Studie über
Kampfmagie in der heutigen Gesellschaft
von Emmerian ya Hiligan
Tatsächlich habe ich herausgefunden, dass fast die Hälfte
aller Kampfmagier, zu meinem Leidwesen, den Dienst als
"Soldmagier" oder als so ein ähnlicher, einschlagen. Ich
informierte mich also, zuerst in den Räumen meiner Akademie, später auch
bei reisenden Magiern, warum immer weniger den Karriereweg im magomilitärischen
Bereich suchten. Selbst schon Oberstadjutant, konnte ich die meisten in
ihrer Meinung nicht verstehen, doch nach längerer Zeit wurde mir
folgendes klar:
1) Es ist schon im Elternhaus so, dass man die Kinder
ungern auf Akademien wie die, von der ich stamme, die Beilunkerakademie,
oder ähnliche, schickt. Sie gelten als viel zu militärisch und
strikt. Wenn jetzt schon die Eltern des Kindes gegen den militärischen
Einfluss an den kampfmagischen Akademien sind, so wird auch meist des
Kindes Meinung in diese Richtung tendieren.
2) Die Kampfmagier anderer Schulen, die eben nicht so
strikt und militärisch sind, werden nicht auf den Krieg vorbereitet,
sondern eben auf so kleine Scharmützel, wie man sie im Solddienste tut,
auf das philosophieren und betrinken. Fragt man einen Magier nach seiner körperlichen
Ertüchtigung, so wird man so manchen sagen hören: "Ich hab ja meine
Magie!" An den Akademien fehlt der Drill, die Körperertüchtigung für
Körper & Geist, nicht mehr viele Magier wissen überhaupt noch mit
einem Schwert umzugehen, was ich sehr schade finde, da man schon an meiner
Schule erkannte, wie wichtig ein mit dem Zauber des Schwertes belegtes
Schwert im Kampf wider die Heptarchien sein kann. Denn was tun mit den Dämonen,
wenn die astrale Kraft nicht mehr reicht...
3) Ich glaube auch, dass den Magiern in der Armee zu wenig
geboten wird. Die "Pfeile des Lichts" sind eine Elitetruppe,
ansonsten mag man mal von einem Adjutanten hören, der sich auf die Magie
versteht, doch nur wenige (in den schwarzen Kriegen dennoch beachtlich
viele) versuchen sich so wie ich und meine Kollegen als Soldat mit
besonderen Fähigkeiten. Ist es denn nicht möglich, gediente Magier in
den Stand eines Hauptmanns, oder, wie ich, Oberstadjutanten zu berufen und
einen mehr oder weniger kleinen Teil der Armee aus "Berufssoldaten
Magiern" bestehen zu lassen? Ich finde, ganz im Gegenteil. In den
Kriegen momentan, wider die schwarzen Horden und Heptarchien, spielen
Magier eine wichtige Rolle, doch davon später.
Dazu kommt, dass ein Leben als "Soldmagier" ja einige Vorteile
haben mag:
1) er kann tun und lassen was er will
2) wenn er etwas tut, wird er bezahlt - für magische Arbeit meist mehr
als genug
3) bei Daimoniden geraten die Banner und Exorzisten in Vergessenheit,
klingt es doch wahrlich besser, wenn man behaupten kann: "...und der
hat den mit einem Feuerball weggepustet..."
Nun finde ich, ist es Zeit, einmal genauestens die
Vorteile der Kampfmagier in der Schlacht vorzustellen:
1) Es ist wohl klar, dass Magier im Kampf mit den
schwarzen Horden einen Vorteil haben. Nicht zuletzt schadet den Daimoniden
ein Zauber wohl mehr als ein Schwert. Und ein gezielter Ignisphaero mag
bei Untoten eine unvorhersehbar große Wirkung erzielen.
2) Bei der Erstürmung magischer oder daimonider Gebäude
oder Errichtungen (man denke da an die Gerüchte über wandelnde
Festungen...) mag das Wissen eines Magiers große Vorteile bringen.
3) Ein Pfeil mag bei einem Skelett oder wandelndem
Leichnam ja einen Schaden anrichten, doch ein Ignifaxius wird hier wohl
weit mehr helfen, oder?
4) Magier rennen nicht in einfach angreifbaren Regimentern
(was bei Magiern, die den Ignisphaero o.ä. beherrschen, ja schlimme
Folgen haben könnte), sondern meist allein und unscheinbar, was sie zu
einer schwer einsehbaren und zerstörbaren Truppe macht.
5) Magier können jederzeit durch Tränke o.ä. ihre
astrale Kraft für den Notfall regenerieren, was ihnen, im Gegensatz zu
einem Köcher mit 20 Pfeilen, einen riesigen Vorteil einbringt.
Des weiteren möchte ich meine Kenntnisse über dieses und
weiteres voll und ganz in den Dienst Arkanias
stellen und würde mich freuen, wenn meine Idee eines arkanischen Banners
Kampfmagier unter meiner Führung (natürlich unter seiner Exzellenz
Drakmore Eolan Cardin) angenommen werden wird.
Erschienen in Opus no. 92 am 21.1.2001.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Leserbrief von Chronos von Fasar.
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