Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

In Ashub-Ushnag
3. Woche des 2. Jahres

Der Boden erzitterte unter Hunderten von Hufschlägen, als das Hervanaler Ritterheer unter dem Ordensmeister Wilcart von Asegeui in Ashub-Ushnag einritten.

Rauchende Ruinen und beissende Feuer, in die immer wieder Orkkörper oder Teile davon geworfen wurden prägten das Bild und ein leicht einsetzender Regen ließ die Flammen immer wieder aufzischen. Auch menschliche Körper wurden zuhauf eingesammelt und zur Beisetzung vorbereitet.

Doch nicht das war es, was den Ordensritter dazu bewegte vom Ross zu gleiten, den Helm abzunehmen und niederzuknien.Yrdar der Weiße war gefallen. Yrdar der Tapfere war dem Heer vorangeflogen und hatte mit unsagbarem Mute gestritten, bar jeder Chance darauf, die Schlacht zu überleben. Es war eine erstaunliche Erfahrung für ihn, den bärbeissigen Kämpen aus den stets umkämpften Landen der Menschen. Drachen hatten Ehre. Drachen kämpften für das woran sie glaubten und für Yrdar war die Verteidigung von Ashub-Ushnag es wohl Wert gewesen zu sterben.

Nach einigen Minuten des Innehaltens und Grübelns erhob sich Wilcart von Asegeui wieder und stieg in den Sattel seines schwarzen Schlachtrosses. Regen trommelte jetzt stärker auf seine Rüstung und er blickte mit regungsloser Mine in den wolkenbehangenen Himmel. Er war aufgewühlt und es war gut, dass es etwas gab, wodurch er sich ablenken konnte. Eine zweite Orkhorde, beinahe so groß wie die erste, griff der Menschen vorderste Verteidigungsstellung an.

Sollten sie doch kommen. Es war ein guter Tag zum Töten.

Rittermark Hervanal


Die Drachenschlacht
3. Woche des 2. Jahres

Die letzten Strahlen der Sonne, die die Nacht zurückhalten, tauchen den Aufmarsch der Armeen wieder in ein irreals rotes Licht. Wie am Beginn des Tages. Die Geräusche der nahen Schlacht erfüllen die Luft, das Klirren von hunderten Rüstungen, das Geräusch, das das Schwert beim aus der Scheide ziehen macht, hundertfach. Der Tod ist nahe.
Das Banner des orksichen Clans, den gespaltenen Schädel eines Menschen, wird in die vorderen Reihen gebracht. Die Orkkrieger sind voller Ungeduld. Die Freude auf die bevorstehende Schlacht verwandelt sich langsam in einen rasenden Wahn. Irrsinn spiegelt sich in den Augen der dämonischen Kreaturen. Jedes Gesicht von Hass verzerrt. Vor ihnen steht Walok. Erhaben, voll von Mut. Seine Schwingen nehmen den Orks beinahe die Sicht auf den Feind. Diese roten ledrigen Schwingen, die den riesigen Leib des Drachen spielerisch in die Lüfte erheben.
Die zuranischen Verteidiger, geordnet, warten auf den Beginn des Kampfes. Rufe erschallen, Befehle werden gegeben. In den Augen der Menschen und Orks gleichfalls steht die Zuversicht. Ihr Kampf ist gerecht. Ihr Tod dient einem höheren Zwecke. Vor ihnen Yrdar, der Weiße, wie ein Zeichen der Reinheit ihres Kampfes. Der Drache strahlt Ruhe aus, die auf die Zuraner übergeht. Seine Stärke ist fühlbar. Nur das nervöse Schlagen des mächtigen Schwanzes zeugt von seinem ungeduldigen Warten.
Plötzlich erhebt sich das rote Omen. Riesenhafte Schwingen lassen den roten Drachen, der die Orks auf das Schlachtfeld geführt hat, gen Himmel steigen. Ein Brüllen des Weißen kündet vom Beginn. Der Boden erbebt, und einige Mannen stürzen, als Yrdar sich vom Boden abstößt. Ein Flügelschlag bringt ihn hoch in die Lüfte. Die Mächte rasen aufeinander zu.
Nur wenige Augenblicke später zerreißen Schreie die Stille. Wie eine Flut aus Leibern walzt sich die Schädelhorde auf die zuranische Kompanie zu.
In den Lüften nähern sich die Drachen. Völlige Ruhe. Nur der Wind, der an den riesigen Wesen vorbeizieht, erzeugt ein stetiges Rauschen. Unter ihnen nähern sich die Armeen. Kaum ein Geräusch, das das Heulen des Windes übertönt. Nur noch wenige Sekunden trennen die Drachen, als sich die Blicke der beiden treffen. Der Augenblick wird zu einer Ewigkeit. Die schwarzen Augen der Bestien wirken kalt und leer. Der Hass ist verschwunden, nur Trauer umspielt sie, als sie aufeinander prallen. Sie wollen sich nicht vernichte, sind sie doch Brüder.
Der Rote fängt sich, seine Klauen noch nicht vom Blut des andern befleckt. Ebenso Yrdar. Walok wendet geschick, als ob er einen weiteren Angriff fliegen wolle, stößt jedoch plötzlich auf die zuranische Armee herab. Ohne Furcht, nahe zu unvorsichtig, rast er auf die vor Schrecken erstarrten Menschen hinab. Nur sein Brüllen reißt die Zögernden aus ihrer Lethargie.
Die Bogenschützen heben ihre Bögen gen Himmel, auf den roten Drachen gerichtet. Ein Hagel aus Pfeilen ergießt sich über Walok, der von Schmerz erfüllt seine Bahn ändert. Das Blut des Drachen regnet zu Boden, ergießt sich über die anstürmenden Orks, verbrennt sie.
Yrdar erkennt die Absicht seines Bruders. Er wendet seinen Flug, zurück zu den Zuranern. Der Weiße trifft den verwundeten Blutsverwandten, drängt ihn aus der Schußlinie der Bogenschützen. Tosend schlagen beide auf. Staub hüllt die Kreaturen ein. Nur leicht kann man die beiden Drachen erahnen, wie sie sich gegenüber stehen. Um sie herum rückt die Armee der Zuraner vor. Ruhe scheint zwischen beiden eingekehrt. Der Hass ist endgültig verschwunden. Frieden in mitten der Schlacht. Dann Trauer.
Yrdar erhebt sich, lenkt seinen Flug in Richtung der orkischen Angreifer. Walok verharrt. In den großen schwarzen Augen des Drachen spiegelt sich die Hundertschaft von Rittern, die auf ihn zurast.

Ruhe.

Als der Nebel des Kampfes sich gelegt hatte, lagen zwei riesige Leiber blutüberströmt am Boden. Um sie herum waren nur noch die Überreste der einst so stolzen Schädel-Horde zu finden, geschundene Leichen. Die noch lebenden Ritter sammelten sich, um den Sieg zu Feiern, der sie viel gekostet hatte. Und während die Jubelschreie der Überlebenden das eiserne Schweigen des verheerten Feldes und seiner Toten für einen kurzen Augenblick verdrängte, lagen die Brüder in Frieden nicht weit entfernt von einander. Ihre verstümmelten Körper verlassen, hatten sie sich im Tode wieder vereint.

Die Drachen


Der Schrecken der Nacht ist aufgetaucht....
3. Woche des 2. Jahres

Hiermit geben wir, die Bauern von Erbelauen, kund, dass die Region Wolfswald für jeden unangefragten Zutritt gesperrt bleibt. Grund hierfür ist das Auftauchen entweder von Werschweinen oder Werwölfen in dieser Region - da dieser Fluch anscheinend durch den fauligen Atem und sabberenden Geifer übertragen wird, besteht auch die Gefahr einer Ausbreitung, deshalb werden auch alle ungefragt durch diese Provinz Reisende, gefangengennehmen und in der Heimatscholle und zwar 4 Meter darunter von diesem Fluch reinigen!

Die Bauern von Erbelauen

Die Bauern von Erbelauen


Morgen in Ashub-Ushnag
2. Woche des 2. Jahres

Die Dunkelheit wird langsam von den ersten Strahlen der Sonne, die rot über den fernen Weltenwall blicken, verdrängt. Das blutige Rot streicht über das Feldlager der Verteidiger, der Zuraner, taucht die dort ausharrenden Mannen und Orken in ein irreales Licht, lässt sie wie von Blut überströmt wirken. Davor, in eine Aura aus sich an den weißen Schuppen brechenden Strahlen, liegt Yrdar, der Weiße. Die erste Wärme der Sonne Terras scheint seinen Leib zu wecken. Der mächtige Körper beginnt sich vorsichtig zu regen, die schwarzen Augen blicken starr in eine Richtung.
Dort befindet sich noch alles in Dunkelheit, eine Dunkelheit, aus der schreckliche Geräusche dringen. Immerwieder Schrei, voller Kampfeslust. Zuerst von einer Kreatur, dann von hunderten. Unmenschliche Schreie. Die orkischen Truppen der Zuraner kennen dieses Gebrüll. Sie fühlen die Nähe zu den kriegerischen Aufforderungen, würden am liebsten losstürmen, sich in einem Bruderkampf verlieren. Blut soll fließen, auch wenn es das der Brüder sein soll. Doch die Befehlshaber der Menschen spüren seit der Ankunft der Schädel-Horde in Ashub-Ushnag die Unruhe, den unbeugsamen Willen nach dem Blut ihrer Feinde, der orkischen Söldner. Ihre Befehle sind klar und einfach: keinen Angriff!

Dort, im nun verschwindenden Dunkel, sieht man den Zug der Schädelhorde. Hunderte orkische Krieger in ihren dunklen Rüstungen, Wolfreiter, die an den Flanken vorbei ziehen, und riesige mechanische Ungetüme. Doch der Zug hält nach Westen, weg von den Verteidigern. Weg nach Ugoth, in ihr eigenes Land.

Yrdar jedoch starrt nicht auf die abziehende Horde. Sein Blick ruht auf dem Himmel. In den Höhen kreist stetig ein rotes Omen. Es wartet.

Die Drachen


Träume, die der Nordwind bringt
2. Woche des 2. Jahres

Eine Gruppe von Nordmannen schleppt einen eben gefällten Baumriesen durch den Wald. Schweiß glänzt auf den trotz der Kälte entblößten Oberkörpern. Die Peitsche eines Aufsehers knallt, und mit einem Ruck wuchten die Männer den Baumstamm in eine Wasserrinne, die ihn den langen Weg ins Lager bringen wird. Ketten rasseln, und der Trupp bewegt sich langsam wieder in den Wald hinein. Auf einmal bringt ein heftiger Windstoß eisige Meeresluft von Norden und wirbelt das Laub auf. In der Ferne ertönt das rauhe Krächzen eines Raben. Einer der Sklaven stockt in seinem Schritt, horcht unmerklich auf, und geht dann weiter. Doch nun glimmt Hoffnung in seinen Augen. Der Zwerg mit der Peitsche wählt einen weiteren Baum aus. Er bemerkt das leise Flüstern, das wie ein Windhauch durch die Sklavenarbeiter geht, nicht...

Skjartheim


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