Gepriesen
sei der Eine, denn Großes gilt es zu feiern dieser Tage!
Freut euch, ihr Söhne des Wissens, denn dies ist der Tag, an dem sich
das Erscheinen dieser Postille zum 99. Mal ereignen soll, ein großer Tag
für unsere ehrwürdige Akademie, trotz aller Gegenwinde standhaft, trotz
aller Attacken stark.
Oh, ihr Söhne des Unglaubens, die unser Werk bereits verdammten, bevor
wir es beschlossen.
Oh, ihr Söhne des Zweifelns, die uns herbes Misslingen vorhersagten, ohne
jedoch an all die Wissbegierigen zu denken, an all jene, die ihr
Erforschtes weitergeben wollten.
Oh, ihr Söhne der Fehlgötter, die mir versuchten einzureden, die Hundert
müsse gefeiert werden, nicht die Neunundneunzig. Dabei sagte doch einst
unser Mawdli Ruban ibn Mechdad selbst:
"Und wollen sie dir ihre Brauchtümer aufzwingen,
so werden sie dir auch falsche Zahlen nennen, die es zu feiern gilt. Doch
du, Sohn der Wüste, wirst ihn nicht auslachen ob dieser groben Dummheit,
bedauere ihn darob, dass er durch seiner Götzen große Anzahl das Zählen
hat verlernt!"
Und doch, all ihr Söhne des Einen, muss ich euch an diesem gefeierten
Tage auch zur Schelte rufen. Zu sehr ist dieses Werk der Weisheit von
Götzenglauben und irrsinnigen Abbildern durchdrungen, allzu wenig sehe
ich Werke der Wüstenkinder in dieser Postille. Euer Wissen aber kann sich
nur dann mehren, wenn ihr es mit anderen teilt. Und lacht gar einer über
euer Niedergeschriebenes, so könnt ihr euch sicher sein, dass dieser arm
im Geiste und eurer Arbeit nicht würdig ist!
All ihr Söhne des Opus veritatis scientiæque, mein Lob und Respekt
gebührt euch wie sonst keinem auf Dere, forscht weiter, teilt euer
Wissen, auf dass ich alsbald die 999. Ausgabe feiern kann.
Doch nun, ihr Söhne des Genusses, raucht mit mir ein Zithabar, setzt euch
zu mir, richtet euch Polster und lasst uns mit einem edlen Glas Dattelwein
auf diesen Tag anstoßen!
As-salâmu rastuleikum!
Magister magnus
Achmed ibn Mhukkadin al Ghunar von: Clemens Schumacher Erschienen in Opus no. 99 am 12.3.2001.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Zur 99. Ausgabe.
Elfische Magie und
das gildenmagische
System der hexalogia elementorum
oder: "Ist das die Welt, die du mir da erklären
willst?"
von M. Travian Norfold und M.ex. Reiju Windfeder
Maga Inara Thorban sei hiermit noch einmal gedankt für
den interessanten wie einfühlsamen Artikel über das elfische
'Wipfelläufer-Sein', der uns einige neue Aspekte der elfischen Magie
zugänglich machte (Opus
#92). Im daran anschließenden Traktat von M. Windfeder (Opus
#97) sollte offensichtlich geworden sein, wie treffend ihre
Ausführungen sich mit unserem Anliegen verbinden lassen. Nichts liegt uns
deshalb ferner, als nun gegen die Collega zu polemisieren, jedoch sei uns
hier eine Anmerkung zu ihrem Artikel gestattet, die als fruchtbare
Anregung verstanden werden möge und die Bedeutung ihres Artikels in
keiner Weise schmälern soll. Doch gerade im Sinne ihres Nachsatzes
erscheint uns ihr Verweis auf eine mögliche Elementarklassifikation
bezüglich der 'Wesenszauber' eines Elfen in die falsche Richtung gedacht.
Thorban gibt in ihrem Artikel u.a. ein anschauliches Beispiel dafür, wie
ungeeignet die gildenmagischen Klassifikationen von magischen
Spezialgebieten für Elfenzauber sind - dem können wir nur voll und ganz
zustimmen. Sie schlägt daraufhin im Ansatz jedoch eine andere
Klassifikation vor: die Einordnung der Wesenszauber nach der Hexalogie der
Elemente. Dies scheint auf den ersten Blick nahezuliegen und dem elfischen
Zaubern durchaus angemessen zu sein, jedoch zeigt sich bei näherem
Hinsehen, dass auch dies wieder gildenmagischem Denken entspringt, das mit
einer angebrachten Betrachtung der elfischen Magie, wie wir sie verstehen,
nicht zu vereinbaren ist.
Die folgende Begründung wollen wir in Thesenform vortragen:
(I) Die Gildenmagie ist in ihrem Denken spekulativ-idealistisch
und ihr System von Welt somit als abstraktes Schema, unabhängig von
konkreten Gestaltungen und Gegebenheiten gedacht. Das elfische Magiewirken
ist im Gegensatz dazu immer nur auf die konkrete, sinnlich erfahrbare
Welt und ihre konkreten Formen, Gestaltungen und Gegebenheiten bezogen.
Das bedeutet und ist zurückzuführen auf einen ganz fundamentalen
Unterschied im Welt-Denken von Elfen und Gildenmagiern, der sich auf jede
Interaktion mit Welt bezieht, eingeschlossen jede magische oder
metamagische (also z.B. magietheoretische) Handlung (im weitesten Sinne,
der das Denken als Handlung einschließt).
(II) Die gildenmagische Hexalogie der Elemente ist
letztendlich ein atomistisches Weltmodell in dem Sinne, dass jede
materielle Veränderung (in) der Welt nur eine beständige Durcheinander-
und Neumischung ihrer ewig gleichen Bestandteile bedeutet.
Unserer Meinung nach können Elfen ein reines Element nicht denken, da
dies einen gedanklichen und gefühlsmäßigen Abstraktionsvorgang
erfordert, der ihnen durch ihr Welt-Denken (und Welt-Fühlen sollte man
dazusetzen) verwehrt ist. Oder um es auf einen Gedanken des geschätzten
Philosophen Magnus Wiesengrund zu beziehen: Diese "Abstraktion
[setzt] eine Distanz des Subjektes [also des Elfen] zum Objekt [also der
Umgebung] voraus", die ein Elf unserer Ansicht nach nicht besitzt:
Die Idee eines reinen Elements stände für einen Elfen in keinem
Zusammenhang mit seiner präsenten, konkreten Umwelt - seiner Erlebniswirklichkeit
-, da diese durch sein Welt-Denken bedingt ist und umgekehrt. In dieser
Wirklichkeit können Elemente also niemals in Form jener Ideen vorkommen,
als die sie für uns - nämlich in unserem idealistischen Weltbild -
bestehen.
(III) Für Elfen wird alle Veränderung in der Welt durch
den Gegensatz von Nurti (das Werden; für Liebhaber des
Alt-Güldenländischen mag die ungefähre Analogie zum Begriff génesis
interessant sein) und Zerzal (Ent-Werden, Vergehen;
alt-güldenländisch: phthôrá) repräsentiert. Dies steht im
Widerspruch zum Elementar-System der Gildenmagie, da es im Gegensatz zu
diesem echten, konkreten Wandel in der Welt beschreibt. Nurti und Zerzal
sind dabei Prinzipien im Gegensatz zu den Einheiten des
gildenmagischen Weltsystems.
Prinzipien schematisieren im Unterschied zu Einheiten die Welt nicht, da
sie keine Aussagen über Unterteilungen innerhalb der Welt machen, sondern
die Veränderungen der Welt als Ganzes beschreiben. Das gildenmagische
Weltsystem ist damit atomistisch im Gegensatz zu dem elfischen holistischen.
(IV) Aus diesem Widerspruch folgt die Erkenntnis, dass
für Elfen die Welt nicht als ein System von Einheiten denkbar ist. Die
gildenmagische Hexalogie der Elemente und die Betrachtung der Welt
abgebildet auf diese ist genauso Aufspaltung der Welt wie die
Unterscheidung zwischen Sichtbarem und astralem Geflecht und für Elfen
genauso unverständlich.
Die Welt als ein System, ein Schema aus Einheiten gedacht ist nur
innerhalb einer idealistischen Denkweise möglich, die den Elfen fremd
ist, ebenso wie die in dem Norfold-Artikel angesprochene Trennung von
dinglicher Welt und structurae astralae, da auch diese auf
idealistischem Denken beruht.
(V) Daraus folgt zwingend: Elfen kennen keine Hexalogie
der Elemente.
Die hexalogia movimenta als Einwand?
Einige besonders elementaristisch bewanderte
Bewegungsspezialisten werden nun vielleicht auf die Theorie der
elementaren Hexalogie der Bewegungszauber hinweisen, nach der jedem
Element - sogar den nach gängiger Vorstellung Elfen eher fernliegenden
Elementen Feuer und Erz - ein elfischer Bewegungsspruch zugeordnet ist,
der es dem Elfen erlaubt, sich unbeschadet über oder durch dieses Element
zu bewegen. Bei Erwähnung dieser Theorie muss allerdings dazugesagt
werden, dass es bisher keinerlei Hinweis auf die Existenz des Feuer- und
des Erzspruches gibt, und auch unsere tatsächliche wissenschaftliche
Kenntnis von den Sprüchen für Humus, Wasser und Luft ist so gering, dass
mitnichten ohne weiteres auf eine Hexalogie geschlossen werden kann!
Lediglich die Existenz des ÜBER EIS... als gebräuchlicher Zauber der
Firnelfen kann als vollends gesichert und gut erforscht gelten. Nach
Ansicht derer, die diese Theorie einer "Hexalogie der elementaren
Bewegung" anführen, scheint die Tatsache ihrer Existenz Beweis genug
für die Affinität der Elfen zu den Elementen zu sein.
Wir würden dem nicht nur entgegnen, dass es bisher keinen tatsächlichen
Beweis für die Existenz dieser Hexalogie gibt, sondern gehen sogar so
weit zu sagen, dass ihre Existenz in einem elfischen
"Magiesystem" gedacht per se sehr unwahrscheinlich ist
(nicht nur etwa noch nicht ausreichend bewiesen). In Betrachtung der hier
vorgelegten Theorie würden wir entgegnen:
Nur wenn ein Zauber, der es dem Elfen beispielsweise
erlaubt, sich durch massiven Fels zu bewegen, kein Elementarzauber
ist, ist er als elfischer Zauber denkbar.
Die Autoren sind sich einig, dass ein Elf, der sich
tatsächlich durch massiven Felsen bewegt, nur sehr schwer
vorstellbar ist. In diesem Sinne möge die folgende Argumentation auch
nicht als reale, sondern als transcendentale Speculation verstanden
werden, also als Versuch, der auslotet, was die Bedingungen der - wie
gesagt sehr unwahrscheinlichen - Möglichkeit eines solchen Zaubers im
Sinne unserer Theorie wären.
Die Bedingung der Möglichkeit elfischen Zauberwirkens ist nach der
Norfoldschen Trinitätstheorie grundsätzlich das Streben nach Harmonie
eines bestimmten, ganz konkreten Teils von Welt, dessen eine
Komponente das Welt-Sein, also das Wesen der Umgebung, auf die der
Zaubervorgang bezogen ist, ausmacht. Die Bedingung, die die Umgebung bei
diesem Geschehen erfüllen muss, kann von uns Menschen unseres Erachtens
nur insofern bestimmt werden, als wir sagen können, dass der Elf mit
dieser Umgebung in irgendeiner Form vertraut sein muss. Wenn jedoch die
konkrete, vertraute Umgebung eines Elfen übermäßig viel Felsgestein
(wir sagen mit Absicht nicht "das Element Erz") aufweisen
würde, würde das ja nicht automatisch der Möglichkeit der Umgebung,
Teil eines durch den Elfen in Gang gesetzten Zaubergeschehens zu sein,
einen Abbruch tun. Das heißt: Solange das von uns Gildenmagiern dem
Element Erz zugeordnete Felsgestein nicht als Abstractum, sondern als
konkreter Bestandteil einer dem Elfen vertrauten Umgebung verstanden wird,
gibt es unserer Ansicht nach keinen Grund, warum der Elf dieses
Felsgestein aus seiner auf diese Umgebung gerichteten Harmoniesehnsucht
ausschließen sollte. Den gäbe es nur dann, wenn er (im Sinne
elementaristischen Denkens) dem Felsgestein eine andere Qualität zuordnen
würde als dem Rest der Umgebung, denn dann wäre es einleuchtend
anzunehmen, dass die Qualität des Elementes Erz nicht so gut mit dem
Wesen eines Elfen korrespondiert wie z.B. das Element Humus und jenes also
nicht so leicht wie dieses Teil einer elfischen Zauberhandlung sein kann.
Dass eine Bewegung des Elfen durch dieses Element dann so gut wie
ausgeschlossen scheint, ist einleuchtend.
Wie könnte nun eine solche elfische Zauberhandlung bezogen auf
Felsgestein aussehen? Nun z.B. könnte es dem Elfen das Klettern an Felsen
erleichtern (ähnlich wie das Klettern auf Bäumen durch den von M.
Thorban beschriebenen ÜBER WIPFEL...), so diese in seiner Umgebung
vorkommen (vorstellbar wäre dies allenfalls in den Salamandersteinen)
oder das leichtere Laufen über ein Geröllfeld. Zugegeben, beides sind
Umgebungsformen, die im natürlichen Lebensraum der Elfen nicht sehr oft
vorkommen - aber vielleicht ist das der Grund, warum uns ein so gearteter
Zauber nicht bekannt ist. Wie gesagt: möglich wäre seine Existenz wohl.
Wenn wir nun annehmen, dass erstens unsere These, dass Elfen keine
Hexalogie der Elemente kennen, richtig ist und dass zweitens Elfenzauber
existieren, die es dem Elfen erlauben, sich durch das Geäst von Bäumen,
über die Wasserfläche eines Sees und sicher über dünnes Eis zu
bewegen, so müssten wir doch feststellen, dass diese Zauberhandlungen
zumindest eine Affinität zu den Elementen zu besitzen scheinen. Wie also
erklärt sich das? Die Antwort ist einfach:
Da die Waldelfen, die den ÜBER WIPFEL... benutzen, um sich, allgemein und
mit den Worten M. Thorbans ausgedrückt, mit ihrer Umgebung in Einklang zu
bringen, nun einmal im Wald leben, einer Umgebung also, die für das
gildenmagische Auge zum großen Teil aus dem Element Humus besteht, da
ebenso die Firnelfen in einer Region leben, die schon rein derographisch
gezwungenermaßen sehr viel Eis aufweist, da weiterhin der Lebensraum des
Auvolks von Seen, Flüssen, Marsch- und Moorlandschaften geprägt ist, ist
es verständlich, dass unser gildenmagisches, idealistisches und
systematisierendes Denken eine Zuordnung zu den Elementen vornimmt. Diese
Zuordnung ist jedoch weder wahrscheinlich (nach den oben ausgeführten
Thesen), noch notwendig, sondern beruht u.E. auf einem Kategorienfehler,
einem Missverständnis: elfische Zauber sind umgebungsspezifisch und die
Beschaffenheit der Umwelt der verschiedenen Elfenvölker legt jeweils
verschiedene Zauberhandlungen nahe - in unserem speziellen Fall eben
verschiedene Bewegungszauber, welche die Harmonie zwischen WELT SEIN und
SELBST SEIN des Elfen verstärken. Elfische Zauber sind nicht
elementspezifisch, wie wir oben gezeigt haben. Wir Gildenmagier sind es
gewohnt, in elementaren Kategorien zu denken und zufällig korrespondieren
die elfischen Lebensräume in unserer Wahrnehmung mit unserem
Elementarsystem. Der Schluss, dass Elfen elementare Zauber verwenden, ist
jedoch nicht zulässig - dass sie eine elementare Hexalogie der Bewegung
kennen, noch weniger.
Elfen als Elementaristen?
Noch ein anderes Argument möchten wir anführen, um
unsere These zu stützen, dass Elfen kein Elementarsystem kennen: Es
dürfte bekannt sein, dass Elfen keine Elementare konvozieren. In unserem
Magiesystem ist die elementare Beschwörung nicht nur die wichtigste
Motivation der Erforschung der Elemente, sondern auch der einzige Bereich,
in dem uns das Wissen um die Elemente, also in dem uns unser
Elementarsystem überhaupt etwas nützt. Hinzuzählen könnte man noch das
überaus schwierige Gebiet der elementaren Transition, doch wer will
ernsthaft behaupten, dass die Elfen - selbst wenn sie das elementare
System mit uns teilen würden - genug von magischer Strukturtheorie
verstünden (oder sich nur dafür interessierten), dass sie solche
Transitionen durchführen (bzw. überhaupt verstehen) könnten?! Daraus
ergibt sich die Frage: Welche Motivation hätten die Elfen überhaupt
haben sollen, ein Elementarsystem zu entwickeln und sich philosophisch
damit zu beschäftigen, wenn dies keinerlei weiterführende,
magiepraktische Konsequenzen hätte? Gerade bei den Elfenvölkern, für
die Magie doch niemals bloßer Forschungs- oder Selbstzweck ist, können
wir uns eine solche Motivation schlicht nicht vorstellen!
Gildenmagisch-elementaristische Verwendung elfischer
Zauber
An dieser Stelle ist es angemessen, auf einen der
Kritikpunkte einzugehen, die der geschätzte Collega A.mj. Zachariad in
der letzten Ausgabe des Opus anbrachte. Zunächst möchten wir ihm danken
für die wohlformulierten Worte, die beweisen, dass der Adeptus unsere
Ausführungen gründlich gelesen hat, und für die einfühlsame Rezeption
unserer Thesen. Was die Frage angeht, ob unsere Einteilung der elfischen
Zauberhandlungen in Spezialgebiete "zutreffend" ist (so
der ursprüngliche Wortlaut bei Windfeder), so betrachten wir die
Ausführungen des Collega Zachariad als Explikationen unserer eigenen
Intention - selbstverständlich stimmen wir mit seinen Worten überein,
dass "unsere gildenmagische Einteilung der elfischen Canti"
innerhalb der Gildenmagie korrekt ist. Unsere These in ihrer logischen
Umkehrung beinhaltet ja gerade (als Kritik an der gildenmagischen
Betrachtung elfischer Sprüche - nicht an der Gildenmagie an sich!),
dass wir überhaupt keine andere Einteilung vornehmen können, weil
wir ebenso wie die Elfen an ein immanentes System gebunden sind.
Aus der positiven Annahme des Collega lassen sich ausgezeichnet logische
Folgerungen unser eigentliches Thema betreffend ziehen: Denn nimmt man die
Worte Zachariads ernst, so gibt es nunmehr keinen Grund, die
elementaristische Klassifikation der elfischen Zauberhandlungen (z.B. wie
oben aus dem Gebiet der Bewegung) zu verwerfen: in unserem System ist sie
ja zutreffend und so kann die bekannteste Formel ÜBER EIS... weiterhin
als elementarer Eis-Cantus betrachtet werden - er wird ja ohnehin nicht
als elfischer Spruch vermittelt, sondern als gildenmagischer. Ebenso ist
es dann denkbar, diesen Spruch in Verbindung mit seinen gildenmagischen
Schwestersprüchen ÜBER WIPFEL... etc. einer elementaren Transition zu
unterziehen und beispielsweise den Cantus zu rekonstruieren, den wir als
DURCH FELS UND ERZ... vermuten. Ein Elfenzauber ist das nimmer mehr und
ein Elementarzauber ist es vor allem deshalb, weil das Denken des
Gildenmagiers ihn zu einem solchen macht.
Aber das ironische ist, dass diese Überlegungen rein akademisch anmuten:
hat doch kein Gildenmagier genug Kenntnis von den ursprünglichen elfischen
Zauberhandlungen, um eine solche Transition durchführen zu können!
Insofern können wir unsere Argumentation wieder an ihren Anfangspunkt in
unseren ersten Artikeln bewegen (der ja starken Appell-Charakter hatte)
und behaupten, dass die gildenmagische Sicht der elfischen Canti - so
'korrekt' sie innerhalb unseres Systems sein mag - uns in Bezug auf
ein besseres Verständnis dieser speziellen und vielfach fremden Form von
Magie einfach nicht weiterhilft! Das ist tatsächlich von großer
Bedeutung, denn obwohl es so erscheint, als ob wir die elfischen
Sprüche einfach übernehmen, für uns abwandeln und brauchbar machen
könnten, um sie letztlich zu "beherrschen" (A.mj.
Zachariad), ohne dass dies weiter problematisch oder bedenkenswert wäre -
ist es doch die Überlegung wert, ob nicht die Tatsache, dass wir so wenig
von elfischer Magie wissen und verstehen, auf die objektiven Grenzen
unseres (vermeintlich objektiven) gildenmagischen Weltbilds, unserer
Magietheorie zurückzuführen ist... Dagegen haben wir uns gewandt,
Collega Zachariad: nicht gegen die gilden-magische Einteilung von
gildenmagischen Sprüchen, sondern gegen die weitverbreitete
gildenmagische Vorstellung, dass die gildenmagische Einteilung aller
Sprüche korrekt, verbindlich, objektiv ist.
Weg zur Harmonie oder moralisches Weltbild?
Dabei wollen wir auch gleich noch auf den zweiten Punkt zu
sprechen kommen, den der Adeptus in seinem Artikel anspricht und der
wesentlich weitreichendere Konsequenzen impliziert, über welche jeder
Magus einmal gründlich reflektieren sollte: Er stellt den von Norfold
proklamierten Hintergrund der Trinitätstheorie, nämlich das Streben des
Elfen nach Harmonie mit (nicht allgemein in) der Welt, moralisch
in Frage, indem er für jedes Harmoniestreben den höheren Sinn
postuliert, "stets darauf zu achten, dass ... das Gleichgewicht der
Sphären [gewahrt bleibt]".
Nach der Norfoldschen Trinitätstheorie, so Zachariad, scheint der Elf
diese Intention und sogar den Willen, dies zu tun, nicht zu besitzen. Er
fragt:
"Achtet der Elf denn auf den Harmoniezustand der
WELT? Sieht er ein anderes Harmoniestreben, ein anderes Streben nach
Gleichgewicht, als das eigene? Kann er überhaupt wahrnehmen, ob sich die
WELT um ihn herum im Gleichgewicht befindet?"
Grundsätzlich: Wir widersprechen dem überhaupt nicht und
würden diese Fragen zunächst mit "Nein" beantworten. Im
Gegenteil: unserer Ansicht nach ist die Art des Strebens nach Harmonie,
die Adeptus Zachariad für die Elfen als Konsequenz unserer Thesen
beschreibt sogar die einzige Art, wie jenes überhaupt denkbar ist. Lasst
uns ein wenig ausholen:
Erstens einmal: Dass die Academia Limbologica sich der Wahrung des
sphärischen Gleichgewichts verschrieben hat ist sicherlich lobens- und
bewundernswert. Dass die Adepten Eurer Akademie ein ausgeprägtes
Bewusstsein für sphärische Zusammenhänge, eine hohe Sensibilität für
Unreinheiten des Sphärenklangs sowie ein großes Verantwortungsgefühl
für seine Bereinigung besitzen, ist gerade in diesen schwierigen Zeiten
ohne Zweifel keinesfalls zu unterschätzen. Aber, Collega, wie viele Magi
und Magae dort draußen in der Welt erklären die Wahrung des
Gleichgewichts der Sphären denn tatsächlich zum Sinn und Zweck ihres
Magiewirkens? Mit Verlaub: zumeist haben da Dinge wie wissenschaftliches
Interesse, Macht, die Notwendigkeiten eines Dienstes etc. einen weit
höheren Stellenwert und auf den Lehrplänen der allermeisten Akademien
kommt 'Streben nach der Harmonie der Welt' durchaus nicht vor. Und nun
kritisiert ihr die Elfen dafür, dass ihr spezielles Streben
nach Harmonie nur auf jene zwischen ihnen und ihrer Umgebung
'beschränkt' ist? U.E. ein klarer Fall von Kategorienfehler.
Zweitens stellt sich unmittelbar die Frage, was Adeptus
Zachariad überhaupt mit Welt meint. Wenn es um die Wahrung des
Gleichgewichts der Sphären geht, dann ist das klar: Die WELT, an
deren Harmoniezustand dem Elfen nicht sehr viel gelegen zu sein scheint,
ist die gildenmagische Welt! Zachariad geht hier von einem
gildenmagischen Weltmodell und einer gildenmagischen Realität aus, an der
er die Motive, das Sein und das Streben der Elfen messen will.
Kehren wir in Entgegnung darauf abermals zu den Anfängen unserer
Artikel-Serie zurück: Wie M. Windfeder schon in De Natura Magiculturæ
ausführlich darlegt, können die verschiedenen originären Betrachtungen
von Welt und die der jeweiligen Betrachtung zugehörige magische
Interaktion mit ihr nicht einfach von einer Warte aus miteinander
verglichen werden:
"Die unterschiedlichen Weisen unterschiedlicher
Wesen, Welt zu begegnen, liegen im Wesen der Wesen und des Wesens an sich,
da Vielfalt eine Eigenschaft allen Wesens, aller Sämtlichkeit, aller
physis ist. Magie entzieht sich somit jeder eindeutigen Beschreibung,
welche allgemeine, objektive Gültigkeit beanspruchen will. ... Jedes
System der Beschreibung, Klassifizierung, Funktionalisierung von
angewandter oder theoretisch betrachteter Magie - i.e. jedes einzelne
aller möglichen systemata magica - ist in seinem kulturellen
Bezugsrahmen gültig, funktionsfähig, kohärent - wahr - solange die das
System praktizierende Gemeinschaft dieser Meinung ist. Jedoch: Keine
einzelne systema magica kann von einer anderen Gemeinschaft als
ungültig, nicht funktionsfähig, inkohärent - unwahr: sine veritate
- deklariert oder auch nur betrachtet werden!"
Das heißt schlichtweg, Collega, dass man von einem Elfen
kaum verlangen kann, nach der Wahrung des Gleichgewichts der Sphären zu
streben, wenn es in seinem Bild der Welt, in seiner Realität überhaupt
keine Sphären gibt. Wieder ein Kategorienfehler eurerseits?
Drittens hat ein Elf folgerichtigerweise gar nicht den
Anspruch, für die Wahrung eines sphärischen Gleichgewichts zuständig
und verantwortlich zu sein. Mehr noch: er würde - sollte er der
Sphärentheorie folgen - diesen Euren Anspruch an Euch selbst und ihn
wahrscheinlich als Anmaßung empfinden: als Anmaßung geradezu
kosmologischer Art, denn das wenige, was wir von der Geschichte der
Elfenvölker wissen, lässt wohl vermuten, dass es ihre eigene Anmaßung
war, die zuletzt zum Fall geführt hat. Wohlgemerkt: Auch der Wille zum
Guten kann anmaßend sein, lasst uns provokativ fragen: ist Euer
Selbstverständnis als Hüter des sphärischen Gleichgewichts etwas
fundamental anderes als das Selbstverständnis der Bannstrahler als
Richter im Namen PRAios' berufen zu sein?! Könnte
es sein, dass Ihr Euch übernehmt? Wir intendieren nicht, hier einen
Streit weder mit Euch noch evtl. mit Hochwürden Greif zu beginnen,
sondern seid beide versichert, dass wir Euer Wirken zu schätzen wissen!
Aber ein Elf würde Euer Selbstverständnis fast mit Sicherheit als
anmaßend empfinden - also auch hier ist Eure kategoriale Übertragung des
sphärenwahrenden Imperativs eher unangebracht.
Das soll beileibe nicht heißen, dass Elfen überhaupt
keinen Sinn für eine wie auch immer geartete Wahrung eines Gleichgewichts
in der Welt haben - gelten Elfen nicht schon von ihrem Wesen her als
äußerst sensibel, was Dissonanzen im Weltengefüge (ob sphärisch oder
nicht) betrifft? Unsere Theorien widersprechen dem überhaupt nicht - sie
besagen sehr wohl, dass Elfen einen feinen Sinn für die Harmonie der Welt
besitzen, nur bedeutet dies für sie etwas grundsätzlich anderes als für
uns.
Wenn es aber richtig ist, dass wir die unterliegende Frage
in den Ausführungen Adeptus Zachariads als moralisch geartet
identifizieren, so hat sie durchaus ihre Berechtigung, wenn auch
vielleicht keine Antwort. Die Frage lautete nun wohl in überspitzter
Form: "Ist dieses elfische Magiewirken im Kern als gut zu
bewerten, oder als dem Gleichgewicht der Sphären abträglich - mithin als
schlecht?" Wir möchten unsere, durchaus parteiische Antwort
im Schlusswort des folgenden Artikels andeuten, welcher auch der
vorläufige Abschluss unserer Reihe zu elfischer Zauberkunst sein soll.
M. Travian Norfold
und M.ex. Reiju Windfeder,
Donnerbach, 31 Hal
Ad revisionem: M.Ex. Magnus Wiesengrund:
Dialectica de nomine et subiecto. Teil 1: Subiectum subiciens et
obiectum nominatum.
von: Tyll Zybura & Katharina Pietsch Erschienen in Opus no. 99 am 12.3.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Die Norfold'sche Trinitätstheorie - Weg zur Harmonie oder triviales Weltbild?.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Die Magie der Menschen (und Gilden): Eine Magie der Welt, oder doch nur die Magie eines jeden einzelnen?.
Die allgemeine
Norfold-Windfeder-Pentathesis zu einer Systematik der Magie der Elfen
Als vorläufiger Abschluss und allgemeine
Zusammenfassung der bisherigen magietheoretischen Artikel über die
Magiekulturen und die Magie der Elfen von
M. Travian Norfold und M.ex. Reiju Windfeder
Vorrede
Der vorerst letzte Teil unserer Artikel-Serie soll nun die
Thematik der oben angeführten Thesen - die Widerlegung eines elfischen
Elementarismus betreffend - aufgreifen und in komprimierter, aber
nichtsdestotrotz inhaltlich weit gespannter Thesenform auf jene allgemeine
Ebene heben, welche in den beiden grundlegenden Artikel der Autoren (Norfold:
Versuch einer allgemeinen Betrachtung der Magie der Elfen, Opus
#88; Windfeder: De Natura Magiculturae, ebd.)
beschritten wurde. Diese Artikel sollen in ihren entscheidenden Begriffen
und Aussagen noch einmal explizit aufgegriffen werden, in Zusammenhang
gebracht und zusammengefasst werden. Wir haben die folgenden fünf Thesen
in ihrer Gesamtheit als Norfold-Windfeder-Pentathesis betitelt und
hoffen mit unserer Pentathese einen anregenden Beitrag zur aktuellen
Forschung beigetragen zu haben. Wir sehen sie als Frucht unserer
gemeinsamen Arbeit und als Ergebnis vieler Jahre des Studiums und des
Philosophierens an und sind stolz darauf. Nichtsdestotrotz ist die Norfold-Windfeder-Pentathesis
(noch?) nicht in die Encyclopaedia Magica aufgenommen und wir
würden uns weiterhin über jede fortführende Diskussion freuen!
Die Norfold-Windfeder-Pentathesis
I.
Das Wesen der elfischen Magie besitzt als Teil der physis
einen spezifischen Wesensraum, der sich zu dem spezifischen Wesensraum der
menschlichen Gildenmagie nicht-identisch und inkongruent verhält und der
deshalb nicht mit den analytischen Denk- und Begriffssystemen der
Gildenmagie in seiner Gesamtheit erfasst werden kann.
II.
Das Wesen der elfischen Magie ist für die Gildenmagie
innerhalb ihres spezifischen Denkens jedoch im Ansatz korrekt greifbar
durch die Norfoldsche Trinitätstheorie:
III.
Dem Wesen der elfischen Magie immanent ist eine
Dreiheit von SELBST SEIN, WELT SEIN und WILLE zur Harmonie dieser Aspekte,
die jedem elfischen Zaubervorgang seinen Rahmen gibt.
IV.
Das Wesen der elfischen Magie ist grundsätzlich
holistisch, also ist die Norfoldsche trinitas verbi nur
behelfsmäßige Aspektbeschreibung; sie ist als solche jedoch nicht
erweiterbar, denn Ein- und Unterordnungen wie die Gildenmagie sie kennt,
machen in der elfischen Magie keinen Sinn:
V.
Das Wesen der elfischen Magie beinhaltet keine Zuordnungen
von Zauberhandlungen zu bestimmten Spezialgebieten, Elementen oder
sonstigen Kategorien; solche Unterteilungen sind spezifisch gildenmagische
Konstruktionen und haben keinen objektiven oder objektivierenden Anspruch
auf die elfische Zauberei.
Philosophisches Nachwort:
Magie als Septessenz? - Magie als Organ? - "Elfen sind Magie!"
Als seriöse Wissenschaftler haben wir es im weiter oben
abgedruckten ersten Artikel selbstverständlich vermieden, auf die
umstrittene Klassifizierung der vis astralæ als ein Siebtes
Element einzugehen, doch sei diese Behauptung einiger Collegae in diesem
Exkurs zumindest als Anstoß für einige weitere spekulative Betrachtung
des elfischen Zauberwesens genommen.
Folgerichtigerweise lässt sich unserer oben aufgeführten fünften These
ohne Umschweife ein Nachsatz hinzufügen, welcher da lauten sollte:
"Magie als Septessenz ist nach elfischer
Anschauung ein absurdum."
Aus unserer Sicht könnte man dem Konzept von Magie als
Septessenz in Bezug auf Elfen eine Idee gegenüberstellen, die sich aus
der von Windfeder (Opus
#88) angedeuteten etymologischen Exegese des altgüldenländischen
Wortes organon als eine Entsprechung zu Magie als Mittel der
Interaktion mit Welt ergibt, es heißt dort in der fünften These:
"Als 'weltlich-kulturelle Konstante' - und das
heißt...: als nutzbare Kraft im Weltengefüge - ist Magie …
immer Teil der aktiven Begegnung, der Interaktion aller
kulturschaffenden Völker mit Welt, ist weder Subjekt noch Objekt,
sondern Mittel der Interaktion!" Das Wort "Mittel
[gestattet] durchaus die Verwendung des alt-güldenländischen órganon...,
welches seinen Bedeutungshorizont sowohl in der herkömmlichen
Übersetzung mit Werkzeug findet, aber auch ein Musikinstrument
meinen kann, ebenso wie ein großes Kriegsgerät oder ganz
wörtlich das Organ, also einen Sinn oder ein Körperteil,
welches in unserem Leibe sein tsagefälliges Werk tut."
Man könnte nun interpretieren, dass Elfen in ihrem
Zauberwesen Magie weit eher als Sinn und Körperteil -
vielleicht sogar (uns sei zuviel Prosaismus vergeben) als Musikinstrument
- in sich haben (nicht 'besitzen'), als die Zauberer der Gilden es tun,
welche ihre Zauberkunst prinzipiell als Werkzeug gebrauchen und oft
genug als Kriegsgerät missbrauchen. Ja, ich denke, die Magie für
Elfen als Sinnesorgan zu bezeichnen, ist recht treffend - so wie wir unser
Auge nicht 'verwenden um zu sehen' (sondern wir sehen einfach damit),
'verwenden' Elfen ihre Magie nicht um 'zu zaubern', sondern Magie ist für
sie einfach eine (nein: ihre jeweils spezielle, persönliche, von Elf zu
Elf ganz individuelle) Extension ihrer natürlichen Körperlichkeit, 'Seinsheit'!
Während für uns Magie in Spezialgebiete, elementare Zugehörigkeiten
oder gar in 'Arkane' aufgespalten ist, während für uns der 'Wert' einer
Formel (schon das eine Objekt-Aussage) zumeist allein durch ihre Verwertbarkeit
in Praxis oder Theorie definiert ist, während wir magische Matrizen
erforschen und Thesen in Büchern aufbewahren müssen, um unsere 'Macht'
nicht zu verlieren - SIND Elfen einfach, "sie sind Magie, sie
leben in Magie, Magie gehört zu ihrem Sein." (Norfold, Opus
#88)
Nein, Collegae, auch wir lieben die Gildenmagie, lieben
die Forschung und die idealistische Spekulation (denn nichts anderes tun
wir ja in diesen Sätzen), auch wir gebrauchen die arkanen Kräfte, in
denen wir unsere Ausbildung erhalten haben, wie Werkzeuge im aufrechten
Bemühen für ein besseres Aventurien und wider die finsteren Mächte -
aber wenn man über das Wesen der elfischen Magie sinniert, fragt man sich
doch leicht, ob nicht sie es sind, die MAdas
Geschenk besser, verantwortungsvoller, reiner, reicher und wahrer in
Empfang nehmen und genommen haben, als wir es je können werden...
M. Travian Norfold
und M.ex. Reiju Windfeder,
Donnerbach, 31 Hal
von: Tyll Zybura & Katharina Pietsch Erschienen in Opus no. 99 am 12.3.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Die Norfold'sche Trinitätstheorie - Weg zur Harmonie oder triviales Weltbild?.
Neuerlicher Kontrakt mit dem
Horasreich unterzeichnet
Korrespondenz aus dem Káhet Ni Kemi
Das Bündnis zwischen unserem Káhet Ni Kemi und dem Reich der Horas
zeichnet sich dadurch aus, dass es komparativen Vorteil schafft, also
beide Seiten gleichzeitig davon profitieren. Durch Militärlieferungen
sorgte das Bosparanische Reich so grundlegend dafür, dass die Häfen
Kemis sicher und mit guter Fortifikation ausgerüstet wurden. Auf der
anderen Seite finden Handelsschiffe aus dem Bündnisland einen festen
Anlaufpunkt bei ihrer Fahrt zu den Überseeprovinzen.
In jüngster Zeit gerieten die horasischen Kolonien zunehmend unter
Druck, da das Alte Reich seine Militärpräsenz mehr und mehr gen Nordmeer
verlegte und auch Handels- und somit lebenswichtige Lieferungen
auszubleiben drohten. Das schon propagierte Unheil, die Inseln wie etwa
Neu-Bosparan müssten sich für etwa ein Jahr selbst versorgen, wurde
abgewendet, wieder einmal durch eine vorbildliche Zusammenarbeit: Hiernach
unterzeichneten im Auftrag von allerhöchster Stelle seine wohlgeborene
Excellence Adilron ay Oikaldiki, Botschafter des Alten Reiches in Kemi,
und ihre durchlauchte Excellence Akilja Algerin-de Cavazo, Repat Ni
Sá'sekera und Administratorin D.A.P., einen Kontrakt nach langwierigen
Verhandlungen, die im Palazzo Dschinzibar zu Djáset geführt wurden.
Demzufolge übernimmt im Auftrag des Káhets die BRAKEM die
lebenswichtigen Lieferungen für die Überseeprovinzen Bosparans, so dass
deren friedliche Existenz weiter gesichert und eine Prosperität
ermöglicht ist. Im Gegenzug verpflichtet sich das Horasreich durch
großzügig bemessene Geldaufwendungen die entstehenden Kosten und
Aufwände abzudecken. Die Verpflichtungen sind bis auf einen Götterlauf
limitiert, können aber durch gegenseitiges Einvernehmen eine
Verlängerung erfahren.
Die Unterzeichnung des jetzt schon als Wohlstands-Kontrakt bezeichneten
Vertrages stellt einen weiteren Meilenstein in der Bündnispolitik der
Nisut Peri III. da, die damit allen unrühmlichen Gegenrufen zum trotz,
man denke da nur an das Aufkommen der Iri-Maat, eine breite Kooperation
ganz zum Vorteile Kemis fortführt.
Doctor Enrico Radan Barmin von: Manuel Teget Erschienen in Opus no. 99 am 12.3.2001.
Bravo! Bravo! Bravo!
Der ARCANOGRAMMA ist mit Sicherheit
ein wirklich nützliches Werkzeug in Forschung und Unterricht, seine
Entdeckung ein Durchbruch für die Wissenschaft - vielleicht nicht an
"vorderster Front", aber es ist nur solche Grundlagenforschung,
die langfristig die Erweiterung des magischen Wissens sicherstellen kann.
Daher an dieser Stelle ein großes Lob an alle diejenigen,
die an der Entwicklung dieses Spruches Anteil hatten. Zu guter Letzt noch
zwei Fragen: Wo kann ich eine Abschrift der Thesis für die Magier in
Arkania erhalten? Wäre es möglich, ein Seminar über diesen Zauberspruch
zu besuchen?
HESinde mit uns allen, Drakmore
Eolan Cardin
von: Manuel Teget Erschienen in Opus no. 99 am 12.3.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Der ARCANOGRAMMA.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Zum Arcanogramma.
Seid beruhigt besorgter Leser,
Ich wählte die Namen der Gegenspieler aus wohl
überlegten Gründen. Der erste Mond im Jahr ist Praios zugeordnet, doch
zu ihm gehört unweigerlich auch sein Gegner Tyakra'man, der ebenfalls
Herr über den ersten Mond ist. Da ich selbst keinen von jenen 24 als
meinen persönlichen Gott angenommen habe, macht es für mich keinen
Unterschied, ob ich erwähne, dass dies der Monat des Guten ist, oder der
des Schlechten, da ich doch weiß, dass sie beide über ihn herrschen. So
auch bei Efferd und Globomong. Ihr habt mich dennoch in einer
empfindlichen Stelle getroffen, da Efferd für mich etwas anderes
darstellt, vergleichbar mit den Elementarherren, als die Götter. Er
scheint mir, nach einem langen Gespräch mit einem hohen Geweihten des
Efferd, als Ganzes. So vereint er die liebliche Welle und das tosende
Meer. Doch bin ich in diesen Überlegungen noch sehr am Anfang - denn
welche Rolle spielt dann ein Gegenspieler?
Möge der Gütige mit euch sein
Magister Meredin Hazar
von: Manuel Teget Erschienen in Opus no. 99 am 12.3.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Kommentar eines besorgten Lesers. |