ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
seit Praios 29 Hal


Dramatische Ereignisse in Arkania
Ein borbaradianischer Putschversuch!

Für die geneigte Leser- und Leserinnenschaft berichtet Drakmore Eolan Cardin

Eine Kette erschütternder Ereignisse führte in den letzten Tagen fast zum
Sturz der rechtmäßigen exekutorialen Regierung und des Stadtrates. Paktierer in Arkania!

In tiefster Nacht wurde auf den Straßen Arkanias eine Gestalt entdeckt, die sich heimlich in die Stadt zu schleichen versuchte. Sie fiel jedoch den Stadtwachen auf, flüchtete vor der Staatsgewalt und versuchte, sich der Verhaftung zu widersetzen; die Person wurde trotzdem gefasst. Wie bei einer eindringlichen Befragung herauskam, handelte es sich um ein Mitglied der Bauerngilde, das in der Stadt einen Komplizen in einer Verschwörung informieren wollte. Gemeinsam mit fast 100 anderen Bauern hatten sie eine Revolte gegen den Stadtrat für diese Nacht geplant.

Das Haus des Mitverschwörers Hervan Gilbur wurde untersucht; er entpuppte sich als ein Dämonenpaktierer und versuchte sich vermittels der Hilfe einer dämonischen Kreatur der Verhaftung zu widersetzen. Der Dämon jedoch konnte mit Zaubermacht besiegt werden; Hervan Gilbur wurde in Ketten gelegt. Die revoltierenden Bauern standen schon auf dem Marktplatz der Stadt, als Mitglieder des Zirkels der Macht feststellten, was die Bürger in diese Revolte trieb: Sie wurden von dem Borbaradianer mittels einiger Artefakte beherrscht.

Die dämonischen Artefakte wurden eiligst zerstört und der Zauber fiel von den revoltierenden Bauern ab. Als Gilburs Wille von ihnen fiel, erwachte der Zorn der Bauern über das, was ihnen angetan worden war. Wütend ergriffen sie die Führerin der Bauerngilde, welche selbst nur ein Opfer von Gilburs Ränken gewesen war, und erschlugen sie in dem Glauben, auch sie sei eine Schwarzmagierin und freiwillig Komplizin Gilburs gewesen.
Die Inquisition in Trallop wurde benachrichtigt, um über Hervan Gilbur zu richten; während man in Arkania auf die Ankunft des Inquisitors wartet, tagt der Rat der Stadt in Permanenz, um zu beraten, wie man sich in Zukunft vor derartigen Intrigen schützen könne. Dass selbst eines der fünf Mitglieder des Stadtrates Opfer borbaradianischer Zauberei geworden sei, zeige, wie groß die Bedrohung Arkanias durch borbaradianische Ränke ist, so Exekutor Belal von Arkania. Es wird erwartet, dass das Regierungssystem Arkanias ob dieses Zwischenfalls geändert wird, um eine Wiederholung dieses Dramas auszuschließen.

Erschienen in Opus no. 87 am 17.12.2000.
Zu diesem Artikel erschienen folgende Reaktionen oder Fortsetzungen: Die letzte Möglichkeit - der Weg zur Freiheit, Wollen wir uns nun wieder auf wichtige Aufgaben besinnen?, Starke Magokratie in Arkania errichtet.



Reden an die Gläubigen und Ungläubigen
von Praiodan Greif

Preludium:
Der Grund für diesen Beginn einer Schriftreihe in Form von Briefen, in denen die Kosmogenika und Theologica erleuchtet und dem Gläubigen verständlich gemacht werden soll, ist wohl einleuchtend bei soviel Dummheit und Unverfrorenheit, wie derzeit auf Dere wandeln.
Womit nicht nur Herren wie "Paladin" Hazar gemeint sind, sondern auch solche Theoretiker auf der Suche nach noch mehr Elementen denn da schon sind und kommen und gehen wie Tag und Nacht.
Seid aber allerorten beruhigt, es werden keine Quellen unkommentiert gebraucht oder gar genannt.

So lasset beginnen mit der Belehrung:
Los und Sumu waren der Anfang zwei Prinzipien, deren Kampf unser Sein ermöglichte und deren Prinzipien heute noch existieren, genannt werden sie Nayrakis, das von Los, und Sikaryan, die Energie von Sumu. Deren Kinder, Götter, Giganten, Drachen etc. führten diesen Kampf fort und schufen aus dem Leib Sumus und der Kraft der Veränderung Los' unsere Welt.
Somit sei auch hier schon bemerkt, die siebte Sphäre ist keine Sphäre im eigentlichen Sinn, sondern der Rest außerhalb dieses Leibes, seiner Fundamente und seines Himmels.

So ist auch zu beachten, dass sieben Götter Los' Kinder sind und fünf Sumus', und so unterschiedlich die Altvorderen sind so unterschiedlich sind diese Götter und ihr Wirken. Zum verdeutlichen: PRAios bedient sich der Kraft Loses im vollem Umfang und lässt sie herniederfahren auf die Ungläubigen und PERaine bedient sich der stimulierten Kraft Sumus.
Diesen fünf gehörten alle SECHS Elemente Sumus, das siebte Element kommt wahrscheinlich gar nicht aus dem Leib Sumus, denn die Natur der arkanen Kraft weist viel eher auf Los und das Nayrakis, denn auf Sikaryan und Sumu.
So würden sich viele Phänomene erklären lassen: die Verträglichkeit der Kraft mit allen Elementen, die Macht der beiden Los-Kinder HESinde und PRAios über dieses Element und nicht wie bei den anderen Elemente von ehemaligen Giganten.
Vielleicht sollte diese Kraft ein manifestiertes Mögliches zur Wandlung Aventuriens werden, doch durch den Frevel MAdas wurde die sinnhafte Nutzung des Nayrakis in kanalisierter Form verdorben und den Menschen unbegrenzt zur Verfügung gestellt - zum Groll des PRAios als Wächter der bestehenden Ordnung.


Der ehrenwerte Praiodan Greif wird für den Opus in Zukunft den Posten des Korrespondenten der Zwölfgöttlichen Kirchen übernehmen. Wir wollen hier einen kurzen autobiographischen Text präsentieren:

Geboren zu Gareth, am 19. Travia im Jahre 6 v. Hal. Abgänger des Oriesterseminars im Jahre 8 n.Hal, dann Entschloss ich mich aufgrund der Fürsprache meiner Lehrer zum Seminar der heiligen Inquisition und wurde 14 n.Hal Inquisitor in der Ordnung Greifenlande, meine Wege führten mich über Havena, wo ich viel Zeit spendete um die Worte des Herren zu verkünden und Unrecht ungeschehen zu machen, auch nach Thorwal, wo ich lange im Kampf gegen die Hexe Tula haderte und teilhaftig eines Wunders des Herren PRAios wurde, wo mir UCuri ein Schwert überreichte, beseelt mit der Allmacht Alverans um mir beizustehen und die Sünder zur Abbitte zu bewegen.
In den Jahren 19 bis 24 n.Hal studierte ich die Staatskunst zu Vinsalt und wurde für diese Zeit als Inquisitor entlastet, in dieser Zeit schrieb ich auch Doctorarbeiten in der Theologica: "Ordnung im Brodem", eine Abhandlung über etwaige Strukturen in der siebten Sphäre - diese Schrift ist der Allgemeinheit allerdings nicht zugänglich - sowie eine in der Jurisprudenz: "Die göttliche Zulassung beim Hexenwerk", in welcher es um das göttliche Zutun im Hexenwerk geht und der damit verbundenen strafmindernden Folgen für die Hexe.
Seit 24 n.Hal bin ich ordentlicher Inquisitionsrat in der Lichtei Elenvina und schrieb hier in der wenigen verblieben Zeit eine Abhandlung über merkantile Wirtschaftssysteme in Flächenstaaten zur Finanzierung eines stabilen Staatswesen mit Namen "Der Staat im Zwang der manufakturellen Produktion".
Seit 29 n.Hal ruht meine Arbeit in Elenvina und ich habe mich versetzen lassen nach Festum um dortigem borbaradschen und dämonischen Treiben Einhalt gebieten zu können.
Meine Titel sind dementsprechend Ordentlicher Inquisitionsrat, Träger des Schwertes Ucuris, Doctoris der Theologica, der Staatskunst und der Jurisprudenz.

von: Tobias Milbrett
Erschienen in Opus no. 87 am 17.12.2000.
Zu diesem Artikel erschienen folgende Reaktionen oder Fortsetzungen: Reden an die Gläubigen und Ungläubigen, 2. Teil, Leserbrief zu "Reden an die Gläubigen und Ungläubigen".



...und sie zanken immer noch !
Eine Reaktion auf die "Belehrungen" im Opus no. 85 und 86

von Arion Traumsänger, einem Kind des Waldes

Eins muss ich euch Menschen wahrhaftig lassen, im Wortgefecht habt ihr eine Ausdauer sondergleichen!

Dratchur Meredin Hazar, in der vorletzten Ausgabe des Opus sagtet Ihr (Zitat): "Bin ich doch ein großer Freund sowohl der Elfen, wie auch der Mohas, ja jedes der Naturvölker scheint dem Leben näher gekommen zu sein wie wir. Doch stellte sich mir niemals die Wahl bei einem dieser Völker zu leben."
Ihr beschwert Euch über eine Sache, die in Euren Augen ein trauriges Schicksal darstellt, ohne zu merken, dass Ihr durch Eure Sehnsucht nach einem anderen Leben das Eure vernachlässigt.
Warum grämt ihr Euch die meiste Zeit Eures Lebens, wo es doch eh nur von kurzer Dauer ist? Natürlich ist es schade um Euren alten Lehrmeister, doch stellt ihr Euch mit den von Euch Verurteilten auf eine Stufe, wenn Euer einzig Ziel die Rache ist! Es waren Eure eigenen Worte, Magister Hazar, die behaupteten, die Praiosgeweihten würden nur aus ihrer Angst und ihrem Hass heraus "Frauen töten"!
Des weiteren sei Euch gesagt, dass nicht ich es bin, der sich irrt, wenn es über das Gut oder Böse des "Borbarad" zu urteilen gilt. Denn entgegen Eurer Behauptungen unterscheidet sich auch Borbarad kaum von anderen Herrschern. Auch er ist, genau wie viele andere gescheiterte Herrscher, ein Mensch, dem es nach MACHT und WELTLICHEM dürstet.
Euer Exemplum scheint mir doch auch etwas absurd! Denn so hinterließen die Heerscharen des Borbarad nicht etwa - wie Ihr anzunehmen scheint - eine Spur frohlockend singender Bauern, sondern braches Land und um ihre Eltern weinende Kinder (so die Kinder überhaupt noch unter den Lebenden weilten).
So könnt Ihr doch bei allem, was Euch heilig sein mag, nicht behaupten, Borbarad sei GUT!
Nun hoffe ich nur noch, dass sich nicht zu viele schwache Menschen von Euren "Belehrungen" haben verführen lassen. Denn der wahre Weg ist es, auf sich selbst zu hören und nicht auf die Worte eines Herrschers, sei es nun Praios oder Borbarad oder gar der Namenlose.
Vernehmt dies von einem, der sich Teil eines von euch so verehrten Naturvolkes nennt und sinnt nach über alles, was ihr getan habt, tuet und tun werdet.
Lebet in Frieden, Dratchur Meredin Hazar!

Hochwürden Praiodan Greif, "unwissender Elf" nanntet ihr mich einst. Gut, wenn es euch erfreut, nennt mich wie es Euch beliebt. Doch seid gewiss, dass Ihr die Größe meines Geistes in Eurem erbärmlich kurzen Leben niemals auch nur annähernd erreichen werdet. So viel zur Unwissenheit.
Als erstes möchte ich klarstellen, dass ich mich NICHT auf der Flucht vor den Geweihten Eures Gottes befinde. Denn es wurde, wie ihr nicht wissen konntet, nach einigen Verhandlungen und noch mehr Tagen die wahre Ursache des Tiersterbens (eine einfache Krankheit, ausgelöst durch schlechtes Futter) herausgefunden. Nur wäre ich dann leider schon tot und ein weiteres Opfer eines vorschnell gefällten Praios-Urteils gewesen.
Was Euren Einwand zu meiner Herkunft angeht, so muss ich sagen, dass ich es zwar ehrenhaft von Euch finde, uns Elfen auf diese Weise zu behandeln, jedoch mit Bedauern feststellen muss, dass Ihr eine wahrhaftige Seltenheit unter den Geweihten des Praios seid.
Der heute nicht mehr lebende Inquisitor Kunrad von Marmelund hätte vor einiger Zeit fast zwei Elfen namens Ofrim und Morla in ihrer Baronie Roswylde in Aranien den Flammen übergeben. Denn diese hatten nach langer Folter, in der selbst Erzdämonen ihre Verehrung den 12en gegenüber gestanden hätten, zugegeben, sie seien echsischer Abstammung.
Nur ein Wunder der Rahja, wie ihr sie verehrt, verhinderte, dass die beiden weitere Opfer des Wahns von Seiten der Inquisition wurden.
Und bedenket, auch hier handelte es sich um Elfen!
Lebet auch Ihr in Frieden, wie alle Wesen dies wollen, Hochwürden Praiodan Greif.

Zuletzt möchte ich noch einige Worte an einen Menschen richten, dessen Kommentar mich einige Zeit zum Nachdenken brachte.
Ich hoffe ihr fühlt Euch durch meine Formulierungen nicht angegriffen, denn sie gelten nur denen, die diese Attacken auf sich beziehen sollten. Wenn es auch selten zu sein scheint, so finde ich in Euch doch einen Menschen, der die materielle Welt hinter sich gelassen hat.
Zumindest zu einem Teil.
Friede mit euch, ehrwürdiger Yah.

In Hochachtung vor Allem und Jedem,
Arion Traumsänger

von: Tobias Milbrett
Erschienen in Opus no. 87 am 17.12.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu Reaktion von Praiodan Greif (2).
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Leserbrief zu "Und sie zanken immer noch!".



Ein Wort der Verwunderung

Verehrte Collegae,
Ich möchte in einigen kurzen Worten reagieren auf jene Korrespondenz zwischen gelehrten Herren (wie betrüblich übrigens, dass so wenige Damen stolz genug sind, ihre Worte voll Weisheit und Belang im Opus publizieren zu wollen), die wohl meinen, ihr Streit der Meinungen, Weltanschauungen und Glaubensbekenntnissen sei derart bedeutsam, dass er tunlichst der weiten wissenschaftlichen Welt unserer Opus-lesenden Gemeinschaft zugänglich gemacht werden sollte. Zugegeben: religiöse Themen sollten durchaus auf der Präferenzenliste einer modernen und gebildeten Gazette stehen, wiewohl sie auch - im Sinne der Herrin HESinde, des Herrn NAndus und ihrer Vielfältigen Schwester TSA - die freie Rede ihrer Autoren respektieren und wahren sollte. Doch: meiner Meinung nach wurden in den vergangenen Wochen eine Anzahl von Traktaten und Anti-Traktaten, von Commentarioli und Widersprechungen veröffentlicht, die durchaus keinen gelehrten Inhalt besaßen, noch ein anderweitig als durch bloße Überzeugung und einigermaßen 'originellen' Glauben fundiertes 'Resultat' vorzuweisen hatten - stattdessen aber eben jene Bekenntnisse und Anti-Bekenntisse für Borbarad und gegen die Zwölfe (oder umgekehrt) mit einer Aggressivität verbreiteten, welche ich eines Periodikums der Gelehrsamkeit und des wissenschaftlichen Diskurses durchaus nicht für würdig erachten möchte. Ich fordere hiermit sowohl die geschätzte Leserschaft, als auch die Redaktion des Opus auf, solcherlei Austausch in der Form, die er mittlerweile angenommen hat, nicht länger zu verbreiten - es gibt doch, wie man an den letzten Beiträgen des Collega Magister Subanor Erhelus Nacladorius und den vorangegangenen des werten Drakmore Eolan Cardin sehen kann, durchaus noch Aventurier, die sich mit interessanteren und dem Opus angemesseneren Thematiken zu beschäftigen pflegen, als mit der Frage, ob Borbarad nun göttlich sei oder nicht und welche Konsequenzen jene zu fürchten haben, die dies so oder nicht so sehen...
Ich hoffe, mein kleiner Appell hat Euch erreicht, mit HESindes Gruß verweilt,

Ad.Mj. Ana Ishmehan ben Jadur zu Fasar

Reaktion der Redaktion:
Wir wollen uns der Meinung des ehrenwerten Herren Ana Ishmehan ben Jadur teilweise anschließen und werden in der nächsten Ausgabe ein neues, höchst interessantes Thema zur Diskussion bringen. Dennoch wollen wir niemandem sein hesindegegebenes Recht, sich öffentlich kundzutun, abstreiten, und werden die weiteren Artikel der  theologischen Disputatio hinten anreihen.

von: Tyll Zybura
Erschienen in Opus no. 87 am 17.12.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu Schweiget für immer Praiodan.



Verblendeter!
Schmähschrift an den "größten Magier, den Dere je in Menschengestalt sah"

geschrieben von Thordenan Donnerberg, Geweihter des Bundes des Schwertes

Bei der Herrin RONdra.

Nicht länger kann ich es dulden, RONdras Namen durch Euch und auf diese Weise beschmutzt zu sehen. Eure Deutung des Gottes der Gerechtigkeit und des Lichtes durch seine Anhänger ist schon eine Anmaßung, die ich erst selten von solch niederem Gewürm wie Euch zu vernehmen vermocht habe. Doch nun macht Ihr mit Euren blasphemischen Irrschriften selbst vor der Ehre der RONdra keinen Halt.
So höret! RONdra ist keinesfalls die Göttin der Grausamkeit und des schrecklichen Blutgemetzels, sondern ein Symbol für Ehre und Gerechtigkeit im Kampfe. Der von Euch angebetete Borbarad ist es, der die Tugenden der RONdra auf solch unübertroffene Weise missachtet, dass er nicht die Bewunderung von Euch verdient, der ihr Euch Verfechter der Freiheit der Menschen nennt. Ihr verkennt RONdra, ihre Macht und die Macht ihrer Geschwister. Und immer noch folgt Ihr dem, der Euch verblendete.
Solltet ihr es auch nur noch ein weiteres Mal wagen, den Namen eines der 12e zu beschmutzen, so werde ich mich mit unverzüglicher Eile dem "viatoris Brabakis" anschließen um Eure unbedeutende Wenigkeit von Sumus Angesicht zu tilgen.
... und Euer Gesicht wird liegen unter meinem Stiefel. In den Dreck getreten, den ihr mit Eurem Blute getränkt haben werdet. So ihr Euch nicht vor einem Zweikampfe scheut.
Seid also gewarnt!

In RONdras Wille ...
Thordenan Donnerberg

von: Tyll Zybura
Erschienen in Opus no. 87 am 17.12.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu Schweiget für immer Praiodan.



Anmerkungen zum Opus veritatis scientiæque
Ausgabe Nr. 82

ÜBER DIE NICHTIGKEIT DES GÖTTERFÜRSTEN

Nun, meine geneigten Leser, ich wollte zuerst diese Ausgabe einfach zerreißen und den Flammen übergeben, doch dachte ich mir: Seht, du kannst die Leute nicht in dem Glauben lassen, dass alle Ausführungen in dieser Aussage zutreffend sind. So dachte ich mir, dies kann ich nicht auf sich beruhen lassen.

Als erstes gehe ich auf den Satz ein:
PRAios, der Gott der Sonne existiert nicht mehr. Er wurde durch sich und seine Schergen getötet.

Nun, ich denke, und damit verweise ich auf die vorher gegangenen Ausgaben des OPUS, in denen die verschiedenen Schriftsteller diesen Gedanken ebenfalls äußern, dass die Macht eines Gottes von der Anzahl seiner Anhänger abhängt. Außerdem besteht eine Parallele von der Zahl der Anhänger zu der Intensität, mit der die Anhänger ihren Gott verehren. Wenn man dies alles zu Grunde legt, komme ich zu dem Schluss, dass PRAios, der nun als meistverehrter Gott Aventuriens gilt, uns somit auch die größte Anhängerzahl besitzen muss, nicht tot sein kann, denn sollte dies so sein, so müsste es auch einige Sphärologische Veränderungen gegeben haben. Diese sind aber in letzter Zeit nicht in Auffälligkeit getreten, somit widerlegt sich die von dem Schriftsteller dieses Artikels, einem gewissen Dratchur Merezin Hazar, aufgestellte These eigentlich von selbst.

Merke:
Wenn man diese Linie weiterzieht, die Dratchur hier aufstellt, so müsste man, die 12e mögen mir verzeihen, zu dem Ergebnis kommen, dass die Anhänger aller 12e überwechseln würden. Somit, sollte diese These stimmen, müsste Dratchur zu dem Ergebnis kommen, das alle 12 Götter tot sind. Doch ich werde mich nicht zu so einem Frevel hinreißen lassen. Ich denke, dass ich mit den obigen Ausführungen die Theorie widerlegen konnte. Als letzten Beweis für die Existenz PRAios möchte ich das PRAioswunder (genaue Beschreibung entnehmt bitte dem Aventurischen Boten) anführen. Sollte es PRAios nicht mehr geben, wie sollte es dann den Geweihten gelingen, eine solche Flammenbrunst zu überleben?

Als nächstes möchte ich auf den Abschnitt Referatum, genauer auf jeden Unterpunkt eingehen.

1. Das gewöhnliche Volk
Hier schreibt der scheinbar verwirrte Dratchur:

Durch Angst wird das Volk schwach gehalten.

Nun, werter Dratchur, dann möchte ich doch mal sehen, wie du einer Bevölkerung einer Stadt, nehmen wir als Beispiel der Einfachheit halber Al'Anfa, Angst einjagen willst. Ich frage mich an dieser Stelle, ob ihr schon mal in den Genus eines Volksaufstandes gekommen seid. Aufgrund der Tatsache, dass selbst 5 unerfahrene Bauern mir einer Forke es schaffen, einen Ritter mit Schwert und Schild in Schach zu halten, solltet ihr es euch einmal überlegen, wie ängstlich man sein muss um anzugreifen. Der Löwe, der von den Jägern in die Enge getrieben wird, wird zu einem bestimmten Zeitpunkt keine andere Wahl haben, als sich auch einem scheinbar überlegenen Gegner entgegenzustellen. Einige Söldner sagen ja auch: Die beste Verteidigung ist ein starker Angriff!! Und selbst ihr, werter Magister, werdet es nicht schaffen, eine Meute von 100 Bauern mittels eines HORRIPHOBUS o.ä. in Schach zu halten. Somit gelange ich zu dem Schluss und ihr, werter Leser, hoffentlich auch zu der Erkenntnis, dass diese Aussage weitab von der Wahrheit liegt.

2. Die vergoldete Priesterschaft
Hier trifft der Autor dieses Tractats, falls man diesen Schund so bezeichnen kann, eine Aussage über die Geweihten des PRAios:

Diese sind wohl kaum eifrige Verfechter des Rechts und lassen sich oft für Gottesdienst und Segnung bezahlen.

Nun, ich halte diese Aussage für fragwürdig, denn Dratchur gibt hier keine genauen Aussagen über diese Behauptung, geschweige denn Beweise dafür an. Somit erkläre ich diese Behauptung für erstunken und erlogen. Aufgrund der Tatsache werden wir erst einmal, bis es Dratchur gelungen ist / oder gelinge sollte, einige lückenlose Beweise für diese Behauptung aufzutun, auch weiterhin davon ausgehen, dass die Geweihten die Dukaten, die wir ihnen für die Fürbitte und Segnung bezahlen, als Opfer für ihren Gott weiterleiten.

3. Die gläubige Priesterschaft
Hiermit beziehe ich mich auf den gesamten Abschnitt. Wie ich mir denke, spielt Dratchur auf die Gruppe der Bannstrahler an, die unter heldenhaftem Einsatz dann in die Schlacht um Gut und Böse einziehen, wenn Schwert und Schild versagen. Diese Bannstrahler sind sehr stark in ihrem Glauben verankert, was für mich auch außerdem die Theorie in der Einführung widerlegt. Andererseits kann ich verstehen, dass Dratchur Angst vor diesen Gläubigen hat, da diese dem wahren Glauben und nicht dem Irrglauben des Borbarad anhängen. Denn sollte es den Bannstrahlern gelingen, die Identität und den Aufenthaltsort Dratchurs auszumachen, dürfte sein Lebensfaden wohl abgerollt worden sein.

Der nächste Satz des Anstoßes ist folgender:
... Bedenken sie, dass trotz der vielen auch schlechten Taten Borbarad in jeder Schlacht den Menschen geholfen hat, sich aus der Sklaverei der Götzen zu befreien.
Nun, soweit ich mich erinnern kann, hat er sie lediglich umgebracht und ich glaube, ich spreche nicht allein, wenn ich sage, dass dies keine Befreiung ist! Ich möchte fast sagen, er hat den Menschen geholfen, ehrenvoll auf Golgaris Schwingen in BORons Hallen einzuziehen oder an der Tafel RONdras Platz zunehmen.

Nun, es scheint mir, dass den werten Dratchur am Ende ein leichter Anfall von Höhenflug überkommen hat, denn wie sollte man es denn sonst deuten, dass er sich anmaßt zur Revolution gegen die Götter aufzurufen. Es könnte aber auch sein, dass er dies im Zuge einer geistigen Verwirrung schrieb, oder sollte ich sagen eines geistigen Abbaus, wenn es sich nicht sogar um einen absoluten Verlust der geistigen Tätigkeit im cerebralem Raum cranial zur Position des restlichen Körpers handelt. Ansonsten kann ich mir die Aussagen zum Ende dieses Textes nicht erklären. Des weiteren sprechen für den Wahnsinn und den geistigen Verfall des Autors die Angaben, die er zum Schluss dieses Textes macht - oder sollte ich besser Satire sagen, wie es eine TSA-Geweihte zu Prinzenfurth einmal in einer anderen Ausgabe des OPUS (no. 78) zu einer ähnlich geistreichen Aussage zum besten gab.

Diese Äußerungen zum Ende sind folgende:
Sollte er wirklich ein Schwarzmagier sein, der sich den Lehren Borbarads verschrieben hat, werden ihm spätestens jetzt die Bannstrahler auf den Fersen sein. Außerdem werde ich selber meinen Arbeitgeber, den werten Magister Thorec Talaman, unterrichten und wir werden in unserer Gemeinschaft, die sich aus einer großen Anzahl arkan Begabter, als auch einer großen Anzahl künstlich (oder sollte ich sagen im künstlerischen Umgang mit Schwert, Axt und Armbrust) Begabter besteht die Suche nach diesem Dratchur Merezin Hazar aufnehmen, und ihn für seine verabscheuungswürdigen Taten und Theorien zur Rechenschaft ziehen.

Paladin des grandiosen Borbarad
Nun für mich stellt ein Paladin einen Geweihten und heiligen Krieger dar.

1. Frage ich mich an dieser Stelle: Wie kann ein Schwarzmagier, Nekromant und Dämonologe ein heiliger und geweihter Krieger sein?
2. Ohne seine arkanen Kräfte und die Horde, hinter der er sich verstecken wird, was für einen Krieger, die Ausgeburt der lebendigen Feigheit ist, ist auch er nicht mehr als ein armer Mann, der sich auf einen Wanderstab stützt.

Einer der größten Magier, die Dere in Menschengestalt sah
Wie es scheint, stellt er sich hier auf eine Stufe mit Rohal, Nahema und leider muss ich auch sagen mit Borbarad selber. Nun, dies zeugt doch von wahrem Größenwahn!

Ich denke, dass es Euch, Dratchur Merezin Hazar, recht gut tun würde, Euch für die Euch verbleibenden Atemzüge in ein Kloster der Heiligen Noioniten zurückzuziehen, um um Vergebung zu betteln und um Heilung von dieser Krankheit zu winseln. Als Alternative kann ich Euch den Tod durch mein scharfes Schwert anbieten. Diese Möglichkeit scheint mir für Euch die angenehmste und für mich die erfreulichste zu sein. Solltet ihr nicht meine Ansicht teilen möge HESinde euren Geist erleuchten und / oder ein Feuerball der gläubigen Priesterschaft des PRAios, wie ihr es ironischer Weise selber beschreibt, möge euren Körper erleuchten und in heller Flamme verbrennen. 

Ich verbleibe den 12en zum Gruße,
Seth Anast
Söldner im Dienste des Magisters extraordinarius Torec Talaman
Hauptmann seiner persönlichen Leibgarde

von: Tyll Zybura
Erschienen in Opus no. 87 am 17.12.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu Magicus magisterium artium - Über die Nichtigkeit des Götterfürsten.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Zur Erhaltung unserer eigenen Ehre - wir sind an deiner Seite.



ad Reaktion auf die Worte von Yah, dem Schamanen

Werter Collega Drakmore Eolan Cardin, Magus h.c.,

Ich möchte Euch auf einen kleinen Denkfehler eurerseits hinweisen, wenn ihr von Spiralen sprecht. Nähmen wir einmal an ihr hättet recht und die Verehrung eines Wesens wäre entscheidend für seine Macht. Wenn jetzt die Zwölfe zum Beispiel mehr und mehr an Macht verlören, würden die Unzwölfe immer mehr an Macht gewinnen und diese gewonnene Macht auch demonstrieren. Was geschähe wohl dann? Immer mehr Menschen würden ihr Heil in den vorher vergessenen Göttern suchen. Somit gewännen diese wieder an Macht und die Welt wäre wie zuvor - bis die Menschen wieder ihre Götter vergessen. 
Es handelte sich also wohlgemerkt eher um eine Waage, die nach einem
Gleichgewicht sucht.
Da aber die Theorien von C.E.Galotta widerlegbar und in sich unsinnig sind (vgl. OPUS No.32, 33, 34, 35 die brillanten Artikel von Collega Eborëus Zachariad), ist eure gesamte These ebenfalls unhaltbar, da sie von völlig falschen Grundannahmen ausgeht.

Hochachtungsvoll,
Magus Thundar Hurlemanoff
Absolvent der Academia Arcomagica
Scholaque Arcania Puniensis
- zur Zeit auf Reisen -

P.S.: Des weiteren möchte ich euch noch einige Artikel die Macht der
Dämonen betreffend ans Herz legen: OPUS No. 77 "De Daimonibus" sowie die Leserbriefe dazu im OPUS No. 78 und meine eigene Reactio in No. 79

von: Florian Kreuzinger
Erschienen in Opus no. 87 am 17.12.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu Reaktion auf die Worte von Yah, dem Schamanen.



Reaktion auf
Das Siebte der Elemente - Die Kraft

Bravo! Bravo! Bravo!

Collega, mit großer Begeisterung las ich euren Artikel. Ihr gebt exakt diejenige Meinung wieder, die ich ansatzweise auch schon in meinem Bericht über das Arkan aus der 83. Ausgabe des OPUS beschrieb. Ich kann euch in allen Punkten eurer Überlegungen nur zustimmen.

Jedoch müsst ihr eine weitere Möglichkeit in Betracht ziehen, die auch mir erst bei der Lektüre eurer Schrift in den Sinn kam: Was ist, wenn die Kraft keinen Herrn (mehr) hat?

Seit Madas Frevel strömt das Element Kraft als siebte Ausformung des Sikaryan frei und scheinbar von jedem mit der Gabe Gesegneten frei formbar durch die Sphären.

Mir will jedoch scheinen, dass niemand die endgültige Kontrolle über es besitzt, denn wäre der Namenlose (noch immer) Herr der Kraft, so läge er nicht in Ketten. Wäre einer der Zwölfe oder eines ihrer Kinder Herr der Kraft, hätte er/sie dann nicht einfach dem Sphärenschänder die Kraft versagen können, zu tun, was er tat?

Auch möchte ich zu Bedenken geben, dass neueste Theorien davon ausgehen, dass die Zwölfe, ihre Kinder und Diener vermittels des Nayrakis wirken, nicht des Sikaryan. Dies macht es unwahrscheinlich, dass sich einer von ihnen der Kraft bedienen müsste/wollte.

HESinde mit uns allen!
Drakmore E. Cardin, Magus h.c.

von: Florian Kreuzinger
Erschienen in Opus no. 87 am 17.12.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu Das Siebte der Elemente - Die Kraft.



Anmerkungen zum Opus veritatis scientiæque
Ausgabe Nr. 77

Lingualdiskrepanzen et De Daimonibus

Am Anfang möchte ich sagen, dass es mir nicht von HESinde beschienen ist 9 oder 7 Sprachen zu sprechen und zu verstehen, jedoch möchte ich mich hier zu einigen Sätzen, die Großmeister Erilarion Androstaal hier von sich gibt, Stellung nehmen.

In dem Absatz Grundlagen schreibt er ziemlich am Ende folgenden Satz:
Auch konnte ich während mehrerer Studien in einem Kloster der Heiligen Noiona feststellen, dass die von HESinde verlassenen Geister immer auch einen Teil ihres Sprechvermögens verlieren, manchmal nur insofern, als dass sie vollkommen sinnlose Äußerungen von sich geben, in besonders schweren Fällen jedoch scheinen diese Verrückten sogar ihre gesamte Sprechfähigkeit einzubüßen. Wie schon zuvor ist die Parallele zwischen Denken und Sprechen festzuhalten.

Die große Frage, die sich mir hier stellte und auch weiterhin stellt, ist folgende:
Bürgt es sich für eine Person vom Rang eines Großmeisters, solche Äußerungen über den Zustand von Kranken und/oder von der Allwissenden Göttin HESinde Verlassene zu äußern?

Sind in so einem Kloster der Heiligen Noiona nicht eher Mitleid und Toleranz die gefragteren Charaktereigenschaften als herausragender Forschungsdrang und hemmungslose Arroganz?

Im 2. Satz beschreibt er dann die Parallele zwischen Denken und Sprechen! Doch wer sagt denn, das diese armen Menschen dort nicht mehr vernünftig denken, wenn sie auch nicht sprechen können? Würde der werte Großmeister auch einen Magister, der seine Zunge verloren hat, als einen von HESinde verlassenen armen Verrückten bezeichnen, oder bezieht sich das lediglich auf die Leute von gewöhnlichem Stand?

Ich denke, dass der Großmeister in solchen Dingen entweder ein Ignorant oder ein Verkenner der Tatsachen ist. Hierbei möchte ich betonen, dass ich seine arkanen Werke und Tätigkeiten nicht in Frage stelle, doch denke ich er sollte sich einmal etwas mehr mit dem beschäftigen, was sich außerhalb der 4 Wände seines Studierzimmers oder der Akademie befindet. Willkommen im wahren Leben, werter Herr Magister!

Die nächste, recht merkwürdige Aussage finden wir im Kapitel Tertio: Struktur. Dort schreibt der Großmeister:
...denn schließlich handelt es sich - zumindest bei allen menschlichen Sprachen - um eine Gabe HESindes, und was man auf einen gemeinsamen Ursprung zurückführen vermag, das besitzt auch ebensolche Gemeinsamkeiten.

Ich möchte einmal auf diese Aussage eingehen, was es bedeutet, wenn es sich bei allen menschlichen Sprachen um eine Gabe HESindes handelt. Was ich hierbei nicht verstehe ist folgendes:
Wenn es sich wirklich so verhält, warum gibt uns dann HESinde die Möglichkeit mit unserer Sprache ihre und der anderen Götter Widersacher, hoch seien die 12e gepriesen, zu rufen? Wenn diese Aussage zutreffen würde, warum nimmt HESinde dann nicht solche Worte, wie z. B. die WAHREN NAMEN der Dämonen und Erzdämonen aus unserem Gedächtnis? Beim besten Willen kann ich diese Aussage nicht gutheißen, geschweige denn tolerieren! Da kann ich eigentlich nur mit dem Kopf schütteln und abschließend schreiben:
Werter Herr Magister magnus! Mit diesem Satz habt ihr ihn gleichzeitig auch widerlegt!

Die letzte Stelle in diesem Werk, auf die ich näher eingehen möchte, ist nur eine kleine, in der der werte Magister behauptet:
Die primäre Funktion von Sprache liegt nicht in der Kommunikation, sondern im Ausdruck von Gedanken.

Nun, ich weiß nicht, wie Ihr das seht, werter Leser, doch liegt die Funktion der Sprache nicht doch in der Kommunikation? Und ist die Kommunikation nicht eine Form des Ausdrucks und Austausches der Gedanken? Ich möchte gar nicht mehr zu diesem Thema schreiben, sondern bitte Euch, werten Leser, bildet Euch Eure eigene Meinung.

Als nächstes möchte ich auf den nächsten Artikel eingehen, der in diesem Opus geschrieben steht.

DE DAIMONIBUS

Bei diesem Artikel sind mir mehrere Fehler ins Auge gefallen. Am Anfang möchte ich mit der Aussage in AD TERTIUM: VON DER MACHT DER GÖTTER UND DÄMONEN beginnen.

Dort steht: Somit muss man folgern, dass Dämonen und Götter an Macht nicht ebenbürtig, sondern die Dämonen den Göttern überlegen...

Diese Aussage des Anonymus, der laut meinen Nachforschungen Paktierer und Geweihter des Namenlosen ist, erscheint mir voller Widersprüchlichkeiten:

1. Wie kommt er zu dieser Folgerung oder dieser Meinung?
2. Setzt sich die Macht der Götter nicht aus der Zahl ihrer Anhänger zusammen?
3. Wie ist an dieser Stelle die Position des Dämonensultans?
4. Wieso sind die Götter unterlegen, wenn sie doch eine Überzahl der Dämonen und ihrer Kreaturen abhalten?

Nun werde ich auf diese Fragen etwas näher eingehen.

1. Wie kommt er zu dieser Folgerung oder dieser Meinung?

Es ist mir nicht bekannt, dass an irgendeiner Gildenakademie, noch von irgendwelchen anderen Vertretern der arkan begabten Zunft, diese Meinung oder Aussage vertreten oder gelehrt wird. Außerdem würde das gewöhnliche Volk, zu dem ich mich selber auch zählen möchte, niemals solche frevelhaften Überlegungen anstellen. Somit bleibt für mich lediglich die Schlussfolgerung, dass dieser (verachtens-)werte Anonymus entweder an einer akuten Dementia neuralus (Verdummung) oder an einer cerebral, permanenten Finsternis (sprich geistiger Umnachtung) leidet. Eine andere und dritte Möglichkeit ist natürlich diese: Der Namenlose, dessen Glauben oder Irrglauben er ja offensichtlich anhängt, verwirrt seinen Geist und kontrolliert sein Reden, Handeln und Denken. Was immer es auch sein mag, vielleicht bringt ihm ja ein Aufenthalt in einem Kloster der Heiligen Noiona zur Einsicht und Vernunft. Jedenfalls scheint mir dies so ungefähr der einzige Ort zu sein, wo er einigermaßen sicher vor dem Zorn der Götter oder der Dämonen zu sein scheint.

2. Setzt sich die Macht der Götter nicht aus der Zahl der Anhänger zusammen?

Wie im weiteren Verlauf des Tractates geschrieben steht, soll die Macht der Götter von der Anzahl ihrer Anhänger abhängen. Ich wage nun zu behaupten, das die 12e mehr Anhänger besitzen als ihre Gegenspieler. Einige werden jetzt vielleicht anführen, dass alle, die in den schwarzen Landen leben als Anhänger der Dämonen gelten, doch lieber Leser, was meint ihr: Sind diese Leute den Dämonen und /oder den Heptarchen für ihr Leben, oder sollte ich sagen Unleben, dankbar? 

Ich denke, dass viele von Euch, liebe Leser, meine Ansicht teilen, dass durchaus einige dabei sein dürften, die sich nach einem normalen Leben oder nach einem normalen Sterben, mit dem damit verbundenen Ritt auf GOlgaris Schwingen und dem Eintritt in BORons gesegnete Hallen sehnen.

3. Wie ist die Stellung des Dämonensultans?

Anonymus geht hier nur auf die Dämonen ein, doch den Dämonensultan lässt er hier vollkommen außer Acht.
Warum?
Hat er etwa Angst vor dem Sultan oder weiß er, dass es den Sultan überhaupt nicht gibt.
Wie man sieht, lässt diese Aussage Platz für einige Vermutungen, doch ich denke, diese Frage wird uns Anonymus auch nicht beantworten können.

4. Wieso sind die Götter unterlegen, wenn sie doch eine Überzahl von Dämonen und ihren Dienern von unserer Welt abhalten können?

Also, wenn ich mich recht an meine großen Kriege und Schlachten erinnere, dann wurde es immer noch in den höchsten Tönen gelobt, wenn sich eine Unterzahl einer Übermacht von Feinden erwehren konnte. Außerdem scheint es dann ja wohl eher anders herum, denn, so wie erzählt wurde von der 2. Dämonenschlacht, sollen dort 4 Götter herabgestiegen sein um 4 Erzdämonen, zwar mit Mühe, aber ohne sichtliche Anstrengung von Dere gefegt haben.
Und nun, Anonymus, wer ist denn hier nun der große Verlierer? Die Götter oder die Dämonen?

Als letztes möchte ich nun auf den Satz im Abschnitt Conclusio eingehen, der besagt:
Da Götter und Dämonen ihrem Wesen nach ähnlich, die Dämonen den Göttern jedoch superior und beschwörbar, so lässt sich schließen, dass die beschworenen Götter vielleicht von größerer Macht sind als die Zwölfgötter.

Ich glaube kaum, dass die Erzdämonen beschwörbar sind. Ihre Diener sind beschwörbar, das ja, doch dass die Dämonen beschwörbar sind, halte ich für einen Irrglauben. Es mag wohl sein, dass sich bei einer fehlerhaften Beschwörung ein Erzdämon auf Dere manifestiert, doch halte ich sie nicht für beschwörbar. Sollte ich mit dieser Einschätzung falsch liegen, bitte ich darum mich eines Besseren zu belehren.

Seth Anast

von: Florian Kreuzinger
Erschienen in Opus no. 87 am 17.12.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu Lingualdiskrepanzen.
Zu diesem Artikel erschienen folgende Reaktionen oder Fortsetzungen: Ad Anmerkungen zu Lingualdiskrepanzen et De Daimonibus, Ad Anmerkungen zu Lingualdiskrepanzen et De Daimonibus, Commentariolus zu De Daimonibus.


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