmt das Boot.
Tronje sieht das Verhängnis kommen. Blitzschnell springt er auf und hält sich am Mast fest, als auch schon eine gewaltige Welle über ihn kommt und sein Gefährt buchstäblich in Stücke reißt. Prustend und schnaufend erreicht er wieder die Oberfläche, immer noch den Mastbaum umklammernd. Verzweiflung und Wut entladen sich endlich, und Tronje Hâlvestan erhebt drohend die Faust gegen die himmelhohe Wasserwand, die auf ihn zurauscht.
"Mich kannst du nicht brechen, mich kannst du nur töten!" schreit er gegen den Sturm, der die Worte sofort hinwegreißt. Dann läßt er das Holzstück los und beginnt zu schwimmen, immer den Wellen nach, in Richtung Heimat. Flüchtig vermeint er die Umrisse eines gewaltigens Gesichtes in der Wasserwand zu erkennen, als diese über ihn hereinbricht und seine Sinne schwinden.

Durch ein unsanftes Rüttlen wird Tronje geweckt. Er öffnet die verkrusteten Augen und erkennt unscharf das Gesicht eines alten Mannes. Dann verliert er wieder die Besinnung.
Als er später am Tag wieder erwacht, geht es ihm schon besser. Der brennende Durst ist weg, und er liegt auf einem einfachen Lager aus Fellen. Neben ihm sitzt der Alte Mann. Während er beginnt, ihm wieder Wasser aus einem Lederbeutel einzuflößen, sagt er mit beruhigender Stimme:
"Hier, trink das. Du hast Meerwasser geschluckt, du mußt viel trinken. Du bist hier in Sicherheit. Morgen hole ich Leute aus Sirhag, die sich um dich kümmern werden. Und jetzt solltest du wieder schlafen."
'Sirhag', denkt Tronje, 'endlich wieder zuhause'. Und kurz bevor er einschläft, geht ihm noch der Gedanke an das Gesicht im Wasser durch den Kopf. Seltsam. Es schien zu lächeln...

Skjartheim


Kriegserklärung
20. Woche des 3. Jahres

Wer sich seine Feinde selber schafft, darf sich nicht wundern, wenn er keine Freunde hat.
Hiermit erklärt der Bund der Winganer den Bauern der Erbelauen den totalen Krieg.
Es wird kein Pardon geben, bis eine Seite endgülig verschieden ist.
Der Grund ist recht einfach:
Wir halten die Bauern für so dumm, nicht einmal Freund von Feind unterscheiden zu können.
Jedenfalls trafen unsere Vermittlungsversuche zur Aufnahme der Erbelauer in die Gemeinschaft in drei Jahren meist auf mehr als taube Ohren bei den Bauern. Die Einsicht, dass allgemeine Ignoranz zur Niederlage führen wird, kam spät und wurde folgendermaßen gedankt, wir zitieren mal eine Passage eines der freundlichen Briefe der Bauern:
"Und obwohl wir Euch persönlich aufgrund der letzten Briefe für einen Trottel halten, sind wir an einer Zusammenarbeit der Menschenreiche nachwievor interessiert. Vor allem da mit Zuran, Wingan und Erbelauen jetzt alle auf einem kleinen Fleckchen Land zu finden sind."

Bauern der Erbelauen:
Man sollte nie von sich auf andere schließen.
Der Trottel seit Ihr.
Wer nicht einmal gegen Orks stand halten kann und seine Offiziere vom Felde rekrutiert, so dass sie den Truppen befehlen, stehen zu bleiben statt voran zu marschieren, sollte sich bei der Wortwahl vorsehen.
Das Ihr nach drei Jahren noch nicht gemerkt habt, wer welches Wappen trägt, ist auch interessant.
Jedenfalls steht kein Mitglied des Bundes mit Euch auf einem kleinen Fleckchen Land. Aber das wird sich bald ändern.

Herzog Ivo von Wingan

Bund der Winganer


Es war wieder erwacht...
19. Woche des 3. Jahres

Etwas war geschehen ... Langsam öffneten sich die Lider. Ein
kurzer Blick. Die Schuppen begannen langsam, ihre alte Farbe
anzunehmen. Ein kurzes Züngeln ...

Die Priesterschaft hatte alles zum Wohlwollen des Drachen
unternommen, sich um die Gebietsgrenzen gekümmert, und auch
sonstige Streitereinen bereinigt. Die Opferungen waren
ausreichend und es hatte genug Zeit für seine Wandlung. Ein
prächtiges Exemplar hatte es gefunden, mit einem starken Geist
...

Aber was suchte die Brut des Basilisken in dessen Gebiet? Schon
lange hatte es keine Nachricht mehr vom König der Basilisken
erhalten.

Langsam entfalteten sich die Schwingen, die Kuppel über dem Wesen
öffneten sich ...

[Stunden später.]

Die schlitzförmigen Augen öffneten sich glühend, als die
Priesterschaft mit neuen Opfergaben vor die goldene
Stufenpyramide tretet.

Es wußte, was geschehen war. Es würde handeln. Es hatte
gehandelt.

Zufrieden biß es dem ersten Opfer den kleinen Runden Vorderteil
ab, saugte es leer, verschlang den Rest. Ein letzter Blick auf
den unwissenden Priester vor ihm.

Die Wandlung war noch nicht vollendet ...

Srpfz'lds


Den Völkern Terras zum Gehör:
19. Woche des 3. Jahres

Die Folgende Regelung wird von allen Orkstämmen gestützt und bestätigt:

In Vertretung meines Führers Snaga da Brecha, der den Orks wieder zurückkehrte, erlasse ich, Martok, folgende Weisung:
Alle Späher, Kundschafter, Spitzel und sonstiges werden aus den orkischen Regionen ausgewiesen. Das heißt alle Fremden werden gehen. Es werden weder Mensch, noch Elf, noch Zwerg, noch abtrünnuger Ork, noch Vertreter einer sonstigen Rasse bei uns geduldet, egal welcher Einstellung oder Gesinnung. Geht nach Hause.
Wer sich nicht innerhalb dieser Woche auf den Weg macht, bekommt echte orkische Gastfreundschaft zu spüren und wird eliminiert.

Ausnahmen:
Zur alleinigen Botschafterregion wird Khasham deklariert, dort ist es je einem Vertreter fremder Völker gestattet, sich aufzuhalten.
Bestehende Botschaften in den Hauptregionen der Orks werden hiermit genehmigt und weitere Botschaften nur mit der ausdrücklichen Bestätigung des jeweiligen Herrschers erlaubt.
Die mit dem Bund der Drei ausgehandelte Regelung bleibt aufrecht und gültig.
Nur auf vorherige Anfrage genehmigten Kundschaftern wird die Durchreise oder der Aufenthalt genehmigt. Wer ohne Anfrage und Genehmigung orkisches Gebiet betritt, wird umgehend festgesetzt und getötet.

den Völkern Terras zugetragen durch

General Martok
die Schädelhorde

gesehen und bestätigt durch

Gharuk Khetakh
"Drokâz Shugra-Azgash"
für den Blutpfad Clan



Blutpfad-Clan


 (c) 2003-2004 Markus Penz